Cosima in Gefahr!: Der kleine Fürst 130 – Adelsroman
Von Viola Maybach
()
Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Der Brief eines Anwalts trifft auf Sternberg ein: Etwas Ungeheuerliches wird darin behauptet: Der verstorbene Fürst Leopold habe aus einer außerehelichen Beziehung einen Sohn gehabt. Die Aufregung im Schloss ist groß. Christian, der kleine Fürst, ist außer sich vor Kummer. Der Charakter seines Vaters wird auf einmal entscheidend in Frage gestellt. Den kleinen Fürst beschleicht ein schlimmer Verdacht. Dieses einschneidende Ereignis wird uns alle längere Zeit beschäftigen. Die Affäre von Fürst Leopold erschüttert Schloss Sternberg in seinen Grundfesten. Wie wird der kleine Fürst daraus hervorgehen?
»Was ist denn da los?«, fragte Anna von Kant, als sie das Schulgebäude gemeinsam mit ihrem Cousin Christian von Sternberg verließ. Wann immer es möglich war, fuhren sie morgens gemeinsam mit dem Bus zur Schule und nachmittags wieder zurück. Meistens klappte das, obwohl sie unterschiedliche Klassen besuchten, denn Anna war dreizehn, Christian zwei Jahre älter.
Er sah die Fotografen, die sich auf der Straße aufgestellt hatten, mit riesigen Objektiven vor ihren Kameras, und er bemerkte sogar einen Übertragungswagen des Fernsehens. Sein schmales, gut geschnittenes Gesicht verschloss sich, er wurde eine Spur blasser. »Sie haben es herausbekommen«, sagte er tonlos.
»Glaubst du?«, fragte Anna erschrocken.
»Was denn sonst? Lass uns zurückgehen, Anna. Wir rufen an, dass Herr Wiedemann uns abholen soll.« Per Wiedemann war der Chauffeur auf Schloss Sternberg, ihrem Zuhause.
Sie waren jedoch kaum wieder im Gebäude, als sich bereits Christians Handy meldete. »Ja, hallo«, sagte er.
Die Stimme seines Onkels, des Barons Friedrich von Kant ertönte, er war Annas Vater. Seine Stimme klang niedergeschlagen. »Herr Wiedemann ist auf dem Weg
Mehr von Viola Maybach lesen
Fürstenkrone Classic
Ähnlich wie Cosima in Gefahr!
Titel in dieser Serie (100)
Der kleine Fürst 120 – Adelsroman: Ein falscher Verdacht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 110 – Adelsroman: Ein Schatz zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 105 – Adelsroman: Eine Frau zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 100 – Adelsroman: Die schöne Helena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 107 – Adelsroman: Die falsche Rolle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 108 – Adelsroman: Das hässliche Entlein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 124 – Adelsroman: Der richtige Mann? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 122 – Adelsroman: Rivalen in der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 104 – Adelsroman: Frage dein Herz, Stephanie! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 109 – Adelsroman: Die Gräfin in Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 116 – Adelsroman: Spätes Geständnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 106 – Adelsroman: Onkel gesucht – Liebe gefunden! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 118 – Adelsroman: Zwei Kavaliere für Isabella! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 101 – Adelsroman: Eine unlösbare Aufgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 119 – Adelsroman: Wer bin ich? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 113 – Adelsroman: Liebe – die Wette gilt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 112 – Adelsroman: Die Frau mit den grünen Augen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 115 – Adelsroman: Wilde Florentine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 103 – Adelsroman: Liebe, Neid und Eifersucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristians große Krise: Der kleine Fürst 133 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 114 – Adelsroman: Die Lüge der schönen Diana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin schlimmer Verdacht: Der kleine Fürst 129 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe kann so schwierig sein: Der kleine Fürst 146 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCosima in Gefahr!: Der kleine Fürst 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 117 – Adelsroman: Baron Friedrich in Gefahr! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 126 – Adelsroman: Gesucht: Eltern für Clementina! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ein kaltes Herz?: Der kleine Fürst 140 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst um die Baronin: Der kleine Fürst 145 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreund oder Feind?: Der kleine Fürst 131 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 137 – Adelsroman: Ein falscher Freund? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 114 – Adelsroman: Die Lüge der schönen Diana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnttäuschung in der Ballnacht: Der kleine Fürst 222 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Jungen - großes Chaos: Mami Classic 16 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur ein Doppelgänger: Der kleine Fürst 160 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristians große Krise: Der kleine Fürst 133 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist der Papa, Johannes: Der kleine Fürst 277 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlamassel!: Ein Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht nach dem zweiten Glück: Der kleine Fürst 249 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 387 – Heimatroman: Unerwartete Hilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMach dein Glück! Geh nach Berlin!: Dokumentarischer Roman über Ernst Schering Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDes Kaisers neue Braut: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin junges und ein altes Glück: Der kleine Fürst 256 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Toten am Kleistgrab Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTot und begraben: Kriminalroman aus der Eifel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOsserblut: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr wird dich holen: Thriller Bestseller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Wunder von Hiltrup: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüße Spionin: Der kleine Fürst 167 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Foto als Auslöser: Der kleine Fürst 171 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFratzenstein - Kinzigtal Trilogie Band 3: Historischer Mystery-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Abenteurer: Der kleine Fürst 180 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEingebunkert: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer unverhoffte Zeuge: Lebensweisheiten, Gegenwärtiges, Vergangenes, Erlebnisse … was im Leben so alles passiert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAn Willem Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu sollst meine Prinzessin sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Lieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Doktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei mein: Milliardär Liebesromane: Unwiderstehliche Brüder, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Cosima in Gefahr!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Cosima in Gefahr! - Viola Maybach
Der kleine Fürst –130–
Cosima in Gefahr!
