Mein Herz gehört Nathalie: Der Bergpfarrer (ab 375) 490 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Am 22. Dezember, punkt zehn Uhr, läuteten die Kirchenglocken von St. Johann die kirchliche Trauung Gregg Powells und Corinnas ein. Vor zwei Tagen hatten sie sich das Ja-Wort in einem Standesamt in London gegeben, nun sollte ihr Bund fürs Leben auch vor Gott besiegelt werden. Der Bergpfarrer war sehr gerührt, dass die beiden dafür extra nach St. Johann gekommen waren, um sich von ihm trauen zu lassen. Es waren etwa fünfzehn Leute, die als Gäste der Zeremonie beiwohnten. Unter ihnen waren Max Trenker mit seiner Familie und Markus Bruckner mit Ehefrau. Auch Monika Heinold und Ulrike Scharl, die beiden jungen Frauen, die den Bergpfarrer in seinem Bemühen unterstützt hatten, Gregg Powell zu überzeugen, dass die Freilichtbühne dem Wachnertal irreparablen Schaden bringen würde, sowie deren Freunde Thomas Demmel und Alexander Gärtner gehörten zu den Gästen. Die Trauung fand in angenehm lockerer Atmosphäre statt, später, vor der Kirche, gratulierten die Gäste und auch einige St. Johanner dem Paar und wünschten ihm alles Gute für die Zukunft. Danach ging es zum Hotel, wo Sepp Reisinger einen Sektempfang vorbereitet hatte. Er und seine Familie beglückwünschten das Brautpaar, dann führte Sepp die Hochzeitsgesellschaft ins Nebenzimmer, das liebevoll mit Blumengebinden und Kerzen dekoriert worden war. Die Tische waren in Hufeisenform zusammengestellt, das frisch getraute Ehepaar hatte den Ehrenplatz an der Tafel inne. Rechts neben Gregg war der Platz des Bergpfarrers. Neben Sebastian saß Bürgermeister Markus Bruckner und neben diesem seine Gattin. Gitti und Heidi Reisinger hatten alle Hände voll zu tun, die Getränkewünsche der Gäste zu erfüllen. Das Mittagessen sollte erst in etwa einer halben Stunde beginnen. Aus dem Stimmenwirrwarr stieg hin und wieder schallendes Gelächter. Die Stimmung war ausgelassen, und sogar das Gemeindeoberhaupt zeigte sich von seiner vollkommen gelösten Seite.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer (ab 375)
Ähnlich wie Mein Herz gehört Nathalie
Titel in dieser Serie (31)
Eine Hochzeit wie aus dem Bilderbuch: Der Bergpfarrer (ab 375) 462 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dem Erbe kam die Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 469 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück hat einen Namen: Der Bergpfarrer (ab 375) 463 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch kämpfe um unser Glück: Der Bergpfarrer (ab 375) 464 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährlicher Ehrgeiz: Der Bergpfarrer (ab 375) 468 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Traum wird wahr: Der Bergpfarrer (ab 375) 467 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlinas Flucht in ein neues Leben: Der Bergpfarrer (ab 375) 465 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrrwege des Schicksals: Der Bergpfarrer (ab 375) 466 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat diese Liebe eine Chance?: Der Bergpfarrer (ab 375) 473 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlötzlich war es Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 472 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm See begegnete er der Liebe...: Der Bergpfarrer (ab 375) 471 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück - im zweiten Anlauf: Der Bergpfarrer (ab 375) 470 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturm der Gefühle: Der Bergpfarrer (ab 375) 475 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFolge der Stimme des Herzens: Der Bergpfarrer (ab 375) 474 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine überraschende Erbschaft: Der Bergpfarrer (ab 375) 480 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Liebe und Leid: Der Bergpfarrer (ab 375) 481 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJasmins Schrei nach Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 478 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilli Bruckners Heimkehr: Der Bergpfarrer (ab 375) 476 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Spiel mit dem Feuer: Der Bergpfarrer (ab 375) 477 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarion flieht vor ihrer Vergangenheit: Der Bergpfarrer (ab 375) 479 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer zu spät kommt: Der Bergpfarrer (ab 375) 485 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulias Weg ins Glück?: Der Bergpfarrer (ab 375) 482 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlück im zweiten Anlauf?: