Drei Frauen für Mack
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Für Heather ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie Mack Marshall, den Halbbruder ihres verstorbenen Mannes, kennen lernt. Der berühmte Fotojournalist, der sich nach einer Verletzung eine berufliche Auszeit genommen hat, kümmert sich in den nächsten Wochen rührend um sie und ihre beiden kleinen Mädchen. Heather genießt es sehr, endlich jemanden zu haben, der ihr einen Teil der Sorgen abnimmt. Doch als sie sieht, wie Melissa und Emma ihn schon als Vater eingeplant haben, erkennt sie, in welcher Gefahr sie sich befindet. Mack hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er schon bald wieder sein unstetes Leben aufnehmen wird - für seinen Beruf einfach eine Voraussetzung. Traurig glaubt Heather auf das große Glück mit Mack verzichten zu müssen, denn sie kann keinen Mann brauchen, der nur ein paar Wochen im Jahr bei ihr ist.
Joan Elliott Pickart
Joan Elliott Pickart ist eine berühmte amerikanische Schriftstellerin, die seit 1984 über 100 Liebesromane veröffentlicht hat. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Robin Elliott. Joan Elliott Pickart ist Mitbegründerin der Autorenvereinigung Prescott, einem Mitglied der Romance Writers of America (RWA).
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Buchvorschau
Drei Frauen für Mack - Joan Elliott Pickart
IMPRESSUM
Drei Frauen für Mack erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2001 by Joan Elliott Pickart
Originaltitel: „Single With Twins"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA
Band 1352 - 2003 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Renate Moreira
Umschlagsmotive: GettyImages_UberImages
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754600
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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PROLOG
Die Luft war vom Rauch der brennenden Gebäude erfüllt und hatte einen unheimlichen orangefarbenen Schein. Sie schmeckte sogar seltsam – nach Schmutz, verbranntem Holz … und nach Angst.
Kugeln schlugen mit ungeheurer Geschwindigkeit in die niedrige Mauer ein, hinter der Mack Marshall neben einem alten Mann und seiner Frau lag, die sich eng umschlungen hielten und vor Angst zitterten.
„Halten Sie durch, ermutigte Mack das Paar. „Die Guten wissen, dass wir hier Schutz gesucht haben. Sie werden uns Deckung geben, damit wir hier wieder herauskommen.
Das Ehepaar schaute Mack mit weit aufgerissenen, furchterfüllten Augen an. Ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie kein Wort verstanden hatten.
Verflixt, dachte Mack, diesmal habe ich es vermasselt. Die anderen Fotojournalisten hatten sich seit langem zurückgezogen. Aber nicht Mack Marshall. Oh nein! Der hatte sich noch tiefer in die Gefahrenzone begeben, um Fotos zu schießen, die sonst niemand vorzuweisen hatte. Er hatte sein Glück unbedingt auf die Probe stellen müssen. Glück, dass ihn jetzt ziemlich schnell zu verlassen drohte.
Er könnte hier sterben. Er könnte hier durchlöchert werden und in dem Schmutz dieses gottverlassenen Ortes krepieren. Sein Blut würde in diese Erde sickern und Fremde würden darüber hinwegtrampeln. Man würde ihn rasch vergessen haben, gerade so als ob er nie hier gewesen wäre, als ob er nie existiert hätte.
Verdammt, er könnte hier sterben … und niemand würde auch nur eine einzige Träne um ihn weinen.
Mack schüttelte den Kopf, um diesen deprimierenden Gedanken zu vertreiben, aber es gab vor der erschreckenden Wahrheit kein Entkommen. Klar, er hatte auf der ganzen Welt Freunde, denen es leid tun würde zu hören, dass Mack Marshall diesmal das Schicksal zu sehr herausgefordert und ins Gras gebissen hatte.
Mack war der Größte, würde es heißen, während sie die Gläser hoben und dem mutigen Fotojournalisten, den man nie ohne eine Kamera um den Hals gesehen hatte, den letzten Tribut zollten. Mack hat die Preise, die er über die Jahre hinweg erhielt, ehrlich verdient, würden sie sagen, wenn sie dann erneut ihre Gläser füllten, aber es war zu erwarten gewesen, dass sein Ende einmal so aussieht. Er hatte ständig zu hoch gepokert und war zu viele Risiken eingegangen. Er hätte wissen müssen, dass ihn das Glück irgendwann verlassen würde.
Wir erheben unsere Gläser auf Mack, Jungs … Der König ist tot! Wer von uns wird der Nächste sein? Auf Mack … wie lautete noch einmal sein Nachname? … Oh, ja, Marshall. Mack Marshall … Habt ihr bemerkt, dass gar keine Familienmitglieder auf seiner Beerdigung waren?
Niemand. Es wäre niemand da, der um ihn geweint hätte.
Eine Kugel zischte über Macks Kopf hinweg. Er duckte sich noch tiefer und fluchte leise, während er versuchte, die bedrückenden Gedanken zu verdrängen.
