Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt: Das Finale der fantastischen Jugendbuch-Reihe
Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt: Das Finale der fantastischen Jugendbuch-Reihe
Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt: Das Finale der fantastischen Jugendbuch-Reihe
eBook415 Seiten5 Stunden

Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt: Das Finale der fantastischen Jugendbuch-Reihe

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Lera soll fallen! Immer grausamer verfolgt Olivia ihr Ziel, die Truppen von Ruina zum Triumph zu führen. Doch ihre Schwester Emelina steht auf der Seite ihres geliebten Cas, des Königs von Lera. Und nicht nur sie weigert sich, Olivia blind auf dem blutigen Pfad der Vergeltung zu folgen. Auch das Volk ist gespalten, und eine kleine Gruppe Abtrünniger schließt sich Emelina an. Bald stehen sich die beiden Schwestern in feindlichen Lagern gegenüber - in einem Kampf, den nur eine gewinnen kann und der das Schicksal der vier Königreiche besiegeln wird …

»Die perfekte Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Liebesgeschichte. Ich habe es in einem Rutsch verschlungen.«
SPIEGEL-Bestsellerautorin Amie Kaufman über »Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt«

»Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt ist so atemberaubend voller Action, Romantik und unerwarteter Wendungen, dass ich bis zur letzten Seite gefesselt war!«
SPIEGEL-Bestsellerautorin Kiera Cass

»Die Legende der vier Königreiche-Reihe bleibt einem im Gedächtnis; sie ist so spannend und gefühlvoll.«
VOYA

SpracheDeutsch
HerausgeberDragonfly
Erscheinungsdatum1. März 2019
ISBN9783959678124
Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt: Das Finale der fantastischen Jugendbuch-Reihe
Autor

Amy Tintera

Amy Tintera is the New York Times bestselling author of the Reboot and Ruined series. She earned degrees in journalism and film and worked in Hollywood before becoming an author. She lives in Los Angeles, California, where she can usually be found staring into space, dreaming up ways to make her characters run for their lives. Visit her online at amytintera.com. Twitter: @amytintera Instagram: @amytintera

Mehr von Amy Tintera lesen

Ähnlich wie Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt

Titel in dieser Serie (1)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt - Amy Tintera

    HarperCollins YA!®

    Copyright © 2019 by HarperCollins

    in der HarperCollins Germany GmbH

    Copyright © 2018 by Amy Tintera

    Originaltitel: »Allied«

    Erschienen bei: HarperTeen, New York

    Covergestaltung: Formlabor, Hamburg

    Coverabbildung: Elena Dijour / Shutterstock}

    Lektorat: Ira Panic

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783959678124

    www.harpercollins.de

    1. KAPITEL

    Emelina Flores, niemandes Heldin.

    Alles war voller Qualm, in der Ferne hörte sie ein Lachen, irrsinnig und beglückt. Em wusste, dass es von Olivia kam, ihrer Schwester. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um sich zu vergewissern.

    Die Flammen züngelten an den weißen Säulen der Gouverneursresidenz. Es war ein großes zweistöckiges Gebäude, das erste, was Besucher sahen, wenn sie sich Westhaven näherten. Es gab keinen Grund, es zu zerstören.

    Außer, dass es Olivia Spaß machte.

    Em warf nun doch einen Blick über ihre Schulter. Ein paar Meter hinter ihr stand Olivia; ihr fröhliches Gesicht strahlte im Schein des Feuers, ihr dunkles Haar wehte im Wind. Neben ihr grinste Jacobo, stolz auf den Brand, den er erzeugt hatte. Er könnte seine Ruined-Fähigkeiten auch nutzen, um es regnen zu lassen und das Feuer zu löschen, aber so lief es nicht.

    Hinter Em drängten sich außerdem rund hundert Ruined, die einzigen, die es auf der gesamten Welt noch gab. Vor wenigen Wochen erst, in Ruina, waren sie mehr gewesen, und Em hatte fest daran geglaubt, dass sie nach der Rückkehr in ihre Heimat wieder friedlich leben könnten. Aber Olivia würde niemals Frieden finden.

    Aren hielt sich dicht neben Em, beide wahrten Abstand zum Feuer. Plötzlich stieß er sie sanft mit dem Ellenbogen an und deutete mit dem Kopf nach vorn. Sie folgte seinem Blick.

    Westhavens Bewohner flohen. Manche mit Taschen und Pferden, doch die meisten rannten einfach davon, ohne jegliches Hab und Gut. Hunderte strömten durch die Straßen, alle Richtung Osten. Dort lagen die königliche Stadt und das Schloss. Im Osten war Cas – König Casimir.

    Es war nicht das erste Mal, dass Em und Olivia eine Stadt eingenommen und deren Bewohner vertrieben hatten, aber es war die erste Stadt in Lera.

