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So hat sie es sich nicht vorgestellt: Toni der Hüttenwirt Extra 15 – Heimatroman
So hat sie es sich nicht vorgestellt: Toni der Hüttenwirt Extra 15 – Heimatroman
So hat sie es sich nicht vorgestellt: Toni der Hüttenwirt Extra 15 – Heimatroman
eBook106 Seiten1 Stunde

So hat sie es sich nicht vorgestellt: Toni der Hüttenwirt Extra 15 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.

Im Sitzungssaal des Rathauses in Waldkogel tagte der Gemeinderat. Bürgermeister Fritz Fellbacher hatte eine Sondersitzung einberufen. Es gab nur einen Tagesordnungspunkt: die neu zu besetzende Leitung der Gemeindehelferinnen. Es war nur eine Bewerbung eingegangen. Der Krankenpfleger Harald Schlosser hatte sich beworben. Zuerst war Bürgermeister Fellbacher überrascht gewesen, als Marie Weißgerber ihm Harald empfahl. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich ein Krankenpfleger statt einer Krankenschwester bewerben würde. Inzwischen hatte er sich sehr mit dem Gedanken angefreundet. Es stellte sich nämlich heraus, dass Harald Schlosser auch als Rettungssanitäter ausgebildet war. Bei einem Busunglück hinter Kirchwalden hatte er erste Hilfe geleistet und Hand in Hand mit Doktor Martin Engler die Verletzten versorgt. Fritz Fellbacher hatte seine Taschenuhr vor sich auf den Tisch gelegt. Das machte er während der Gemeinderatssitzungen immer so. So konnte er die Zeit im Blick behalten. »Also, ihr lieben Leute«, ergriff Fellbacher das Wort, »jeder hat sich jetzt äußern können. Dann wollen wir abstimmen. Also, wer dafür ist, dass die Gemeinde Waldkogel Harald Schlosser als Leiter der Gemeindehelferinnen einstellt, der hebe die Hand.« Alle Hände gingen nach oben, bis auf eine. Fellbacher konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Da die Abstimmung im Gange war, enthielt er sich aber jeder Bemerkung.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Sept. 2020
ISBN9783740970529
So hat sie es sich nicht vorgestellt: Toni der Hüttenwirt Extra 15 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    So hat sie es sich nicht vorgestellt - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt Extra

    – 15 –

    So hat sie es sich nicht vorgestellt

    Jenny kann sich nicht richtig freuen …

    Friederike von Buchner

    Im Sitzungssaal des Rathauses in Waldkogel tagte der Gemeinderat. Bürgermeister Fritz Fellbacher hatte eine Sondersitzung einberufen. Es gab nur einen Tagesordnungspunkt: die neu zu besetzende Leitung der Gemeindehelferinnen. Es war nur eine Bewerbung eingegangen. Der Krankenpfleger Harald Schlosser hatte sich beworben. Zuerst war Bürgermeister Fellbacher überrascht gewesen, als Marie Weißgerber ihm Harald empfahl. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich ein Krankenpfleger statt einer Krankenschwester bewerben würde. Inzwischen hatte er sich sehr mit dem Gedanken angefreundet. Es stellte sich nämlich heraus, dass Harald Schlosser auch als Rettungssanitäter ausgebildet war. Bei einem Busunglück hinter Kirchwalden hatte er erste Hilfe geleistet und Hand in Hand mit Doktor Martin Engler die Verletzten versorgt.

    Fritz Fellbacher hatte seine Taschenuhr vor sich auf den Tisch gelegt. Das machte er während der Gemeinderatssitzungen immer so. So konnte er die Zeit im Blick behalten.

    »Also, ihr lieben Leute«, ergriff Fellbacher das Wort, »jeder hat sich jetzt äußern können. Dann wollen wir abstimmen. Also, wer dafür ist, dass die Gemeinde Waldkogel Harald Schlosser als Leiter der Gemeindehelferinnen einstellt, der hebe die Hand.«

    Alle Hände gingen nach oben, bis auf eine.

