Einfach zauberhaft!
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Über dieses E-Book
Der reiche Unternehmer Greg Rafferty ist fasziniert wie noch nie: Eigentlich hat er Carole Jacks nur aus geschäftlichen Gründen aufgesucht, doch die hinreißende junge Frau hat sein Herz im Sturm erobert. Obwohl sie seine Liebe zu erwidern scheint, bleibt sie misstrauisch: Carole befürchtet dass Greg nur mit ihren Gefühlen spielt …
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Buchvorschau
Einfach zauberhaft! - Victoria Chancellor
IMPRESSUM
Einfach zauberhaft! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2003 by Victoria Chancellor Huffstutler
Originaltitel: „The C.E.O. & The Cookie Queen"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 220 - 2005 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Renate Harms
Umschlagsmotive: GettyImages_g-stockstudio
Veröffentlicht im ePub Format in 1/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733755058
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Erbarmungslos brannte die gleißende Sonne auf die Menschen herab, die sich in Ranger Springs, irgendwo in Texas, um eine Rodeoarena versammelt hatten. Selbst im Schatten, den es hier allerdings kaum gab, kletterte das Thermometer über dreißig Grad. Eingekeilt zwischen schwitzenden Cowboys, stand auch Greg Rafferty, ein Geschäftsmann aus Chicago, an der Absperrung der Arena.
Erschrocken wich er einen Schritt zurück, als ein schwarz-weißes Kalb, auf der Flucht vor einem Lasso schwingenden Cowboy, rasend vor Angst auf ihn zugerannt kam. Dreck spritzte auf Gregs neue rindslederne Cowboystiefel, als die Lassoschlinge sich um den Hals des Tieres legte und es zu Boden zwang. Welchen Spaß konnten diese Menschen nur bei solchen Darbietungen empfinden?
„Das ist doch Quälerei und muss schrecklich wehtun", wandte er sich an seinen Nebenmann, einen großen, grobschlächtigen Texaner.
„Wem soll was wehtun?"
„Der Kuh natürlich", antwortete Greg und wies auf das sich in der Arena abspielende Rodeodrama.
Verständnislos starrte der Mann ihn an. „Wie kann man nur solche blöden Fragen stellen? Sie sind wohl nicht von hier, oder? Er schüttelte den Kopf. „Haben Sie überhaupt schon mal Rinder aus der Nähe gesehen?
„Ehrlich gesagt, nein."
„Wohl auch noch Vegetarier, was?", murmelte der Texaner halblaut.
Es war unerträglich heiß. Die Luft war voller Staub, den die Tiere aufwirbelten. Greg wäre freiwillig keine Sekunde länger geblieben, wenn er nicht in einer ganz bestimmten Absicht hierhergekommen wäre. Er hatte einen Auftrag zu erledigen, von dem ihn weder Hitze und Dreck noch der alles umhüllende Gestank abbringen würden.
Er war auf der Suche nach Miss Carole, der so genannten Cookie-Queen der Firma Huntington Foods. Die Firma befand sich seit Generationen im Besitz seiner Familie, und Greg war seit kurzem ihr Geschäftsführer. Er war nach Ranger Springs gekommen, um mit Miss Carole einige für seine Firma sehr wichtige Angelegenheiten zu regeln.
Als Nächstes, so verkündete der Lautsprecher, sollten die besten Jungstiere der Nachwuchszüchter prämiert werden. Aber auch das würde Greg überstehen, gehörte doch alles zu seinem Plan, sich Carole Jacks möglichst unauffällig zu nähern. Er wollte einen guten Eindruck auf sie machen, zumal seine Mutter ihn darauf hingewiesen hatte, dass Miss Jacks jeden Kontakt zu Fremden mied und Texas so gut wie nie verließ. Die Verbindung zwischen ihr und der Firma verlief ausschließlich per E-Mail. Keine Telefonate, keine Faxe und schon gar keine persönlichen Treffen. Nicht einmal ein Foto besaßen sie von ihr.
