Lass Sonne in dein Herz
Von Teresa Southwick
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Über dieses E-Book
Erin treibt Bestsellerautor Jack Garner mit ihrem sonnigen Gemüt zur Weißglut! Wie will ausgerechnet sie ihm helfen, seine düsteren Gedanken aufzuschreiben? Doch nach ungeahnt süßen, verlockenden Küssen fragt Jack sich jäh: Ist gerade sie vielleicht die Richtige für ihn?
Teresa Southwick
Teresa Southwick hat mehr als 40 Liebesromane geschrieben. Wie beliebt ihre Bücher sind, lässt sich an der Liste ihrer Auszeichnungen ablesen. So war sie z.B. zwei Mal für den Romantic Times Reviewer’s Choice Award nominiert, bevor sie ihn 2006 mit ihrem Titel „In Good Company“ gewann. 2003 war die Autorin bereits für zwei prestigeträchtige Preise nominiert: für den „Romantic Times Career Achievement Award“, einem Preis der für das Gesamtwerk eines Autors vergeben wird, und für den RITA-Award, der höchstmöglichen Auszeichnung für Liebesromane. Teresa Southwick wurde in Südkalifornien geboren. Sie lebte viele Jahre in Texas, bevor sie mit ihrem Mann und den beiden Söhnen nach Las Vegas umzog.
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Buchvorschau
Lass Sonne in dein Herz - Teresa Southwick
IMPRESSUM
Lass Sonne in dein Herz erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Teresa Southwick
Originaltitel: „A Word with the Bachelor"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 70 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Stefanie Rose
Umschlagsmotive: shutterstock_Valeriy Surujiu
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751504300
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Man hatte sie gewarnt. Jack Garner war berüchtigt dafür, sowohl als Mann als auch als Arbeitgeber schwierig zu sein. Kein Mensch hatte jedoch etwas davon gesagt, dass er so unverschämt attraktiv war. Hätte Erin Riley gewusst, dass der Mann in natura noch tausend Mal besser aussah als auf dem Porträtfoto seines Actionromans, hätte sie den Job als sein Schreibcoach wahrscheinlich gar nicht angenommen. Möglicherweise hatte sie sich da etwas zu viel vorgenommen. Immerhin hatte sie ja schon den ersten Test nicht bestanden und es versäumt, sich im Internet über den Mann schlauzumachen. Bevor sie an seiner Tür klingelte und ihn nur dümmlich anstarren konnte, als er öffnete.
„Ich kaufe nichts", erklärte er mit einem Blick auf ihren Rollenkoffer.
„Oh, nein. Entschuldigung. Erin atmete einmal tief durch. „Ich bin Erin Riley, Buchcoach. Cheryl Kavanagh schickt mich.
„Meine Verlegerin schickt Sie? Er runzelte die Stirn. „Heiliges Kanonenrohr.
„Wie bitte?"
„Sie sollen dann wohl meine Babysitterin sein. Er drehte sich um und rief: „Harley!
Ein beige-braunes Etwas kam angerannt, blieb neben Jack stehen und blickte bewundernd zu ihm auf. Erin konnte es ihm gut nachfühlen.
Jack schloss die Haustür und ging die drei Stufen zum Vorgarten hinunter. „Los."
Sie war sich nicht sicher, ob er sie damit meinte, aber sie ließ den Koffer vorsichtshalber vor der Tür stehen und folgte ihm eilig. Dabei wurde ihr klar, dass das beige-braune Etwas der womöglich hässlichste Hund war, den sie je im Leben gesehen hatte. Er wirkte wie eine vierbeinige Elfe, ein mystisches Geschöpf direkt aus Der Herr der Ringe. Das Tier war winzig und hatte einen haarigen Kopf, der viel zu klein für die riesigen Ohren war. Die Stelzenbeinchen hatten an den Füßen Fellpuschel, während der Rest des haarlosen, mageren Körpers mit einem Mäntelchen aus Tarnstoff bedeckt war.
Sie hatte jedoch keine Zeit, weiter über die Existenzberechtigung eines so hässlichen Tieres nachzugrübeln, denn während Jack dank seiner langen Beine vermutlich gerade einen gemütlichen Spaziergang machte, musste sie fast joggen, um mit ihm Schritt halten zu können. Er steuerte nun den Blackwater Lake an, von dem diese kleine Stadt in Montana ihren Namen hatte.
„Mr. Garner …"
„Jack."
Wahrscheinlich hieß das, dass sie ihn mit seinem Vornamen anreden sollte. „Na gut. Jack."
Sie passierten jetzt ein Gebäude am Hafen, auf dem Blackwater Lake Marina und Anglershop stand. In der natürlichen Bucht waren fast alle Liegeplätze belegt, und man sah kleine Boote und auch ein paar größere Jachten.
