Der Prinz, den ich heiraten musste
Von Christine Rimmer
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Über dieses E-Book
Prinzessin Lili heiratet Prinz Alex einzig und allein, um der Pflicht gegenüber ihrem Land zu gehorchen. Als sie mit ihm zur Hochzeitsreise auf der Fürstenjacht aufbricht, hat sie all ihre romantischen Träume bereits begraben. Zu Unrecht? Schon bald erlebt sie eine Überraschung …
Christine Rimmer
Christine Rimmers Romances sind für ihre liebenswerten, manchmal recht unkonventionellen Hauptfiguren und die spannungsgeladene Atmosphäre bekannt, die dafür sorgen, dass man ihre Bücher nicht aus der Hand legen kann. Ihr erster Liebesroman wurde 1987 veröffentlicht, und seitdem sind 35 weitere zeitgenössische Romances erschienen, die regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten landen. Diese vielfach ausgezeichnete Autorin stammt ursprünglich aus Kalifornien und wollte unbedingt Schauspielerin werden, weshalb sie nach New York ging. Doch nicht als Schauspielerin, sondern als Autorin machte sie sich einen Namen, als sie wieder zurück nach Südkalifornien kam und Kurzgeschichten, Gedichte und Theaterstücke verfasste. 1984 begann sie, ihre erste Romance zu schreiben, und stellte fest, dass es ihr fast so viel Spaß machte wie einen Liebesroman zu lesen. Sie ist fest entschlossen, die nächsten Jahrzehnte dabei zu bleiben! Christine Rimmer lebt mit ihrem Mann und ihrem jüngsten Sohn im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma.
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Buchvorschau
Der Prinz, den ich heiraten musste - Christine Rimmer
IMPRESSUM
Der Prinz, den ich heiraten musste erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Christine Rimmer
Originaltitel: „The Prince She Had To Marry"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 49 - 2016 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Sabine Robin
Umschlagsmotive: pashyksv, phaisarn2517 / GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754808
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Welcher deiner Söhne hat meine unschuldige Tochter geschwängert?", fragte König Leo von Alagonien aufgebracht, nachdem die Tür zum Speisezimmer der Fürstin von Montedoro hinter ihm und seiner Tochter ins Schloss gefallen war.
Er ließ den Blick über die Familie Bravo-Calabretti schweifen, die gerade beim gemeinsamen Frühstück saß. Da waren Ihre Hoheit Adrienne und Prinzgemahl Evan, die vier Söhne und fünf Töchter sowie die zwei Kinder des Thronfolgers Maximilian und die junge Frau des Zweitgeborenen Rule.
„Wer ist der Schuldige? Wer hat mein einziges Kind entehrt?"
Kronprinzessin Liliana, die nahe der Tür stehen geblieben war, wäre am liebsten im Boden versunken. Konnte es noch schlimmer kommen? Vermutlich schon. Sie hatte mit allen Mitteln versucht zu verhindern, dass ihr Vater von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Zumindest so lange, bis sie mit dem Prinzen sprechen konnte, mit dem sie geschlafen hatte. Was zweifellos ein schrecklicher Fehler gewesen war.
Aber er hatte weder auf ihren Brief geantwortet noch auf die beiden heimlichen Telefonanrufe reagiert. Und bevor sie entschieden hatte, wie sie weiter vorgehen wollte, hatte ihr Vater herausgefunden, dass sie in anderen Umständen war.
Seit Wochen hatte er sie bedrängt, ihm zu erzählen, was mit ihr los sei, da sie blass war und kaum noch lächelte. Sie hatte ihm immer wieder versichert, dass alles in Ordnung sei. Doch beim gestrigen Abendessen war es dann passiert. Ihr war übel geworden, als sie das Lammfleisch gerochen hatte. Sie hatte eilig ihr Apartment aufgesucht, und ihr Vater war ihr bis ins Bad gefolgt. Dort hatte er ihren Kopf gehalten, während sie sich übergeben hatte.
Er war außer sich vor Sorge um sie gewesen und davon überzeugt, dass sie schwer krank sein musste. Sie hatte ihm erklärt, es wäre nur eine kleine Magenverstimmung, aber er hatte sich nicht beruhigen lassen.