Roman von Viola Maybach
Der Brief eines Anwalts trifft auf Sternberg ein: Etwas Ungeheuerliches wird darin behauptet: Der verstorbene Fürst Leopold habe aus einer außerehelichen Beziehung einen Sohn gehabt. Die Aufregung im Schloss ist groß. Christian, der kleine Fürst, ist außer sich vor Kummer. Der Charakter seines Vaters wird auf einmal entscheidend in Frage gestellt. Den kleinen Fürst beschleicht ein schlimmer Verdacht. Dieses einschneidende Ereignis wird uns alle längere Zeit beschäftigen. Die Affäre von Fürst Leopold erschüttert Schloss Sternberg in seinen Grundfesten. Wie wird der kleine Fürst daraus hervorgehen?
»Was ist denn da los?«, fragte Anna von Kant, als sie das Schulgebäude gemeinsam mit ihrem Cousin Christian von Sternberg verließ. Wann immer es möglich war, fuhren sie morgens gemeinsam mit dem Bus zur Schule und nachmittags wieder zurück. Meistens klappte das, obwohl sie unterschiedliche Klassen besuchten, denn Anna war dreizehn, Christian zwei Jahre älter.
Er sah die Fotografen, die sich auf der Straße aufgestellt hatten, mit riesigen Objektiven vor ihren Kameras, und er bemerkte sogar einen Übertragungswagen des Fernsehens. Sein schmales, gut geschnittenes Gesicht verschloss sich, er wurde eine Spur blasser. »Sie haben es herausbekommen«, sagte er tonlos.
»Glaubst du?«, fragte Anna erschrocken.
»Was denn sonst? Lass uns zurückgehen, Anna. Wir rufen an, dass Herr Wiedemann uns abholen soll.« Per Wiedemann war der Chauffeur auf Schloss Sternberg, ihrem Zuhause.
Sie waren jedoch kaum wieder im Gebäude, als sich bereits Christians Handy meldete. »Ja, hallo«, sagte er.
Die Stimme seines Onkels, des Barons Friedrich von Kant ertönte, er war Annas Vater. Seine Stimme klang niedergeschlagen. »Herr Wiedemann ist auf dem Weg zur Schule, Chris, um euch abzuholen«, sagte er. »Ihr wisst wahrscheinlich noch nicht, was passiert ist?«
»Wir wollten gerade gehen, Anna und ich, aber dann haben wir mindestens fünfzig Fotografen vor der Schule gesehen. Das Fernsehen ist auch da.«
Der Baron stieß einen tiefen Seufzer aus. »Es ist über die Online-Ausgabe einer Zeitung herausgekommen, die Schlagzeile lautet: Großer Bruder für den kleinen Fürsten? Bei uns ist seitdem die Hölle los.«
»Aber wie…«, begann Christian, doch sein Onkel ließ ihn nicht ausreden.
»Wir wissen es nicht, aber es war ja von Anfang an klar, dass Frau Roeder kein großes Interesse daran hat, Stillschweigen zu bewahren. Sie will uns unter Druck setzen, und das schafft sie auf diese Weise natürlich noch besser. Herr Wiedemann wird irgendwo hinter der Schule halten, vielleicht habt ihr Glück und könnt ungesehen einsteigen. Über alles Weitere sprechen wir, wenn ihr zurück seid. Konny ist übrigens schon hier, er hatte früher Schluss und ist problemlos hergekommen. Wir haben die Zufahrt zum Schloss mittlerweile sperren lassen.« Konrad, von allen nur Konny genannt, war Annas älterer Bruder, er war vor einiger Zeit sechzehn geworden.
»So schlimm ist das?«, fragte Christian.