    Fellbacher konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Da die Abstimmung im Gange war, enthielt er sich aber jeder Bemerkung. »Wer ist dagegen?«, fragte er dann.

    Wie zu erwarten, hob Franz Huber die Hand. Das wunderte niemanden. Allen war bekannt, dass Franz Huber der Bazi von Ruppert Schwarzer war und grundsätzlich immer gegen Fellbacher stimmte.

    »Damit stelle ich fest, dass mit Mehrheit und einer Gegenstimme der Antrag angenommen wurde, Harald Schlosser als Leiter der Gemeindehelferinnen einzustellen. Das ist doch was! Mei, ist Waldkogel mal wieder fortschrittlich und wegweisend! Damit ist die Sitzung beendet. Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.« Fellbacher drehte sich zu Gina um und fragte sie, ob sie alles schön protokolliert habe.

    Sie bestätigte, dass sie jedes Wort notiert habe und versprach, dass ihm am nächsten Morgen das Sitzungsprotokoll zur Unterschrift vorläge.

    »Hast du mal wieder deine Anweisung bekommen?«, fragte Albert Weißgerber. »Hat dir Schwarzer mal wieder souffliert, wie du stimmen sollst?«

    Franz Huber lief rot an und holte Luft.

    Bevor etwas sagen konnte, sagte Albert Weißgerber: »Besser, du sagst nix! Wir wissen alle, dass du vom Schwarzer abhängig bist. Du bist ein armer Tropf.«

    Franz Huber stand auf und schob seinen Stuhl an den Tisch. Er grüßte kaum hörbar und verließ mit großen Schritten den Raum.

    Fritz Fellbacher strahlte. Er rieb sich die Hände. »Mei, das freut mich! Aber etwas Anderes hatte ich auch nicht erwartet. Und dass Huber dagegen gestimmt hat, war genauso zu erwarten. Eigentlich kann er einem leid tun.«

    Er verabschiedete sich von jedem Gemeinderatsmitglied mit Handschlag.

    Anschließend ging er mit Gina hinüber in die Amtsräume.

    »Gina, gib mir die Mappe mit dem Arbeitsvertrag! Ich fahre sofort zum Sägewerk und überbringe Schlosser die gute Nachricht.«

    Gina griff nach der Mappe. »Herr Bürgermeister, Sie haben heute Abend noch zwei Termine. Sie wollten nach Marktwasen hinüber. Zuerst sind Sie mit den Wagner Karl verabredet und danach mit Elsbeth und Hannes Schmied.«

    Fellbacher schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Richtig, das hatte ich vergessen. Den ganzen Tag war ich gedanklich bei der Sondersitzung. Die Termine sind wichtig. Harald Schlosser braucht eine ­Wohnung. Die Wagners und die Schmieds haben Platz. In beiden Häusern stehen die Wohnungen unterm Dach leer, seit die Kinder nach München gezogen sind. Bisher wollten sie nicht vermieten. Beide vermieten nicht einmal an Feriengäste. Sie wollen ihre Ruhe, sagten sie mir am Telefon. Ich habe mit Engelszungen gesprochen. Nun ja, wenigstens kann ich vorbeikommen und persönlich mit ihnen reden. Drück mir die Daumen, Gina!«

    »Das mache ich gern. Es wird schwer werden, Herr Bürgermeister«, bemerkte Gina. »Soll ich ehrlich sein?«

    »Natürlich, Gina, raus damit! Was geht dir im Kopf herum?«

    »Ich denke, sie haben Angst vor Kinderlärm. Wenn Harald Schlosser kein alleinerziehender Vater wäre oder Emil wesentlich älter, wäre es einfacher. Das kann eine harte Nuss werden, Herr Bürgermeister.«

