Die Schöne und der Jubilar: Toni der Hüttenwirt 333 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Es dauerte über eine Stunde, bis Bernd vom Rathaus zurückkam. »Großartig, jetzt ist unser Bub ein echter Waldkogeler«, sagte er fröhlich. Er zeigte Isabella und Zensi die Seite im Stammbuch. »Da steht es. Einzelne beglaubigte Geburtsurkunden hat Bürgermeister Fellbacher mir auch gleich angefertigt«, sagte Bernd. »Sehr gut«, freute sich Zensi. »Wir feiern heute Abend. Das muss gefeiert werden. Ich trommele alle zusammen und kümmere mich um das kleine Fest.« Sie überlegte kurz. »Wir feiern drüben in der Villa Lohe«, sagte sie entschlossen. »Seid um achtzehn Uhr drüben!« Zensi liebkoste ihr Patenkind noch einmal. Dann verabschiedete sie sich und ging. Isabella seufzte leise. »Was hat sich deine Patentante da wieder ausgedacht«
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Buchvorschau
Die Schöne und der Jubilar - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 333 –
Die Schöne und der Jubilar
Diesen Geburtstag wird keiner vergessen!
Friederike von Buchner
Es dauerte über eine Stunde, bis Bernd vom Rathaus zurückkam.
»Großartig, jetzt ist unser Bub ein echter Waldkogeler«, sagte er fröhlich.
Er zeigte Isabella und Zensi die Seite im Stammbuch.
»Da steht es. Einzelne beglaubigte Geburtsurkunden hat Bürgermeister Fellbacher mir auch gleich angefertigt«, sagte Bernd.
»Sehr gut«, freute sich Zensi.
Sie lächelte und sagte:
»Wir feiern heute Abend. Das muss gefeiert werden. Ich trommele alle zusammen und kümmere mich um das kleine Fest.«
Sie überlegte kurz.
»Wir feiern drüben in der Villa Lohe«, sagte sie entschlossen. »Seid um achtzehn Uhr drüben!«
Zensi liebkoste ihr Patenkind noch einmal. Dann verabschiedete sie sich und ging.
Isabella seufzte leise.
»Was hat sich deine Patentante da wieder ausgedacht«, sagte Isabella zu ihrem Buben.
Sie nahm ihn auf den Arm und herzte ihn.
»Isabella, lass Zensi machen! Sie hat so viel Freude daran«, sagte Bernd.
»Etwas anderes bleibt uns auch gar nicht übrig. Oder ist es dir jemals gelungen, Zensi zu stoppen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat?«, sagte Isabella und schmunzelte.
Sie trug ihr Baby nach oben, um es zu stillen und frisch zu wickeln.
Zensi eilte hinüber ins Schloss.
Sie traf Tassilo und Otti in der Küche an.
»Ausgeschlafen?«, lachte Zensi.
»Einigermaßen, nach dem Kaffee geht es. Es war eine kurze Nacht.«
Tassilo musterte Zensi.
»Mei Zensi, du siehst putzmunter aus, richtig fröhlich.«
»Mehr noch, Tassilo«, schaltete sich Otti ein. »Du wirkst richtig aufgekratzt, Zensi.«
Zensi lächelte Otti liebevoll an.
»Das hast du richtig beobachtet, liebe Otti. Ich habe auch allen Grund dazu. Ich bin jetzt Patentante.«
»Dann hast du dich doch dazu durchgerungen, Zensi«, sagte Tassilo. »Das ist schön. Damit hast du Isabella und Bernd bestimmt eine Freude gemacht. Hast du meinen Rat angenommen, erst einmal zuzusagen, auch wenn du noch nach einem Namen suchst?«
»Das hat sich erledigt. Dein Hinweis war gut, in den Büchern über Heilige und ihre Namenstage zu stöbern. Ich konnte nicht schlafen, also habe ich geforscht. Jetzt ist alles geregelt.«
»Welchen Namen hast du gefunden?«
Zensi lachte.
»Tassilo, du musst dich noch ein bisserl gedulden bis heute Abend. Ich habe mich entschlossen, ein kleines Fest zu geben. Ich weiß nicht, wie weit deine Kenntnisse über Traditionen zurückreichen.«
»Darin bist du mir weit voraus«, antwortete Tassilo. »Das gestehe ich neidlos. Die Pflege der Traditionen habe ich immer gern dir überlassen. Das war schon früher so, bevor ich wusste, dass du mein liebes Cousinchen bist.«
»Ich werde deine Kenntnisse kurz auffrischen. Vor ein paar Hundert Jahren war es üblich, dass das Familienoberhaupt nach der Geburt einen Umtrunk gab. Die Feste werden in den alten Chroniken beschrieben. Dabei wurde nicht nur die Geburt verkündet und ob es ein Bub oder ein Madl war, sondern auch der Name. Irgendwann verschwand dieser Brauch. Dann wurde nur am Tage der Taufe gefeiert. Ich habe mich daran erinnert, als ich nach einem Namen suchte. Okay, der kleine Bub ist kein Verwandter, aber er ist mein Patenkind. Also lasse ich den Brauch wieder aufleben.«
»Nun ja, wenn du Isabella adoptierst, ist der Bub doch mit dir verwandt. Wie weit sind deine Überlegungen in diese Richtung gediehen?«, fragte Tassilo.
