Willi Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer (ab 375) 476 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern. Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. In Spannungsreihen wie "Irrlicht" und "Gaslicht" erzählt er von überrealen Phänomenen, markiert er als Suchender Diesseits und Jenseits mit bewundernswerter Eleganz.
Sebastian Trenker fand Stefan Grasers Adresse in München auf Anhieb. Sie lag in einem Wohnbezirk mit ziemlich heruntergekommenen Altbauten. Stefan Graser lebte zusammen mit seiner Mutter in einem großen Wohnblock. Da es nach zehn Uhr war, ging Sebastian davon aus, dass er niemand aus dem Bett holte, wenn er läutete. Er musste auch nicht lange warten, dann vernahm er das Summen der elektrischen Schließanlage und er konnte die Haustür aufdrücken. Vor ihm lag ein enges Treppenhaus. Es roch muffig. Rechts neben der Treppe waren die Briefkästen der Bewohner an der Wand angebracht. Einige quollen über vor Reklamen. Sebastian stieg hinauf, unter seinem Gewicht ächzten die hölzernen Treppenstufen. Im dritten Obergeschoß wurde er erwartet. Eine mittelgroße, deutlich übergewichtige Frau stand in der Tür. Fragend fixierte sie den Pfarrer. "Grüß Gott." Sebastian war an die Tür herangetreten. "Bin ich richtig bei Graser?" Die Frau nickte. "Was wollen S' denn von uns?", fragte sie, und ihr Blick war misstrauisch. Sebastian schätzte sie auf Mitte vierzig und vermutete, dass es sich um Stefan Grasers Mutter handelte.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer Extra
Ähnlich wie Willi Bruckners Heimkehr
Titel in dieser Serie (31)
Das Glück hat einen Namen: Der Bergpfarrer (ab 375) 463 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch kämpfe um unser Glück: Der Bergpfarrer (ab 375) 464 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrrwege des Schicksals: Der Bergpfarrer (ab 375) 466 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Hochzeit wie aus dem Bilderbuch: Der Bergpfarrer (ab 375) 462 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlinas Flucht in ein neues Leben: Der Bergpfarrer (ab 375) 465 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährlicher Ehrgeiz: Der Bergpfarrer (ab 375) 468 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat diese Liebe eine Chance?: Der Bergpfarrer (ab 375) 473 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm See begegnete er der Liebe...: Der Bergpfarrer (ab 375) 471 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Traum wird wahr: Der Bergpfarrer (ab 375) 467 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Spiel mit dem Feuer: Der Bergpfarrer (ab 375) 477 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück - im zweiten Anlauf: Der Bergpfarrer (ab 375) 470 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dem Erbe kam die Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 469 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulias Weg ins Glück?: Der Bergpfarrer (ab 375) 482 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlötzlich war es Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 472 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilli Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer (ab 375) 476 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturm der Gefühle: Der Bergpfarrer (ab 375) 475 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFolge der Stimme des Herzens: Der Bergpfarrer (ab 375) 474 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück im zweiten Anlauf?: Der Bergpfarrer (ab 375) 483 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine überraschende Erbschaft: Der Bergpfarrer (ab 375) 480 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Liebe und Leid: Der Bergpfarrer (ab 375) 481 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJasmins Schrei nach Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 478 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Bild in seinem Herzen: Der Bergpfarrer (ab 375) 487 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarion flieht vor ihrer Vergangenheit: Der Bergpfarrer (ab 375) 479 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz gehört Nathalie: Der Bergpfarrer (ab 375) 490 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer zu spät kommt: Der Bergpfarrer (ab 375) 485 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregung um Angelika: Der Bergpfarrer (ab 375) 486 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnna – wo bist du?: Der Bergpfarrer (ab 375) 489 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlind vor Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 484 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorenes Glück - gefundenes Glück: Der Bergpfarrer (ab 375) 488 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer (ab 375) 492 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Willi Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer 337 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück in deinen Augen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn das Herz nicht vergisst…: Der kleine Fürst 325 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei kleine Herzen brauchen Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpätere Heirat nicht ausgeschlossen: Mami Classic 9 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKathrin und der geheimnisvolle Fremde: Der Bergpfarrer 293 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Herzen sich öffnen: Der Bergpfarrer Extra 31 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erbhof: Toni der Hüttenwirt Classic 29 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlut ist dicker als Wasser und andere Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchweigende Schönheit: Der Bergpfarrer 407 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Traum wird wahr: Der Bergpfarrer (ab 375) 467 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Bild in seinem Herzen: Der Bergpfarrer 469 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlötzlich war es Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 472 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Jüngste Gericht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni der Hüttenwirt Extra 29 – Heimatroman: Liebe ist nicht kompliziert! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 105 – Adelsroman: Eine Frau zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStille Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegen seinen Willen verliebt: Der Bergpfarrer 412 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass mir das Glück nicht nehmen: Der Bergpfarrer 445 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass mir das Glück nicht nehmen: Der Bergpfarrer Extra 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin naheliegendes Opfer: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Teufelsbauer: Erzählung aus "Aus dunklem Tann", Band 43 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein Glück für Elisa an Weihnachten?: Der kleine Fürst 292 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Doppel-Komplott: Toni der Hüttenwirt 154 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilig's Mördle: Schwäbische Krimikomödie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 389 – Heimatroman: Annas Familiengeheimnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChaos der Gefühle: Toni der Hüttenwirt 204 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegen seinen Willen verliebt…: Der Bergpfarrer Extra 58 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Neapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor Platonisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenQuartet: Eine Milliardär-Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung wie in 1001 Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEkstase inklusive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 4 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Blitzhochzeit mit dem arroganten Griechen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 2 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Geliebter, mein Wüstenprinz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Willi Bruckners Heimkehr
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Willi Bruckners Heimkehr - Toni Waidacher
Leseprobe:
Bill Regan in Not!
