Verflixtes Erbe: Der kleine Fürst 375 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Hast du die Villa denn schon gesehen, Teresa?«, fragte Baronin Sofia von Kant ihre junge Besucherin. Teresa zu Kunzendorf schüttelte die blonden Haare. »Nein«, gestand sie, »deshalb bin ich ja hier, Sofia.« »Sollen wir dich begleiten bei der Erstbesichtigung?« Teresa seufzte. »Wenn einer von euch Zeit hätte, wäre das furchtbar nett – die Villa liegt ja nur zwanzig Kilometer von Sternberg entfernt. Und da ich von Gebäuden überhaupt nichts verstehe, wäre ich froh, wenn mir jemand etwas zum Zustand des Hauses sagen könnte. Wenn ich dort einziehe, dann möchte ich schon sicher sein, dass es mir nicht demnächst über dem Kopf zusammenfällt.« »Du bist nie zuvor da gewesen?«, rief die Baronin. »Aber du musst die Verstorbene doch gekannt haben, immerhin hat sie dir ein halbes Haus vermacht.« »Nein, ich kannte sie nicht!«, erklärte Teresa. »Ich wusste nicht einmal, dass es sie gibt. Und wenn du mich jetzt fragst, wie wir miteinander verwandt sind, kann ich es dir nicht auswendig sagen. Eine Großcousine meiner Großmutter hat einen zu Kunzendorf geheiratet, sich aber wieder scheiden lassen, noch einmal geheiratet, dann zwei Kinder bekommen und dann …« Sie brach ab. »Vergiss es, ich kriege es nicht zusammen.
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Verflixtes Erbe - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 375 –
Verflixtes Erbe
Viola Maybach
»Hast du die Villa denn schon gesehen, Teresa?«, fragte Baronin Sofia von Kant ihre junge Besucherin.
Teresa zu Kunzendorf schüttelte die blonden Haare. »Nein«, gestand sie, »deshalb bin ich ja hier, Sofia.«
»Sollen wir dich begleiten bei der Erstbesichtigung?«
Teresa seufzte. »Wenn einer von euch Zeit hätte, wäre das furchtbar nett – die Villa liegt ja nur zwanzig Kilometer von Sternberg entfernt. Und da ich von Gebäuden überhaupt nichts verstehe, wäre ich froh, wenn mir jemand etwas zum Zustand des Hauses sagen könnte. Wenn ich dort einziehe, dann möchte ich schon sicher sein, dass es mir nicht demnächst über dem Kopf zusammenfällt.«
»Du bist nie zuvor da gewesen?«, rief die Baronin. »Aber du musst die Verstorbene doch gekannt haben, immerhin hat sie dir ein halbes Haus vermacht.«
»Nein, ich kannte sie nicht!«, erklärte Teresa. »Ich wusste nicht einmal, dass es sie gibt. Und wenn du mich jetzt fragst, wie wir miteinander verwandt sind, kann ich es dir nicht auswendig sagen. Eine Großcousine meiner Großmutter hat einen zu Kunzendorf geheiratet, sich aber wieder scheiden lassen, noch einmal geheiratet, dann zwei Kinder bekommen und dann …« Sie brach ab. »Vergiss es, ich kriege es nicht zusammen. Jedenfalls bin ich aus allen Wolken gefallen, als ich hörte, dass ich plötzlich Besitzerin eines halben Hauses bin.«
»Das kann ich mir vorstellen«, erklärte die Baronin. »Aber die Verstorbene muss ja von dir und deinem Miterben gewusst haben – und von eurer wenn auch entfernten Verwandtschaft.«
»Ja, so sieht es aus, aber auf Kontakt zu uns hat sie wohl keinen Wert gelegt. Sie war offenbar so etwas wie eine Einsiedlerin, das hat der Notar durchblicken lassen, als ich ihn wegen des Erbes angerufen habe.«
Sie saßen allein auf der weitläufigen Terrasse von Schloss Sternberg. Sofias Mann, Baron Friedrich, führte einen Franzosen herum, der ein paar Pferde kaufen wollte, und ihre Kinder Anna und Konrad, sowie ihr Neffe Christian von Sternberg waren in der Schule.