    Wieder schaute Em zu Olivia hin. Ihre Schwester sah die fliehenden Menschen ebenfalls, machte jedoch keine Anstalten, sie aufzuhalten. Dann richtete sie ihren Blick auf Em, schien zu fragen: »Bist du jetzt zufrieden?«

    Em nickte. Sie war schon immer eine gute Lügnerin gewesen.

    »In dem Haus sind Menschen«, bemerkte Aren und zeigte auf ein Fenster, gegen das eine Frau von innen ihr Gesicht drückte, den Mund zu einem Schrei verzogen, den Em nicht hören konnte. Die Distanz war zu groß.

    »Olivia hat die Türen versperrt.« Und Em war niemandes Heldin.

    Es war ihre Idee gewesen, in Westhaven einzufallen. Die Stadt war weit genug entfernt vom Schloss, sodass Cas in Sicherheit war, aber nicht so weit, dass Em ihn nicht erreichen könnte, sollte es nötig sein. Als sie seinerzeit den Plan schmiedete, Prinzessin Marys Identität zu stehlen und Cas zu heiraten, hatte sie Lera gründlich studiert, daher kannte sie alle Städte in der näheren Umgebung des Schlosses gut. Von Westhaven brauchte man zu Fuß nur einen Tag bis zur königlichen Stadt.

    »Komm«, sagte Olivia zu Jacobo. »Schauen wir mal, ob die restlichen Häuser jetzt leer sind.« Sie marschierte an Em und Aren vorbei.

    »Keine weiteren Brände«, ermahnte Em sie ruhig.

    Olivia hielt inne und schaute sich nach ihr um. »Wie bitte?«

    »Keine weiteren Brände. Wir brauchen Schlafplätze.«

    »Ganz wie du meinst, Schwester.«

    Jacobo drehte sich um, sodass er rückwärts weiterlief, und grinste noch einmal das Feuer an. »Das hier lösche ich demnächst, bevor es sich ausbreitet. Aber wir wollen nichts übereilen.«

    Wenn er die Flammen jetzt ersticken würde, könnten die Menschen im Haus vielleicht überleben. Er starrte Em an, als ob er sie dazu herausfordern wollte, etwas in der Art anzumerken.

    »Gut«, antwortete Em nur.

    Er wandte sich wieder um und schritt zusammen mit Olivia die Schotterstraße entlang, die ins Stadtinnere führte. Vor ihnen leuchteten die Fenster der Häuser in der dunklen Nacht, die flüchtenden Einwohner hatten Kerzen und Lampen brennend zurückgelassen.

    Die restlichen Ruined stapften Olivia und Jacobo langsam hinterher. Mariana biss sich auf die Unterlippe, während sie an Em vorbeilief, hoffte offensichtlich auf einen Plan und Anweisungen von ihr. Bis vor Kurzem hatte sie Em noch für komplett unfähig gehalten, nicht nur für eine Unbegabte. Mittlerweile allerdings schaute sie immer wieder ratsuchend zu ihr hin.

    Doch Em konnte ihr nichts bieten.

    Ein Schrei drang aus dem Haus. Die Frau war nicht mehr zu sehen, vielleicht hatte sie begriffen, dass Olivia alle größeren Fenster blockiert hatte, indem sie die Griffe mit einem Stock fixierte. Em hoffte, dass die Frau sich gerade nur einen Stuhl oder Ähnliches holte, um zu versuchen, die Scheibe damit zu zertrümmern.

    »Em«, begann Aren leise.

    »Geh mit den anderen«, erwiderte sie und machte einen Schritt auf das Haus zu.

    »Brauchst du Hilfe?«, fragte er.

    »Nein.« Sie würde Aren niemals um Hilfe bitten, wenn es um Feuer ging. Sie beide waren damals in den Flammen gefangen gewesen, als die Burg von Ruina abbrannte – ihr Zuhause –, aber nur Aren hatte Narben davongetragen, sie zogen sich auf seiner dunklen Haut von der Hüfte bis hoch zu seinem Hals. Die Narben, die der Brand in Olso bei ihr hinterlassen hatte, waren längst nicht so schlimm. Sie bedeckten nur ihren linken Arm und einen Teil ihrer Schulter.

    Em schaute sich noch einmal kurz nach Aren um, während sie weiter zum Haus lief. Er ignorierte ihre Anweisung und ging nicht zu den anderen Ruined. Stattdessen blieb er wie angewurzelt stehen und beobachtete sie. Vielleicht war er gespannt, ob sie diese Menschen tatsächlich retten würde.

    Sie selbst war ebenfalls gespannt.

