In der sagenumwobenen Nacht, in der ein kleiner Junge mit seinem Leben und einer blitzförmigen Narbe davonkam, ahnten sie es bereits. Minerva McGonagall erklärte Albus Dumbledore, dass jedes Kind weltweit den Namen des Jungen kennen würde. Doch wenn sie gewusst hätte, was für Wellen der kleine Zauberer schlagen würde, hätten sie ihn vielleicht nicht auf der Türschwelle der Dursleys abgelegt. Denn sein Name ist weltweit bekannt - wenn auch nicht so, wie die Hexe es sich vorgestellt hat. Die Rede ist natürlich von Harry Potter, dessen Geschichte eine ganze Generation beim Aufwachsen begleitet hat. Mitternachtsverkäufe für den nächsten Band, verkleidete Besucher im Kino und sogar Videospieladaptionen, die einen selbst aktiv werden lassen: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich für eine Weile hinter die sicheren Schlossmauern von Hogwarts zurückzuziehen. Doch auch eine so magische Welt, deren Helden für Toleranz und Tapferkeit einstehen, ist nicht frei von Fehlern. Vor einiger Zeit begann die Fassade zu bröckeln, schuld daran sind einerseits die Autorin J.K. Rowling selbst, andererseits die schlechten Wertungen für die neuen Geschichten aus der beliebten Zauberwelt.
Doch Ende dieses Jahres erwartet Fans eine Gelegenheit, auf die sie viele Jahre gewartet haben: In dem Videospiel Hogwarts Legacy geht es zurück in die berühmte Schule für Hexerei und Zauberei. Im Mittelpunkt steht diesmal nicht Harry und auch nicht der aus Phantastische Tierwesen bekannte Newt Scamander - sondern ihr.
Auf den ersten Blick scheint der Titel alles zu sein, was die Herzen höherschlagen lässt. Genau deshalb liegt die Vermutung nahe, dass uns damit das letzte große Werk aus dem Harry-Potter-Universum, ein krönender Abschluss, erwartet. Es könnte sich also um einen Abschiedsbrief an die Geschichte handeln, die viele von uns von klein auf begleitet und dabei sowohl viel Freude als auch Kummer beschert hat.
REISE MIT DEM ZEITUMKEHRER: VOM WAISEN-KIND ZUM MARKENNAMEN
Am 26. Juni 1997 erschien mit Harry Potter and the Philosopher’s Stone der erste Band der erfolgreichen Saga. Nachdem die Autorin J.K. Rowling zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt wurde, veröffentlichte Bloomsbury ihr Werk schließlich mit einer Auflage von 500 Exemplaren. Heute dürften sich viele Geschäftsführer ärgern, sich nicht die Rechte an der Kinderbuchreihe gesichert zu haben.
Doch mit dem Erfolg, den der 11-jährige Waisenjunge haben würde, konnte damals wohl niemand rechnen. Es folgten sechs weitere Bände, bis die Geschichte