Nimm den Ring zurück!: Der Bergpfarrer 262 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Grüß Gott! Frau Behrens, net wahr?« Ria Stubler blickte die junge Frau lächelnd an. Ihre Frage wurde mit einem Kopfnicken beantwortet. »Herzlich willkommen in St. Johann«, sagte die Pensionswirtin. »Ich bin die Frau Stubler, aber sagen S' einfach Ria zu mir.« Sie schaute auf die Reisetasche in der Hand des neuen Gastes. »Das ist alles an Gepäck? Dann können wir ja gleich nach oben geh'n.« Ria nahm einen Schlüssel vom Brett an der Wand hinter der Rezeption und ging voran. Das Zimmer lag im ersten Stock der Pension. Die Wirtin schloss auf und ließ Elke Behrens eintreten. »Ich hoff', dass Sie sich bei mir wohlfühlen«, bemerkte sie dabei. Die junge Frau sah sich um und nickte beifällig. »Ja, vielen Dank«, erwiderte sie. »Das Zimmer ist sehr schön.«
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Der Bergpfarrer (ab 375)
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Buchvorschau
Nimm den Ring zurück! - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 262 –
Nimm den Ring zurück!
Elke will ihr altes Leben hinter sich lassen
Toni Waidacher
»Grüß Gott! Frau Behrens, net wahr?«
Ria Stubler blickte die junge Frau lächelnd an. Ihre Frage wurde mit einem Kopfnicken beantwortet.
»Herzlich willkommen in St. Johann«, sagte die Pensionswirtin. »Ich bin die Frau Stubler, aber sagen S’ einfach Ria zu mir.«
Sie schaute auf die Reisetasche in der Hand des neuen Gastes.
»Das ist alles an Gepäck? Dann können wir ja gleich nach oben geh’n.«
Ria nahm einen Schlüssel vom Brett an der Wand hinter der Rezeption und ging voran. Das Zimmer lag im ersten Stock der Pension. Die Wirtin schloss auf und ließ Elke Behrens eintreten.
»Ich hoff’, dass Sie sich bei mir wohlfühlen«, bemerkte sie dabei.
Die junge Frau sah sich um und nickte beifällig.
»Ja, vielen Dank«, erwiderte sie. »Das Zimmer ist sehr schön.«
Ria erklärte, dass der Schlüssel auch die Haustür aufschloss, falls der Gast mal später heimkäme und schon abgesperrt sei. Dann teilte sie die Frühstückszeiten mit, und dass bei schönem Wetter draußen gedeckt würde.
»Falls Sie mal eine Bergtour unternehmen, müssten S’ mir am Abend vorher Bescheid sagen, damit ich Ihnen dann was zum Frühstück herrichten kann«, setzte sie hinzu.
Elke Behrens schürzte die Lippen. Fast verwundert sah sie die Wirtin an, dann schüttelte sie den Kopf.
»Nein, eine Bergtour werde ich wohl kaum unternehmen«, sagte sie und wandte sich zum Fenster um.
Die Pensionswirtin nahm es zum Anlass, noch einen schönen Aufenthalt zu wünschen und zu gehen.
Seltsam, ging es Ria durch den Kopf, als sie die Treppe hinunterging, eine ausnehmend hübsche Person, wenn nur net dieser traurige Ausdruck in dem aparten Gesicht wäre.
Kummer oder Stress? Eine persönliche schmerzliche Angelegenheit?
In all den Jahren, die sie ihre Pension nun schon betrieb, hatte Ria Stubler die unterschiedlichsten Menschen beherbergt.
Und dabei etwas ganz Wichtiges gewonnen: Menschenkenntnis!
Nette Gäste waren darunter gewesen und solche, die nie wiederkommen brauchten. Schicksale hatte Ria kennen gelernt, die sie erschütterten. Menschliche Dramen hatten sich in ihrer Pension abgespielt und romantische Geschichten ereignet. Sie wusste zwischen aufrechten Zeitgenossen und Hochstaplern zu unterscheiden, und hatte ein Gespür dafür entwickelt, herauszufinden, wenn jemand in wirklicher Not war und Hilfe brauchte.
Und Elke Behrens war so ein Mensch, davon war Ria überzeugt.
Die junge Frau stand beinahe eine geschlagene Stunde am Fenster und schaute hinaus. Indes sah sie weder die schneebedeckten Gipfel, noch den dunkelgrünen Bergwald. Sie roch nicht die würzige, nach Blumen und Wildkräutern duftende Luft und hatte ebenso wenig dieses herrliche Gefühl, das man spürte, wenn man sich im Urlaub befand: Frei und unabhängig, den Alltag hinter sich lassen, und den Augenblick genießen!
Das alles empfand die junge Frau in ihrem Pensionszimmer nicht, stattdessen war ihr Blick in eine imaginäre Ferne gerichtet, und hinter ihrer Stirn lief ihr ganzes bisheriges Leben wie ein Film vor ihr ab.
Endlich raffte sie sich auf, die Reisetasche auszupacken. Inzwischen hatte die Abenddämmerung eingesetzt, und draußen war es bereits schummrig geworden. Als die junge Frau einen Blick aus dem Fenster warf, sah sie, dass die hereinbrechende Dunkelheit von schwarzen Wolken herrührte, die am Himmel aufzogen. Offenbar war ein Gewitter im Anmarsch.