Also hatte er sich in diese furchtbar enge Cowboyhose und die ledernen Stiefel gezwängt, dazu ein blau kariertes Flanellhemd angezogen, um in diesem ihm völlig fremden texanischen Umfeld so wenig wie möglich aufzufallen. In dieser Verkleidung fühlte er sich äußerst unwohl, trug er doch bei Meetings mit Geschäftspartnern normalerweise die typische Business-Kleidung, nämlich Anzug, Hemd und Krawatte und natürlich Straßenschuhe.
In den Firmenunterlagen hatte er auch keinerlei Hinweise auf ihr Alter gefunden. Greg stellte sie sich als eine freundliche, etwas füllige ältere Dame vor, irgendwo zwischen fünfzig und neunundneunzig. Eher ein Großmuttertyp. Aber das Alter spielte keine Rolle. Hauptsache war, sie würde auf seine Vorschläge eingehen und bei den geplanten Fototerminen und öffentlichen Auftritten den Anweisungen der Stylisten und Marketing-Strategen folgen. Alles Weitere würde sich finden.
Wie alt sie auch sein mochte und wie immer sie auch aussah, eines stand fest: Sie hatte damals mit Huntington Foods einen raffinierten Vertrag ausgehandelt, der ihn jetzt zwang, als Cowboy verkleidet nach einer Frau zu suchen, von deren Aussehen er keine Ahnung hatte.
Als es zum Vertragsabschluss zwischen ihr und der Huntington Foods hatte kommen sollen, war sie nur unter der Bedingung bereit gewesen, der Firma die Lizenz für die Nutzung ihrer Rezepte zu gewähren, wenn ihr im Gegenzug vertraglich die absolute Wahrung ihrer Privatsphäre zugesichert würde. Jeden öffentlichen Auftritt hatte sie strikt abgelehnt und darauf bestanden, dass diese Vereinbarung in den Vertrag aufgenommen würde.
Jahrelang hatte Huntington Foods die nach ihren Rezepten produzierten Cookies amerikaweit sehr erfolgreich vermarktet. Greg hatte jedes einzelne dieser Produkte probiert. Sie schmeckten köstlich und zergingen auf der Zunge. Allerdings musste er den Lebensmittelkontrolleuren in einem Punkt recht geben: Sie waren weder kalorien- noch fettarm. Und genau damit hatten alle Probleme seiner Firma begonnen.
Wenn er doch nur wüsste, wie Miss Carole aussah. Dann könnte er sie zu einem kalten Drink in eines der Restaurationszelte einladen und endlich dieser schier unerträglichen Hitze und diesem Dreck und dem Staub entkommen.
Zunächst war er bei Miss Jacks zu Hause aufgetaucht, aber er hatte nur ihre Nachbarin angetroffen, die ihm gesagt hatte, dass er sie bei der Prämierung der Jungstiere finden würde. Aber unter den Zuschauern konnte er niemanden entdecken, der dem Bild entsprach, das er sich von ihr machte.
Plötzlich war er wie erstarrt. Auf der anderen Seite, ihm direkt gegenüber, sah er eine junge Frau, deren Anblick jedem Mann den Atem rauben musste... Blonde Haare, zu einem kurzen Pferdeschwanz gebunden, lugten unter einem schwarzen Cowboyhut hervor. Ein weißes, eng anliegendes T-Shirt betonte verführerisch ihre hinreißende Figur und zeigte dabei mehr, als es verdeckte. Um ihre schmale Taille trug sie einen breiten Gürtel mit silberner Schnalle, in der sich das Sonnenlicht widerspiegelte, was Greg so auf sie aufmerksam gemacht hatte. Auch wenn sie nicht besonders groß zu sein schien, wirkten ihre Beine in den engen Bluejeans doch aufreizend lang.
Sie schien auf irgendetwas oder irgendjemanden zu warten. Der Gedanke, sie könnte sich für einen dieser Macho-Cowboys interessieren, machte Greg auf einmal wütend und eifersüchtig. Er spürte plötzlich ein erregendes Kribbeln bis in die Zehenspitzen. Am liebsten wäre er über die Absperrung gesprungen und zu ihr gelaufen.