    Vor einer Tür in der westlichen Wand des Hauses stand eine schwere Truhe. Em schob sie beiseite, zog den Ärmel ihrer Jacke über ihre Hand, wandte ihr Gesicht ab, fasste mit der geschützten Hand nach der Türklinke und riss die Tür auf. Schnell trat sie einen Schritt zurück, denn durch die Öffnung quoll jede Menge Rauch nach draußen.

    »Hey«, sagte sie, kaum lauter als ein Flüstern. Dann räusperte sie sich, vergewisserte sich aber noch rasch mit einem Blick über ihre Schulter, dass nur Aren in der Nähe war. »Hey! Ist da jemand?«, rief sie wieder, diesmal lauter.

    Inmitten des Qualms tauchte eine Person auf, eine Frau, die sich einen weißen Stofffetzen auf den Mund drückte. Sie rannte hustend aus dem Haus, dicht gefolgt von einem kleinen Kind, das sich ebenfalls einen Lumpen vor den Mund hielt.

    Die Frau stieß gegen Em und brach hysterisch weinend zusammen. Em stolperte nach hinten, die Frau schien sich an irgendwas festhalten zu wollen, doch da war nichts, also fiel sie auf die Knie. Noch in der Bewegung drehte sie sich um und packte ihren Sohn, dem Tränen über die Wangen liefen.

    »Geht es dir gut?«, schrie sie ihn beinahe an. Er hustete und nickte, woraufhin die Frau ihn an ihre Brust drückte und sich wieder zu Em drehte. »Danke. Vielen … vielen … Dank.« Ihr fiel es schwer zu reden, sie schluchzte immer noch.

    Em strich mit dem Daumen über den Anhänger ihrer Kette, der Kette ihrer Schwester, ließ ihre Hand aber schnell wieder fallen, als ihr einfiel, wie wenig Olivia gutheißen würde, was Em hier tat.

    Hastig begann sie, auf die Frau einzureden. »Ihr müsst verschwinden. Sofort.«

    Die Frau stand zitternd auf und nahm ihren Sohn auf den Arm. Ihre Wangen waren verschmiert vom Ruß, sie blinzelte Em aus blutunterlaufenen Augen an. Offensichtlich versuchte sie herauszufinden, wer ihre Retterin war.

    »Emelina Flores«, kam Em ihrer Frage zuvor.

    Die Frau holte Luft. Ganz Lera wusste, wer Em war. Das Mädchen, das Vallos’ Prinzessin ermordet und deren Identität gestohlen hatte, um den Prinzen zu heiraten. Das Mädchen, das sich mit den Königreich Olso verbündet hatte, um einen Angriff auf die königliche Stadt zu organisieren und in Lera einzufallen.

    »Ihr seid zusammen mit König Casimir gekommen, um die königliche Stadt zurückzuerobern«, sagte die Frau.

    Em riss die Augen auf. Stimmt, das hatte sie getan, aber erst vor zwei Tagen. Es hatte sich offenbar schnell herumgesprochen.

    »Geh zur königlichen Stadt«, forderte sie die Frau auf. »Bitte um eine Audienz beim König. Die wirst du erhalten, wenn du den Leuten sagst, dass du Neuigkeiten von mir hast.«

    Die Frau nickte und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. Sie richtete sich auf und straffte die Schultern, als wäre sie froh darüber, eine Aufgabe zu haben.

    »Sag Cas – König Casimir –, dass wir hier sind.«

    Die Frau nickte etwas enthusiastischer, als nötig wäre. »Ich erzähle ihm, dass Ihr mich gerettet habt.«

    Darum hatte Em nicht gebeten, aber sie fühlte gleichzeitig Stolz und Scham, während sie sich vorstellte, wie die Frau Cas davon berichtete.

    Du wirst die richtige Entscheidung treffen.

    Vor nur einem Tag hatte er diese Worte noch zu ihr gesagt, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er wirkte so überzeugt davon, dass sie sich für ihn entscheiden und nicht zulassen würde, dass ihre Schwester alles zerstörte. Sie wünschte nur, sie könnte ihm in die Augen schauen, sowie er erfuhr, dass er recht behalten hatte.

    Wahrscheinlich würde er selbstgefällig reagieren, es würde ihn nicht überraschen.

    »Berichte ihm, dass ich einen Weg finden werde, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen, früher oder später«, fügte Em noch hinzu.

    »Ich kann die Nachricht überbringen«, antwortete die Frau eifrig.

    »Ich habe noch keinen Plan. Das sagst du ihm aber lieber nicht. Oder vielleicht doch. Keine Ahnung.«

    Die Frau wirkte jetzt verunsichert, die Begeisterung wich aus ihrem Gesicht. Em kannte das Gefühl. Sie hatte Olivia angelogen und Aren und alle anderen, als sie behauptete, einen Plan zu haben. In Wirklichkeit wusste sie nicht, was sie als Nächstes tun sollte.

