Du bist mein ganzes Glück: Der Bergpfarrer 438 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Markus Bruckner schaute seine Besucherin verschwörerisch an. »Gell', Frau Kerner, es ist Ihnen klar, daß das alles unter uns bleiben muß«, sagte er. »Über den wirklichen Grund Ihres Aufenthalts darf kein Wort nach außen dringen.« Die blonde Mittzwanzigerin, die in einem der bequemen Sessel im Büro des Bürgermeisters von St. Johann saß, schlug die Knie übereinander und strich den Rock glatt. Sie trug ein dunkelblaues Kostüm und eine cremefarbene Bluse. Ein goldenes Kettchen war das einzige Schmuckstück. »Selbstverständlich, Herr Bruckner«, erwiderte Elke Kerner. »Von mir erfährt niemand etwas. Offiziell mache ich hier ein paar Tage Urlaub. Es ist ja auch ein schöner Ort, Ihr Sankt Johann.« »Nicht wahr!« Markus Bruckner war ans Fenster getreten und sah hinaus. Gerade hielt vor dem gegenüberliegenden Hotel ein Reisebus und eine Schar Touristen stieg aus. Der Bürgermeister drehte sich wieder um. »Und wir werden dafür sorgen, daß das auch in aller Welt bekannt wird«, sprach er weiter. »Finden Sie mir nur einen geeigneten Standort für das Hotel.«
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Buchvorschau
Du bist mein ganzes Glück - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 438 –
Du bist mein ganzes Glück
Toni Waidacher
Markus Bruckner schaute seine Besucherin verschwörerisch an.
»Gell’, Frau Kerner, es ist Ihnen klar, daß das alles unter uns bleiben muß«, sagte er. »Über den wirklichen Grund Ihres Aufenthalts darf kein Wort nach außen dringen.«
Die blonde Mittzwanzigerin, die in einem der bequemen Sessel im Büro des Bürgermeisters von St. Johann saß, schlug die Knie übereinander und strich den Rock glatt. Sie trug ein dunkelblaues Kostüm und eine cremefarbene Bluse. Ein goldenes Kettchen war das einzige Schmuckstück.
»Selbstverständlich, Herr Bruckner«, erwiderte Elke Kerner. »Von mir erfährt niemand etwas. Offiziell mache ich hier ein paar Tage Urlaub. Es ist ja auch ein schöner Ort, Ihr Sankt Johann.«
»Nicht wahr!«
Markus Bruckner war ans Fenster getreten und sah hinaus. Gerade hielt vor dem gegenüberliegenden Hotel ein Reisebus und eine Schar Touristen stieg aus. Der Bürgermeister drehte sich wieder um.
»Und wir werden dafür sorgen, daß das auch in aller Welt bekannt wird«, sprach er weiter. »Finden Sie mir nur einen geeigneten Standort für das Hotel.«
Elke Kerner trank einen Schluck aus der Kaffeetasse, die vor ihr auf dem Tisch stand und legte dann die Fingerspitzen aneinander.
»Hm, sechshundert Betten, ist das nicht ein bißchen zu gewagt für Ihren kleinen Ort«, gab sie zu bedenken. Immerhin fehlt es hier ja noch an attraktiven Freizeitmöglichkeiten.«
»Das kommt alles noch«, winkte der Bürgermeister ab. »Bis jetzt kommen die Leut’ wegen der guten Wandermöglichkeiten, die wir hier haben. Sie soll’n mal sehen, was erst hier los ist, wenn das Hotel steht, mit allen erdenklichen Attraktionen. Ich hab’ schon mit dem Reisinger-Sepp gesprochen, das ist der Wirt von dem Hotel, in dem Sie wohnen, der Sepp zieht mit. Das wird vom Allerfeinsten. Schwimmbad, Sauna, Solarium. Einen Golfplatz werden wir anlegen, und eine große Diskothek. Tanz und gute Laune bis in den frühen Morgen – das ist’s, was die Leut’ wollen. Schauen S’ nur einmal, was da auf Mallorca los ist, mit den ganzen Urlaubern. Warum soll das hier net auch geh’n.«
»Also, ob das, was da in Spanien geschieht, hier auch funktioniert, wage ich zu bezweifeln«, versuchte die Frau den Enthusiasmus des Bürgermeisters von Sankt Johann zu bremsen. »Ganz zu schweigen davon, ob so etwas überhaupt erwünschenswert ist. Was ich mit attraktiven Freizeitmöglichkeiten meine, bezieht sich vielmehr auf das hiesige Angebot für Wintersportler. Es fehlen Skipisten, Seilbahn und all die anderen Sachen, die einen Wintersportort für Touristen erst anziehend machen.«
Markus Bruckner schüttelte den Kopf.
»Ich versteh’ ihre Einwände, Frau Kerner. Dennoch, eines zieht das andere nach. Wenn das Hotel erstmal steht, dann finden sich genügend Investoren, um die Skipiste und Seilbahn zu bauen. Wenn Sie sich alles anschauen, werden Sie mir recht geben. Die beiden Gipfel, der Himmelsspitz und die Wintermaid, laden geradezu ein, dort Pisten anzulegen.«
Elke Kerner erhob sich und reichte Markus die Hand.