Die Landschaft war einmalig schön, das erkannte sie sogar, während sie versuchte, an Jacks Seite zu bleiben. Der dunkelblaue See erstreckte sich meilenweit und wurde in der Ferne von einem beeindruckenden Bergmassiv eingerahmt, und über allem lag eine friedliche Stille.
Eigentlich der perfekte Ort zum Schreiben. Aber offenbar gab es ein Problem, denn sonst wäre sie nicht hier.
„Also, Jack …"
„Harley, bei Fuß."
Der Hund hörte sofort damit auf, die kleinen braunen Vögel zu jagen, die sich am Seeufer befanden, und gesellte sich zu seinem Herrn.
„Mädchen oder Junge?", fragte Erin.
„Was?" Jack bedachte sie mit einem seltsamen Blick.
„Der Hund. Ist er männlich oder weiblich?"
„Männlich."
„Aha. Interessant."
„Was soll das heißen?"
„Ich hätte nie gedacht, dass ein Mann wie Sie einen Hund wie ihn hat."
„Wollen Sie hier etwa gerade meinen Hund beleidigen?"
Ach herrje. Wie sollte sie ihm bloß erklären, dass sie damit gerechnet hatte, dass ein Mann wie Jack Garner einen großen, stämmigen Hund hatte. Einen Pitbull, einen Rottweiler oder ihretwegen auch eine Bulldogge. Aber ein so hässlicher winziger Köter passte einfach nicht zu jemandem, der viele Jahre in der Armee verbracht hatte, noch dazu in einer Spezialeinheit. Das stand zumindest in seiner Kurzbiografie auf dem Buch.
Die richtigen Worte zu finden kam ihr plötzlich so vor wie ein Parcours durch ein Minenfeld. „Ich meinte nur … Sie beide sind …" Sie seufzte.
„Was stört Sie denn an ihm?"
„Nichts." Außer, dass er einfach hässlich war. Ganz im Gegensatz zu seinem Besitzer, der so gut aussah, dass sogar ihre Zehen kribbelten. Tja, was sollte sie nun sagen? Schönheit liegt im Auge des Betrachters? Man soll ein Buch nicht nach dem Cover beurteilen?
Schließlich fragte sie nur: „Warum haben Sie gerade ihn ausgesucht?"
„Das ist geheim."
Er könnte es ihr sagen, aber dann müsste er sie töten? Er sah aus, als hätte er dazu sowieso große Lust.
„Auch gut. Was ist er denn für eine Rasse?"
„Ein chinesischer Schopfhund."
„Aha. Klingt edel." Sie wusste leider nur sehr wenig über Hunde.
„Man soll ein Buch nicht nach dem Cover beurteilen."
Richtig. Jetzt, wo er’s sagte … Immerhin gab er ihr damit ein wichtiges Stichwort.
„Apropos Buch …"
„Cheryl will wissen, wo meins bleibt." Es klang zugleich verärgert und frustriert.
„Betrachten Sie es doch mal aus ihrer Perspektive. Ihr erstes Buch ist unglaublich erfolgreich gewesen, was umso erstaunlicher ist, weil es kaum beworben wurde. Das hatte er nämlich strikt verweigert. „Die Mund-Propaganda war immens effektiv, und es gibt sogar bereits Verhandlungen über die Filmrechte. Das ist eine fantastische Ausgangslage, um ein zweites Buch auf den Markt zu bringen.
„Ich bin halt ein bisschen spät dran mit dem Manuskript", gab er zu.
„Neun Monate! In dieser Zeit könnte man ein Kind in die Welt setzen." Hatte sie das gerade wirklich laut gesagt? „Das soll keine Kritik sein", fügte sie hastig hinzu.
Sein finsterer Blick konnte nicht davon ablenken, dass seine verwaschene Jeans und das ausgeblichene olivgrüne T-Shirt jeden Muskel seines durchtrainierten Körpers betonten. Sie hatte einmal gelesen, dass Frauen den instinktiven Impuls verspürten, sich mit einem starken Mann zu paaren, der sie und ihre Kinder beschützen konnte. Wenn das stimmte, spielten ihre instinktiven Impulse anscheinend gerade vollkommen verrückt.
„Was soll das heißen?", fragte er leise, wobei es ihm gelang, gleichzeitig kühl und ziemlich genervt zu klingen.
Offenbar sollte sein Tonfall sie einschüchtern, aber wenn sie das zuließ, würde sie als Buchcoach nicht viel ausrichten können, und genau dafür war sie ja hier. Sie wollte helfen. Deshalb musste sie ihm jetzt die Stirn bieten.
