Das Glück in deinen Augen
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Über dieses E-Book
Penny hat sich in ihren Ranchmanager verliebt. Schon nach Jakes erstem Kuss unterm Mistelzweig ist es um sie geschehen. Doch dann taucht die schöne Angela auf und behauptet, dass Jake sie nur umwirbt, um die Ranch zu bekommen. Wahrheit oder Lüge?
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Buchvorschau
Das Glück in deinen Augen - Judy Christenberry
IMPRESSUM
Das Glück in deinen Augen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2007 by Judy Russell Christenberry
Originaltitel: „The Cowboy’s Christmas Proposal"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 288 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Tatjána Lénárt-Seidnitzer
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733728533
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Die beiden attraktiven jungen Frauen hielten sich an den Händen, während sie mit tränenüberströmten Gesichtern an den Gräbern ihrer Eltern standen.
„Wenigstens mussten sie nicht leiden", flüsterte die Blondine, deren Haar in der Morgensonne glänzte wie gesponnenes Gold.
„Das stimmt. Aber sie waren viel zu jung zum Sterben", wandte die Brünette ein.
„Jetzt besteht die Familie nur noch aus uns beiden. Wir müssen zusammenhalten, wenn es weitergehen soll."
„Ja. Das hätten sie sich von uns gewünscht."
Das Gespräch wurde von den Stadtbewohnern von Bailey, die ihr Beileid zum Ausdruck bringen wollten, unterbrochen. Die beiden Cousinen standen dicht beieinander und schüttelten ihren Nachbarn und Freunden die Hände.
Der Tod ihrer Eltern hatte sie wie ein Blitzschlag getroffen. Während der Heimfahrt von einem Fußballspiel in Denver waren sie frontal mit einem Lastwagen zusammengeprallt, der auf die Gegenspur geraten war. Der tragische Verlust hatte alle erschüttert.
„Ihr müsst uns Bescheid geben, wenn ihr irgendetwas braucht. Ihr seid zu jung, um ganz allein auf der Welt zu sein", bemerkte eine Nachbarin.
Die beiden jungen Frauen tauschten einen verwunderten Blick, bedankten sich aber höflich für den Rat. Sie waren beide fünfundzwanzig und somit alt genug, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Auch von anderen Leuten erhielten sie Angebote zur Unterstützung, aber sie waren entschlossen, ohne fremde Hilfe auszukommen. Denn sie glaubten fest daran, einen unumstößlichen Plan für ihr weiteres Leben und die Fortsetzung der Familientradition parat zu haben.
Allerdings wussten sie nun auch, dass sich manchmal alles ganz anders entwickelte. Schließlich hatten sie nicht voraussehen können, ihr weiteres Leben ohne Angehörige zu meistern.
1. KAPITEL
Penny Bradford eilte hinunter zu der Baracke, in der die Rancharbeiter wohnten. Sie musste dringend mit ihrem Verwalter Gerald Butler reden.
Penny war sehr froh, dass ihr der treue Vormann ihres Vaters zur Seite stand, denn sie verstand nichts von der Führung einer Ranch. Nachdem ihr Bruder mit sechzehn Jahren bei einem Viehtrieb tödlich verunglückt war, hatte ihr Vater sie aus Angst um ihr Wohlergehen von den Arbeitsabläufen ferngehalten und verhätschelt wie eine Prinzessin. Umso mehr litt sie unter dem tragischen Tod ihrer Eltern.
Doch nun war es an der Zeit, dass sie die Ranch zu leiten lernte, und Gerald war bereit, es ihr beizubringen. Eigentlich war sie erst am späten Vormittag zu ihrer ersten Lektion mit ihm verabredet, doch es gab etwas Dringendes zu besprechen, was sie veranlasste, ihn früher aufzusuchen.
Sie erreichte die Baracke und wollte gerade an die Tür klopfen, als lautes Gelächter von drinnen ertönte.
Und dann hörte sie Gerald verkünden: „Ich sehe ja gar nicht ein, warum ich nicht damit weitermachen soll. Wenn ich ihren Dad täuschen konnte, ist es bei ihr erst recht ein Kinderspiel. Sie wird nicht mal ahnen, dass ich absahne. In den letzten vier Jahren habe ich jeweils über fünfzigtausend beiseitegeschafft."
