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Dem Himmel so nah: Der Bergpfarrer 163 – Heimatroman
Dem Himmel so nah: Der Bergpfarrer 163 – Heimatroman
Dem Himmel so nah: Der Bergpfarrer 163 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Dem Himmel so nah: Der Bergpfarrer 163 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Thomas Lindner bog in die schmale Straße ein und hielt vor dem Haus Nummer 12 im Eichenweg. Aufatmend schaltete er den Motor aus und blickte zu dem kleinen Häuschen, über dessen Eingangstür ein Schild angebracht war. ›Pension Weißhaupt‹ stand darauf.


Der junge Kinderarzt stieg aus und nahm die Reisetasche vom Rücksitz. Er öffnete die Pforte und ging über den mit Platten ausgelegten Weg zur Tür. Rechts und links standen Büsche in voller Blüte, der Rasen leuchtete in einem saftigen Grün. Alles sah sehr gepflegt und gemütlich aus.


Thomas klingelte und eine Frau mittleren Alters öffnete ihm.


»Grüß Gott«, sagte sie. »Sie sind sicher der Herr Dr. Lindner aus München, net wahr?«


Der Kinderarzt nickte.


»Richtig. Frau Weißhaupt?«


»Die bin ich. Herzlich willkommen in Bad Reichenhall.«


Sie ließ ihn eintreten. Thomas dankte für die freundliche Begrüßung und folgte ihr durch den Flur in einen größeren Raum. In einer Ecke standen ein kleiner Tisch und Sessel, das breite Fenster bot einen freien Ausblick in den Garten, rechts war die Rezeption untergebracht.


»So, da haben wir den Schlüssel«, sagte die Wirtin und wandte sich zu der Tür neben dem kleinen Tresen. »Loisl, kommst' mal und bist dem Herrn Doktor behilflich?«


Durch die Tür trat ein großer, breitschultriger Mann. Er trug ein kariertes Hemd und dreiviertellange Lederhosen. Ein grauer Bart bedeckte die untere Hälfte des freundlich dreinschauenden Gesichts. Er nickte dem Gast zu und reichte ihm die Hand.


»Weißhaupt.«


»Mein Mann«, bemerkte die Wirtin.


»Sehr erfreut, Herr Weißhaupt«, sagte der Arzt. »Ein hübsches Haus haben Sie.«


»Freut mich, daß es Ihnen gefällt«, meinte Alois. »Man muß aber
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Sept. 2017
ISBN9783740921897
Dem Himmel so nah: Der Bergpfarrer 163 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Dem Himmel so nah - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 163 –

    Dem Himmel so nah

    … allein durch die Begegnung mit dir!

    Toni Waidacher

    Thomas Lindner bog in die schmale Straße ein und hielt vor dem Haus Nummer 12 im Eichenweg. Aufatmend schaltete er den Motor aus und blickte zu dem kleinen Häuschen, über dessen Eingangstür ein Schild angebracht war. ›Pension Weißhaupt‹ stand darauf.

    Der junge Kinderarzt stieg aus und nahm die Reisetasche vom Rücksitz. Er öffnete die Pforte und ging über den mit Platten ausgelegten Weg zur Tür. Rechts und links standen Büsche in voller Blüte, der Rasen leuchtete in einem saftigen Grün. Alles sah sehr gepflegt und gemütlich aus.

    Thomas klingelte und eine Frau mittleren Alters öffnete ihm.

    »Grüß Gott«, sagte sie. »Sie sind sicher der Herr Dr. Lindner aus München, net wahr?«

    Der Kinderarzt nickte.

    »Richtig. Frau Weißhaupt?«

    »Die bin ich. Herzlich willkommen in Bad Reichenhall.«

    Sie ließ ihn eintreten. Thomas dankte für die freundliche Begrüßung und folgte ihr durch den Flur in einen größeren Raum. In einer Ecke standen ein kleiner Tisch und Sessel, das breite Fenster bot einen freien Ausblick in den Garten, rechts war die Rezeption untergebracht.

