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Macht Liebe blind?: Toni der Hüttenwirt 191 – Heimatroman
Macht Liebe blind?: Toni der Hüttenwirt 191 – Heimatroman
Macht Liebe blind?: Toni der Hüttenwirt 191 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Macht Liebe blind?: Toni der Hüttenwirt 191 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Der alte Alois saß auf der Terrasse und las die Zeitung. Während er umblätterte, blickte er auf. Wer kam denn da? Er traute seinen Augen nicht.


»Toni, Anna! Kommt schnell raus«, rief er, so laut er konnte.


Er warf die Zeitung neben sich auf den Stuhl und stellte sich auf die Terrasse oberhalb der Treppenstufen. Toni und Anna eilten herbei.


»Ist des eine Halluzination oder sind sie es wirklich? Des kann doch gar nicht sein. Glaubst du, dass es Doppelgänger gibt, Toni?«


»Alois, des ist die Arnika und der Sven!«


Arnika und Sven kamen Hand in Hand über das Geröllfeld auf die Berghütte zu.


»Ja mei, des ist eine Überraschung«, rief Toni aus. »Ein herzliches Grüß Gott! Wie kommt's?«


Arnika und Sven warfen sich Blicke zu.


»Bestürme die beiden nicht mit Fragen, Toni. Lass sie sich doch erst einmal hinsetzen«, sagte Anna. »Was wollt ihr, Kaffee oder Bier?«


»Ich hätte am liebsten einen kalten Kräutertee«, sagte Arnika. Ihr Mann nahm auch Tee.


Toni bot ihnen den Platz am großen Tisch an. Sie setzten sich. Der alte Alois setzte sich zu ihnen. Es dauerte nicht lange, dann kam Anna mit einem großen Krug kaltem Kräutertee und zwei Bechern. Sie schenkte ein. Toni brachte für Anna und sich einen großen Becher Kaffee.


»So, dann erzählt mal! Ihr könnt verstehen, dass wir neugierig sind. Es ist mitten in der Woche, ihr habt sehr großen Erfolg, nach diesem Artikel in der Gourmetzeitschrift, und bei euch ist es so voll, dass die Gäste auf der Straße Schlange stehen. Mei, wenn ich mir das alles so überlege,
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Apr. 2018
ISBN9783740927707
Macht Liebe blind?: Toni der Hüttenwirt 191 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Macht Liebe blind? - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 191 – Macht Liebe blind?

    Toni der Hüttenwirt

    – 191–

    Macht Liebe blind?

    Ein Geheimnis wird gelüftet

    Frederike von Buchner

    Der alte Alois saß auf der Terrasse und las die Zeitung. Während er umblätterte, blickte er auf. Wer kam denn da? Er traute seinen Augen nicht.

    »Toni, Anna! Kommt schnell raus«, rief er, so laut er konnte.

    Er warf die Zeitung neben sich auf den Stuhl und stellte sich auf die Terrasse oberhalb der Treppenstufen. Toni und Anna eilten herbei.

    »Ist des eine Halluzination oder sind sie es wirklich? Des kann doch gar nicht sein. Glaubst du, dass es Doppelgänger gibt, Toni?«

    »Alois, des ist die Arnika und der Sven!«

    Arnika und Sven kamen Hand in Hand über das Geröllfeld auf die Berghütte zu.

    »Ja mei, des ist eine Überraschung«, rief Toni aus. »Ein herzliches Grüß Gott! Wie kommt’s?«

    Arnika und Sven warfen sich Blicke zu.

    »Bestürme die beiden nicht mit Fragen, Toni. Lass sie sich doch erst einmal hinsetzen«, sagte Anna. »Was wollt ihr, Kaffee oder Bier?«

    »Ich hätte am liebsten einen kalten Kräutertee«, sagte Arnika. Ihr Mann nahm auch Tee.

    Toni bot ihnen den Platz am großen Tisch an. Sie setzten sich. Der alte Alois setzte sich zu ihnen. Es dauerte nicht lange, dann kam Anna mit einem großen Krug kaltem Kräutertee und zwei Bechern. Sie schenkte ein. Toni brachte für Anna und sich einen großen Becher Kaffee.