»Noch schlimmer, mein Junge. Bis gleich.«
Christian steckte das Handy wieder ein. »Eine Zeitung hat es veröffentlicht, im Internet.« Er wiederholte die Schlagzeile, woraufhin Anna das Gesicht verzog. »Herr Wiedemann ist schon auf dem Weg, er wird sich der Schule über die Rückseite nähern.«
»Wie ist das denn herausgekommen?«
»Onkel Fritz meint, über Frau Roeder, weil sie ja ein Interesse daran hat. Öffentlichkeit kann ihr nur nützen.«
Sie durchquerten die Schule, die mehrere Hintereingänge hatte. Vorsichtig spähten sie durch ein Fenster, konnten jedoch niemanden entdecken. Hier verlief keine Straße, nur ein schmaler Weg, der an einem Flüsschen entlangführte. Man gelangte nur auf Umwegen hierher, und vielleicht half ihnen das, jedenfalls dieses Mal. In Zukunft freilich würden sie wohl auch hier mit Journalisten und Fotografen rechnen müssen, da ›die Sache‹ ja offenbar aufgeflogen war.
›Die Sache‹ hatte mit dem Brief einer gewissen Corinna Roeder begonnen, den sie an Sofia und Friedrich von Kant geschrieben hatte, Annas und Konrads Eltern. Bei Familie von Kant lebte Christian, seit seine eigenen Eltern, Fürstin Elisabeth und Fürst Leopold von Sternberg, ein knappes Jahr zuvor bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommen waren. Corinna Roeder behauptete in ihrem Brief, vor etwa zwanzig Jahren eine Liebesbeziehung mit Fürst Leopold gehabt zu haben, als dieser bereits mit Elisabeth verheiratet gewesen war. Aus dieser Beziehung sei schließlich ihr heute siebzehnjähriger Sohn Sebastian hervorgegangen. Für ihn bat sie um Unterstützung, da Fürst Leopold jetzt nicht mehr für seinen Erstgeborenen sorgen könne, wie er es zuvor getan habe. Sie deutete an, Beweise für ihre Behauptung vorlegen zu können, und sie machte auch klar, sie werde, bei mangelndem Entgegenkommen, die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen.
Der Brief hatte die gesamte Familie in tiefe Verzweiflung gestürzt. Zwar glaubte niemand, dass Corinna Roeders Behauptungen der Wahrheit entsprachen, doch vor allem Christian, der nach wie vor schwer am Verlust seiner Eltern trug, konnte es kaum ertragen, dass der Ruf seines Vaters in dieser Weise befleckt wurde, ohne eine Möglichkeit, sich dagegen zu verwahren. Verschärft worden war die Situation, als Corinna Roeders Anwalt Fotos vorgelegt hatte, die den Fürsten und sie selbst als blutjunges Liebespaar zeigten. Eine sofortige Überprüfung hatte nicht eindeutig belegen können, dass es sich um bearbeitete Bilder handelte. Christian und seine Verwandten hielten dennoch unbeirrt an ihrem Glauben fest, dass Fürst Leopold seine über alles geliebte Frau Elisabeth niemals betrogen hätte.
Christian wurde von der Bevölkerung gern ›der kleine Fürst‹ genannt, was zum einen auf die Tatsache anspielte, dass er ja noch kein Fürst war. Er würde es erst mit dem Tag seiner Volljährigkeit werden. Zum anderen erinnerte es daran, wie Fürst Leopold, als stolzer Vater, seinen kleinen Sohn auf Reisen mitgenommen hatte. Leopold war über einsneunzig groß gewesen, Christian damals, als Zwei- oder Dreijähriger, noch sehr klein, und so waren Vater und Sohn ›der große und der kleine Fürst‹ geworden, man hatte sie überall herzlich empfangen. Heute gab es nur noch den kleinen Fürsten, der von der Bevölkerung bereits ähnlich geliebt und geachtet wurde, wie es bei seinem Vater zu dessen Lebzeiten der Fall gewesen war. Doch was würde aus Liebe und Achtung werden, wenn die Leute Corinna Roeders Behauptungen Glauben schenkten?
Auf diesen Namen ›der kleine Fürst‹ jedenfalls spielte die Schlagzeile an, die Baron Friedrich seinem Neffen vorgelesen hatte.
»Wir müssen raus«, sagte Anna. »Herr Wiedemann kann mit der Limousine nicht auf den Weg fahren.«
Christian nickte. Er konnte nur hoffen, dass die Fotografen noch immer vor der Schule warteten. Rasch verließen sie das Gebäude, spähten vorsichtig nach links und rechts, liefen zur Mauer, die das Gelände umgab und schlüpften durch ein schmales Tor.
»Da vorn steht er ja schon!«, sagte Anna erleichtert. Sie fing an zu laufen, Christian folgte ihr.
Per Wiedemann hatte sie jetzt ebenfalls entdeckt. Er stieg aus und machte ihnen verstohlen ein Zeichen, sich noch mehr zu beeilen. Als sie ihn erreicht hatten, sahen sie, weshalb: Die ersten Fotografen waren bereits auf dem Weg zu ihnen. Hastig schlugen sie die Wagentüren zu, Per Wiedemann wendete und fuhr davon.