    »So, da haben wir den Schlüssel«, sagte die Wirtin und wandte sich zu der Tür neben dem kleinen Tresen. »Loisl, kommst’ mal und bist dem Herrn Doktor behilflich?«

    Durch die Tür trat ein großer, breitschultriger Mann. Er trug ein kariertes Hemd und dreiviertellange Lederhosen. Ein grauer Bart bedeckte die untere Hälfte des freundlich dreinschauenden Gesichts. Er nickte dem Gast zu und reichte ihm die Hand.

    »Weißhaupt.«

    »Mein Mann«, bemerkte die Wirtin.

    »Sehr erfreut, Herr Weißhaupt«, sagte der Arzt. »Ein hübsches Haus haben Sie.«

    »Freut mich, daß es Ihnen gefällt«, meinte Alois. »Man muß aber auch immer schau’n, daß man alles in Ordnung hält.«

    Er nahm die Reisetasche auf.

    »Zimmer 4«, sagte seine Frau und lächelte Thomas an. »Einen schönen Aufenthalt, wünsch’ ich Ihnen.«

    Zu den Fremdenzimmern führte eine breite Stiege hinauf, während die Privaträume des Ehepaares im Erdgeschoß lagen. Loisl Weißhaupt öffnete die Zimmertür und ließ Thomas den Vortritt.

    »So, bitt’ schön, da wären wir.«

    Der Arzt trat ein und schaute sich um.

    »Sehr schön«, sagte er und nickte beifällig. »Hier werd’ ich mich bestimmt wohl fühlen.«

    »Frühstück gibt’s ab sieben Uhr«, erklärte der Mann der Wirtin. »Je nachdem wies Wetter ist, wird’s draußen im Garten serviert. Und falls Sie mal einen besond’ren Wunsch haben, dann sagen Sie’s nur.«

    »Prima«, freute sich Thomas. »Vielen Dank, Herr Weißhaupt.«

    Der Mann winkte ab.

    »Sagen S’ ruhig Loisl, wenn S’ mögen«, meinte er. »Das tun alle unsre Gäste.«

    »Also werd’ ich da net nachsteh’n. Vielen Dank noch mal.«

    »Schönen Aufenthalt«, verabschiedete sich der Wirt und schloß die Tür hinter sich.

    Thomas sah sich noch mal um. Das Zimmer hatte an die zwanzig Quadratmeter, es stand ein Bett darin, ein großer Kleiderschrank, vor dem Fenster luden Tisch und Sessel zum Sitzen ein, eine Tür führte in das Duschbad, das ebenfalls sehr geräumig war.

    Wie er von der Buchung im Reisebüro her wußte, hatte die Pension Weißhaupt nur sieben Zimmer, die aber waren recht groß, so daß die Gäste nicht das Gefühl hatten, in einer Zelle logieren zu müssen.

    Thomas öffnete die breite Glastür und trat auf den Balkon hinaus. Die Luft roch nach würzigen Kräutern und wilden Blumen. Von hier aus hatte er einen herrlichen Blick auf den »Predigtstuhl«, dem Hausberg Bad Reichenhalls. Unten auf der Straße war es still, die Pension lag in einer ruhigen Gegend der Gemeinde Bayerisch Gmain. Der Arzt schaute zu den hübschen Häuschen hinüber, und einmal begegnete ihm der Blick einer jungen Frau, die am Fenster eines Hauses schräg gegenüber stand. Als Thomas noch mal hinsah, war sie wieder verschwunden.

    Nachdem er eine Weile gestanden und geschaut hatte, machte er sich daran, seine Tasche auszupacken und die Sachen im Schrank zu verstauen. Dann setzte er sich in einen der beiden Sessel und streckte die Beine aus.

    Urlaub! Endlich!

    Beinahe hatte er schon nicht mehr daran geglaubt, daß es noch klappen könnte. Als Chefarzt einer Münchener Kinderklinik hatte Thomas einen aufreibenden Job, und tatsächlich wäre dieser Urlaub um Haaresbreite ins Wasser gefallen, als sein Stellvertreter plötzlich erkrankte. Im letzten Moment hatte Prof. Harder es doch noch möglich gemacht und eine Urlaubsvertretung gefunden.

