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Kleine Mädchen – großes Leid: Mami 1869 – Familienroman
Kleine Mädchen – großes Leid: Mami 1869 – Familienroman
Kleine Mädchen – großes Leid: Mami 1869 – Familienroman
eBook103 Seiten1 Stunde

Kleine Mädchen – großes Leid: Mami 1869 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Fassungslos legte Ilona Struve den Hörer auf. Noch weigerte sich ihr Verstand zu glauben, was der freundliche Polizeibeamte gerade gesagt hatte.


Volker Gundlach, Ilonas Verlobter, hatte nichts von dem Telefongespräch mitbekommen – zu spannend war das Golfturnier im Fernsehen. Er bickte daher auch nur flüchtig auf, als Ilona wieder ins Wohnzimmer trat.


»Ich glaube, der Australier gewinnt«, sagte er verärgert. »Dabei hätte ich dem Iren den Sieg viel mehr gegönnt.«


Erst als Ilona nicht antwortete, sondern sich stumm neben ihn setzte, wandte Volker erneut den Blick von der Mattscheibe.


»Was ist denn mit dir los?« fragte er erschrocken. »Du bist ja leichenblaß.«


Starr blickte Ilona an Volker vorbei, ohne seine Worte zu registrieren.


»Jetzt sage doch was!« Er war unsicher geworden angesichts des Gesichtsausdruckes seiner Verlobten. »Was, um Gottes willen, ist passiert?«


Ilona senkte plötzlich den Kopf. Am Zucken ihrer Schultern bemerkte Volker, daß sie weinte.


»Liebling, was ist geschehen?« Volker stellte augenblicklich den Fernseher aus und legte seinen Arm um ihre bebenden Schultern. »Willst du es mir nicht endlich sagen?«


»Sabine«, schluchzte sie hemmungslos. »Es ist etwas mit ihr passiert.«


»Was ist mit deiner Schwester passiert?« bohrte er leicht ungeduldig weiter.


»Sie hatten einen schweren Verkehrsunfall«, kam es unter Schluchzen zurück. »Sie und mein Schwager Uwe hatten auf regennasser Straße einen Unfall – es war nicht ihre Schuld, hat der Polizeibeamte gesagt.«


»Du meine Güte«, erwiderte Volker ergriffen. »In welchem Krankenhaus liegen die beiden?«


Ilona schüttelte kraftlos den Kopf. »Sie sind in keinem Krankenhaus…«


»Soll das heißen, daß…?«


»Ja, sie haben das schreckliche Unglück beide nicht überlebt.«


Volker starrte Ilona ungläubig an. Er wußte, wie
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Apr. 2017
ISBN9783740917067
Kleine Mädchen – großes Leid: Mami 1869 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Kleine Mädchen – großes Leid - Lisa Simon

    Mami 1869 – Kleine Mädchen – großes Leid

    Mami –1869–

    Kleine Mädchen – großes Leid

    Miriam und Rebecca sind plötzlich Waisen

    Lisa Simon

    Fassungslos legte Ilona Struve den Hörer auf. Noch weigerte sich ihr Verstand zu glauben, was der freundliche Polizeibeamte gerade gesagt hatte.

    Volker Gundlach, Ilonas Verlobter, hatte nichts von dem Telefongespräch mitbekommen – zu spannend war das Golfturnier im Fernsehen. Er bickte daher auch nur flüchtig auf, als Ilona wieder ins Wohnzimmer trat.

    »Ich glaube, der Australier gewinnt«, sagte er verärgert. »Dabei hätte ich dem Iren den Sieg viel mehr gegönnt.«

    Erst als Ilona nicht antwortete, sondern sich stumm neben ihn setzte, wandte Volker erneut den Blick von der Mattscheibe.

    »Was ist denn mit dir los?« fragte er erschrocken. »Du bist ja leichenblaß.«

    Starr blickte Ilona an Volker vorbei, ohne seine Worte zu registrieren.