Passt ja bestens zu meiner Lebenssituation, ging es Elke Behrens durch den Kopf. Dann legte sie sich angezogen aufs Bett und starrte zur Decke hinauf, bis es tatsächlich so finster im Zimmer wurde, dass sie nichts mehr sah.
*
Im Pfarrhaus von St. Johann saß Sebastian Trenker in seinem Arbeitszimmer. Fast gemütlich schaute es aus, mit der brennenden Lampe und dem Teestövchen auf dem Schreibtisch, während draußen das Unwetter tobte.
Allerdings waren es keine gemütlichen Gedanken, die dem Bergpfarrer durch den Kopf gingen. Und das hing mit einem Haus zusammen, das in der Dorfmitte, gegenüber dem kleinen Einkaufszentrum lag. Bis vor einem halben Jahr hatte es ein Trachtenmodegeschäft beherbergt, dann hatte der Inhaber den Laden geschlossen und war nach Garmisch Partenkirchen gezogen, wo er sich mehr Umsatz erhoffte. Seither stand das schöne alte Haus leer. Sebastian hatte immer wieder mit dem Eigentümer, Anton Berghuber, gesprochen, ob sich nicht ein neuer Pächter für das Geschäft finden ließe. Er hatte den Eindruck, dass der Mann sich in dieser Beziehung keine Mühe machte.
Dabei konnte es doch nicht in dessem Sinne sein, wenn er keine Mieteinnahmen hatte. Indes hatte der Hausbesitzer längst andere Pläne gehabt, wie sich inzwischen herausgestellt hatte. Seit ein paar Tagen fanden in dem Haus und ehemaligen Geschäft umfangreiche Baumaßnahmen statt. Vergeblich hatte Sebastian versucht, herauszufinden, was dahintersteckte. Zu seiner Überraschung teilte ihm Anton Berghuber mit, dass er sein Haus verkauft habe und er nicht wüsste, was der neue Eigentümer damit anfangen wolle.
Über den schwieg er sich indes auch aus!
»Es wurde Stillschweigen vereinbart«, erklärte Berghuber, »und daran halt’ ich mich.«
Freilich war es für den guten Hirten von St. Johann ein Leichtes gewesen, es dennoch herauszufinden. Sebastian Trenker war kurzerhand in die Kreisstadt gefahren und hatte dort im Grundbuchamt den entsprechenden Eintrag gelesen.
Doch gerade der hatte ihn ins Grübeln versetzt …
Neuer Eigentümer des Hauses Dorfstraße, Ecke Engelsbacher Straße, war ein Nürnberger Unternehmen, das in ganz Süddeutschland Häuser und Wohnungen besaß, die es vermietete. Allerdings hatte Pfarrer Trenker bisher vergeblich versucht, den Namen desjenigen in Erfahrung zu bringen, der hinter dem Unternehmen stand.
Oder war es gar kein Mann, sondern eine Frau?
Sebastian hatte seinen Computer eingeschaltet und suchte im Internet nach entsprechenden Hinweisen. Bisher allerdings ohne Erfolg. Es hatte ganz den Anschein, als habe man großen Wert darauf gelegt, sämtliche Spuren, die zum Inhaber der Firma führten, zu verwischen.
Draußen zuckten die Blitze, der Donner rollte und Regen prasselte an die Fenster. Sebastian trank einen Schluck Tee und lehnte sich nachdenklich in seinem Sessel zurück.
Warum nur wurde er den Verdacht nicht los, dass Patricia Vangaalen hinter alldem steckte?
So ganz von der Hand zu weisen war das nicht. Seit die ebenso schöne wie skrupellose Frau sich mit einem Millionenbetrag von der Justiz freigekauft hatte, rechnete der Bergpfarrer jeden Tag mit einer neuen Intrige von ihr.
Patricia war nicht nur die Besitzerin einer großen, weltumspannenden Investmentfirma, sie hatte dem Geistlichen vor allem bittere Rache geschworen, weil dieser sie zurückgewiesen hatte. Die unverschämt reiche Frau hatte mehrere Projekte im Wachnertal durchführen wollen, darunter den Bau einer riesigen Ferienweltanlage, den Sebastian indes erfolgreich abgewehrt hatte. Ein anderes überdimensioniertes Unternehmen war der Bau einer Schönheitsklinik mitten in den Berg. Die nötigen Genehmigungen hatte Patricia Vangaalen sich durch Bestechungen und Erpressungen besorgt. Allerdings hatte dieses Gebaren sie auch zu Fall gebracht. Gemeinsam mit einem Berliner Journalisten war es Sebastian Trenker gelungen, die Staatsanwaltschaft auf die Spur der Geschäftemacherin zu bringen. Doch auch in dieser Behörde gab es Zuträger und Informanten für die Frau, die sich mit Geld alles kaufte.Das Ergebnis war, dass Patricia Vangaalen sich ihrer Verhaftung in letzter Minute durch Flucht entzog. Monatelang versteckte sie sich irgendwo im asiatischen Raum, wo sie ebenfalls zahlreiche Geschäfte tätigte.
Doch es drängte sie nach Deutschland zurück.
Ein Tag in ihrem Leben war Patricia Vangaalen unvergesslich geblieben. Zusammen mit Pfarrer Trenker