Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Zwei Madeln und ein Störenfried: Der Bergpfarrer 304 – Heimatroman
Zwei Madeln und ein Störenfried: Der Bergpfarrer 304 – Heimatroman
Zwei Madeln und ein Störenfried: Der Bergpfarrer 304 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Zwei Madeln und ein Störenfried: Der Bergpfarrer 304 – Heimatroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Sepp Reisinger, der Inhaber des Hotels »Zum Löwen« in St. Johann, betrachtete den vor ihm stehenden Gast mit einem taxierenden Blick. Geld hatte der Mann, so viel stand fest! Der Hotelier machte seine Überzeugung an der Tatsache fest, dass der Ankömmling nicht nur sehr gut gekleidet war – der Anzug war ganz sicher nicht von der Stange – sondern auch einen teuren Wagen fuhr; ein italienisches Modell, für dessen Kaufpreis sich andere Leute locker ein Eigenheim hätten bauen lassen können. Also die ›König-Ludwig-Suite‹! »Ich bedaure sehr«, sagte Sepp, mit einem scheinbar gequälten Lächeln auf den Lippen, »aber unser Haus ist ausgebucht.« Immerhin war der Mann einfach so hereingeschneit und hatte nach einem Zimmer gefragt. »Wir haben Hochsaison«, fuhr der Wirt fort, »da ist's fast unmöglich, dass überhaupt noch irgendwo im Wachnertal was frei ist.« Der Mann, er war um die Mitte vierzig, hatte ein markantes Gesicht, mit einem energischen Kinn und dunklen, kalt blickenden Augen. Er trug einen eleganten Anzug aus leichtem hellem Stoff. Er warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk und schüttelte unwillig den Kopf. »Kann man denn da gar nichts machen?«, fragte er mit einer Stimme, die einen merkwürdig rauen Klang hatte. Sepp Reisinger holte beim Anblick der goldenen Uhr heftig Luft. Er wusste, was so eine Uhr kostete. Also jetzt nur keine Hemmungen! Der Hotelier tat, als suche er im Computer eifrig nach einer Möglichkeit, dem Mann zu helfen, und schüttelte plötzlich überrascht den Kopf.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum8. März 2022
ISBN9783740991135
Zwei Madeln und ein Störenfried: Der Bergpfarrer 304 – Heimatroman

Mehr von Toni Waidacher lesen

Ähnlich wie Zwei Madeln und ein Störenfried

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Zwei Madeln und ein Störenfried

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Zwei Madeln und ein Störenfried - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 304 –

    Zwei Madeln und ein Störenfried

    Der charmante Thomas bringt alles durcheinander …

    Toni Waidacher

    Sepp Reisinger, der Inhaber des Hotels »Zum Löwen« in St. Johann, betrachtete den vor ihm stehenden Gast mit einem taxierenden Blick.

    Geld hatte der Mann, so viel stand fest!

    Der Hotelier machte seine Überzeugung an der Tatsache fest, dass der Ankömmling nicht nur sehr gut gekleidet war – der Anzug war ganz sicher nicht von der Stange – sondern auch einen teuren Wagen fuhr; ein italienisches Modell, für dessen Kaufpreis sich andere Leute locker ein Eigenheim hätten bauen lassen können.

    Also die ›König-Ludwig-Suite‹!

    »Ich bedaure sehr«, sagte Sepp, mit einem scheinbar gequälten Lächeln auf den Lippen, »aber unser Haus ist ausgebucht.« Immerhin war der Mann einfach so hereingeschneit und hatte nach einem Zimmer gefragt. »Wir haben Hochsaison«, fuhr der Wirt fort, »da ist’s fast unmöglich, dass überhaupt noch irgendwo im Wachnertal was frei ist.«

    Der Mann, er war um die Mitte vierzig, hatte ein markantes Gesicht, mit einem energischen Kinn und dunklen, kalt blickenden Augen. Er trug einen eleganten Anzug aus leichtem hellem Stoff. Er warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk und schüttelte unwillig den Kopf. »Kann man denn da gar nichts machen?«, fragte er mit einer Stimme, die einen merkwürdig rauen Klang hatte.