    »Sag ihm einfach, dass er in Sicherheit ist. Aber ich brauche Zeit, um mir den nächsten Schritt zu überlegen.«

    Die Frau wirkte wieder etwas beruhigter. »Mache ich.«

    Em zeigte nach Osten. »Geh.«

    Die Frau trat noch einen Schritt auf sie zu, legte ihre Hand an Ems Arm, wobei ihr erneut die Tränen in die Augen schossen. »Vielen Dank, ich werde allen davon erzählen, wie Ihr mich gerettet habt.«

    Daraufhin drehte sie sich um und eilte mit ihrem Sohn davon. Em stieß ein erstauntes Lachen aus.

    Emelina Flores, das Mädchen, das die Prinzessin ermordet und Lera zerstört hatte, das Mädchen, das an der Seite des Königs zurückgekehrt war, um Lera wiederaufzubauen.

    Emelina Flores, die Heldin.

    Niemand würde das glauben.

    2. KAPITEL

    »Die Ruined haben keine Hörner.« Cas versuchte, nicht allzu genervt zu klingen, aber es gelang ihm nicht ganz.

    Der Mann ihm gegenüber warf ihm einen sehr misstrauischen Blick zu. »Ich habe Zeichnungen gesehen.«

    »Der Künstler hat wohl seiner Kreativität freien Lauf gelassen.« Cas rutschte auf seinem Thron hin und her. Der Saal war voller Lera-Untertanen, die Schlange standen, um mit ihm zu sprechen. Meist war der Saal voller Tische, an denen gegessen wurde, oder Musiker spielten in einer Ecke auf, und es wurde getanzt. Aber heute hatte man alle Tische weggebracht, der Saal war leer, abgesehen von dem blauen Teppich, der mittig durch die Halle führte und zu Cas’ Füßen endete. Zu beiden Seiten des Königs standen Wachen, weitere mischten sich unter die Leute, durchsuchten deren Körbe nach Waffen.

    Cas hatte darauf bestanden, dass sie sich ein paar Tage Zeit nahmen, um den Lera Gelegenheit zu geben, mit ihren Fragen über die Ruined direkt zu ihm zu kommen. Die Wachen gaben sich große Mühe, ihn während dieser Massenaudienz zu beschützen. Cas’ Meinung nach hielten sich entschieden zu viele Wachen im Raum auf, aber was wusste er schon? Erst vor Kurzem war er, bei unterschiedlichen Gelegenheiten, mit einem Messer attackiert, mit einem Pfeil angeschossen und vergiftet worden.

    Nach nur zwei Stunden begann er, an der Sinnhaftigkeit seines Plans zu zweifeln. Die meisten Menschen in Lera hatten noch nie in ihrem Leben einen Ruined gesehen, und in den Gerüchten kamen sie nicht gerade gut weg. Ein Bündnis schien bestenfalls unrealistisch.

    »Seid Ihr sicher?«, fragte der bezüglich der Hörner immer noch skeptische Mann. Er verzog grüblerisch sein faltiges Gesicht, als müsste er nun alles in seinem Leben noch mal überdenken. Oder er hielt Cas für verrückt. Letzteres war vermutlich wahrscheinlicher.

    »Ja. Ich habe schon viele Ruined getroffen.«

    Das musste dem Mann doch klar sein. Alle wussten, dass Cas Emelina Flores geheiratet hatte, dass Olivia seine Mutter ermordet hatte und dass er bei den Ruined in Vallos Zuflucht gefunden hatte, nachdem seine eigene Cousine versucht hatte, ihn zu vergiften. Doch der Mann schien immer noch nicht überzeugt.

    »Danke für den Besuch«, antwortete Cas nur. Der Mann wollte noch etwas sagen, aber zwei Wachen gingen dazwischen und manövrierten ihn Richtung Tür. Die diensthabenden Wachen waren viel ernster und steifer als Galo, Cas’ bester Freund und gleichzeitig Anführer der königlichen Garde. Galo hatte allerdings um ein paar Tage Urlaub gebeten, um nach Norden zu reisen und seine Familie zu besuchen, und Cas hatte ihm das genehmigt.

    »Brauchst du eine Pause?«, erkundigte sich Violet, die neben ihm stand, um die Leute zu begrüßen und sich als Gouverneurin der südlichen Provinz vorzustellen. Mit ihrem hübschen Gesicht und freundlichen Lächeln schaffte sie es, die Menschen sofort zu beruhigen.

    »Nein, machen wir weiter. Ich will zumindest die Schlange hier im Raum abarbeiten.«

    Sie bedeutete den Wachen, die nächste Frau nach vorn kommen zu lassen. Die Frau hielt den Kopf gesenkt, während sie auf Cas zuschritt, ihre Haare fielen ihr über die Schultern.