„Spielen Sie keine Spielchen mit mir, Jack. Sie wissen genau, weshalb ich hier bin. Sie haben Ihren Abgabetermin versäumt und sind weder für Ihre Verlegerin noch für Ihre Lektorin zu erreichen. Alle wollen auf dem riesigen Erfolg Ihres ersten Buches aufbauen. Cheryl findet, Sie sind der talentierteste Debütautor, den sie seit Langem hatte. Deshalb hat sie mich hierhergeschickt, um Ihnen zu helfen, sich auf die Fertigstellung Ihres Manuskriptes zu konzentrieren."
„Warum?"
„Die Antwort kennen Sie, aber ich formuliere es auch gern noch einmal aus: Es geht hierbei um eine Menge Geld. Um Millionen, sagte sie nachdrücklich. „Ihre Verlegerin ist auf Ihrer Seite. Sie möchte Sie unterstützen, wo sie kann.
„Nein, ich meinte damit: Warum gerade Sie?"
Wenn er ihre Bewerbungsunterlagen wollte, dann musste er sie wohl mündlich entgegennehmen. Harley kam zu ihr hinüber und begann an ihrem Bein zu schnüffeln, also blieb sie stehen und kraulte dem Hund den Kopf. „Meine Cousine ist Verlagsassistentin in Ihrem Verlag und hat mich dort empfohlen."
„Warum?"
„Ich habe einen Master in Englisch und Literatur. Ich habe Englisch an der Highschool und Kurse für kreatives Schreiben am College unterrichtet."
„Und wieso sind Sie jetzt nicht in der Schule? Die Ferien sind doch glaube ich zu Ende."
„Ich bin Vertretungslehrerin. Das heißt, ich kann den Schulen sagen, wann ich verfügbar bin. Kennen Sie Corinne Carlisle?"
„Nein."
„Sie ist auch eine von Cheryls Autorinnen, sie schreibt romantische Krimis. Diesen Sommer hatte sie Probleme, ihren neuesten Roman zu Ende zu bringen. Durch meine Cousine wurde ich beauftragt, ihr als …"
„Babysitterin?"
„… Buchcoach zu helfen, sich auf die Fertigstellung zu konzentrieren."
Erin hatte die Arbeit wirklich genossen und war jetzt heiß auf mehr. Ein zusätzlicher Bonus war es, dass sie an den jeweiligen Wohnorten der Autoren arbeitete. So bekam sie etwas von deren Welt zu sehen. „Corinne war wirklich nett. Es hat Freude gemacht, mit ihr zu arbeiten."
Harley stellte sich wieder neben Jack, der ihn nun auf den Arm nahm. Es war eine automatische und instinktive Geste, so als hätten sie einen gemeinsamen Rhythmus. „Ich bin aber nicht nett. Mit mir werden Sie keine Freude haben."
„Das scheint Harley aber anders zu sehen."
Jack hatte begonnen, Harley zu streicheln, und dieser wirkte, als wäre er im Hundehimmel. Erin konnte den Blick nicht von den beiden abwenden. Ihre Haut begann auf einmal zu kribbeln, so als streichele Jack nicht den hässlichen Hund, sondern sie.
„Dann täuscht er sich wohl."
„Schauen Sie, ich habe Corinne geholfen, ihr Buch zu beenden. Dasselbe kann ich auch für Sie tun. Ich bin gut bei Recherchen. Ich kann testlesen und lektorieren und Sie beim Brainstorming für Ideen unterstützen. Cheryl hat mich außerdem gebeten, darauf zu achten, dass Sie drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Ihr Haus ist ideal für unsere Arbeit mit den beiden getrennten Wohneinheiten oben und unten."
Zum Glück, denn Blackwater Lake war wirklich winzig. Das nahegelegene Resorthotel war leider ausgebucht gewesen, und das einzige andere wegen eines Umbaus geschlossen.
Jack schien offenbar gerade etwas zutiefst zu bereuen – wahrscheinlich die Tatsache, dass er seine Verlegerin über seine Wohnverhältnisse aufgeklärt hatte. „Oben ist mein Büro und unten meine Wohnung."
Erin war sich bewusst, dass er gerade versuchte, sie loszuwerden, aber da kannte er sie schlecht. „Ich brauche nicht viel Platz."
Mit Harley auf dem Arm setzte er sich wieder in Bewegung und schlug den Weg ein, den sie gekommen waren. „Cheryl hat mir eine E-Mail geschickt."
„Ach ja?"
„Wenn ich will, dass mein Abgabetermin hinausgeschoben wird, muss ich Sie in Kauf nehmen."
„Das ist doch wunderbar."
„Kein bisschen." Er blieb wieder stehen und starrte sie finster an.
„Okay, verstanden. Sie wollen mich hier