Schockiert schlich Penny sich davon. Sobald sie wieder im Ranchhaus war, griff sie zum Telefon und rief ihre Cousine an. „Oh, Sally, Gott sei Dank, dass du da bist! Ich habe gerade mit angehört, wie Gerald prahlt, dass er Dad Jahr für Jahr um mindestens fünfzigtausend Dollar geprellt hat! Was soll ich bloß tun?"
„Oje! Das ist ja furchtbar! Da bleibt dir nichts anderes übrig, als ihn fristlos zu feuern. Offensichtlich kann man ihm nicht über den Weg trauen. Aber pass gut auf, dass er verschwindet, ohne etwas mitzunehmen, das zur Ranch gehört. Schaffst du das?"
„Ja, auf jeden Fall, schon aus lauter Wut darüber, dass er meinen Vater so mies behandelt hat. Aber das Problem ist, was ich dann anfangen soll. Ich verstehe doch nichts von Viehwirtschaft. Du weißt ja, dass Dad mir nichts beibringen wollte, aus Angst, mir könnte etwas zustoßen. Gerald ist der Einzige, der sich hier auskennt."
„Du brauchst Hilfe, das steht fest. Lass mich nachdenken … Nach einer kurzen Pause fragte Sally: „War dein Vater nicht mit Dexter Williams befreundet? Er ist der größte Rancher in der Gegend. Vielleicht kann er dir einen vertrauenswürdigen Mann empfehlen.
„Gute Idee. Danke. Bisher konnte ich noch keinen klaren Gedanken fassen. Am besten rufe ich erst mal den Sheriff an. Ich glaube zwar nicht, dass man Gerald etwas nachweisen kann, aber zumindest will ich ihm Beine machen."
„Gut. Lass mich wissen, was passiert, ja? Halte mich unbedingt auf dem Laufenden."
„Das mach ich. Danke, Sally. Ich melde mich wieder." Penny legte den Hörer auf, holte tief Luft und schickte sich an, ihre erste große Herausforderung als Ranchbesitzerin anzunehmen.
„Vielen Dank, Mr. Williams, dass Sie sich Zeit für mich nehmen. Ich weiß, Sie und mein Vater waren gut befreundet, und nun brauche ich Ihren Rat."
„Natürlich. Wie kann ich Ihnen helfen?"
„Ich brauche einen Verwalter, der für Ehrlichkeit ebenso bekannt ist wie für seine Fähigkeiten als Rancher und der bereit ist, mich auf diesem Gebiet zu unterrichten."
„Hm, das ist sehr viel verlangt, meine Liebe. Was ist denn mit Gerald?"
„Ich musste ihn fristlos entlassen, weil er meinen Vater übers Ohr gehauen hat. Jetzt brauche ich dringend einen Ersatz für ihn."
„Das tut mir leid zu hören. Anständige gute Verwalter sind rar. Doch ganz plötzlich erhellte sich Mr. Williams Miene. „Aber vielleicht habe ich genau den richtigen Mann für Sie. Er hat durchaus die Qualifikation für einen Verwalter, aber ich habe keine offene Stelle für ihn.
„Wer ist es denn?"
„Jake Larson. Da wäre nur eine Sache … Der alte Mann schmunzelte, während er nach den richtigen Worten suchte. „Er steht in dem Ruf, ein … na ja, ein Schürzenjäger zu sein. Also sollten Sie lieber Abstand zu ihm halten.
„Ach, das ist bestimmt kein Problem, solange ich ihm die Ranch anvertrauen kann."
„In dieser Hinsicht ist er völlig vertrauenswürdig. Wenn es Ihnen recht ist, schicke ich ihn gleich morgen früh zu Ihnen."
„Ja, gern. Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen, Mr. Williams."
„Es freut mich, wenn ich Ihnen helfen kann, Penny. Sagen Sie mir unbedingt Bescheid, wenn ich noch etwas für Sie tun kann."
„Vielen Dank. Das werde ich." Erleichtert verabschiedete sie sich. Es freute sie, dass eine Lösung ihres Problems in Aussicht stand, und sie brannte darauf herauszufinden, was für ein Mensch dieser Jake Larson war.
