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David - Die Grausamkeit des Unterlassens
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eBook193 Seiten2 Stunden

David - Die Grausamkeit des Unterlassens

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Über dieses E-Book

Menschen verüben böse Taten. Für den kleinen David aber liegt die Grausamkeit am Nichtstun.

Als im Jahre 2004 in der Tiefkühltruhe der Eltern die ausgemergelte Leiche des kleinen Jungen D. gefunden wurde, ist die Stadt, ist die ganze Republik erschüttert. Wie konnte es soweit kommen? Warum hat niemand etwas bemerkt?
Dieses Buch spürt den möglichen Umständen nach und man bekommt eine Vorstellung davon, warum niemand einschritt.
Aufmerksame Nachbarn ahnen Schlimmes, weil sie das Kind lange nicht sehen, haben aber keine Handhabe. Die Mutter ist mit ihren vielen Kindern total überfordert. Der Vater mischt sich nicht ein. Die großen Brüder haben mit sich zu tun. Ämter glauben den Beteuerungen der Mutter: David leide unter einer "lebensbedrohliche Krankheit". Doch die Wahrheit ist viel grausamer.

Die Story ist der Aktenlage des wahren Gerichtsfalls nachempfunden. Figuren und alltägliche Handlungen sind zwangsläufig kreativ gestaltet, schließlich sagte sogar der zuständige Richter: Was wirklich geschehen ist, bleibt wohl ewig im Dunklen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum2. Apr. 2016
ISBN9783738065398
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    Buchvorschau

    David - Die Grausamkeit des Unterlassens - Maxi Hill

    Verstoßen

    Ein ganz normaler Tag im Leben von Ellen Herold, und doch beginnt Furchtbares seinen Lauf zu nehmen, von dem weder Ellen noch ihr Mann Oliver etwas ahnen können. Bald wird in diesem Haus nichts mehr so sein, wie es einmal war. In diesem Haus hatten sie sich zu leben durchgerungen, weil ihr Traum vom Eigenheim nie und nimmer erreichbar wurde.

    Ellen blickt durch das Küchenfenster über das Grün der Stadt bis zum Turm, dessen Uhr mal wieder streikt. Doch ihr Kopf ist nicht da draußen und nicht hier drinnen bei dem Gemüse, das ihr Messer akribisch auf dem Holzbrett zerteilt. Ihr Sinn ist auch nicht bei Oliver, der jeden Augenblick kommen wird. Das Essen ist noch nicht fertig. Ein Blick zur Uhr sagt ihr, er wird gerade das Auto vor dem Haus einparken und wie stets diszipliniert die Treppe nehmen anstelle des Aufzugs. Was wäre jetzt anders, hätte sie heute den Aufzug genommen?

    Ihre Gedanken sind bei dem Kind, das da auf der Schwelle der Familie Brock saß, das sie nicht kannte und dem sie zurief:

    »Na, mein Kleiner? Wohin gehörst du denn?«

    Das Kind mit den scheuen Augen im zarten Gesicht reagierte kaum. Zwar schnellte ein Kinderbein trotzig in ihre Richtung, dann saß es wieder da, apathisch, nur sein bleicher Mund zuckte noch und sein Blick ging nach oben, als wartete es darauf, dass die Tür sich wieder öffnete.

    »Bist du hier zu Besuch?« Die Lider des Kindes verdunkelten die hellgrünen Augen, Worte kamen nicht durch die verbissenen Lippen.

    Der blonde Junge mochte noch keine drei Jahre alt sein. Seine Wangen waren rau, als habe sie kalter Herbstwind geschunden, und sein helles Haar lag in Strähnen verklebt auf der Stirn. Aber es ist Sommer und das Wetter kann freundlicher gar nicht sein.

    »Willst du da rein? «, hatte sie es noch einmal versucht. Worte kamen noch immer nicht von dem Kind zurück, nur der Blick nahm eine gewisse Helligkeit an, die sie als Zustimmung gedeutet hatte.

    Wäre sie doch bloß mit dem Aufzug gefahren!

    Sie griff unter die Achseln des Kindes und hob es hoch. Kaum, dass sie den zarten Körper zwischen ihren Händen spürte, sprang ein seltsamer Funke über. Dieser Funke hat etwas entzündet und das brennt jetzt auf ihrem Gewissen. Das Kind konnte freilich auch unterernährt sein, vernachlässigt, verstoßen. Ausgestoßen, wie eben jetzt vor dieser Tür!

    Es war ein Reflex, nichts anderes. Kein Gedanke an Einmischung. Kein Vorwurf. Keine Neugierde. Nur ein Reflex ließ sie zur Klingel greifen.

    Es dauerte eine Weile, bis die Tür sich einen Spalt breit öffnete.

    Die Hälfte vom Gesicht der Frau Brock erschien zwischen Holz und Wand.