Daher hatte er das Personal ausgefragt. Die Bediensteten liebten Liliana und hatten versucht, sie zu beschützen. Sie hatten behauptet, sie hätten keine Ahnung. Aber Angestellte wussten immer, was los war. Und Lilis Vater konnte mit seiner energischen, polternden Art und den wilden Drohungen, die er zuweilen ausstieß, Angst und Schrecken verbreiten. Schließlich war eine junge Kammerzofe in Tränen ausgebrochen und hatte ihm alles erzählt.
Zunächst hatte er getobt und seiner Tochter zugesetzt, ihm den Namen des Mistkerls zu nennen, der sie ausgenutzt hatte. Sie war standhaft geblieben und hatte nichts verraten. Aber ihr Vater war sicher gewesen, dass es einer der Prinzen aus der Familie Bravo-Calabretti sein musste, mit der das Königshaus schon jahrzehntelang befreundet war.
Und leider hatte er mit seiner Vermutung recht gehabt.
In den frühen Morgenstunden hatte er dafür gesorgt, dass sie mit ihm im königlichen Jet nach Nizza flog. Alagonien war ein Inselstaat vor der spanischen Küste und Montedoro ein kleines Fürstentum an der Côte d’Azur.
Fünf Stunden später standen Lili und ihr Vater im Palast der Familie Bravo-Calabretti.
„Der Schuldige soll sich erheben und mir in die Augen sehen."
Alle Bravo-Calabrettis sahen zu ihnen hin. Aus Angst, den Betreffenden zu verraten, vermied Lili es, jemanden direkt anzublicken, und hoffte, er würde sich nicht melden. Irgendwann würde ihr Vater sich schon wieder abregen. Danach könnten sie und der Prinz die Situation unter vier Augen besprechen, wie sie es schon lange hätten tun sollen.
„Ich fordere Genugtuung. Und zwar sofort!"
Wieder herrschte Stille. Im nächsten Moment wandten alle Bravo-Calabrettis – bis auf die Kinder – langsam den Kopf in Richtung Damien. Lili wunderte sich nicht, denn er war ein Frauenheld.
Sie allein wusste, dass weder er noch sein Bruder Rule die Schuldigen waren.
„Ich habe mir bereits gedacht, dass du es bist, Damien. König Leo zog das Zeremonienschwert, das er sich vorm Verlassen des Fliegers umgegürtet hatte und nahm eine Kampfhaltung ein. „Steh auf und stell dich mir, du elender Mistkerl.
Lili fühlte sich entsetzlich. Ihr Vater war ein fairer Mann und guter König – außer wenn er wütend war. „Papa, bitte. Es geht dich nichts an. Das ist eine Sache zwischen mir und dem Vater meines Kindes. Hör auf, und zwar sofort!"
Ihr Vater ignorierte sie und machte mehrere Ausfallschritte, als Damien sich erheben wollte. Bevor Lili noch erklären konnte, dass er es nicht gewesen war, stand sein Zwillingsbruder Alex auf.
„Ich bin der Schuldige."
Lili schlug die Hand vor den Mund und schluckte. Ja, Alex hatte keine andere Wahl, als nun Farbe zu bekennen. Er konnte nicht einfach zusehen, wie ihr Vater sich auf Damien stürzte.
Schockiert sahen alle zu Alex herüber. Was sie nicht überraschte. Sie konnte ja selbst kaum glauben, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Es war schließlich kein Geheimnis, dass sie sich nicht mochten. Außerdem schien er sich nach der Rückkehr aus seiner vierjährigen Gefangenschaft in Afghanistan von Frauen fernzuhalten.
Trotzdem hatten sie in der zweiten Aprilwoche miteinander geschlafen. Es war nur ein einziges Mal gewesen. Doch hatte es genügt, um ihr Leben für immer zu verändern.
„Alexander?"
Ihr Vater wirkte einen Moment lang fassungslos. Aber dann wurde er wieder wütend. Er hob das Schwert, das er zuvor hatte sinken lassen und näherte sich Alex. Dieser stand reglos da und war offenbar bereit, jede Bestrafung zu akzeptieren.
„Halt!", befahl Lili, doch König Leo ignorierte sie erneut.
Sie eilte herbei, um ihm den Weg abzuschneiden, als Adrienne aufstand und sich zwischen den König und Alex stellte. Sie sah zufrieden aus. Als würde sie sich freuen, dass ihr finsterer, verschlossener Sohn zumindest kurzzeitig wieder zum Leben erwacht war. Selbst wenn er Lili, die für sie wie eine Tochter war, geschwängert hatte.