    Sepp Reisinger holte beim Anblick der goldenen Uhr heftig Luft. Er wusste, was so eine Uhr kostete. Vor Jahren hatte er selbst einmal mit so einem schönen Stück geliebäugelt – allerdings war ihm dann gehörig der Schreck in die Glieder gefahren, als der Händler den Preis genannt hatte …

    Also jetzt nur keine Hemmungen!

    Der Hotelier tat, als suche er im Computer eifrig nach einer Möglichkeit, dem Mann zu helfen, und schüttelte plötzlich überrascht den Kopf. »Tatsächlich«, murmelte Sepp Reisinger, »eine Suite hätt ich noch, seh ich hier grad.« Er hob den Kopf und sah den Gast an. »Allerdings ist es unsre teuerste Suite, die ich ihnen noch anbieten kann …«

    »Ich nehme sie«, antwortete der Mann sofort.

    »Äh …, ja, sie kostet aber fünfhundert Euro – die Nacht …«

    Der Unbekannte vor ihm nickte ungerührt. »In Ordnung.« Er reichte Sepp seine Autoschlüssel. »Lassen Sie mein Gepäck holen.«

    »Selbstverständlich.« Der Wirt klingelte nach dem Hausburschen. »Für wie lang soll ich die Suite buchen?«, fragte er. Dabei kramte er nach dem Block mit den Meldezetteln. »Hier müssten S’ sich eintragen, Herr …«

    »Erlander«, erwiderte der Mann. »Robert Erlander. Ich weiß noch nicht, wie lange ich bleibe. Sagen wir, erst einmal vierzehn Tage, mit Option auf Verlängerung, wenn das möglich ist.«

    »Aber selbstverständlich, Herr Erlander«, wieselte Sepp eilig hinter dem Tresen hervor, den Schlüssel für die Suite in der Hand. »Ich darf Sie persönlich hinaufbringen?«

    Der Gast nickte. »Ach, haben Sie eine Tageszeitung?«, erkundigte er sich.

    »Aber freilich.« Der Hotelier deutete auf ein Regal, in dem Zeitungen und Magazine auslagen. »Internationale Presse«, erklärte er. »Wenn S’ sich bedienen möchten?«

    Erlander trat an das Regal. Es gab tatsächlich nicht nur Presseerzeugnisse aus Deutschland, sondern auch in englischer, französischer und italienischer Sprache.

    »Ich bin mehr an einer Zeitung aus der Region interessiert«, erklärte er nach einem kurzen suchenden Blick und griff dann zielsicher nach dem ›Kurier‹ aus Garmisch Partenkirchen.

    Karl Berghammer, der Hausbursche, betrat die Hotelhalle, zwei braune Lederkoffer in den Händen.

    »In die ›König-Ludwig-Suite‹«, wies Sepp ihn an.

    Karl stieg die Treppe hinauf, die beiden Männer folgten ihm. Auf dem Weg nach oben führte der Wirt die Vorzüge des Hauses an und wies besonders auf das Restaurant hin, in dem man vorzüglich speisen könne.

    Robert Erlander hörte schweigend zu, nickte hin und wieder und reservierte, zu Sepps Enttäuschung, keinen Tisch.

    »So, da wären wir.« Sepp Reisinger schloss auf und ließ den Gast eintreten. Karl folgte mit den Koffern.

    »Ja, vielen Dank«, sagte Erlander, nachdem der Hausbursche die Gepäckstücke auf die dafür vorgesehene Ablage gestellt hatte.

    Er griff in die rechte Außentasche seines Sakkos und zog einen Geldschein hervor, den er Karl Berghammer in die Hand drückte – ohne geschaut zu haben, um welche Summe es sich handelte.