Der Bergpfarrer (ab 375) 483 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregung um Angelika: Der Bergpfarrer (ab 375) 486 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnna – wo bist du?: Der Bergpfarrer (ab 375) 489 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlind vor Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 484 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorenes Glück - gefundenes Glück: Der Bergpfarrer (ab 375) 488 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Bild in seinem Herzen: Der Bergpfarrer (ab 375) 487 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz gehört Nathalie: Der Bergpfarrer (ab 375) 490 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer (ab 375) 492 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Mein Herz gehört Nathalie: Der Bergpfarrer 324 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz gehört Nathalie: Der Bergpfarrer 351 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz gehört Nathalie: Der Bergpfarrer 466 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Chaos der Gefühle: Der Bergpfarrer 453 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Chaos der Gefühle: Der Bergpfarrer Extra 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr ist mein ganzes Glück: Der Bergpfarrer Extra 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Zufall Schicksal spielt: Der Bergpfarrer 458 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Taumel der Gefühle: Der Bergpfarrer 447 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Zufall Schicksal spielt: Der Bergpfarrer Extra 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Taumel der Gefühle: Der Bergpfarrer Extra 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas falsche Testament: Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVeronikas Tochter: Der Bergpfarrer 302 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosen und Tränen: Der Bergpfarrer 142 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Überraschung für Amelies Eltern: Toni der Hüttenwirt 285 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe macht dich stark …: Der Bergpfarrer (ab 375) 491 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Himmel und Erde - Erzählungen: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe macht dich stark …: Der Bergpfarrer 352 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe macht dich stark …: Der Bergpfarrer 465 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe macht dich stark …: Der Bergpfarrer 325 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBierbaum: sehen lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist mit Peggy?: Toni der Hüttenwirt 132 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregung um Angelika: Der Bergpfarrer (ab 375) 486 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist mein ganzes Glück: Der Bergpfarrer Extra 61 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLasst mich in einfach in Ruhe!: Der Bergpfarrer 167 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas unbeugsame Herz: Der Bergpfarrer 246 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDes Waldbauern Friedel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 123 – Heimatroman: Hochzeit mit Hindernissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leich' kommt gleich!: Mörderisch-Skurrile Weihnachtsgeschichten rund ums Mittelrheintal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Mein Herz gehört Nathalie
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mein Herz gehört Nathalie - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer (ab 375)
– 490 –
Mein Herz gehört Nathalie
Doch ihr Glück ist nicht lange ungetrübt …
Toni Waidacher
Am 22. Dezember, punkt zehn Uhr, läuteten die Kirchenglocken von St. Johann die kirchliche Trauung Gregg Powells und Corinnas ein. Vor zwei Tagen hatten sie sich das Ja-Wort in einem Standesamt in London gegeben, nun sollte ihr Bund fürs Leben auch vor Gott besiegelt werden.
Der Bergpfarrer war sehr gerührt, dass die beiden dafür extra nach St. Johann gekommen waren, um sich von ihm trauen zu lassen. Es waren etwa fünfzehn Leute, die als Gäste der Zeremonie beiwohnten. Unter ihnen waren Max Trenker mit seiner Familie und Markus Bruckner mit Ehefrau. Auch Monika Heinold und Ulrike Scharl, die beiden jungen Frauen, die den Bergpfarrer in seinem Bemühen unterstützt hatten, Gregg Powell zu überzeugen, dass die Freilichtbühne dem Wachnertal irreparablen Schaden bringen würde, sowie deren Freunde Thomas Demmel und Alexander Gärtner gehörten zu den Gästen.
