Keine Wahrheit ohne Schmerzen: Der kleine Fürst 243 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Hanne Maurer warf ihrer Freundin Emilia von Hohenbrunn einen kurzen, forschenden Blick zu, als diese zu ihr in den gemeinsamen Wohnsalon zurückkehrte. Sie wollte nicht aufdringlich sein und wartete deshalb ruhig ab, ob Emilia ihr erzählen wollte, wer angerufen hatte. Lange warten musste sie nicht. »Wir bekommen Besuch«, sagte Emilia, sobald sie sich wieder in ihren Sessel gesetzt hatte. »Von Olivia von Södern. Sie war völlig aufgelöst. Ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was sie gesagt hat, so hat sie geweint.« Hanne legte ihren Zeichenblock zur Seite. Sie wollte für Emilia ein neues Kleid nähen. Seit Tagen arbeitete sie bereits an dem Entwurf. »Was ist passiert?« »Es ist wieder Geld verschwunden, dieses Mal aus Iris' Safe.« »Und jetzt wird Frau von Södern offen verdächtigt«, sagte Hanne. »Ja, so sieht es aus. Ich mache mir Vorwürfe, Hanne.« »Dass wir Iris unseren Verdacht nicht mitgeteilt haben?« »Ja.« »Aber wir können falsch liegen«
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Buchvorschau
Keine Wahrheit ohne Schmerzen - Viola Maybach
Leseprobe:
Im Zweifel der Gefühle
LeseprobeSie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz – ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat – denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben. Aber Die junge Gräfin geht unbeirrt ihren Weg – ihr natürlicher Charme, ihre Ausstrahlung, ihr Esprit machen sie zu einer wundervollen, von der Männerwelt umschwärmten Frau. Niemand kann ihr widerstehen, während sich Die junge Gräfin herzensgut, doch auch sehr wählerisch zeigt. Denn sie weiß, was sie will – und auch, wen sie will. Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die Erfolgsschriftstellerin Michaela Dornberg, bestens bekannt als Autorin der beliebten Serien Die Fahrenbachs und Der neue Sonnenwinkel, zieht alle Register. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Der kleine Fürst
– 243 –
Keine Wahrheit ohne Schmerzen
Aber Manuel zeigt ein neues Gesicht
Viola Maybach
Hanne Maurer warf ihrer Freundin Emilia von Hohenbrunn einen kurzen, forschenden Blick zu, als diese zu ihr in den gemeinsamen Wohnsalon zurückkehrte. Sie wollte nicht aufdringlich sein und wartete deshalb ruhig ab, ob Emilia ihr erzählen wollte, wer angerufen hatte. Lange warten musste sie nicht.
»Wir bekommen Besuch«, sagte Emilia, sobald sie sich wieder in ihren Sessel gesetzt hatte. »Von Olivia von Södern. Sie war völlig aufgelöst. Ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was sie gesagt hat, so hat sie geweint.«
Hanne legte ihren Zeichenblock zur Seite. Sie wollte für Emilia ein neues Kleid nähen. Seit Tagen arbeitete sie bereits an dem Entwurf. »Was ist passiert?«
»Es ist wieder Geld verschwunden, dieses Mal aus Iris’ Safe.«
»Und jetzt wird Frau von Södern offen verdächtigt«, sagte Hanne.
»Ja, so sieht es aus. Ich mache mir Vorwürfe, Hanne.«
»Dass wir Iris unseren Verdacht nicht mitgeteilt haben?«
»Ja.«
»Aber wir können falsch liegen«, gab Hanne zu bedenken. »Natürlich liegt es nahe, dass Herr von Hardenberg seine Stellung bei Iris zu seinen eigenen Gunsten ausnutzt. Er ist jung, trägt aber schon eine große Verantwortung. Iris selbst hat uns erzählt, dass sie sich praktisch überhaupt nicht mehr um ihre Finanzen kümmern muss. Aber trotzdem gibt es nur unseren Verdacht, wir haben nichts gegen ihn in der Hand.«
»Trotzdem hätten wir vielleicht eine Diskussion anstoßen sollen«, erwiderte Emilia. »Jemand stiehlt ja offenbar in dem Haus.« Nach kurzer Pause setzte sie hinzu: »Unglücklicherweise erst, seit Frau von Södern dort ein- und ausgeht.«
Daraufhin blieb es eine Weile still, bis Hanne vorsichtig fragte: »Aber du verdächtigst sie doch nicht, oder?«
»Nein, das tue ich nicht, obwohl ich zugeben muss, dass der Gedanke, sie müsste die Diebin sein, naheliegt, wenn vorher nichts vorgefallen ist. Aber vielleicht stimmt das nicht. Vielleicht sind die Diebstähle vorher nur nicht aufgefallen, und jetzt, wo sich der Verdacht leicht auf ›die Neue‹ lenken lässt, wird der Dieb nur dreister.«
»Du meinst: Herr von Hardenberg.«
Emilia seufzte. »Wenn er es wirklich ist, Hanne. Ich habe, seit wir darüber gesprochen haben, oft darüber nachgedacht. Richtig glauben kann ich es nicht. Wir kennen ihn nicht gut, aber wir hätten ihn beide niemals für einen Betrüger gehalten.«
»Man sieht den Menschen nicht an, wie sie sind.«
»Das gilt dann aber auch für Frau von Södern.«
Dieses Mal war es Hanne, die seufzte. Sie drehten sich im Kreis.