    »Entschuldigung«, hatte sie vorsichtig begonnen. »Ist der Junge vielleicht bei Ihnen zu Besuch? «

    Ein Arm schnellte durch den Spalt, eine Hand griff nach dem Kind und zerrte es am Kragen in den Flur, ein Mund entließ wütend ein einziges Wort: »David!« Und dann hörte Ellen nur noch dumpf einen Halbsatz hinter der eiligst zugeschlagenen Tür: »Hundsfott, du! Willst du endlich…«

    Was das Kind endlich sollte, blieb Ellen verborgen. Sie war festen Willens, sich über nichts zu wundern, doch das kindliche Wimmern hinter der Tür drückt auf ihrem Gewissen. Was ist zu tun? Warum hat sie geläutet? Zu wem gehört dieses Kind? Sie kennt schließlich die Kinder der Familie Brock. Und sie kennt sogar die Vorlieben der großen Jungen für Action- und Science-Fiction-Filme; sie muss schließlich nicht selten den Lärm aus dem Fernseher ertragen.

    Aber ein Kind namens David? Nein. Das hat sie weder gesehen noch hat sie je eines der Geschwister diesen Namen rufen hören.

    Man ruft sich doch unter Geschwistern. Woher sonst würde sie all die anderen Namen kennen. Zugegeben, alle kennt sie nicht, aber deren Gesichter kennt sie. Sie kann sogar die großen Jungen unterscheiden, von denen man sagt, sie seien Zwillinge. Der eine – Sven – trägt sein Haar über den Ohren und im Nacken geschoren und das Kopfhaar zu einer steilen Tolle gekämmt. Niklas, der sanftere von den beiden, trägt das Haar sauber geschnitten und gescheitelt, weshalb es auch dunkler erscheint als das von Sven. Und sie kennt Falk und Susi, die von der Mutter oft zum Einkaufen geschickt werden, wenn etwas Wichtiges fehlt. Aber dieses zarte, blond umrandete Gesicht mit den hellgrünen Augen und den bleichen Lippen hat sie noch nie gesehen. Darauf kann sie schwören.

    Am späten Abend schlagen Türen in der Wohnung unter der von Ellen und Oliver Herold. Olivers Blicke huschen zu Ellen, die am Rechner sitzt und sich seit Minuten über etwas empört.

    »Soziales Netzwerk? So ein Blödsinn. Hier wird nur Langeweile geschoben. Schau dir das mal an! Jetzt postet man schon sein Essen, bevor man es verschlingt. Und diese geistreichen Kommentare. Ellen flötet in höchsten Tönen: Ist ja süüüüß! Na, dann Guten Appetit, liebe Ira. «

    Als sich ihre Stimme wieder in der normalen Oktave bewegt, schüttelt sie ihren Kopf: Ist das für einen normal bemittelten Menschen soziale Kommunikation? Ist miteinander zu reden aus der Mode gekommen?

    »Ist zu reden die einzig menschliche Art des Verstehens? «, erwidert Oliver, während Ellens Gedanken die direkte Richtung bis vor die Tür der Familie Brock nehmen: Worte sind wie Gewehre. Einige retten dich vor dem inneren Tod. Andere töten dein Ego.

    Oliver schenkt dieser offenkundigen Absurdität im sozialen Netzwerk nur selten Beachtung. Manchmal kommt auch er nicht umhin.

    »Vielleicht wohnen die meisten der Facebook-User auch in einem Haus mit so wortkargen Untermietern. « Sein Daumen zeigt zur Tür, mehr an Gesten ist nicht vonnöten. Sie weiß, dass er Untermieter falsch anwendet, aber sie weiß auch, wie er es meint und auf wen seine Spitze abzielt.

    »Wortkarg schon, aber sonst ziemlich laut!«, erwidert sie aus lauter Höflichkeit, dennoch mit eindeutiger Geste nach unten, woher die Laute zumeist kommen.

    Das Schlagen der Türen unter ihnen ist eine Sprache für sich, und jetzt fällt Ellen das Kind wieder ein. Noch ehe sie den Nerv aufbringt, mit Oliver darüber zu reden, murmelt er vor sich hin: »Gregor Brock kommt vielleicht gerade wieder aus der »Glucke« Ich hab ihn dahin gehen sehen. Wird wohl wieder hackevoll sein. «

    »Am Monatsanfang, sagt Frau Hedel, geht die Mutter auch mit, und manchmal nehmen sie sogar die Kinder mit in diesen Kneipendunst. «

    Oliver schüttelt seinen Kopf, unmerklich, aber ihr entgehen seine minimalen Gesten nicht: »Wie mein Freund Kalle schon sagt: Auf den Geldtag folgt zuverlässig die Schnapsidee. «

    »Wenn das Geld dafür reicht!« Oliver weiß, dass sie sich um die Aufwendungen der staatlichen Sozialfürsorge keine Gedanken macht. In dieser Hinsicht ist sie einigermaßen begriffsstutzig. Ihr Mann dreht seinen Körper zur Hälfte in ihre Richtung. Das tut er nur, wenn er ganz bei der Sache ist. Und das wiederum wundert Ellen jetzt.

