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Keiner liebt dich mehr als ich: Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman
Keiner liebt dich mehr als ich: Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman
Keiner liebt dich mehr als ich: Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Keiner liebt dich mehr als ich: Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer Sebastian Trenker hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen.
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

Die ›Pension mit Herz‹, wie das ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ von vielen Menschen in St. Johann und im Wachnertal bezeichnet wurde, war bereit, die ersten Gäste aufzunehmen. Roland Wiedermann hatte zusammen mit Mareile Frischholz die Idee gehabt, Rentnern ein Angebot zu machen, über einen längeren Zeitraum zu einem erschwinglichen Preis bei ihnen die Seele baumeln zu lassen. Mareile und Roland hatten mit verschiedenen Hindernissen zu kämpfen gehabt, unter anderem waren sie sogar mit Vandalismus konfrontiert worden. Doch hier hatte glücklicherweise der Bergpfarrer eingegriffen und die Person, die er für den Initiator gehalten hatte, dazu veranlasst, den Unfug sein zu lassen. Nun hatten Mareile und Roland zur Einweihungsfeier laden können. Der Umbau und die Renovierung waren abgeschlossen, die Außenanlagen zum größten Teil fertiggestellt, es hatte bereits erste Anmeldungen gegeben. Jeder, der in irgendeiner Weise am Umbau des früheren ›Gästehaus Feilhuber‹ beteiligt gewesen war, hatte zur Einweihungsfeier eine Einladung erhalten und war auch erschienen. Nach einer kurzen Rede hatte Roland Wiedermann das Wort an Bürgermeister Bruckner weitergegeben. Nachdem der Gemeindevorsteher seiner Begeisterung Ausdruck verliehen hatte, war Pfarrer Trenker an der Reihe gewesen und hatte das Gästehaus gesegnet. Ein Alleinunterhalter sorgte für Stimmung. Es wurde getanzt, gelacht, gegessen, getrunken, und jeder der Anwesenden war bester Laune. Soeben stimmte der Musiker einen Walzer an, und Pfarrer Sebastian bat Mareile um den Tanz. Sie stimmte zu, ihr Lebenspartner, Roland Wiedermann, hatte auch nichts dagegen einzuwenden, und so schwebten der Pfarrer und Mareile gleich darauf im Dreivierteltakt über das Parkett im Speisesaal der Pension. Der Bergpfarrer war ein hervorragender Tänzer, und wenn sich die Gelegenheit bot, frönte er diesem Vergnügen mit derselben Hingabe, mit der er seinen Beruf als Geistlicher ausübte. »Sie werden Leut' einstellen müssen, Mareile«, begann Sebastian ein Gespräch während des Tanzes. »Zimmermädchen und Servicepersonal, Köche und vielleicht auch einen Hausmeister. Alleine können S' den Betrieb hier net stemmen. Sie werden, wenn das Haus ausgebucht ist, ständig um die zwanzig Gäste zu versorgen haben.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Okt. 2021
ISBN9783740986278
Keiner liebt dich mehr als ich: Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Keiner liebt dich mehr als ich - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer Extra

    – 44 –

    Keiner liebt dich mehr als ich

    Wagen Sandra und Oliver gemeinsam einen Neuanfang?

    Toni Waidacher

    Die ›Pension mit Herz‹, wie das ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ von vielen Menschen in St. Johann und im Wachnertal bezeichnet wurde, war bereit, die ersten Gäste aufzunehmen. Roland Wiedermann hatte zusammen mit Mareile Frischholz die Idee gehabt, Rentnern ein Angebot zu machen, über einen längeren Zeitraum zu einem erschwinglichen Preis bei ihnen die Seele baumeln zu lassen.

    Mareile und Roland hatten mit verschiedenen Hindernissen zu kämpfen gehabt, unter anderem waren sie sogar mit Vandalismus konfrontiert worden. Doch hier hatte glücklicherweise der Bergpfarrer eingegriffen und die Person, die er für den Initiator gehalten hatte, dazu veranlasst, den Unfug sein zu lassen.

    Nun hatten Mareile und Roland zur Einweihungsfeier laden können. Der Umbau und die Renovierung waren abgeschlossen, die Außenanlagen zum größten Teil fertiggestellt, es hatte bereits erste Anmeldungen gegeben.

    Jeder, der in irgendeiner Weise am Umbau des früheren ›Gästehaus Feilhuber‹ beteiligt gewesen war, hatte zur Einweihungsfeier eine Einladung erhalten und war auch erschienen.

    Nach einer kurzen Rede hatte Roland Wiedermann das Wort an Bürgermeister Bruckner weitergegeben. Nachdem der Gemeindevorsteher seiner Begeisterung Ausdruck verliehen hatte, war Pfarrer Trenker an der Reihe gewesen und hatte das Gästehaus gesegnet.

    Ein Alleinunterhalter sorgte für Stimmung. Es wurde getanzt, gelacht, gegessen, getrunken, und jeder der Anwesenden war bester Laune. Soeben stimmte der Musiker einen Walzer an, und Pfarrer Sebastian bat Mareile um den Tanz. Sie stimmte zu, ihr Lebenspartner, Roland Wiedermann, hatte auch nichts dagegen einzuwenden, und so schwebten der Pfarrer und Mareile gleich darauf im Dreivierteltakt über das Parkett im Speisesaal der Pension.