»Meinst du, Fritz könnte sich irgendwann für zwei Stunden freimachen?«, fragte Teresa. »Er brächte sicherlich den größten Sachverstand mit.«
»Wir fragen ihn, sobald er zurückkommt«, erwiderte die Baronin. »Du ziehst es also ernsthaft in Erwägung, dort einzuziehen?«
Teresa nickte lebhaft. »Lieber heute als morgen verlasse ich meine Wohnung, Sofia. Du kennst sie doch und weißt, wie klein und muffig sie ist. Ich habe sie damals ja nur genommen, weil sie so günstig war – und leider haben sich meine finanziellen Verhältnisse immer noch nicht wesentlich gebessert.«
Sie sah jedoch nicht allzu betrübt deswegen aus, stellte die Baronin fest. Teresa war eine Lebenskünstlerin. Ihre Eltern waren verarmte Adelige gewesen, sie lebten beide nicht mehr. Sie hatten ihrer Tochter Schönheit, eine gute Ausbildung und den unverbrüchlichen Glauben in die eigene Stärke hinterlassen. Sechsundzwanzig Jahre alt war Teresa jetzt, sie hatte Musik studiert und war fest entschlossen, sich als Komponistin einen Namen zu machen. Außerdem spielte sie hervorragend mehrere Instrumente, so konnte sie Musikunterricht geben. Damit hielt sie sich nun schon seit einigen Jahren über Wasser und zwar mit beträchtlichem Geschick: Nie sah man ihr an, dass sie über wenig Geld verfügte. Ihre ausgeprägte künstlerische Ader hatte sie nicht nur befähigt, aus der düsteren kleinen Wohnung, in der sie seit Jahren wohnte, ein zumindest ansehnliches Zuhause zu machen, sie schaffte es mit ihren wenigen Mitteln auch, stets modisch-elegant gekleidet zu sein. Wie Sofia wusste, nähte sie vieles selbst. Und sie änderte alte Sachen um, aber so, dass jedes Mal etwas völlig Neues entstand. Sie wusste auch immer, wo es günstige italienische Stoffe zu kaufen gab. Selbst ihre Taschen nähte sie selbst, aus Lederresten. Nur an Schuhen hatte sie sich bisher noch nicht versucht.
Bevor Sofia etwas erwidern konnte, betrat Baron Friedrich die Terrasse. Er sah sehr zufrieden aus. »Fünf Pferde hat er gekauft!«, sagte er lächelnd, als er sich zu den beiden Frauen setzte. Er hatte Teresa bereits zuvor kurz begrüßt. »Und über ein sechstes denkt er noch nach. Das nenne ich einen erfolgreichen Vormittag.« Er wandte sich Teresa zu. »Und was verschafft uns die Freude deines Besuchs, Teresa? Du hast dich rar gemacht in letzter Zeit.«
»Ich habe ziemlich viele Schüler, und du weißt ja, dass ich es mir nicht leisten kann, einen von ihnen zu vergraulen, Fritz«, lächelte Teresa. »Sie haben alle sehr ehrgeizige Eltern, die darauf hoffen, dass sie mir einen kleinen Mozart oder Beethoven geschickt haben.« Sie unterbrach sich und trug ihm dann ihre Bitte vor.
»Natürlich kann ich mit dir dahin fahren. Kommst du mit, Sofia?« Friedrich warf einen Blick auf die Uhr. »Wir könnten gleich aufbrechen, wenn ihr wollt.«
»Ich komme gern mit«, erklärte die Baronin. »Ich muss nämlich gestehen, dass ich neugierig bin auf dieses Haus, Teresa.«
»Nach allem, was der Notar gesagt hat, scheint es recht groß zu sein – allein meine Hälfte hat auf jedem Stockwerk drei Mal so viele Quadratmeter wie meine Wohnung. Dazu eine große Terrasse und ein weitläufiger Garten … Ich stelle mir das herrlich vor.«
»Und deine Schüler?«, fragte Sofia. »Die müssen dann ja alle weiter fahren, um zu dir zu kommen.«
»Es springt nur einer ab«, erklärte Teresa. »Alle anderen kommen weiterhin. Und den einen werde ich verschmerzen, ich habe ja dann keine Miete mehr zu bezahlen, also spare ich Geld.«
»Du wirst aber sicherlich auch etwas in das Haus stecken müssen«, gab der Baron zu bedenken. »Sag mal, wer ist denn der andere Erbe?«
»Ein Mann, den ich so wenig kenne wie die verstorbene Frau«, erklärte Teresa. »Er ist mit ihr ähnlich entfernt verwandt wie ich – allerdings über die andere Familienseite. Also nicht die Kunzendorfs.«
»Auch wenn sie eine Einsiedlerin war, finde ich es trotzdem seltsam, dass die alte Dame nicht versucht hat, zu Lebzeiten Kontakt zu euch aufzunehmen«, erklärte die Baronin. »Ich meine, spätestens, als sie ihr Testament aufgesetzt hat, hätte sie euch doch benachrichtigen können.«
»Ja, aber sie wollte nicht«, meinte Teresa. »Dann hätte sie mit uns reden, vielleicht auch einiges erklären müssen, und darauf hat sie keinen Wert gelegt.«
Der Baron drängte zum Aufbruch. »Kommt, ihr beiden – wenn wir hinfahren wollen, sollten wir es gleich tun. Später am Nachmittag habe ich noch einen Termin.«
Die Baronin informierte Eberhard Hagedorn, den langjährigen Butler auf Sternberg, dass sie in etwa zwei Stunden zurück sein würden, dann baten sie Per Wiedemann, den jungen Chauffeur, sie zu der Adresse zu fahren, die Teresa ihm nannte.
*
»Eine Bruchbude«, stellte Joachim von Drewitz fest, nachdem sein Freund Victor von Bergen und er die alte Villa einmal umrundet hatten. »Allerdings eine, die Charme hat, das kann man nicht leugnen. Wenn du sie verkaufen willst, solltest du ihr vorher wenigstens einen Anstrich verpassen, damit sie ein bisschen freundlicher wirkt. Und wenn ein Gärtner dieses wilde Gestrüpp abholzt, dann sieht es vielleicht nicht mehr ganz so