    »Stimmt es, dass die Ruined einen mit nur einem Blick töten können?«, fragte sie, während sie zögerlich hochschaute.

    »Das stimmt«, antwortete Cas. »Einige von ihnen können es, aber viel wichtiger ist doch, dass sie sich dafür entscheiden, es nicht zu tun, oder?«

    So verging eine weitere Stunde, Menschen kamen mit ihren Fragen, und Cas gab sein Bestes, sie zu beantworten. Ein paar von ihnen waren geradezu streitlustig, wie eine andere Frau, die Cas anschrie, dass sein Vater, Großvater und Urgroßvater sich dafür schämen würden, wie ihr Nachkomme die Ruined in Schutz nahm. Darauf ging Cas nicht ein, der Tod seines Vaters war schließlich eine direkte Folge davon, wie der alte König mit den Ruined verfahren war.

    Ansonsten versuchte er krampfhaft, nicht an seine toten Eltern zu denken. Seit er wieder im Schloss war, hatte er etwas Zeit gehabt, um sich von all dem, was hinter ihm lag, zu erholen und wirklich über all die Sachen nachzudenken, die geschehen waren. Hin und wieder wurde er von der Trauer überwältigt, dann wieder von Schuldgefühlen, weil er Menschen vermisste, die für so viel Tod verantwortlich waren. Da erschien es ihm besser, einfach gar nicht darüber nachzudenken.

    Glücklicherweise waren die meisten Lera so freundlich, ihn nicht auf seine verstorbenen Eltern anzusprechen. Nur wenige befürworteten seinen Umgang mit den Ruined, aber zumindest einige wirkten interessiert, was Cas Hoffnung gab. So schnell würden aus den Lera und den Ruined zwar keine besten Freunde werden, aber vielleicht würden sie es irgendwann im selben Zimmer aushalten, ohne sich gegenseitig umzubringen.

    »Eine ist noch übrig«, erklärte Violet, als Cas sich endlich vom Thron erhob. »Doch ich glaube, mit ihr solltest du in etwas ruhigerer Umgebung sprechen.«

    Eine Wache führte sie aus dem großen Saal, der im ersten Obergeschoss lag, das vom Einfall der Olso verschont geblieben war. Im Erdgeschoss waren die Wände schwarz vom Ruß und einige Zimmer komplett zerstört, aber das Obergeschoss war immer noch hell und offen, die Wände rot, grün, blau und lila – man sah immer eine neue Farbe, sobald man um eine Ecke bog.

    Cas’ Arbeitszimmer befand sich ebenfalls im ersten Obergeschoss, eigentlich war es schon das seines Vaters gewesen, bisher aber eher selten genutzt worden. Der verstorbene König hielt seine Treffen lieber in der privaten Bibliothek ab, wo gemütlichere Sessel standen und von wo man auf das Meer schauen konnte. Aber Cas gefiel das kleine Arbeitszimmer, das so versteckt in einer westlichen Ecke des Schlosses lag.

    Vor der Tür wartete eine junge Frau zusammen mit vier Wachen. Ihre Kleidung war dunkel und schmutzig, voller Ruß, aber ihr Gesicht war sauber, als hätte sie es lange geschrubbt. Neben ihr stand ein kleiner Junge.

    »Eure Majestät.« Sie verbeugte sich leicht. »Danke, dass Ihr zugestimmt habt, mich anzuhören.«

    »Natürlich. Bitte, komm rein.« Cas öffnete die Tür zum Raum und trat ein, die anderen folgten ihm. Links neben der Tür stand ein großer, massiver Holztisch. Die Wand dahinter war von hohen Bücherregalen verdeckt. Direkt gegenüber gab es ein breites Fenster, durch das man den Platz vor dem westlichen Eingang zum Schloss überblicken konnte. Davor standen noch vier Stühle und ein kleiner runder Tisch. Wie immer standen eine Karaffe mit Wasser und eine Teekanne bereit, zusammen mit etwas Brot und süßem Gebäck. Mehrmals täglich wurde alles aufgefüllt, auch wenn Cas noch nie mitbekommen hatte, wie ein Bediensteter das erledigte.

    Er bedeutete der Frau und dem Jungen, dass sie sich hinsetzen sollten. Der kleine Junge eilte zum Tisch und schaute mit großen Augen auf das Essen.

    »Greif ruhig zu«, sagte Cas, und die Frau nickte dem Jungen bekräftigend zu. Seine Augen fingen an zu leuchten, er nahm sich eine Tarte und ließ sich damit auf einen der Stühle fallen.