    Der junge Arzt schob den Gedanken an die Klinik beiseite. Jetzt war er endlich angekommen und wollte die Zeit genießen.

    Thomas war zweiunddreißig Jahre alt, groß und schlank. Er hatte ein markantes Gesicht, in dem zwei freundliche, dunkle Augen funkelten. Das braune Haar war modisch kurz geschnitten, und seine Stimme hatte einen sehr angenehmen Klang.

    Die Kinder liebten ihren Onkel Doktor, und wenn der Arzt zur Visite in die Zimmer kam, herrschte immer ein großes Hallo. Leicht war es ihm nicht gefallen, die Kleinen zurückzulassen und in Urlaub zu fahren. Glücklicherweise gab es zur Zeit keine schweren Fälle, die seine Anwesenheit erfordert hätte. Gestern hatte er sich von seinen kleinen Patienten verabschiedete und, mit dem Zeigefinger drohend, gesagt, daß er keinen von ihnen mehr sehen wollte, wenn er wieder zurückkam. Von unzähligen guten Wünschen begleitet war er dann schweren Herzens aus der Klinik gegangen.

    Er wußte genau, daß er jeden Tag an jedes einzelne Kind denken würde!

    Aber genauso würde er immer daran denken, daß dieser Urlaub unter ganz anderen Vorzeichen geplant war. Eigentlich hätte es eine Reise zu zweit sein sollen. Doch dann war alles ganz anders gekommen, als gedacht…

    *

    Sebastian Trenker nahm sein Gepäck auf und ging zum Ausstieg. Der Zug war gerade in den Bahnhof von Bad Reichenhall eingefahren. Durch das Fenster konnte der Geistliche seinen Freund sehen, der auf dem Bahnsteig wartete.

    »Da bist du ja!« freute sich Oswald Meinhard.

    Die beiden Männer umarmten sich.

    »Herzlich willkommen«, sagte der Pfarrer von St. Zeno. »Ich hätt’ ja net gedacht, daß du’s überhaupt würdest einrichten können.«

    »Es war auch net ganz einfach«, schmunzelte der gute Hirte von St. Johann. »Aber nun bin ich ja da und freu’ mich auf ein paar schöne Tage bei dir.«

    »Die sollst du haben«, versicherte sein Amtskollege. »Komm, laß mich deinen Koffer tragen.«

    Ohne sich um Sebastians Protest zu kümmern, griff er nach dem Koffer.

    »Um Himmels willen«, rief er in gespieltem Entsetzen, »was hast’ denn da alles drin? Willst’ etwa für immer bleiben?«

    »Nur meine Wanderkleidung«, schmunzelte Sebastian und schnallte seinen Rucksack über. »Schließlich hab’ ich net vor, die ganze Zeit Däumchen zu drehen. Der Berg ruft!«

    Lachend gingen die beiden Geistlichen durch die kleine Bahnhofshalle und traten ins Freie. Pfarrer Meinhard hatte sein Auto auf dem Parkplatz abgestellt. Bis zur Salzburgerstraße war es nicht sehr weit, aber Koffer und Rucksack wogen tatsächlich schwer. Schon nach wenigen Minuten ragte der Turm des Münsters vor ihnen auf.

    St. Zeno war eine dreischiffige Basilika, im zwölften Jahrhundert erbaut. Pfarrer Trenker hatte schon bei einem früheren Besuch die zahlreichen Kunstschätze bewundert, die das Gotteshaus barg.

    »So, da wären wir«, sagte Oswald und schaltete den Motor aus. »Gerade rechtzeitig zum Mittagessen. Frau Bogner wartet sicher schon.«

    Die Haushälterin öffnete die Tür.

    »Grüß Gott, Pfarrer Trenker«, begrüßte sie den Gast. »Herzlich willkommen.«

    »Vielen Dank. Wie geht’s Ihnen, Frau Bogner?« erkundigte sich der Bergpfarrer und drückte ihr die Hand. »Herzliche Grüße soll ich Ihnen übrigens von Frau Tappert ausrichten. Sie hat mir

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