    »Jetzt sage doch was!« Er war unsicher geworden angesichts des Gesichtsausdruckes seiner Verlobten. »Was, um Gottes willen, ist passiert?«

    Ilona senkte plötzlich den Kopf. Am Zucken ihrer Schultern bemerkte Volker, daß sie weinte.

    »Liebling, was ist geschehen?« Volker stellte augenblicklich den Fernseher aus und legte seinen Arm um ihre bebenden Schultern. »Willst du es mir nicht endlich sagen?«

    »Sabine«, schluchzte sie hemmungslos. »Es ist etwas mit ihr passiert.«

    »Was ist mit deiner Schwester passiert?« bohrte er leicht ungeduldig weiter.

    »Sie hatten einen schweren Verkehrsunfall«, kam es unter Schluchzen zurück. »Sie und mein Schwager Uwe hatten auf regennasser Straße einen Unfall – es war nicht ihre Schuld, hat der Polizeibeamte gesagt.«

    »Du meine Güte«, erwiderte Volker ergriffen. »In welchem Krankenhaus liegen die beiden?«

    Ilona schüttelte kraftlos den Kopf. »Sie sind in keinem Krankenhaus…«

    »Soll das heißen, daß…?«

    »Ja, sie haben das schreckliche Unglück beide nicht überlebt.«

    Volker starrte Ilona ungläubig an. Er wußte, wie sehr sie an ihrer um drei Jahre älteren Schwester gehangen hatte und was der Verlust für seine lebenslustige Verlobte bedeutete.

    Hilflos hob er die Arme, ließ sie jedoch gleich wieder sinken. Wie sollte er Ilona trösten? Schließlich räusperte er sich.

    »Wann… ist es denn passiert?«

    »Vor ungefähr zwei Stunden. Die Polizei brauchte eine Weile bis sie mich als einzige nähere Verwandte in der Nähe ausfindig gemacht hatte.«

    »Ist Uwes Bruder Jörg auch schon benachrichtigt worden?«

    Ilona nickte. »Er sollte gleich nach mir angerufen werden. Oh Gott, warum mußte es ausgerechnet ihnen passieren? Sie waren doch noch so jung und hatten so viel vor.« Ruckartig hob sie den Kopf. »Und was wird jetzt aus den Kindern?«

    »Sie werden wohl in ein Waisenhaus kommen, fürchte ich«, gab er langsam zurück. Er mochte die fünfjährige Miriam und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Rebecca nicht sonderlich; für seinen Geschmack waren sie zu laut und überhaupt nicht erzogen.

    »Das kann ich nicht zulassen!« rief Ilona in diesem Moment, und sie wischte sich mit einer heftigen Geste die Tränen von den Wangen.

    »Was kannst du nicht zulassen?« fragte Volker zurück, obwohl er eigentlich schon ahnte, was kommen würde.

    »Miriam und Rebecca dürfen nicht ins Waisenhaus gebracht werden, dafür sorge ich.«

    Volker legte seinen Arm um ihre Schultern. »Jetzt beruhige dich erst einmal. Ich bringe dir einen Kognac, und dann reden wir in Ruhe darüber – immerhin geht es um unsere Zukunft.«

    »Ich verstehe nicht«, gab sie tonlos zurück, »du kannst doch nicht erwarten, daß meine Nichten abgeschoben werden, wo sie eine Tante haben, die sich um sie kümmern möchte.«

    »Ilona, sei doch vernünftig. Wie willst du dich bei deinem Job um zwei quirlige Mädchen kümmern?«

    »Ich kann meinen Job aufgeben«, sagte sie mit fester Stimme.