    »So, dann erzählt mal! Ihr könnt verstehen, dass wir neugierig sind. Es ist mitten in der Woche, ihr habt sehr großen Erfolg, nach diesem Artikel in der Gourmetzeitschrift, und bei euch ist es so voll, dass die Gäste auf der Straße Schlange stehen. Mei, wenn ich mir das alles so überlege, dann wundere ich mich schon ein bisserl, dass ihr hier seid.«

    »Flucht!«, sagte Sven. »Wir sind einfach geflohen.« Er lachte laut. »Na, ganz so schlimm ist es nicht. Ja, es ist sehr voll bei uns. Alle sind verrückt nach unserm Eis und unseren Kuchen. Klagen könnten wir also nicht.«

    »Aber …«, warf Toni ein.

    »Genau, aber wir werden nicht nur von begeisterten Gästen bestürmt, was uns natürlich freut. Wir werden von Firmenvertretern regelrecht belagert, die Fertigeispulver vertreiben. Wenn einer endlich geht, steht schon der Nächste im Café. Sie wollen uns unbedingt ihre Fertigeismischungen verkaufen. Die arbeiten mit allen Tricks. Verträge haben sie auch dabei. Sie überbieten sich gegenseitig mit den Angeboten.«

    »Zum Beispiel?«, fragte Anna.

    »Die einen wollen uns großzügige Rabatte geben, andere gehen so weit, dass sie uns eine Weile gratis beliefern wollen. Das geht von drei Monaten, bis hin zu über einem Jahr.«

    »Mei, das sind ja richtige Seelenfänger, Sven«, sagte Toni.

    »Arnika war bis gestern Mittag ganz ruhig. Dann verlor sie die Geduld und warf zwei Vertreter hinaus, weil sie sie zu sehr bedrängt haben. Kurz vor Schluss kam dann noch ein Vertreter. Er gab sich zuerst nicht zu erkennen. Er bestellte von jeder Sorte Eis ein Bällchen. Er kostete davon, dann kritisierte er Zutaten und Herstellung. Deutete berechtigte Zweifel an. Arnika wusste zuerst nicht, wie er das meinte. Aber er faselte etwas von Reinheit und Herstellungskontrolle. Das machte ihr Angst.« Arnika lehnte sich an Sven. Er legte den Arm um seine Frau. »Jedenfalls war des ein ganz seltsamer Zeitgenosse, der Arnika jedes Wort im Mund herumdrehte. Sie kam aufgelöst in die Backstube gerannt und weigerte sich, wieder ins Café zu gehen und die Gäste zu bedienen.«

    »Ich war völlig fertig. Mir gingen einfach die Nerven durch«, sagte Arnika.

    »Des kann doch jeder verstehen. Ihr hattet auch viel zu tun, die letzten Wochen über. Da lassen die Kräfte nach und wenn dann noch so ein Heini einem dumm kommt, dann ist das zu viel. Diese Vertreter können sehr unangenehm werden, nicht alle, aber einige gibt es immer darunter. Anna und ich hatten auch schon solchen Besuch auf der Berghütte. Uns wollten sie Fertigbrotzeiten verkaufen und gefrorene Rösti, die wir nur noch in die Mikrowelle tun müssten. Wir bekamen schon alles angeboten, vom Fertigkaffee, über Kräutertees aus Beuteln, bis hin zu vollständigen Bergmenüs, wie sie es nannten. Des waren Plastikschalen mit verschiedenen Gerichten, wie es sie in Flugzeugen gibt«, erzählte Toni.

    Sven und Arnika schauten sich an. Sie mussten lachen.