Gleich darauf klingelte es, sie hörten Lene Wilkens, ihre Haushälterin, zur Tür eilen.
»Frau Wilkens weiß Bescheid, dass Frau von Södern kommt«, sagte Emilia. »Wenn ich bloß wüsste, was wir für sie tun könnten.«
»Zuhören, schätze ich, das wird das Wichtigste sein. Sie braucht jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten kann. Sie hat sich uns schon einmal anvertraut.«
»Frau von Kant sagte mir, dass sie sich kürzlich auch im Schloss ausgeweint hat.«
»Es scheint ihr wirklich schlecht zu gehen«, sagte Hanne leise.
Emilia nickte nur.
Dass sie mit dieser Einschätzung richtig lagen, sahen sie auf den ersten Blick, als Olivia gleich darauf den Wohnsalon betrat. Von der strahlenden, aufgeschlossenen Person, die sie vor wenigen Wochen im Sternberger Schloss kennengelernt hatten, war nichts mehr übrig geblieben. Vor ihnen stand eine bleiche, müde und erschöpft aussehende junge Frau, deren Make-up die rote, geschwollene Augenpartie nicht verdecken konnte.
»Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie mit meinen Problemen behellige«, sagte sie mit dünner Stimme, »aber ich weiß einfach nicht weiter.«
Emilia war aufgestanden und umarmte sie spontan zur Begrüßung, was sonst nicht ihre Art war, sie wahrte lieber Distanz. Hanne kam wegen ihres Rheumas langsamer auf die Beine, aber auch sie ließ es sich nicht nehmen, die junge Frau in die Arme zu schließen.
Zu reden gab es dann nicht viel Neues, es war ja nur das Eine passiert: Aus dem Safe war Geld verschwunden, sagte Iris von Seipp. Wieder, wie schon beim letzten Vorfall, hatte niemand mit dem Finger auf Olivia gezeigt, aber sie hatte gespürt, dass jetzt nicht mehr nur Manuel von Hardenberg sie für schuldig hielt, sondern dass auch Karin Molden und Heinz Biegel anfingen, an ihr zu zweifeln. Iris’ Enkel Jan von Seipp eher nicht, und auch die alte Dame erklärte nach wie vor, Olivia nicht zu verdächtigen, doch diese spürte, dass das Vertrauen ihrer Arbeitgeberin schwand.
»Ich bilde mir das nicht ein«, sagte Olivia unter Tränen, »ehrlich nicht. Ich kann es an ihren Augen ablesen, dass sie anfangen zu überlegen, ob ich es nicht doch gewesen sein könnte. Bisher ist nie etwas weggekommen und kaum ist die neue Gesellschafterin da, verschwindet Geld. Ich würde mich auch verdächtigen.«
»Vielleicht ist doch schon vorher etwas gestohlen worden, es fiel nur nie auf.« Emilia wiederholte den Gedanken, den sie kurz zuvor Hanne gegenüber schon geäußert hatte. »Und jetzt, wo Sie so eine praktische Verdächtige abgeben, wird der Dieb – oder die Diebin – gieriger und unverschämter und nimmt mehr als vorher.«
Olivias Überraschung hätte nicht größer sein können. »Aber wer sollte das denn sein?«, rief sie.
»Haben Sie darüber denn noch nicht nachgedacht?«, fragte Hanne. »Wenn Sie das Geld nicht genommen haben – wer dann?«
»Ehrlich gesagt glaube ich immer noch, dass niemand Geld nimmt in Frau von Seipps Haus«, erwiderte Olivia zögernd. »Ich glaube, dass sie sich irrt.«
Sie sah die zweifelnden Gesichter der beiden alten Damen und fuhr fort: »Ich kann mir schon vorstellen, was Sie jetzt denken, und ich weiß ja selbst, dass Frau von Seipp ein fantastisches Gedächtnis hat. Aber sie muss sich allein auf ihren Tastsinn verlassen, sie sieht das Geld ja nicht, oder nur in Umrissen. Sie kann sich nirgends notieren, wie viel noch im