LeseprobeBrenda Duffy stand auf. Sie warf ihrem Mann einen vernichtenden Blick zu und schüttelte den Kopf. »Mein lieber Pat, ich dachte, du wolltest reden? Hat dich der Mut verlassen?« »Nein, mich hat keineswegs der Mut verlassen. Mich zerreißt es innerlich. Ich habe Bill geschworen, niemandem etwas zu erzählen. Er hat Angst. Ja, ich gestehe, mir ist es auch nicht wohl dabei. Zu viele Cottages in Culraid sind abgebrannt. Alle sagen, es kann nur Brandstiftung gewesen sein.« »Unser Haus mit dem Pub ist eines der ältesten Häuser im Dorf. Es war immer im Besitz der Duffys. Ich habe meinem Großvater und meinem Vater vor ihrem Tod geschworen, dass ich alles tun werde, es für künftige Generationen zu erhalten.« Brenda rollte die Augen. »Pat Duffy, höre mit der alten Geschichte auf! Wenn es so weitergeht mit Culraid, dann steht viel mehr auf dem Spiel. Dann wird es nichts Altes und Schönes mehr geben. Dem Himmel sei Dank, dass Cameron aus Schottland herübergekommen ist. Er ist der Einzige, der hier wieder Ordnung schaffen kann.
Der Bergpfarrer (ab 375)
– 476 –
Willi Bruckners Heimkehr
Und schon wieder sorgt er für Herzklopfen!
Toni Waidacher
Sebastian Trenker fand Stefan Grasers Adresse in München auf Anhieb. Sie lag in einem Wohnbezirk mit ziemlich heruntergekommenen Altbauten. Stefan Graser lebte zusammen mit seiner Mutter in einem großen Wohnblock.
Da es nach zehn Uhr war, ging Sebastian davon aus, dass er niemand aus dem Bett holte, wenn er läutete. Er musste auch nicht lange warten, dann vernahm er das Summen der elektrischen Schließanlage und er konnte die Haustür aufdrücken.
Vor ihm lag ein enges Treppenhaus. Es roch muffig. Rechts neben der Treppe waren die Briefkästen der Bewohner an der Wand angebracht. Einige quollen über vor Reklamen.
Sebastian stieg hinauf, unter seinem Gewicht ächzten die hölzernen Treppenstufen.
Im dritten Obergeschoß wurde er erwartet. Eine mittelgroße, deutlich übergewichtige Frau stand in der Tür. Fragend fixierte sie den Pfarrer.
»Grüß Gott.« Sebastian war an die Tür herangetreten. »Bin ich richtig bei Graser?«
Die Frau nickte. »Was wollen S’ denn von uns?«, fragte sie, und ihr Blick war misstrauisch.
Sebastian schätzte sie auf Mitte vierzig und vermutete, dass es sich um Stefan Grasers Mutter handelte. »Ich würd’ gern den Stefan Graser sprechen. Vermutlich sind Sie seine Mutter. Mein Name ist Trenker, ich bin Pfarrer der Gemeinde St. Johann.«
Die Frau war zusammengezuckt. »Dann sind Sie es also, der meinem Sohn ständig Probleme bereitet«, stieß sie zornig hervor. »Alle Nase lang erhält mein Stefan eine Vorladung zur Polizei. Keiner will ihm glauben, dass er mit der Sach’ auf dem Jagdschloss bei St. Johann nix zu tun hat.«
»Er ist auf der Überwachungskamera zu sehen«, versetzte der Geistliche ruhig. »Ihr Sohn behauptet zwar, dass es sich um einen Doppelgänger handelt, aber das ist doch sehr unwahrscheinlich.«
»Mein Bub hat ein Alibi!«, patzte Sieglinde Graser zurück.