    Die Frau hielt Cas währenddessen eine kleine Blechbüchse hin. »Das ist ein Käsebrötchen, ich weiß, dass Ihr die mögt.«

    »Danke.« Cas lächelte, obwohl er wusste, dass er das Geschenk wegschmeißen musste. Er durfte nichts essen, was nicht unter strikter Beobachtung einer Wache zubereitet wurde oder was er selbst gekocht hatte, womit er beim Küchenpersonal jedoch stets für Gelächter sorgte.

    Eine Wache nahm Cas die Büchse ab. Drei Männer waren ihnen ins Arbeitszimmer gefolgt, eine hatte direkt hinter Cas Stellung bezogen.

    »Was kann ich für dich tun?«, wollte Cas von der Frau wissen.

    »Ich habe eine Nachricht von Emelina Flores.«

    Cas riss überrascht die Augen auf. »Violet«, sagte er leise.

    »Wartet bitte draußen«, befahl Violet den Wachen.

    »Eure Majestät …«, begann der zu dicht stehende Wachsoldat.

    »Ich rufe euch, wenn ich euch brauche«, fiel Cas ihm entschieden ins Wort. Der Mann wollte offensichtlich widersprechen, stapfte dann jedoch zügig aus dem Raum, zusammen mit seinen beiden Freunden. Violet schaute Cas fragend an, aber er bedeutete ihr zu bleiben. Sie schloss die Tür und kam zu ihnen herüber.

    Cas wandte sich nun wieder der Frau zu. »Wo hast du Emelina Flores getroffen?«

    »Westhaven. Ich bin – war – ein Dienstmädchen im Haus des Gouverneurs. Die Ruined sind in die Stadt eingefallen.«

    Davon wusste Cas bereits, er hatte ein paar Soldaten befohlen, die Ruined zu verfolgen, und erst gestern einen Bericht über ihren Aufenthaltsort erhalten.

    »Emelina hat gesagt, dass Ihr in Sicherheit seid, doch sie braucht noch etwas Zeit, um sich den nächsten Schritt zu überlegen. Sie wird Euch aber wieder eine Botschaft zukommen lassen.«

    Ein Lächeln huschte über Cas’ Gesicht. Obwohl er schon damit gerechnet hatte, war es dennoch schön, es noch mal von jemand anderem zu hören.

    »Sie hat mich gerettet«, fuhr die Frau fort und zeigte auch auf ihren Sohn. »Uns beide. Die Ruined haben das Haus in Brand gesetzt und uns eingesperrt, aber sie hat uns befreit.«

    »Das überrascht mich nicht«, erwiderte Cas. »Sie ist anders, als die meisten behaupten.«

    Die Frau nickte überschwänglich. »Ja, ist sie. Das habe ich den Leuten auch schon erzählt.«

    »Gut, mach ruhig weiter damit.« Er hielt einen Moment inne, ließ einen Fingerknöchel knacken. »Wie … wie geht es ihr? Sah sie gesund aus?«

    »Sie schien wohlauf zu sein. Größer, als ich erwartet hatte.«

    Leise lachte er. »Ja.«

    »Ich glaube, die anderen Ruined wissen nicht, dass sie mich gerettet hat. Sie hat gewartet, bis sie fort waren.«

    Cas nickte. Auf keinen Fall hatte Olivia eine Ahnung, dass Em diese Frau befreit hatte. Wahrscheinlich war es Olivia gewesen, die das Haus in Brand gesteckt hatte. »Hast du einen Platz zum Schlafen?«

    Die Frau schüttelte den Kopf, Sorge trat in ihr Gesicht, als ihr Blick instinktiv zu dem kleinen Jungen wanderte, der glücklich sein Törtchen aß.

    »Wir haben Unterkünfte vorbereitet.« Cas wandte sich zu Violet. »Lässt du sie bitte in die Küche bringen, damit sie etwas zu essen bekommen, und dann zu den Unterkünften?«

    »Selbstverständlich, Eure Majestät«, stimmte Violet zu.

    »Danke für die Nachricht«, sagte Cas noch zu der Frau. Violet öffnete schon die Tür und gab die Anweisungen an die Wachen weiter.

    Die Frau verbeugte sich noch mal vor Cas, bevor sie verschwand. Der Junge lief ihr hinterher, starrte Cas dabei fasziniert an, sein Mund mit Kirschfüllung aus dem Gebäck verschmiert.