Das alte Paar hielt sich noch fester umschlungen. Die beiden hatten die Augen geschlossen und murmelten mit bebenden Lippen Gebete.
„Nein, sagte Mack, packte den alten Mann bei den Schultern und schüttelte ihn. „Reißen Sie sich zusammen. Sie müssen jede Sekunde bereit sein, mit mir loszulaufen. Verlieren Sie nicht den Mut. Wie können Sie sich die fantastischen Fotos anschauen, die ich von Ihnen gemacht habe, wenn Sie jetzt schon aufgeben?
Der alte Mann und die alte Frau hoben den Kopf und lauschten Macks tiefer Stimme, bereit jeden Strohhalm zu ergreifen, der sich ihnen in dieser ausweglos scheinenden Situation bot.
Dann spannte sich Mack plötzlich an und horchte.
„Das sind sie. Hören Sie es?, fragte er. „Jetzt schießen die Guten. Ja, ich kann sie jetzt drüben auf dem Hügel sehen. Sie geben uns Deckung. Das ist unsere letzte Chance.
Er kroch näher an das Paar heran und gab dem Mann einen Stoß.
„Laufen Sie. Jetzt. Laufen Sie!"
Das ältere Paar lief gebückt los und rannte so schnell es konnte. Mack folgte ihnen, eine Hand auf dem Rücken des Mannes, um ihn anzutreiben.
Wir müssen das Haus auf der anderen Seite der Straße erreichen, hämmerte es in Macks Kopf. Lauf, lauf, lauf. Noch zwanzig Meter, noch zehn. Weiter, weiter, weiter. Noch zwei weitere Meter und sie wären gerettet und …
Eine Kugel bohrte sich in Macks Schulter. Die Kraft des Einschlages war so gewaltig, dass er taumelte und in den Schmutz fiel. Weiß glühender Schmerz durchfuhr seinen Körper, während sich langsam ein schwarzer Vorhang über ihn senkte.
Nein! schrie er innerlich und sah, wie helfende Hände das alte Ehepaar in den Schutz des Hauses zogen. Er war nur zwei Schritte von der Rettung entfernt gewesen. Und jetzt sollte er sterben? Hier? Im Dreck dieser Straße? Er war erst siebenunddreißig Jahre alt und würde in einer Kleinstadt eines fremden Landes sterben, von dem die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung noch nicht einmal etwas gehört hatte.
Er würde allein sterben mit dem Wissen, dass niemand bei seiner Beerdigung aus Trauer über seinen Tod weinen würde.
Nei – i – n!
Dann wurde es schwarz um ihn.
1. KAPITEL
Zwei Monate später
Heather Marshall lehnte sich in ihren Schreibtischstuhl vor dem Computer zurück und machte einige Entspannungsübungen, um ihre verspannten Nackenmuskeln zu lösen. Da nichts helfen wollte, gab sie es schließlich auf und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Zahlenreihen auf dem Monitor zu.
Schließlich nickte sie zufrieden, speicherte die Daten ab und beendete das Programm. Dann schaltete sie den Computer aus und seufzte, als das Summen des Computers nach einem langen Arbeitstag endlich verstummte und eine gesegnete Stille das Schlafzimmer erfüllte.
Sie erhob sich und schaute sehnsüchtig zu dem breiten Bett hinüber, das sie einzuladen schien, unter die Bettdecke zu schlüpfen und ihre müden Glieder auszustrecken.
„Ich komme wieder", versprach sie dem Bett, bevor sie das Schlafzimmer verließ und zur Küche hinüberging, in der sie noch die Lunchpakete für die Mädchen fertig machen wollte. Morgens ging es immer ein wenig hektisch zu und so brauchte sie den Zwillingen die Tüten nur in die Hand zu geben, bevor ihre Töchter zur Tür hinausliefen, um noch den Schulbus zu erreichen.
Sie hatte gerade auf halbem Weg das Wohnzimmer durchquert, als es an der Haustür klopfte. Heather blieb stehen und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war fast zweiundzwanzig Uhr, dachte sie stirnrunzelnd. Wer um alles in der Welt klopfte um diese Zeit noch an ihre Haustür? Wahrscheinlich hatte einer ihrer Nachbarn Probleme.
Heather lief zur Tür, zögerte aber, als sie eine Hand auf den Türknauf legte. Zugegeben, die Bewohner der zwölf Häuser, die in dieser Straße standen, halfen sich gegenseitig und waren fast wie eine große Familie zusammengewachsen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass diese Gegend von Tucson nicht gerade der Stolz der Stadträte war.
Die kleinen Häuser waren alt. Die Menschen, die hier lebten, hatten ein niedriges Einkommen und mussten – genau wie Heather auch – jeden Cent zwei Mal umdrehen. Es war eine Gegend mit einer hohen Kriminalitätsrate und nur ein Irrer würde noch so spät am Abend die Tür öffnen, ohne zu wissen, wer vor seiner Schwelle stand.