Aber was für einen Eindruck hätte dann Miss Carole Jacks, die sich ja auch irgendwo unter den Zuschauern befand, von ihm bekommen? Schließlich durfte er nicht vergessen, dass er einen heiklen Auftrag zu erledigen hatte.
Sein hitzköpfiger Bruder Brad, der frühere Geschäftsführer von Huntington Foods, hatte während einer Talkshow im Fernsehen eine unglückliche Figur gemacht. Er hatte die Lebensmittelkontrolleure angegriffen und beleidigt, als diese die ‚Miss Carole Cookies‘ der Huntington Foods als ungesund bezeichnet hatten, weil sie zu viel Fett enthielten und deshalb zu kalorienreich waren. Natürlich waren sie das. Aber wer aß schon den ganzen Tag nichts anderes als Cookies?
Brad hätte sachlich argumentieren und darauf hinweisen müssen, dass die Produkte seiner Firma natürlich nicht als Hauptnahrungsmittel geeignet, aber als Köstlichkeit zwischendurch unübertroffen seien. Leider hatte er alles andere als souverän reagiert. Er war ausfallend und beleidigend geworden und hatte das Familienunternehmen damit in eine schwere Krise gestürzt.
Man hatte seinen Bruder deswegen zwar von seinem Posten enthoben und Greg an seine Stelle gesetzt, aber der Ruf von Huntington Foods war beschädigt, und jetzt hatte Greg die undankbare Aufgabe, zu retten, was noch zu retten war. Denn die Verkaufszahlen waren dramatisch zurückgegangen.
Nur widerstrebend riss er seine Augen von der blonden Schönheit los, als die Lautsprecher den folgenden Programmpunkt ankündigten. „Und jetzt, meine Damen und Herren, das letzte Ereignis dieses Vormittags. Die Präsentation der besten Jungstiere von unseren Nachwuchszüchtern. Nach der Kür des Siegers findet am Nachmittag um vierzehn Uhr die Versteigerung der Tiere statt. Der Halter des Champions erhält das Geld des Höchstbietenden als Ausbildungszuschuss, damit er später aufs College gehen kann. Begrüßen Sie jetzt mit mir die Viertklässler, die diese herrlichen Stiere aufgezogen haben."
Unter dem Applaus der Zuschauer zogen die Stiere, geführt von Kindern – von denen eines wahrscheinlich ein Enkelkind von Miss Carole war – in die Arena ein.
Wieder suchte Greg die Zuschauertribüne ab, um eine Frau zu entdecken, die seinem Bild von Carole Jacks entsprach, aber immer wieder kehrten seine Blicke unwillkürlich zu der schönen Blondine ihm gegenüber zurück. Verwundert bemerkte er, wie sie einem der Kinder zuwinkte.
Ein braunhaariges Mädchen, das einen mächtigen Stier an einer Kette hinter sich herzog, winkte lächelnd zurück. Die Kleine mochte zehn oder elf Jahre alt sein und war somit viel zu alt, um die Tochter dieser hinreißenden jungen Frau in Cowboykluft sein zu können. Andererseits ließ der liebevolle Blick, mit dem sie das kleine Mädchen beobachtete, auf eine enge Beziehung zwischen den beiden schließen.
Gregs Augen wanderten unablässig zwischen ihr, dem Mädchen und dem Stier hin und her. Als der Wettkampfrichter die Kleine aufforderte, mit ihrem Stier vorzutreten, beobachtete er, dass sein Gegenüber mindestens so aufgeregt war wie das Kind selbst.
Mit kritischem Blick umrundeten die Juroren den Stier. Das Mädchen hatte den Kopf ganz nahe an den Kopf des riesigen Tieres gelegt und schien mit ihm zu sprechen, wobei sie mit den Fingern seinen Hals kraulte. Ruhig und ohne mit den Hufen zu scharren, ließ der Stier die Bewertung über sich ergehen.
„Der große Schwarze da, wandte sich Greg an seinen Nachbarn. „Was meinen Sie, schafft er es?
„Sieht ganz so aus."
Aber warum weinte die Kleine dann? Oder waren es nur Tränen der Freude darüber, dass ihr Stier den anderen die Schau stahl? Und jetzt erhielt sie auch noch die