    »Du hast recht, aber ich muss versuchen, diese harte Nuss zu knacken. Der Schlosser braucht unbedingt eine Wohnung. Nicht dass er am Ende noch absagt. Wäre er allein, würde man bestimmt ein Zimmer finden. Aber als alleinerziehender Vater ist das ein bissel schwieriger. Darin stimme ich dir zu. Aber ich kenne meine Waldkogeler gut. Sie nehmen sich oft Zeit, etwas zu entscheiden. Erst lehnen sie grundsätzlich ab, dann denken sie nach und am Ende sind sie Feuer und Flamme. Vielleicht war ich mit meinem Anruf auch ein bissel forsch? Vielleicht wäre es geschickter gewesen, die Sache anders anzupacken. Ich meine, sie nicht direkt zu fragen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.«

    »Genauso ist es, Herr Bürgermeister. Ich habe gehört, der kleine Emil sei ganz reizend. Wenn Sie eine Absage bekommen, dann gehen sie noch einmal hin und nehmen den kleinen Emil mit. Laden Sie den Buben zu einem Spaziergang ein und da sie zufällig vorbeikommen, sagen Sie den Wagners und den Schmieds Hallo. Vielleicht können Sie sich dann für die Idee begeistern. Albert Weißgerber hat daheim sicher schon die gute Nachricht überbracht. Ich könnte morgen früh Harald Schlosser anrufen und ins Rathaus bitten. Vielleicht findet sich bis dahin eine bessere Lösung.«

    »Das ist eine sehr gute Idee, Gina. Aber warte nicht bis morgen, rufe ihn gleich an! Er soll morgen um zehn Uhr herkommen.«

    »Das mache ich. Und jetzt machen Sie, dass Sie fortkommen«, sagte Gina. Dabei tippte sie mit dem Zeigefinger auf ihre Armbanduhr.

    Fellbacher eilte davon.

    An der Tür des Rathauses begegnete ihm Pfarrer Heiner Zandler.

    »Grüß Gott, Fritz! So wie du strahlst, muss ich dich nicht fragen, wie die Abstimmung ausgegangen ist, wie?«

    Bürgermeister Fellbacher lachte. »Wie wird sie schon ausgegangen sein? Alle sind dafür gewesen, bis auf den Huber Franz.«

    »Also, wie immer«, sagte Zandler. »Das freut mich. Dann kann Marie sich zurückziehen, wie sie es ihrem Albert versprochen hat. Weiß Schlosser es schon?«

    »Weißgerber hat es ihm bestimmt erzählt. Gina ruft Schlosser gerade an und bestellt ihn für morgen früh ins Amt. Jetzt habe ich noch zwei Termine. Lege mal bei deinem Chef da oben ein gutes Wort ein, Heiner!«, sagte Fellbacher und deutete mit dem Zeigefinger nach oben in Richtung Himmel. »Ich bin auf dem Weg nach Marktwasen. Ich will die Wagners und die Schmieds besuchen. Bei denen steht jeweils die Dachwohnung leer. Schlosser und sein Bub brauchen eine Wohnung.«

    »Des stimmt, Fritz«, stimmte ihm der Geistliche zu. Dabei behielt er seinen eigenen Plan für sich, den er mit Oberin Justina ausgeheckt hatte.

    »Wenn ich später noch Licht bei dir sehe, werde ich dir berichten«, sagte Fellbacher.

    »Das kannst du gern machen, Fritz. Dann trinken wir ein Bier zusammen.«

    »Ich wäre viel lieber zu Schlosser gefahren und hätte ihm die gute Nachricht überbracht, aber wenn man von Leuten was will, soll man pünktlich sein. Nun ja, Gina wird mit ihm reden und mich entschuldigen.«

    »Wenn du nix dagegen hast, fahre ich bei den Weißgerbers vorbei, überbringe die gute Nachricht und entschuldige dich«, schlug Pfarrer Zandler vor. »Ich gebe zu, ich bin ein bissel neugierig auf den Schlosser.«

    »Das ist eine gute Idee, Heiner. Ich danke dir. Wir sehen uns später oder morgen. Pfüat di!«

    »Pfüat di, Fritz!«

    Bürgermeister Fritz Fellbacher ging zu seinem Auto

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