Sie ging zum Fenster hinüber und schaute durch einen Spalt zwischen den Vorhängen hinaus. Sie fluchte, als sie sah, dass die kleine Veranda in völliger Dunkelheit lag. Die Glühbirne war schon wieder kaputt, dabei hatte sie sie erst vor einigen Tagen ausgewechselt. Die Lampe musste irgendeinen Defekt haben.
Es wurde erneut an der Tür geklopft.
„Wer ist da?", fragte Heather.
„Mrs. Marshall?, hörte sie eine Männerstimme sagen. „Heather Marshall? Entschuldigen Sie. Ich weiß, dass es sehr spät ist, aber ich sah, dass noch Licht in Ihrem Haus war und … nun, ich hätte gern mit Ihnen gesprochen. Es ist wirklich sehr wichtig.
Heather runzelte die Stirn und stemmt die Hände in die Hüften.
„Wollen Sie was verkaufen?, fragte sie. „Vielen Dank, ich bin nicht interessiert. Schon gar nicht um diese Uhrzeit.
„Nein, nein. Ich bin kein Vertreter, sagte der Mann. „Schauen Sie, mein Name ist Mack Marshall. Ich versuche seit Wochen Sie ausfindig zu machen und jetzt, da ich Sie endlich gefunden habe, wollte ich nicht bis morgen warten, um mit Ihnen zu sprechen. Haben Sie meinen Nachnamen verstanden? Ich heiße Marshall. Wir sind verwandt. Ich werde Ihnen alles erklären, wenn Sie mir die Tür öffnen.
Marshall? dachte Heather nachdenklich. Mack Marshall? Und er behauptete, mit ihr verwandt zu sein? Das war doch Unsinn. Ihr Ehemann, Frank, hatte keine Verwandten. Niemanden. Genau wie sie war er ganz allein gewesen. Ein weiterer Grund, warum wir zusammen sind, hatte Frank immer erklärt.
„Wahrscheinlich haben Sie die falsche Familie Marshall gefunden, meinte Heather. „Mein Mann hatte keine Familie. Gute Nacht, Mr. Marshall. Ich hoffe, Sie finden, wenn Sie suchen.
„Warten Sie, sagte der Mann. „Der Name Ihres Ehemannes war Frank und ich bin Franks Halbbruder. Wahrscheinlich sind Sie überrascht, aber glauben Sie mir, ich war es auch. Ich habe erst vor wenigen Wochen erfahren, dass ich einen Halbbruder habe. Doch ich fand dann ziemlich schnell heraus, dass er bereits vor sieben Jahren bei einem Unfall ums Leben kam und eine Frau und Kinder hinterlassen hat. Seitdem suche ich Sie. Bitte, Mrs. Marshall, kann ich mit Ihnen reden?
Frank hatte einen Halbbruder namens Mack? dachte Heather ungläubig. War das ein Trick? Aber warum? Was konnte dieser Mack Marshall schon von ihr wollen? Etwa ihre Millionen?
Hm, grübelte sie und legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn. Was sollte sie jetzt tun? Eines war sicher, dieser Mack Marshall hatte ihre Neugierde geweckt. Schließlich kam es nicht jeden Tag vor, dass ein unbekannter Verwandter auf der Bildfläche erschien.
Warum hatte dieser Mack Marshall erst jetzt erfahren, dass er einen Halbbruder hatte? Und warum hatte Frank nichts von diesem Mack gewusst?
Das Sicherste war es wohl, diesen Mack zu bitten, am nächsten Morgen wieder zurück zu kommen. Ha, lachte Heather innerlich auf. Damit handelst du dir eine Nacht ein, in der du dich schlaflos im Bett herumwälzt und dir tausend Fragen stellst, die dieser Fremde jetzt mit seiner Behauptung aufgeworfen hat.
„Also, gut", sagte sie, öffnete die Tür einen Spalt und schaute hinaus. Verflixt, auch das noch, fluchte sie innerlich, als sie in der Dunkelheit nur die Silhouette eines Mannes erkennen konnte.
„Ich habe Ihnen Angst eingejagt, nicht wahr?, fragte der Mann unsicher. „Entschuldigen Sie, Mrs. Marshall, das war wirklich nicht meine Absicht. Falls es Ihnen recht ist, komme ich morgen Früh wieder vorbei. Vielleicht können Sie mir eine Uhrzeit sagen.
„Ach, jetzt hören Sie schon auf, erwiderte Heather und öffnete die Tür. „Kommen Sie rein. Aber ich schwöre Ihnen, wenn Sie versuchen sollten, mir etwas zu verkaufen, fliegen Sie sofort wieder raus.
„Das ist fair, entgegnete der Mann und trat in das Wohnzimmer. „Vielen Dank.
Heather schloss die Tür, wandte sich Mack Marshall zu und ihr Herz machte einen kleinen Satz.
Dieser Mann, dachte sie und schluckte, kann unmöglich mit Frank verwandt sein. In den siebenzwanzig Jahren, die sie auf