    Violet schloss die Tür wieder. Cas ging zum Schreibtisch und ließ sich in seinen Stuhl fallen. »Wie lange bis zur nächsten Besprechung? Und worum geht es da überhaupt? Haben sie schon Kandidaten für den Posten meines Sekretärs? Ich sollte das alles nicht im Kopf behalten müssen.«

    Violet folgte ihm zum Tisch und setzte sich auf einen der Stühle ihm gegenüber. Sie war inzwischen unentbehrlich im Schloss, unterstützte Cas in seinen Bemühungen, die Rolle des Königs zu erfüllen, und erwies sich als starke Verbündete. »Ja, es gibt ein paar, die infrage kommen. Du wirst sie bald treffen. Und die nächste Besprechung ist in einer halben Stunde mit mir und den neuen Gouverneuren. Außerdem ist Jovita wiederaufgetaucht.«

    Ruckartig blickte Cas hoch. »Man hat sie gefunden? Wann?«

    »Wir haben es gerade erst erfahren. Ein paar Soldaten folgen ihr, unauffällig, wie befohlen. Sie hat eine Armee um sich herum versammelt, aus Jägern und ein paar ehemaligen Soldaten, die dich hintergangen haben. Eine kleine Armee zwar, aber sie ist schon gewachsen, seit sie Lera vor ein paar Tagen verlassen hat.«

    »Und du denkst, mit dieser Armee will sie mich angreifen?«

    »Dich und die Ruined. Vielleicht aber nicht in der Reihenfolge. Sie ist nach Westen unterwegs, was uns Sorgen bereitet.«

    »Weshalb?«

    »Weil nichts im Westen ist, abgesehen vom Dschungel. Jedenfalls bis man Olso erreicht.«

    Cas holte tief Luft. »Du glaubst, dass sie ein Abkommen mit August treffen will.«

    »Wir können uns nicht sicher sein. Sie könnte auch einfach vorhaben, eine Weile im Dschungel unterzutauchen, doch laut unseren Soldaten hat sie bisher keine Anstalten gemacht, irgendwo zu verweilen.«

    Die Wut brodelte in seinen Adern, heftiger als erwartet. Jovita hatte schon einmal gegen die Ruined verloren, sie hatte Hunderte von Leras Soldaten losgeschickt, nur damit sie abgeschlachtet wurden. Sie hatte auch gegen Cas verloren, als sich die Mehrheit der Lera hinter ihn gestellt hatte. Aber sie konnte keine Niederlagen verkraften, nicht mal dann, wenn die Gefahr bestand, dass Lera von Olivia angegriffen wurde.

    »Wären sie dazu in der Lage, Jovita umzubringen? Die Soldaten, die ihr folgen?«, wollte Cas wissen. Die Worte kamen so schnell aus seinem Mund, dass sie ihn beinahe selbst überraschten.

    Auch Violet schien nicht damit gerechnet zu haben. »Sicher könnten sie das, wenn du den Befehl erteilst, bevor sie die Grenze zu Olso überquert.«

    Er hätte sie selbst umbringen sollen, als er noch die Gelegenheit dazu hatte. Er hatte Em gesagt, er würde es tun, dann allerdings gezögert, bis es zu spät war. Dabei hätte er sich eine Menge Ärger erspart, wenn er sie direkt losgeworden wäre.

    Der Gedanke wunderte ihn selbst, und als er zu Violet hochschaute, bemerkte er, dass auch ihr Gesicht einen leicht alarmierten Ausdruck angenommen hatte. Sie musste ihm seinen Zorn angesehen haben.

    »Wir reden bei der Besprechung darüber«, erklärte er und senkte seinen Blick wieder.

    »Sicher.« Violet erhob sich. »Gibt es sonst noch etwas?«

    Er starrte weiter konzentriert auf den Tisch, als würde er die Liste der Flüchtlinge in den Unterkünften durchgehen. »Ist es wirklich möglich zu beweisen, dass Jovita es war, die mich auf der Festung vergiftet hat?«

    »Wir könnten es auf jeden Fall versuchen. Denkst du, es könnte jemand anderes gewesen sein?«

    »Nein, aber sie hat es immer geleugnet. Ich würde es gern mit Sicherheit wissen.«

    »Ich schaue mal, ob ich irgendwie an Informationen komme.«

    »Danke.« Vielleicht würde es ihm leichter fallen, Jovitas Tod anzuordnen, wenn er handfeste Beweise hatte, dass sie wirklich versucht hatte, ihn umzubringen. Das würde sicher helfen, das mulmige Gefühl in seinem Bauch loszuwerden. Sie hatte es verdient zu sterben, er musste nur sichergehen.

    3. KAPITEL

    Galo war ein fantastischer, fleißiger und bewundernswerter Mann. Jedenfalls laut seinen Eltern. Das Lob war unerwartet – und kam, erstaunlicherweise, nicht besonders gut an.

    Sein Vater strahlte ihn über den Esstisch hinweg an. Galo war erst seit ein paar Stunden zu Hause, doch in der kurzen Zeit hatte er seinen Vater schon öfter lächeln gesehen als zuvor in seinem ganzen Leben.

