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Das verflixte Erbe: Der kleine Fürst 328 – Adelsroman
Das verflixte Erbe: Der kleine Fürst 328 – Adelsroman
Das verflixte Erbe: Der kleine Fürst 328 – Adelsroman
eBook98 Seiten1 Stunde

Das verflixte Erbe: Der kleine Fürst 328 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Langsam wanderte Ariane von Ziltz durch den verwilderten Park von Schloss Wilkenrade – er war, dachte sie nicht zum ersten Mal, dem Schloss in seinem allmählich erlöschenden Glanz immer ähnlicher geworden. am Renovieren vergangen. »Das kannst du dann machen, Kind, wenn du hier wohnst« – solche und ähnliche Sätze hatte sie oft gesagt. Arianes Eltern lebten bereits nicht mehr, Geschwister hatte sie nicht, und von den beiden ehemals großen Familien Ziltz und Wilkenrade waren nur sie und ihre Großmutter Antonie übrig geblieben – bis vor zwei Wochen. Da war Antonie an Herzversagen gestorben, im Schlaf. Nun gab es außer Ariane niemanden mehr. »Es war ein schöner Tod für Ihre verehrte Frau Großmutter«, hatte der Arzt erklärt, »genau so, wie sie es sich immer gewünscht hat.« An diesen Gedanken klammerte sich Ariane, er gab ihr zumindest ein wenig Trost, denn so verlassen wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt. Ganz allein zu sein auf der Welt, das hatte etwas Beängstigendes, und noch wusste sie nicht, wie sie dieses Gefühl bewältigen würde. Sicher, sie hatte ihre Arbeit, und es gab auch gute Freunde, aber eine Familie besaß sie nun nicht mehr. Dabei war das Verhältnis zu ihrer Großmutter durchaus nicht frei von Konflikten gewesen, denn zwei unterschiedlichere Temperamente konnte man sich kaum vorstellen. Ariane wusste selbst, dass sie es manchmal übertrieb mit ihrem Hang zur Perfektion – alles musste stimmen, bis in die kleinste Einzelheit. Antonie hingegen war großzügig gewesen, gewisse Mängel hatte sie übersehen und wenn es einmal nicht ganz so sauber gewesen war, dann hatte sie das nicht gestört. »Es gibt Wichtigeres im Leben«, hatte sie oft gesagt. Für Ariane war das nicht so. Jeder Fehler war ihr ein Dorn im Auge: ein schief hängendes Bild musste sie umgehend gerade rücken, Flecken auf einer Glasplatte sofort abwischen, ein falsch stehendes Möbelstück verursachte ihr Unbehagen. Mit sich selbst und ihrer äußeren Erscheinung war sie ähnlich streng.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Apr. 2023
ISBN9783987576492
Das verflixte Erbe: Der kleine Fürst 328 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Das verflixte Erbe - Viola Maybach

    Der kleine Fürst

    – 328 –

    Das verflixte Erbe

    Kommen sich Ariane und Clemens beim Kampf ums Schloss näher?

    Viola Maybach

    Langsam wanderte Ariane von Ziltz durch den verwilderten Park von Schloss Wilkenrade – er war, dachte sie nicht zum ersten Mal, dem Schloss in seinem allmählich erlöschenden Glanz immer ähnlicher geworden. Ihrer Großmutter, Gräfin Antonie zu Wilkenrade,

    war in den letzten Jahren die Lust

    am Renovieren vergangen. »Das kannst du dann machen, Kind, wenn du hier wohnst« – solche und ähnliche Sätze hatte sie oft gesagt.

    Arianes Eltern lebten bereits nicht mehr, Geschwister hatte sie nicht, und von den beiden ehemals großen Familien Ziltz und Wilkenrade waren nur sie und ihre Großmutter Antonie übrig geblieben – bis vor zwei Wochen. Da war Antonie an Herzversagen gestorben, im Schlaf. Nun gab es außer Ariane niemanden mehr.

    »Es war ein schöner Tod für Ihre verehrte Frau Großmutter«, hatte der Arzt erklärt, »genau so, wie sie es sich immer gewünscht hat.«

    An diesen Gedanken klammerte sich Ariane, er gab ihr zumindest ein wenig Trost, denn so verlassen wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt. Ganz allein zu sein auf der Welt, das hatte etwas Beängstigendes, und noch wusste sie nicht, wie sie dieses Gefühl bewältigen würde. Sicher, sie hatte ihre Arbeit, und es gab auch gute Freunde, aber eine Familie besaß sie nun nicht mehr.

    Dabei war das Verhältnis zu ihrer Großmutter durchaus nicht frei von Konflikten gewesen, denn zwei unterschiedlichere Temperamente konnte man sich kaum vorstellen. Ariane wusste selbst, dass sie es manchmal übertrieb mit ihrem Hang zur Perfektion – alles musste stimmen, bis in die kleinste Einzelheit. Antonie hingegen war großzügig gewesen, gewisse Mängel hatte sie übersehen und wenn es einmal nicht ganz so sauber gewesen war, dann hatte sie das nicht gestört. »Es gibt Wichtigeres im Leben«, hatte sie oft gesagt.

    Für Ariane war das nicht so. Jeder Fehler war ihr ein Dorn im Auge: ein schief hängendes Bild musste sie umgehend gerade rücken, Flecken auf einer Glasplatte sofort abwischen, ein falsch stehendes Möbelstück verursachte ihr Unbehagen.

    Mit sich selbst und ihrer äußeren Erscheinung war sie ähnlich streng. Schuhe, die nicht zur Tasche passten? Unmöglich. Ein Kostüm, das nicht perfekt saß? Nicht vorstellbar. Ihre blonden Haare fielen immer glänzend und schön gewellt bis auf die Schultern, das Make-up war stets perfekt, ebenso wie ihre Haltung. Selbst wenn sie Sport trieb – und das tat sie regelmäßig, weil sie auf ihre Figur achtete – gab es an ihrem Aussehen nichts auszusetzen.