    »Bei den vielen Kindern leben die alleine vom Kindergeld schon nicht schlecht. Hinkebein kriegt überdies noch Hartz IV, und Brummbär geht schließlich arbeiten. «

    Hinkebein und Brummbär nannte Oliver die Brocks schon, als sie beide damals hier eingezogen waren und sie noch keinen einzigen Namen ihrer Nachbarn kannten.

    »Wo arbeitet er?«, fragt Ellen ehrlich interessiert.

    »Arbeitsbeschaffung glaub ich. Viel fällt da nicht ab, aber er fällt damit aus der Statistik …«

    »Genau das ist der Umstand, den man beklagen könnte, andererseits … Ein Intelligenzbolzen ist der schließlich nicht. «

    »Zum Kinderzeugen reicht sein Grips«, sagt Oliver. »Wie viele Kinder haben die eigentlich? « Mit dieser Frage kommt er ihrer eigenen Neugier ziemlich nahe.

    »Keine Ahnung. Frau Hedel sagte unlängst, drei wären in einem Heim, seit die Mutter den Unfall hatte. «

    In der nächsten Minute denkt Ellen, man muss einfach über eine Sache reden, um sie endlich zu begreifen: Vielleicht ist der Kleine einer von denen aus dem Heim. Vielleicht kommen die Kinder ab und zu nach Hause? Aber würde die Mutter in diesem Fall so mit dem Kleinsten umgehen? Wenn sie ihn nicht liebt, muss sie ihn doch nicht nach Hause holen. Dieser David ist bestimmt das Nesthäkchen. So klein und zierlich wie er ist.

    Als sie den Rechner schließt, weil das, was sie sieht und liest alles andere als sozial ist und eigentlich nur nervt, erzählt sie Oliver von dem Kind auf der Schwelle vor Brocks Tür. Er ist noch mit etwas befasst, was sie nicht erkennt, dennoch reagiert er – wohl mehr aus Anstand als aus ehrlicher Überzeugung: Halte dich da raus. Was diese Familie treibt, geht uns nichts an.

    Seit einiger Zeit fühlt sich Oliver vom kinderreichen Mieter unter ihnen gestört. Allzu heftig geht es zuweilen in der Wohnung zu. Sie sagt dann mitunter, über Kinderlärm habe man sich nicht zu beschweren, dabei ist es längst nicht nur das. Die Alten brüllen lauter als die Kinder. Nur auf der Treppe oder im Aufzug sind die beiden stumm wie Fische. Zumindest die Frau ist nach Ellens Geschmack viel zu zurückhaltend, verängstigt gar, lässt sich auf kein Gespräch ein. Als ihre eigenen Kinder noch klein waren, ist sie, Ellen, mit beinahe allen Menschen ins Gespräch gekommen. Irgendein Wort ließ jeder fallen und es war ein Leichtes, in den Kanon einzustimmen. Frau Brock scheint aus anderem Holze zu sein. Als sie in dieses Mietshaus zogen, wusste Ellen, sie kannte diese Frau vom Sehen. In der kleinen Schlecker-Filiale hatte sie zeitweilig Waren in die Regale sortiert. Womöglich ist die Frau wegen der Schlecker-Pleite total verunsichert. Bei ihren vielen Kindern wird sie wohl einer Umschulung nicht zustimmen, vielleicht den Anforderungen auch gar nicht gewachsen sein. Wer weiß das schon. Vielleicht hat Oliver Recht – das geht die Nachbarn nichts an. Aber der Kleine tut ihr irgendwie leid … Einen Moment lang schließt sie die Augen und durchlebt den Moment im Treppenhaus noch einmal. Manchmal müssen Eltern den Kindern Grenzen setzen, das meint auch Oliver. Er war es schließlich, der mit den eigenen Kindern rigoros konsequent bleiben konnte. Sie hingegen hat sich an Pestalozzi orientiert: Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts.

    In den ganzen Jahren hatte sie sich darauf verlassen, dass Konsequenz nicht schaden kann, aber wenn sie allein war mit den Kindern, durchlebte sie das Glücksgefühl zwischen ihrer Großzügigkeit und der kindlichen Anhänglichkeit. Wie Oliver darüber denkt, weiß sie nicht. Großzügigkeit gilt für ihn eher als Schwäche. Wohl wegen seiner Konsequenz zollten die Kinder ihrem Vater zwar den nötigen Respekt, aber innig waren sie nur mit ihr. Freilich tobten sie gerne mit Oliver herum und unternahmen Dinge, für die eine berufstätige Mutter keine Zeit aufbringen kann. Doch wohl nur sie spürte die kindliche Enttäuschung, wenn er die beiden abrupt und für deren Geschmack grundlos wieder zur Räson brachte.