Mit grimmiger Miene marschierte Jake zum Ranchhaus hinauf, klopfte an die Tür und wartete. Er hoffte, dass es Dexter war, der ihn zu sprechen wünschte, und nicht dessen wesentlich jüngere Ehefrau Angela.
Sie stellte Jake schon den ganzen Sommer über unverhohlen nach, sodass er schon seit geraumer Zeit mit seiner Entlassung rechnete. Es war nicht fair, da er keinerlei Interesse an der Frau hegte, aber es gelang ihm einfach nicht, ihr das klarzumachen. Noch schlechter standen die Chancen, seine Integrität ihrem Ehemann gegenüber zu beweisen und ihn zu überzeugen, dass ihr ungebührliches Verhalten nur einseitig war.
Dexter öffnete die Haustür. „Kommen Sie herein."
„Danke, Sir."
„Gehen wir in mein Büro. Da können wir in Ruhe reden."
Ich kann wohl von Glück sagen, dachte Jake, wenn er mir überhaupt ein Empfehlungsschreiben mit auf den Weg gibt.
Sobald sie Platz genommen hatten, eröffnete ihm Dexter die Lage. „Wir wissen beide, dass die Dinge nicht so weitergehen können wie bisher. Ich will Sie nicht rauswerfen, weil Sie ein guter Mann sind. Es wäre nicht fair. Aber ich habe eine neue Anstellung für Sie gefunden."
Jake hob den Kopf und starrte seinen Boss an. „Für gewöhnlich suche ich mir meine Jobs selbst."
„Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Sie tun mir einen großen Gefallen, wenn Sie diesen Posten annehmen. Die Tochter eines guten Freundes, der kürzlich verstorben ist, braucht einen neuen Verwalter, der ihr gleichzeitig beibringt, wie man die Ranch leitet. Ich denke, Sie sind dazu befähigt."
Jake runzelte die Stirn. Bereits seit geraumer Zeit hoffte er auf eine derart verantwortungsvolle Anstellung. So gesehen war es eine großartige Nachricht. Eine Frau im Ranchwesen zu unterrichten, sagte ihm allerdings überhaupt nicht zu. „Ich bin nicht sicher, ob ich der Richtige für den Job bin."
„Das sind Sie ganz bestimmt. Und wir wissen beide, dass Sie nicht hierbleiben können."
„Ja, aber … welche Ranch ist es denn?"
„Die Rocking B, am anderen Ende der Stadt. Es ist ein guter Betrieb, aber die Tochter meines Freundes hat erst jetzt herausgefunden, dass der bisherige Verwalter vier Jahre lang Gewinne unterschlagen hat."
„Ist das die Ranch mit dem Brandzeichen, das wie ein Hut aussieht?"
„Genau die."
„Na ja, ich kann ja mal mit der Frau reden."
„Gut. Sie werden schon erwartet. Packen Sie gleich Ihre Sachen. Ich sage meiner Frau, dass Sie weitergezogen sind."
„Ja, Sir." Jake dachte sich, dass es nichts schaden konnte, mit der Lady über den Job zu reden. Wenn ihm das Angebot nicht zusagte, konnte er immer noch weiterziehen. Er hatte etwas Geld gespart und konnte sich davon ein paar Monate über Wasser halten.
Als er in die Baracke zurückkehrte, waren die anderen Männer schon zu ihren jeweiligen Einsatzorten aufgebrochen. Sie alle kannten die Sachlage und würden sich daher über Jakes Verschwinden nicht weiter wundern.
Jake brauchte nicht lange, um seine Habseligkeiten zu packen. Der wichtigste Besitz war sein Pferd. Apache war seit vier Jahren sein verlässlicher Partner, es war gut ausgebildet und zog häufig Kaufinteressenten an, aber Jake wollte sich von dem wertvollen Tier nicht trennen.
Sein Pick-up und der Pferdeanhänger waren gut erhalten und konnten sich an jedem neuen Arbeitsplatz als nützlich erweisen.
Ebenso sorgsam wie liebevoll verlud er Apache, warf seine Habseligkeiten auf den Rücksitz und