»Ich weiß. Dennoch würd’ ich gern mit dem Stefan sprechen. Ist er da?«
Sekundenlang schien sie unschlüssig zu sein, was sie tun sollte, doch plötzlich gab sie die Tür frei. »Kommen S’ halt herein. Ich frag’ mich zwar, was Sie vom Stefan wollen, aber da er nix zu verbergen hat, ist auch nix dagegen zu sagen, dass Sie mit ihm reden.« Sie führte Sebastian ins Wohnzimmer. »Nehmen S’ Platz, Herr Pfarrer. Ich hol’ den Stefan. Er liegt noch im Bett.«
Alleine im Wohnzimmer schaute er sich um. Die Couch und die beiden Sessel waren alt und abgesessen. Der nussbaumfarbene Wohnzimmerschrank hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Sebastian ließ sich in einen der Sessel sinken.
Er vernahm Stimmen. Der Bursche schien sich ziemlich heftig aufzuregen. Gleich darauf herrschte Ruhe, und dann erschien Sieglinde Graser im Wohnzimmer. »Der Stefan kommt gleich. Er war net gerade erfreut …«
»Das hab’ ich schon gehört«, erklärte Sebastian. »Arbeitet Ihr Sohn denn nicht?«
»Der hat doch zwei linke Händ’!«, kam es ziemlich verbittert über ihre Lippen. »Nach der Hauptschule hab’ ich ihn zu einem Schreiner in die Lehre geschickt, aber dort hat er’s keine sechs Wochen ausgehalten. Seitdem lungert er hier herum, daran sind nur seine Kumpels schuld. Wenn ich was zu ihm sag’, erhalt’ ich nur eine patzige Antwort. Aber der Apfel fällt net weit vom Stamm. Sein Vater war auch der Arbeit erfolgreich aus dem Weg gegangen. Ich hab’ allein für die Familie sorgen müssen. Als ich dann krank geworden bin und weniger verdient hab, ist er abgehauen.«
»Schimpf’ net über den Papa!«, erklang es mürrisch von der Tür her. »Du hast ihn doch aus dem Haus getrieben. Und wenn du so weitermachst, dann geh’ ich auch.«
Stefan Graser betrat das Wohnzimmer. Er trug über dem gestreiften Schlafanzug einen blauen Bademantel. Seine Haare waren kurz geschoren und an seinem linken Ohrläppchen funkelte ein silberner Stecker. Der Blick, mit dem er Sebastian maß, war unfreundlich und widerwillig. »Was wollen Sie denn von mir? Ich hab’ den Bullen doch schon oft genug gesagt, dass ich mit der Sache nix zu tun hab’. Wollen S’ mich vielleicht bekehren? Oder möchten S’ mich einschüchtern? Keine Chance! Ich glaub’, ich komm’ eh’ mal net in den Himmel, also ist’s wurscht, wenn ich mich nix um Gott und die Kirche scher’.«
»Ich will dich weder bekehren, Stefan, noch will ich dich einschüchtern. Und ob du mal im Himmel oder in der Höll’ landest, das ist allein deine Sache. Du hast doch nix dagegen, dass ich dich mit du anred’?«
Das schien genau die Sprache zu sein, die Stefan verstand. Er schaute den Pfarrer ziemlich verblüfft an, dann murmelte er: »Ich hab’ kein Problem damit. Jetzt sagen S’ schon, was Sie wollen. Denken kann ich es mir zwar, aber wenn S’ mich schon aus dem Bett gejagt haben …«
»Ich will aus deinem Mund die Wahrheit hören. Du warst dabei auf Schloss Hubertusbrunn. Und deine beiden Kumpel, auf die du dich berufst und die dein Alibi bestätigt haben, waren ebenfalls dabei.«
Stefan Graser warf sich auf die Couch, schlug die Beine übereinander und lachte ironisch auf. »Meinen S’, Sie schaffen, was die Bullen net geschafft haben? Dann sind S’ auf dem Holzweg, Pfarrer. Sie können mich net aus der Reserve locken.«
Sebastian beugte sich nach vorn, legte die Unterarme auf die Oberschenkel. Sein Blick war direkt und klar und Stefan konnte ihm nicht standhalten. Er schaute auf die Seite, begann seine Hände zu kneten und fühlte sich offensichtlich plötzlich nicht mehr wohl in seiner Haut.
»Es geht mir gar net um dich, Stefan«, sagte Sebastian, »und auch net um deine Freunde. Was ihr getan habt, ist Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, aber dahinter steckt noch was anderes. Mich interessiert, wer euer Auftraggeber ist. Nur er ist für mich wichtig. Du könntest vielleicht sogar straffrei wegkommen, wenn du jetzt die Wahrheit sagst.«
»Keine Chance. Ich bleib dabei: Meine Kumpel und ich waren in der Disco in Schwabing. Dass wir in dem Gewühl’ dort keinem aufgefallen sind, braucht niemand zu wundern. Der Kerl, der in dem Video zu sehen ist, mag zwar eine verdammte Ähnlichkeit mit mir haben, aber ich bin’s net.«
Jetzt mischte sich – zu Sebastians großer Verwunderung –, Sieglinde Graser ein. Fast beschwörend sagte sie: »Wenn du dabei warst, Stefan, dann sag’ es dem Herrn Pfarrer. Du hast es eben selbst gehört. Du