Die Trauung fand in angenehm lockerer Atmosphäre statt, später, vor der Kirche, gratulierten die Gäste und auch einige St. Johanner dem Paar und wünschten ihm alles Gute für die Zukunft. Danach ging es zum Hotel, wo Sepp Reisinger einen Sektempfang vorbereitet hatte. Er und seine Familie beglückwünschten das Brautpaar, dann führte Sepp die Hochzeitsgesellschaft ins Nebenzimmer, das liebevoll mit Blumengebinden und Kerzen dekoriert worden war.
Die Tische waren in Hufeisenform zusammengestellt, das frisch getraute Ehepaar hatte den Ehrenplatz an der Tafel inne. Rechts neben Gregg war der Platz des Bergpfarrers. Neben Sebastian saß Bürgermeister Markus Bruckner und neben diesem seine Gattin. Gitti und Heidi Reisinger hatten alle Hände voll zu tun, die Getränkewünsche der Gäste zu erfüllen. Das Mittagessen sollte erst in etwa einer halben Stunde beginnen.
Aus dem Stimmenwirrwarr stieg hin und wieder schallendes Gelächter. Die Stimmung war ausgelassen, und sogar das Gemeindeoberhaupt zeigte sich von seiner vollkommen gelösten Seite. Er stupste Sebastian leicht mit dem Ellenbogen an, und als sich der Pfarrer ihm zuwandte, sagte er gerade so laut, dass ihn Sebastian trotz der Geräuschkulisse in dem Raum verstehen konnte: »Der Herr Powell hat der Gemeindekasse einen ziemlich großen Betrag gespendet. Ich weiß net, ob er Ihnen das erzählt hat, Hochwürden. Mich hat er gebeten, kein großes Aufhebens deswegen zu machen.«
»Er hat angedeutet, dass er spenden will«, nickte Sebastian. »Aber ich habe keine Ahnung, wie hoch die Spende ausgefallen ist.«
Mit verschwörerischer Miene nannte Bruckner die Summe.
»Donnerwetter«, entfuhr es Sebastian, »das ist ja ein beträchtlicher Batzen Geld. Das, denk’ ich, ist Trostpflaster genug für dich Markus. Jetzt weinst du der Freilichtbühne gewiss nimmer hinterher.«
»Nein, ich glaub’, jetzt hab’ ich die Sach’ endgültig verschmerzt. Das Gemeindesäckel kann die Spende ganz gut gebrauchen.«
»Wenn ich mich net irr’, Markus, dann hat der Herr Powell unter der Voraussetzung gespendet, dass die Gemeinde das Geld für den Naturschutz verwendet.«
»Ja, ja.« Das Lächeln, das Markus gezeigt hatte, wirkte jetzt wie eingefroren. »Natürlich werden wir die Spende nur zweckentsprechend einsetzen. Natürlich immer unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes. Auf eine andere Idee wär’ ich nie gekommen, Hochwürden.«
»Was anderes hab’ ich von dir auch gar net erwartet, Markus. Weiß ich doch, wie sehr dir die Natur des Wachnertals am Herzen liegt.«
Misstrauisch forschte der Bürgermeister im Gesicht des Pfarrers. Wie war das jetzt gemeint? Etwa ironisch? Doch das Lächeln des Bergpfarrers war unergründlich. »Ach, Sie …«, brabbelte Bruckner vor sich hin.
Sebastian spürte Gregg Powells Hand auf seinem Arm. »Reden wir ein anderes Mal weiter, Markus«, sagte er und wandte sich dem Engländer zu.