    Volker hielt ihr das gefüllte Kognacglas hin. »Das meinst du sicherlich nicht so. Du hast nicht so hart dafür gearbeitet, eine erfolgreiche Grafikerin zu werden, um jetzt all deine Pläne über den Haufen zu werfen.«

    »Ich kann auch später noch Karriere machen«, erwiderte sie. »Das Wohl der Kinder geht jetzt vor. Du weißt, wie sehr mich Miriam und Rebecca mögen, ihnen ist es bestimmt auch lieber, bei mir statt im Waisenhaus zu leben.«

    Volker schüttelte den Kopf. Für ihn als Geschäftsmann war es unbegreiflich, daß es für jemanden etwas Wichtigeres gab als die berufliche Karriere. »Du weißt doch selbst, wie schnellebig heutzutage alles ist. In ein paar Jahren kennt dich niemand mehr, und ich glaube nicht, daß du dann noch einmal ganz von vorne anfangen möchtest. Außerdem denke ich, daß deine Nichten viel besser bei Jörg aufgehoben sind, immerhin ist er Uwes Bruder. Er hat eine reizende Frau und einen gutgehenden Tischlereibetrieb. Sicher wird er die Kinder mit Kußhand zu sich nehmen.«

    Ilona blickte grübelnd in ihr Kognacglas, aus dem sie noch keinen einzigen Schluck getrunken hatte. »Ja, bestimmt wird Jörg die Mädchen zu sich nehmen, zumal seine eigene Ehe bisher kinderlos geblieben ist.«

    »Na, siehst du!« rief Volker erleichtert und goß sich bereits den zweiten Kognac ein. »Wo sind die Mädchen eigentlich im Moment?«

    »Bei einer Nachbarin. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes bringt ihnen gerade schonend bei, daß ihre Eltern nie wieder zurückkehren werden.« Wieder schossen Ilona Tränen in die Augen; diesmal wischte sie sie nicht ab, sondern ließ sie achtlos über die Wangen rollen. »Morgen sollen sie bereits ins Waisenhaus gebracht werden – aber das kommt nicht in Frage. Solange, bis geklärt ist, ob Jörg sich in Zukunft um sie kümmert, werden Rebecca und Miriam bei mir leben.«

    »Natürlich, Liebling.« Volker hauchte einen Kuß auf Ilonas dunkles Haar. Er war erleichtert, daß er ihr die Idee hatte ausreden können, die nächsten Jahre für die Mädchen zu sorgen.

    Als das Telefon erneut mitten in die Stille läutete, eilte Ilona mit schnellen Schritten zum Apparat. Es war Jörg, der gerade das Unfaßbare gehört hatte.

    Volker lehnte sich zurück. Er konnte trotz der angelehnten Tür hören, wie Ilona über die Zukunft der Kinder sprach. Und wie es schien, war Uwes Bruder durchaus einverstanden, die Mädchen zu sich zu nehmen.

    Als Ilona das Gespräch beendet hatten, sah ihr Volker erwartungsvoll entgegen. »Nun, wie hat Jörg das Ganze aufgenommen?«

    Sie zuckte mit den Schultern. »Er ist genauso schockiert wie ich, kann noch immer nicht glauben, was passiert ist. Er kommt morgen aus Nürnberg und wird bis nach der Beerdigung bleiben. Susanne kann ihn allerdings nicht begleiten, wegen ihrer Arbeit als Chefsekretärin bekomme sie nicht von heute auf morgen frei.«

    »Klar. Wie hat sich Jörg übrigens zu der Zukunft der Mädchen geäußert?« Dieses Thema interessierte Volker am meisten.

    »Er schlug es mir sogar von sich aus vor«, gab Ilona zurück. »Allerdings müßte er sich erst einmal in Ruhe mit seiner Frau darüber unterhalten, immerhin geht sie in ihrem Beruf auf und könnte ihn dann nur noch stundenweise ausüben.«

    »Es wird alles wieder gut werden«, sagte Volker und streichelte Ilonas Hand. »Und für die nächsten Wochen läßt du dir Urlaub geben, damit alles geregelt werden kann.«

    »Ja, es gibt so viel zu tun.« Ilona fuhr sich mit einer verzweifelten Geste durch das

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