    Seine Mutter stellte gerade eine Obstplatte zum Dessert auf den Tisch, wobei sie Mateo für einen Moment eine Hand auf die Schulter legte. Noch nie hatte Galo einen Freund mit nach Hause gebracht, und seine Eltern schienen von Mateo begeistert. Allerdings wirkten sie im Moment von allem begeistert, wenn es um Galo ging.

    »Wirst du die Wache umorganisieren, jetzt, wo ihr zurück im Schloss seid?«, erkundigte sein Vater sich interessiert.

    »Ähm.« Galo rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Die Begeisterung über seinen neuen Posten als Kommandant der Garde machte ihn beinahe etwas sprachlos. Bisher war er eher daran gewöhnt, in den Augen seines anspruchsvollen Vaters eine ewige Enttäuschung darzustellen. Als Galo vor drei Jahren fortging, um der Wache beizutreten, lautete der väterliche Kommentar in etwa: »Du wirst wahrscheinlich sowieso nichts Besseres finden.«

    Jetzt hatte Galo allerdings den höchsten Posten der gesamten königlichen Wache inne, und da fand selbst sein Vater nichts mehr zu meckern.

    »Ich habe noch nicht wirklich darüber nachgedacht«, log Galo. »Wir sind immer noch dabei, uns zu arrangieren.«

    »Das schmeckt köstlich«, unterbrach Mateo, der auf einem Stück Mango kaute und offensichtlich versuchte, Galo aus der Unterhaltung zu retten. Er wusste, dass das Letzte, worüber Galo momentan sprechen wollte, seine Aufgabe war, den König zu beschützen. Nicht zuletzt aus diesem Grund war er jetzt hier.

    »Es ist noch genug da, falls du mehr möchtest«, antwortete Galos Mutter lächelnd. Das stimmte auch, die Küche war gut ausgestattet, seine Familie hatte nicht unter dem Krieg gelitten. Galos Eltern waren vielleicht nicht wohlhabend, aber sie hatten immer genügend Essen und ein gemütliches Heim.

    Er hatte schon befürchtet, das Haus könnte womöglich nicht mehr stehen. Gestern, als er die königliche Stadt verließ, rechnete er mit dem Schlimmsten – dass sein Zuhause abgebrannt und seine Eltern tot waren. Die Krieger der Olso schienen aber nicht so weit in den Norden vorgedrungen zu sein, sondern sich auf die zwei größten Städte konzentriert zu haben, die königliche Stadt und Gallego. Seine Heimatstadt, Mareton, sah jedenfalls noch genauso aus wie immer. Die Einwohner hätten ohne die Nachrichten der Boten aus anderen Landesteilen nicht mal erfahren, dass sie sich im Krieg befanden.

    »Ich habe gehört, dass die Ruined immer noch in Lera sind«, fuhr Galos Vater fort. »Der König wird sie aber nicht wirklich dableiben lassen, oder?«

    Galos Mutter beugte sich vor und fing an zu flüstern, als könnte jemand sie hören und verurteilen. »Ich habe ja nichts gegen diese Leute, doch sie sollten einfach dahin zurück, wo sie hergekommen sind, finde ich. Sie gehören hier einfach nicht her, wisst ihr?«

    Galo merkte, dass er sich geirrt hatte – das wirklich Allerletzte, worüber er momentan sprechen wollte, waren die Ruined. Seine Eltern hatten zwar nie einen richtigen Hass gegen sie gehegt, waren ihnen aber auch nicht wirklich zugetan. Galo wurde die Situation langsam unangenehm. Die Ausrottung der Ruined hatte ihm nie ein gutes Gefühl gegeben, aber nun, da er persönlich etliche Ruined kannte, schämte er sich dafür, wie leichtfertig seine Eltern über sie redeten.

    »König Casimir hat eine enge Bindung zu Em – zu Emelina Flores«, erklärte er. Cas hatte nicht vor, seine Gefühle für Em zu verheimlichen. »Außerdem haben sie kein Zuhause, zu dem sie zurückkehren könnten.«

    »Das kann man sicher wiederaufbauen«, entgegnete seine Mutter. Sie nahm sich ein Stück Obst von der Platte, die noch von Galos Großmutter handbemalt worden war. Es war leicht, den Ruined zu sagen, sie sollten doch einfach ihr ganzes Leben wiederaufbauen, wenn man selbst nichts verloren hatte.

    Galos Vater schien ihm seine Gedanken ansehen zu können und wechselte schnell das Thema. Er fragte nach den Ereignissen der letzten Wochen – Cas’ Vergiftung, ihre Reise nach Vallos, ihr Weg zurück zur königlichen Stadt –, bis Galo mitbekam, wie Mateo versuchte, sich ein Gähnen zu verkneifen, und das als

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1