„Leo, sagte sie mit sanfter Stimme und lächelte ihn an. „Ich finde es schön, dass du gekommen bist. Das ist doch die perfekte Gelegenheit, um die Hochzeit zu besprechen, meinst du nicht auch?
2. KAPITEL
Den ganzen Tag über gab es geheime Meetings. Niemand stellte die Eheschließung infrage. Sie sollte in den nächsten zwei Tagen stattfinden. Darin waren sich alle einig. Bis auf Lili. Aber niemand hörte ihr zu, selbst wenn sie pausenlos redete. Über die Liebe. Über Beziehungen. Über ihre Rechte als Frau im einundzwanzigsten Jahrhundert.
„Es geht nur Alexander und mich etwas an, betonte sie immer wieder. Oder: „Ich werde keinen Mann heiraten, der mich nicht liebt.
Oder: „Wie könnt ihr einfach weiter planen, wenn ich schon wiederholt gesagt habe, dass Alex und ich zuerst allein miteinander sprechen müssen. Wir müssen eine gemeinsame Basis finden, bevor wir überhaupt so etwas Monumentales wie eine Hochzeit erwägen können."
Jeder ließ sie reden, denn alle wussten, dass man sie nicht „abschalten konnte. Und Alex war ihr keine Hilfe. „Wir müssen uns allein unterhalten
, sagte sie mehrfach eindringlich zu ihm. Doch er blickte sie bei diesen Gelegenheiten nur stumm und ausdruckslos an, bis sie schließlich wegschaute.
Während der endlosen Meetings tätschelte Adrienne ihr zuweilen die Hand oder umarmte sie kurz. Danach berieten alle anderen weiter, was zu tun war. Alex machte zweifelsfrei klar, dass er Lili selbstverständlich heiraten würde und schwieg sich ansonsten aus.
Was sollte er auch sagen? Er stand immer noch unter Schock, dass die dumme Lili oder Silly Lili, wie er sie früher immer genannt hatte, schwanger von ihm war. Hätte er bloß ihren Brief gelesen oder auf ihre Anrufe reagiert! Aber er hatte angenommen, dass sie lediglich ihren Hang zum Dramatischen ausleben wollte, den sie von ihrem Vater geerbt hatte. Er war sicher gewesen, dass sie ihm etwas vorweinen und ihn beschimpfen würde, ein Schuft und Verführer unschuldiger Frauen zu sein.
Wie hatte er sich nur mit ihr einlassen können? Sein Verhalten widerte ihn selbst an. Er war kein Verführer unschuldiger Frauen! Jedenfalls nicht bis zu dem Tag vor zwei Monaten, als er jemanden vor der Tür seines Apartments im Palast hatte schluchzen hören. Noch immer wusste er nicht, was ihn bewogen hatte, nachzuschauen.
Er hatte die Tür ein wenig geöffnet und Lili entdeckt, die im Flur auf dem Boden kniete. Die langen goldblonden Haare hatten ihr hübsches Gesicht verborgen, und ihre schmalen Schultern hatten in einem fort gezuckt. Sie musste etwas gehört haben, denn sie hatte aufgesehen und ihn angeschaut.
„Oh, Alex!, hatte sie gerufen und war aufgestanden. „Etwas Schreckliches ist geschehen! Dein Bruder Rule hat eine andere Frau geheiratet.
Anstatt sich schnell in sein Apartment zurückzuziehen, hatte er die Tür weiter geöffnet. Was Lili wohl als Aufforderung verstanden hatte. Sie hatte sich schluchzend in seine Arme gestürzt, bis sein Hemd von ihren Tränen ganz durchnässt war.
Statt sie abzuwimmeln, hatte er sie mit in sein Wohnzimmer genommen, wo sie ihm auf dem Sofa weinend ihr Leid geklagt hatte. Dass Rule sie nicht heiraten würde. Dass er sie nicht liebte und nie geliebt hatte. Dass sie für ihn immer nur eine kleine Schwester gewesen wäre.
Als sie irgendwann Atem geholt hatte, hatte er ihr ein Taschentuch gereicht und ihr erklärt, dass es auf der Welt so viel wirkliches Leid gab. „Siehst du nicht, wie unwichtig deine Probleme im Vergleich dazu sind?", hatte er sie gefragt. Da hatte sie empört aufgeschrien und mit der Hand ausgeholt, um ihn zu ohrfeigen.
Ach, hätte er sie nur machen lassen! Dann hätte sie ihren Frust wenigstens