    Sie trauerte aufrichtig um ihre Großmutter, es gab keinen Tag, seitdem die Gräfin gestorben war, an dem Ariane nicht ein paar Tränen um sie vergossen hatte. Aber sie war ehrlich genug, um vor sich selbst zuzugeben, dass diese Tränen vor allem ihr selbst und ihrer Einsamkeit galten und weniger ihrer Großmutter, denn Antonie mit ihrem kranken Herzen hatte immer Angst vor einem langen Krankenlager gehabt – und das war ihr nun erspart geblieben. Sie war tatsächlich so gestorben, wie sie es sich gewünscht hatte.

    Ariane kehrte langsam zum Schloss zurück. Sie würde viel Geld in den alten Kasten stecken müssen, bis er wieder einigermaßen präsentabel war – aber sie war fest entschlossen, hierher zu ziehen. Sie liebte das Schloss und hatte nur sehr ungern zugesehen, dass es in den letzten Jahren zunehmend heruntergekommen war.

    »Omi, du müsstest dringend

    die Südwand ausbessern lassen!« »Ach, Kind, ich bin zu alt, um mich noch mit Verschönerungen zu beschäftigen. Das kannst du alles machen, wenn ich tot bin.«

    »Und der Park? Der war mal so schön, dass er Besucher von weither angezogen hat.«

    »Ja, ich weiß, es ist ein Jammer, aber Herr Hellmer schafft das nicht mehr alles.«

    »Du könntest wieder einen Gärtner einstellen.«

    »Ich mag keine fremden Leute mehr um mich haben. Herr Hellmer und Katie, das reicht.«

    Kurt Hellmer kam Ariane jetzt entgegen – er war ursprünglich Butler bei Gräfin Antonie gewesen, aber im Laufe der Zeit hatte er dann immer mehr andere Aufgaben übernommen. »Wozu brauche ich einen Butler? Ich empfange keine Gäste mehr, ich habe mit mir selbst genug zu tun!«, hatte Antonie gesagt, und so war aus Kurt Hellmer mit der Zeit eine Art »Mann für alle Fälle« geworden. Er und Katie Herbert, die Köchin, waren in den letzten drei Lebensjahren die einzigen Angestellten der Gräfin gewesen.

    Ariane vermutete, dass von Antonies einstmals üppigem Vermögen nicht mehr allzu viel übrig geblieben war. Sie hielt die lediglich zwei Angestellten weniger für eine Marotte ihrer Großmutter als für eine schlichte Notwendigkeit. Aber zugeben wollen hatte die alte Gräfin das nicht, obwohl sie einmal immerhin gesagt hatte: »Das Schloss hat schon viel zu viel Geld verschlungen, aber ich wollte hier ja nicht weg, du weißt, Ariane, ich hänge an dem alten Kasten.«

    Und nun gehörte der alte Kasten ihr, die Testamentseröffnung würde am kommenden Tag sein.

    Kurt Hellmer war stehen geblieben und hatte auf Ariane gewartet. Sie mochte ihn gern. Er war ihrer Großmutter in den letzten Jahren ein verlässlicher Freund gewesen, genau wie Katie, die stille Köchin – die allerdings nicht einmal halb so alt war wie Herr Hellmer, weshalb sie auch mit dem Vornamen angeredet wurde. Sie war erst fünfzehn gewesen, als Gräfin Antonie sie eingestellt hatte – und hochschwanger. Das Kind war von ihrer Mutter aufgezogen worden.

    »Guten Tag, Herr Hellmer«, sagte Ariane freundlich. »Ich habe mich ein bisschen umgesehen.«

    Er nickte, und sie sah ihm an, dass er etwas auf dem Herzen hatte, aber offenbar nicht wusste, wie er es zur Sprache bringen sollte. »Gibt es Fragen, Herr Hellmer?«

    »Was ist mit uns, Frau von Ziltz? Ich meine, mit der Katie und mir. Wir waren ja bei der Frau Gräfin angestellt, aber nun...«

    »Sie müssen natürlich bleiben, Herr Hellmer«, antwortete Ariane. »Ich kann jetzt noch nicht sehr weit in die Zukunft planen, aber Sie gehören doch zum Schloss, ich kann mir Wilkenrade ohne Sie gar nicht vorstellen.«

    Ein schüchternes Lächeln glitt über sein Gesicht. »Wir würden auch gern bleiben«, gestand er. »Ich bin sowieso zu alt, um woanders noch eine Stelle zu finden, aber für die Rente reicht es noch nicht – und die Katie...« Er verstummte, aber Ariane verstand ihn auch so. Katie war so still, dass sie allein deshalb keine andere Arbeit finden würde, weil sie es nicht gelernt hatte, sich selbst in einem guten Licht zu präsentieren. Nur in der Küche lebte sie auf – dann aber richtig.

    »Ich muss nur zuerst wissen, wie es um die Finanzen steht«, erklärte Ariane. »Das Schloss ist renovierungsbedürftig, schon seit Jahren – und der Park, nun, Sie wissen ja selbst, dass er in den letzten Jahren weitgehend sich selbst überlassen wurde.«

    Kurt Hellmer nickte bekümmert. »Ja, allerdings. Die Frau Gräfin hat das Geld statt für einen Gärtner lieber für dringende Reparaturen verwendet.«

    »Hat sie denn etwas machen lassen?«, fragte Ariane verwundert. »Das hat sie mir gar nicht erzählt. Ich habe ihr seit Jahren gesagt, was

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