    Zum ersten Mal stellt sie sich vor, wie es wäre, noch einmal ein so kleines Menschlein um sich herum zu haben. Sie würde vieles anders machen, jetzt, wo sie den nötigen Abstand zu allen Zweifeln hat.

    Das Mietshaus, in dem sie wohnen, wurde vor drei Jahren restauriert und sie zogen gern hier ein. Die Drei-Zimmer-Wohnung bietet alles, was sie zum Leben brauchen. Bester Standard, beste Lage und ebensolche Aussicht. Nicht zu unterschätzen die kurzen Wege für allerlei Besorgungen und auch für die Freizeit. Theater, Kino, Ämter und diverse Konsumtempel – all das in der Nähe zu wissen ist von Vorteil, weil ihr der Beruf nicht viel Zeit lässt. Ein bisschen zu groß ist der Block für Ellens Geschmack. Sie hätte es anheimelnder gefunden, irgendwo zu wohnen, wo jeder jeden kennt, so, wie sie es von zu Hause gewöhnt war. Aber Oliver ist so zu wohnen gewöhnt, wie es hier ist, und sie hat der sachlichen Vorteile wegen nachgegeben.

    Am Samstag muss Ellen das Treppenhaus putzen, noch immer. Oliver hat sich zwar bei der Wohnungsverwaltung darüber beschwert, dass in anderen Häusern eine Reinigungsfirma diese Arbeiten erledigt. Ihm ginge es nicht um die Arbeit, sondern um die Ordnung, weil gewisse Mieter eben davon nichts hielten. Die zuständige Mitarbeiterin hatte ihn aufgeklärt. Dass in ihrem Haus noch die Mieter selbst reinigen müssten, läge an den alten Mietverträgen. Nur die neuen billigten solche Art Entscheidungen einzig dem Vermieter zu, die alten Verträge wiesen dieses Recht nicht aus. In ihrem Hause wohnten aber noch viele Mieter mit alten Verträgen und die müssten der Kostenumlage für Reinigungsarbeiten nicht zwingend zustimmen. Als er nicht locker ließ, hatte man Oliver aufgetragen, dann doch bitte selbst das Einverständnis der Mieter einzuholen. Vollständig. Wenigstens rückte man damit raus, was finanziell auf die Mieter zukäme. Die anfallenden Kosten lägen so zwischen einem und einem Euro fünfzig pro Zimmer der Wohnung. Das ist wahrlich nicht viel, wenn man bedenkt, was zentral geregelt wird, kann nicht verwahrlosen. Ein Räuspern holt sie zurück in die Welt zwischen Wischeimer und Terrazzo. Oben auf dem Treppenabsatz türmt sich die Nachbarin Frau Hedel majestätisch auf und Ellen fragt sich still, ob sie der Eindruck vielleicht täuscht. Es sieht zumindest so aus, als breite die Frau ihre Arme aus wie Jesus Christus während er Bergpredigt. Dafür aber lächelte sie zu unschlüssig.

    »Guten Morgen«, sagt Ellen einigermaßen freundlich, trotz der Anstrengung, die das Bücken in ihrem Alter schon mit sich bringt. Frau Hedel lächelt zurück, im Ton aber klingt ihre Frage nicht freundlich. »Was wird denn nun eigentlich. Ich denke, Ihr Mann wollte sich darum kümmern?«

    »Das hat er. Aber es stimmen nicht alle Mieter zu. « Ellen will nicht deutlicher werden, Frau Hedel macht aus ihrem Herzen nur selten eine Mördergrube. Und prompt hat sie ihr Stichwort: »Das können doch nur diese …«, sie schiebt ihren Kopf in Richtung der Wohnung unten links, wo Familie Brock in einer Fünf-Zimmer-Sozialwohnung wohnt. Ihr Mund hatte schon das große A geformt, dann aber doch davon abgesehen, das schlimme Wort Assi außerhalb ihrer eigenen vier Wände laut werden zu lassen. Es gab schon einmal einen Knatsch und Frau Hedel musste sich geschlagen geben. Wenn sie seither etwas vermeiden will, dann Krach im diesem Haus. »Ich kann das schon verstehen, Frau Hedel. «

    Ellen richtet sich auf, unterstützt ihren Rücken mit beiden Händen, die sie fest gegen die Lenden presst. »Es sind immerhin zwischen fünf und sieben Euro jeden Monat. Dafür kann man schon ordentlich was einkaufen oder Schulmaterial für die Kinder. Das muss

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