»Ich hatte Gelegenheit, mich ein bisschen intensiver in Ihrer Kirche umzusehen, Herr Pfarrer. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele der Fresken ziemlich verblichen sind. Auf den ersten Blick fällt es nicht auf, bei näherer Betrachtung, aber schon. Meinen Sie nicht auch, dass die Fresken ein wenig aufgemöbelt werden sollten?«
»Das ist mir schon seit längerer Zeit bewusst«, erwiderte Sebastian. »Aber das würde ziemlich viel Geld kosten, Geld, das wir net haben. Und die Diözese schiebt die Renovierung immer wieder auf die lange Bank. Ich meine, man vertröstet mich ein um das andere Mal.«
»Darüber müssen wir reden«, sagte Gregg lächelnd. »Im Einvernehmen mit meiner lieben Gattin habe ich mich nämlich entschlossen, Ihrer Kirche auch einen gewissen Betrag zu spenden, mit dem Sie ihren wunderschönen Fresken einen neuen Glanz verleihen können.«
»Aber, das ist doch net notwendig, Herr Powell. Sie haben doch schon der Gemeinde …«
»Die Spende an die Gemeinde sollte ursprünglich höher ausfallen. Aber dann hat mich Corinna auf die Idee gebracht, dass man das Geld aufteilen könnte. Und nachdem ich heute bemerkt habe, dass in Ihrer Kirche einiges der Restaurierung bedarf, war mir klar, wem ich die andere Hälfte der Spende zur Verfügung stelle.«
Sebastian war baff. »Ich weiß net, was ich sagen soll, Herr Powell …«
»Sagen Sie Gregg zu mir, Herr Pfarrer. Beauftragen Sie einen Kirchenmaler mit den Renovierungsarbeiten. Die Mittel, die ich Ihnen dafür zur Verfügung stelle, dürfte ausreichend sein. Und der Zweck ist ein guter, denke ich.«
Spontan reichte Sebastian dem Engländer die Hand. »Ich weiß net, was ich sagen soll, Gregg«, erklärte er, noch immer völlig überwältigt von so viel Großzügigkeit. »Außer danke zu sagen, fällt mir im Moment nix ein.«
»Das ist auch nicht nötig«, versetzte Powell. »Wir haben Ihnen doch schon erzählt, dass wir vorhaben, uns in St. Johann ein Anwesen zu kaufen, um hier, so oft es möglich ist, zu erholen und uns einen späteren Alterssitz zu schaffen.«
»Haben Sie denn schon etwas in Aussicht?«
»Nein. Aber ich werde einen Makler damit beauftragen. Und vielleicht können auch Sie sich ein wenig umhören. Ich habe mir nämlich sagen lassen, dass gute Objekte oft ohne Makler angeboten werden. Sie haben Ihr Ohr gewissermaßen am Pulsschlag des Wachnertals. Sollte Ihnen etwas zu Gehör kommen, dann wissen Sie ja, an wen Sie denken müssen.«
»Darauf können S’ sich verlassen, Gregg. Sie haben schon recht. Oft gehen solche Transaktionen unter der Hand vonstatten.«
»Darum hab’ ich auch Herrn Bruckner gebeten, sich für mich ein wenig umzuhören, denn Corinna und mir wäre viel daran gelegen, hier eine schöne Bleibe zu finden. Es kann auch etwas Renovierungsbedürftiges sein, unter Umständen auch ein Bauernhof, der aus irgendeinem Grund aufgegeben wird.«
»Wenn ich was hör’, kriegen S’ Bescheid, Gregg«, versicherte Sebastian.
»Was die Spende anbetrifft, komme ich morgen oder übermorgen zu Ihnen ins Pfarrhaus«, gab Powell zu verstehen. »Dann machen wir die Sache perfekt. Heute reden wir nicht mehr über Geld«, setzte er lächelnd hinzu. »Heute wollen wir nur noch feiern.« Er nahm sein Bierglas und hob es: »Cheers, Herr Pfarrer.«
Auch Sebastian hob sein Bierglas. »Auf Ihr Wohl und das Ihrer Gattin, Gregg.«
Der Engländer, den Sebastian ursprünglich für rücksichtslos gehalten und als eiskalten Geschäftsmann eingestuft hatte, und er, der Pfarrer, waren auf dem besten Weg, gute Freunde zu werden.
»Darf ich auch mit anstoßen?«, fragte der Bürgermeister und zeigte sein breitestes Grinsen. Er hatte zwar die Ohren aufgesperrt und sich bemüht, etwas von dem Gespräch zwischen dem Pfarrer und Powell mitzubekommen, doch ihre Stimmen waren in dem übrigen Lärm untergegangen. Jetzt aber wollte sich Bruckner wieder einbringen … Er hielt sein Glas hoch, Sebastian und Gregg Powell stießen mit ihm an.