    Der Hausbursche ließ das Geld in der Tasche seiner grünen Schürze verschwinden, die er immer im Dienst trug, und verließ die Suite unter etlichen Dienern.

    »Sagen S’ nur, wenn ich noch etwas für Sie tun kann«, bemerkte der Hotelier. »Oder, falls irgendwas fehlen sollte.«

    Robert Erlander blickte sich um. Die ›König-Ludwig-Suite‹ maß an die hundertfünfzig Quadratmeter, sie hatte einen kleinen Flur, von dem die Zimmer abzweigten. Es gab eine geräumige Wohnstube, eine Schlafkammer, sowie ein Bad, mit Wanne und Dusche. Selbstverständlich war eine gut gefüllte Bar im Wohnzimmer vorhanden, auf dem Tisch standen frische Blumen, sowie eine Schale mit Obst. Beides wurde täglich neu arrangiert, gleich ob die Suite belegt war oder nicht. Es hatte sich oft gezeigt, dass überraschend ein Gast sie buchte.

    Heute erst wieder.

    Der Mann schüttelte den Kopf.

    »Vielen Dank«, erwiderte er. »Es ist alles in Ordnung. Sollte ich etwas brauchen, melde ich mich.«

    »Sehr wohl«, dienerte Sepp und verabschiedete sich. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus.«

    Robert Erlander antwortete nicht darauf. Er ging in das Schlafzimmer und öffnete einen der beiden Koffer. Auf den Kleidungsstücken, die sich darin befanden, lag ein tragbarer Computer. Er nahm das Gerät und trug es ins Wohnzimmer. Vor einem der beiden großen Fenster stand ein Schreibtisch. Erlander stellte den Laptop darauf ab und schaltete ihn ein. Dann griff er nach der Tageszeitung und schlug sie auf. Gleich auf der zweiten Seite fand er, was er suchte.

    Einen Artikel, den eine Journalistin geschrieben hatte, deren Kürzel ›ct‹ lautete. Erlander wusste den Namen dieser Journalistin – sie hieß Claudia Trenker, und ihretwegen war er nach St. Johann gekommen.

    *

    »Mach mal lauter!«

    Pia Faber schnipste im Takt zu der Musik, die aus dem Autoradio erklang. Die junge Frau, die hinter dem Lenkrad des Kleinwagens saß, drehte eher unwillig die Lautstärke höher. Bei dem Song, der zu hören war, handelte es sich um eine Liebesballade eines derzeit sehr angesagten amerikanischen Teenystars; ein Lied, für das Esther Sommerfeld gerade überhaupt keinen Draht hatte …

    »Blödes Gejaule«, meinte sie abschätzig.

    Pia grinste. »Komm schon«, sagte sie, »vergiss den Heini einfach und freue dich auf zwei herrliche Wochen unvergesslicher Ferien.«

    Esther seufzte. Mit dem ›Heini‹ war Thorsten gemeint. Thorsten Raitmayr, der ihr ewige Treue geschworen hatte. Bis vor einigen Wochen hatte Esther an diesen Schwur noch geglaubt, bis sie dahintergekommen war, dass sie offenbar nicht die Einzige war, der Thorsten dieses Versprechen gegeben hatte.

    Die Entdeckung hatte für die hübsche Dreiundzwanzigjährige eine Welt zusammenbrechen lassen. Esther war überzeugt gewesen, in Thorsten den Mann fürs Leben gefunden zu haben, und hatte sich schon lebhaft ausgemalt, wie sie direkt nach ihrem Studium heiraten würden.

    »Ich hab’s dir ja gleich gesagt, das Studium frisst uns auf!«

    Pias Bemerkung, als sie von Thorstens Betrug erfuhr, war für Pia wenig tröstlich gewesen. Immerhin gab sie der Freundin recht, die jedem Annäherungsversuch

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1