»Gut, Herr Bruckner, dann machen wir es so, wie verabredet. Ich schaue mir die Gegend an, und in etwa einer Woche erhalten Sie ein ausführliches Exposé, in dem ich meine Vorschläge und Anregungen darlege.«
»Ist recht, Frau Kerner.«
Er legte einen Finger an den Mund.
»Und zu niemandem ein Wort.«
»Selbstverständlich nicht. Sie können sich darauf verlassen.«
*
Ein wenig nachdenklich schlenderte die junge Frau über die Straße. Irgendwie schien dieser ganze Auftrag zu vage und ominös. Allein diese ganze Geheimhaltung! Elke schmunzelte – sie war doch keine Spionin.
Oder doch? Beinahe kam sie sich so vor. Im Auftrag des Bürgermeisters sollte sie herausfinden, an welcher Stelle ein geeigneter Platz für den Bau eines Riesenhotels war. Davon durfte niemand etwas erfahren. Warum, fragte die Frau sich. Gäbe es vielleicht Widerstand gegen ein solches Projekt? Der Gemeinderat würde hinter der Sache stehen, sagte zumindest der Bürgermeister. Aber was war mit den anderen Leuten hier? Würden die Markus Bruckner und seinen ehrgeizigen Plänen Steine in den Weg legen?
Elke Kerner blieb einen Moment stehen und schaute sich um. Ein schöner, beschaulicher Ort, dieses Sankt Johann, dachte sie. Nicht so groß, daß man als Fremder den Überblick verlieren konnte, aber auch nicht zu klein. Ihr Blick fiel bewundernd auf die Kirche, die auf einem kleinen Hügel beinahe in der Ortsmitte erbaut war. Das schneeweiße Gemäuer überragte alle anderen Gebäude. Elke nahm sich vor, die Kirche bei Gelegenheit zu besichtigen.
Sie setzte ihren Weg zum Hotel fort und vernahm plötzlich einen lauten Pfiff. Entgegen ihrer Gewohnheit drehte sie sich um und schaute in das grinsende Gesicht eines jungen Burschen.
»Teifi, Teifi«, sagte er. »Wie kommt so ein hübsch’s Madel in unser klein’s Dorf?«
»Sie werden es nicht glauben«, antwortete sie. »Mit dem Auto.«
Damit ging sie weiter. Innerlich lachte sie. Es war nicht das erste Mal, daß ihr so etwas passierte. Die attraktive Frau war es gewohnt, die Blicke der Männer auf sich zu ziehen.
Als sie das Hotel betrat, stand der Bursch’ immer noch auf der Straße und schaute ihr hinterher.
So ein Madel, so ein blitzsauber’s! schoß es dem Fornbacher Martin durch den Kopf. Und so schlagfertig. Hoffentlich war’s am Samstag beim Tanz dabei. Dann wird’s schon ihr blaues Wunder erleben!
Langsam drehte er sich um und ging weiter. Dabei rieb er sich voller Vorfreude die Hände.
*
In der Hotelhalle herrschte ein dichtes Gedränge. Die gerade angekommenen Gäste belegten ihre Zimmer. Überall standen Koffer und Reisetaschen herum, während es von Stimmen summte und brummte, wie in einem Bienenhaus. Sepp Reisinger stand hinter der Rezeption und gab die Zimmerschlüssel aus.
Elke Kerner, die hinter einem Pulk Gäste stand, bekam plötzlich einen Stoß in den Rücken, als die Eingangstür aufschwang. Ein junger Mann drängte herein, in beiden Händen Koffer.
»Verzeihen Sie, bitte«, entschuldigte er sich. »Ich konnte wirklich nicht sehen, daß jemand so dicht an der Tür steht.«
Elke schaute ihn an. Er lächelte charmant zurück.
»Es ist ja nichts passiert«, sagte sie.
Der neue Gast hatte seine Koffer abgestellt. Er machte eine Verbeugung.
»Carsten Henning«, stellte er sich vor.
Elke nickt und nannte ihren Namen, dann wandte sie sich wieder der Rezeption zu, an der es merklich ruhiger wurde. Die meisten Gäste hatten ihre Zimmerschlüssel und strebten die Treppe hinauf.
»Ach, Frau Kerner«, sagte Sepp. »Sie möchten bestimmt auch Ihren Schlüssel.«
Er reichte ihn über den kleinen Tresen.
Elke bedankte sich und nickte dem jungen Mann noch einmal zu. Der schaute ihr lange hinterher.
»Sie sind Herr Henning?« fragte der Wirt. »Herzlich willkommen.«
»Ja, ich habe ein Zimmer reserviert. Für eine Woche.«
»Ja, hier steht’s. Einzelzimmer mit Dusche. So bitt’schön.«
Er nahm den Schlüssel vom Brett und gab ihn Carsten Henning.
»Vom Hotel ›Stadt Hamburg‹, in Hamburg, gebucht«, stellte Sepp Reisinger mit einem Blick auf seine Unterlagen fest. »Arbeiten Sie gar dort?«
»Ich bin der Geschäftsführer des ›Stadt Hamburg‹.«
Sepps Miene erhellte sich.
»Dann sind wir ja Kollegen. Da müssen wir uns mal am Abend unterhalten. Bei einem