»Wir sprechen die Tage darüber«, antwortete Zensi knapp. »Jetzt bin ich mit anderen Sachen beschäftigt, nämlich das Fest zu organisieren.«
Zensi atmete tief durch.
»Ich fahre jetzt rüber zur Villa Lohe und bespreche das kleine Fest mit Jana. Die Hauswirtschafterinnen des Wochenendkurses sollen alles vorbereiten.«
»Wen willst du einladen?«, fragte Otti. »An wie viele Personen hast du gedacht?«
Zensi nahm die Finger dazu, als sie aufzählte.
»Bernd, Isabella, Thilda, Karl, ihr beide, ich, Martin, Katja, Eric, Walli, Ella Waldner, Justina, Sascha, Stella, Martins Freund Sepp und seine Verlobte Betty, Bürgermeister Fellbacher und seine Frau, Gina mit ihrer Familie, Pfarrer Zandler, seine Haushälterin Träutlein. Ich hoffe, dass Tom und Julia früher von der Geschäftsreise zurückkommen. Tim und Jenny werde ich später anrufen. Was mit Isabellas Familie ist, überlasse ich Isabella. Sie soll sie bitten herzukommen. Das ist das Beste. Ihr seht, da kommen schon einige zusammen. Dreißig Leut’ werden es schon sein, eher mehr.«
Zensi klatschte in die Hände.
»Genug jetzt! Ich mache mich auf den Weg. Ich denke, am frühen Nachmittag bin ich wieder zurück.«
Zensi kramte noch kurz in ihrer Handtasche. Dann machte sie sich auf den Weg. Otti und Tassilo hörten, wie Zensi in ihrem Auto davonfuhr.
Tassilo und Otti lächelten sich an.
»Es scheint mir so, als hätte Zensi ihr Herz an den Buben verloren«, lächelte Tassilo.
Otti grinste.
»Schwingt da ein bisserl Eifersucht mit?«, bemerkte Otti.
»Nein, keinesfalls, Otti! Ich freue mich für Zensi. Unser Großvater hatte ihr Leben zerstört, weil er gegen eine Verbindung zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter war. Er hatte versucht, es etwas wiedergutzumachen, als er sie als mein Kindermädchen aufs Schloss holte. Ich frage mich, wie Zensis Leben verlaufen wäre, wenn es anders gewesen wäre. Sie wäre hier im Schloss als älteste Tochter des Erben aufgewachsen. Sie hätte sich vielleicht verliebt, hätte geheiratet und selbst eine Familie gegründet. Wie man’s auch betrachtet, sie wurde um ihr Lebensglück betrogen.«
Otti schüttelte den Kopf.
»Tassilo, was sind das für Gedanken? Zensi erfuhr als junge Frau alles über ihre Herkunft. Sie hätte Forderungen stellen können. Sie hätte jederzeit gehen und sich ein eigenes Leben aufbauen können. Das wollte sie nicht. Du warst ihre Familie. Wir alle sind ihre Familie. Sie ist eine Glucke. Das weißt du. Sorge dich nicht! Freue dich, dass Zensi glücklich ist. Sie wird Freude daran haben, den kleinen Buben zu verwöhnen. Das wird sie jung halten. Leider lassen sich Tim und Jenny mit der Familiengründung noch Zeit.«
»Puh, rede mir nicht davon, Otti! Ich sage dazu nichts mehr. Sie sind auf ihre Weise glücklich. Das zählt für mich.«
»Du hast recht, Tassilo. Und dass sich Zensi mit dem Gedanken trägt, Isabella zu adoptieren und ihr später die Villa Lohe zu überlassen, stört dich auch nicht?«
»Nein, ich hatte in meinem Leben viel Nutzen davon. Ich wusste nicht, woher Zensi das Vermögen nahm, um mich im Studium zu unterstützen und mir später beim Aufbau der Firma zu helfen. Ich dachte, sie hätte es sich im Laufe des Lebens zusammengespart.«
»Du hast sie nie danach gefragt, woher sie das Geld hatte?«
»Natürlich habe ich sie gefragt. Zensi Antwort war immer: ‘Bub, stelle keine Fragen, nimm es einfach!’ Erst nach meiner Krankheit wurde alles aufgedeckt. Es ist normal, dass Zensi nach einer Möglichkeit sucht, dass es später mit der Villa Lohe weitergeht. Ich mische mich da nicht ein. Außerdem hat niemand in der Familie Interesse an der Führung einer Schule für Hauswirtschaft. Isabella ist dafür geeignet. Doch noch ist es nicht so weit. Warten wir es ab!«
»Ich dachte, Zensi sucht sich Jana als ihre Nachfolgerin aus«, bemerkte Otti.
Tassilo zuckte mit den Schultern.
»Jana und Zensi arbeiten gut zusammen. Aber die Herzensbindung ist nicht so eng wie zu Isabella. Seien wir doch ehrlich. Zensi hat sich vom allerersten Augenblick Isabellas so angenommen, als sei sie ihre Ziehtochter. Im Grunde ist so ähnlich, wie wir es mit Tim getan haben. Bei Zensi ist es Isabella.«
»Ja, der Vergleich stimmt. Was denkst du, wie wird Isabella Zensis Wunsch