    »Lacht net, die meinten das ernst! Sie wollten sogar kostenlos per Hubschrauber liefern. Sie beliefern schon einige Berghütten, haben sie gesagt.«

    »Wie seid ihr sie wieder losgeworden?«

    »Wir haben unsere Hüttengäste testen lassen«, rief Alois und lachte herzlich. »Das war eine Gaudi! Die hatten einen Eintopf im Programm. An dem Tag hatte ich einen meiner Eintöpfe gemacht. Toni verkündete, dass jeder Hüttengast zwei verschiedene Eintopfgerichte bekäme. Niemand müsste etwas bezahlen, nur nach dem Essen ehrlich sagen, welcher Eintopf ihm besser geschmeckt hat. Anna brachte jedem Gast zwei kleine Schüsselchen. In einem war mein Eintopf drin, im anderen dieses Fertigzeug. Der Vertreter durfte selbst die Hüttengäste befragen. Des war vielleicht eine Gaudi! Den Tag vergesse ich nie. Der ist abgezogen wie ein begossener Pudel. Niemand hat seinen Eintopf zu Ende gegessen. Seither sind wir nicht mehr belästigt worden. Ich glaube, die haben die Berghütte von ihrer Landkarte gestrichen und machen einen weiten Bogen um Waldkogel.«

    Alle lachten.

    »Wie seid ihr den Typ losgeworden?«, fragte Toni Sven und Arnika.

    »Ich habe ihn hinausgeworfen und ihm Hausverbot erteilt«, sagte Sven. »Abends haben wir uns zusammengesetzt und geredet. Onkel Jakob meinte, wir sollten ein bisserl ausspannen. Deshalb haben wir heute Ruhetag. Wir machen jetzt jede Woche einen Ruhetag, außerdem öffnen wir das Café nur noch am Nachmittag, ab fünfzehn Uhr. Die Waldkogeler können natürlich jeder Zeit kommen. Des ist dann eine geschlossene Gesellschaft, versteht ihr?«

    Anna und Toni lachten.

    »Mei, das ist ganz schön trickreich von euch«, sagte Toni.

    »Das ist Notwehr«, beharrte Sven. »Unser Familienleben geht sonst zu Bruch. Wir beide sind so überarbeitet, dass uns die Kinder kaum noch sehen. Viel Umsatz und noch mehr Gewinn ist eine schöne Sache, aber wenn die Lebensqualität weg ist, dann ist es nichts wert. Arnika und ich hoffen, dass wir durch die veränderten Öffnungszeiten mehr Ruhe haben werden. Wie sagt man? ›Das letzte Hemd hat keine Taschen‹. So ist es auch. Wir haben unser Einkommen und Auskommen. Lebensqualität berechnen wir nicht nach der Höhe unseres Bankkontos.«

    »Das ist eine gute Einstellung, Sven«, sagte Toni.

    Sven neigte sich zu Arnika und gab ihr einen Kuss.

    »Deshalb haben wir gedacht, wir gehen einen Tag wandern. Die Ruhe der Berge und der Abstand zum Alltag werden uns guttun. Derweil kümmert sich Onkel Jakob um das Geschäft. Arnikas Eltern hüten die Kinder.«

    »Wo wollt ihr hin?«

    »Wir gehen ein Stück den ›Pilgerweg‹ hinauf, bis zum Plateau. Dort wollen wir bis zum späteren Nachmittag bleiben. Dann wandern wir zurück ins Tal, am Forsthaus vorbei, und außen um Waldkogel herum. Bis zum Sonnenuntergang sind wir wieder daheim.«

    »Habt ihr genügend Proviant dabei?«, fragte Toni.

    »Das haben wir, Toni. Und jetzt gehen wir los. War schön mit euch zu plaudern. Es war tröstlich, dass auch ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt wie wir.«

    »So ist es. Und auf unserer Berghütte gibt es, nach wie vor, nur Milch, Butter, Käse und Sahne von der Oberländer Alm. Anna backt das Brot und die Kuchen selbst. Unsere Rösti sind echt, und Alois Eintöpfe sind besser als jeder Suppe eines Sternekochs und davon gehen wir nicht ab«, sagte Toni. »Alle Zutaten sind aus Waldkogel. Das wird auch so bleiben.«

    »Genauso, wie es immer war«, lächelte der alte Alois. »Den Hüttengästen schmeckt es. Neulich sagte einer, es schmecke ihm himmlisch.«

    Er strahlte. Er freute sich in diesem Augenblick besonders, dass Toni und Anna die Berghütte genauso weiterführten, wie er es viele Jahrzehnte gemacht hatte. Die Hüttengäste, die meisten waren Stammgäste, wussten es zu schätzen.

    Arnika und Sven tranken ihren Kräutertee aus

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