    Der Bergpfarrer war ein hervorragender Tänzer, und wenn sich die Gelegenheit bot, frönte er diesem Vergnügen mit derselben Hingabe, mit der er seinen Beruf als Geistlicher ausübte.

    »Sie werden Leut’ einstellen müssen, Mareile«, begann Sebastian ein Gespräch während des Tanzes. »Zimmermädchen und Servicepersonal, Köche und vielleicht auch einen Hausmeister. Alleine können S’ den Betrieb hier net stemmen. Sie werden, wenn das Haus ausgebucht ist, ständig um die zwanzig Gäste zu versorgen haben.«

    »Das war sowohl mir als auch Roland klar«, antwortete Mareile, eine achtundzwanzigjährige, dunkelhaarige Schönheit, gepflegt und charismatisch, die auf ihr Umfeld große Faszination ausübte. »Wir haben bereits einige Stellen ausgeschrieben. Wie Sie eben schon sagten: Jobs als Zimmermädchen, Servicekräfte, Köche und auch einen Hausmeister. Die Stellenausschreibungen sind bereits im ›Kurier‹, in der Süddeutschen Zeitung, in verschiedenen österreichischen Tageszeitungen und sogar in der ›Neuen Südtiroler Tageszeitung‹ erschienen.«

    »Habt ihr denn schon Bewerbungen?«, erkundigte sich der Pfarrer.

    Mareile nickte. »Einige. Ein paar der Leute, die sich beworben haben, kommen für uns nicht infrage, einige sind aber dabei, die unser Interesse geweckt haben. Wir haben diese Leute in der kommenden Woche zu einem Gespräch einladen. Wir werden sehen. Wenn nötig, schreiben wir die eine oder andere Stelle noch einmal aus.«

    »Ihr macht das schon so, dass es passt«, brachte Sebastian seine Überzeugung zum Ausdruck. »Jedenfalls ist das ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ eine Bereicherung für St. Johann. Dass ich von vornherein von Ihrer Idee begeistert war, muss ich ja nimmer extra betonen.«

    »Ohne Ihr Verhandlungsgeschick wären der Roland und ich wahrscheinlich nie Geschäftspartner geworden und die Sache wäre aus finanziellen Gründen gescheitert.

    »Geschäftspartner?«, kam es von Sebastian und ein hintergründiges Lächeln schlich sich in seine Züge.

    »Ja, Geschäftspartner«, versetzte Mareile lachend. »Der Rest hat sich von selbst ergeben.« Das glückliche Strahlen in ihren Augen verriet, wie es um ihr Gefühlsleben bestellt war.

    Der Tanz endete und Sebastian führte Mareile zu ihrem Platz zurück, bedankte sich bei ihr und Roland, wandte sich ab und wäre um ein Haar gegen Bürgermeister Markus Bruckner geprallt, der wie aus dem Boden gewachsen vor ihm stand.

    Der Gemeindevorsteher lachte und sagte: »Rennen S’ mich nur net über den Haufen, Hochwürden. Sie haben heut’ ja wieder einen Elan …«

    »Du musst ganz ruhig sein, ­Markus«, konterte Sebastian. »Du kommst ja selber kaum zum Sitzen, weil du fast ununterbrochen das Tanzbein schwingst.«

    Bruckner verzog das erhitzte Gesicht. In seinen Augenhöhlen glitzerte feiner Schweiß. »Es gehört zu meinem Job als Bürgermeister, jede der anwesenden Damen mindestens einmal zum Tanz aufzufordern«, erklärte er. »Ich will doch niemand benachteiligen. Ich opfere mich gewissermaßen, denn ich weiß, dass ich in den nächsten drei oder vier Tagen kaum noch die Füß’ heben und auch net vernünftig auftreten kann, weil mir die Fußsohlen brennen. Aber was tut man net alles, um zu zeigen, dass man für jedes einzelne seiner Gemeindemitglieder da ist? – Das wissen S’ ja, Hochwürden, dass wir in zwei Wochen schon wieder Gewehr bei Fuß stehen müssen, wenn der Willi seinen Junggesellenabschied feiert. Die Einladung haben S’ doch gewiss schon erhalten.«

    »Hab’ ich, Markus. Den Termin hab’ ich vermerkt, und ich hab’ deinem Neffen auch mein Kommen zugesagt. – Tja, mein Bester, du bist halt ziemlich aus der Übung. Dein Bauch wird immer dicker, und wenn er noch ein bissel wächst, dann bringst du deine Hose nimmer zu. Ein bissel Bewegung tät’ dir net schaden. Aber ich kenn’ deine Devise. Du hältst es mit Churchill, der sinngemäß gesagt hat, dass Sport Mord ist. Natürlich ist’s bequemer, sich net von der Couch zu rühren, als sich beim Laufen, Radfahren oder bloßem Bergwandern abzuquälen.«

    Bruckner winkte ab. »Ich kenn’ Ihre Einstellung, Hochwürden, und ich kenn’ Sie. Wahrscheinlich kenn’ ich Sie besser als Sie sich selber. Sie lieben es, in den Bergen herumzukraxeln, Ihre Wege auf Schusters Rappen oder auf dem Fahrradl zurückzulegen und irgendwelche Leut’ hinauf zur Kandereralm, zu Streusachhütte oder zur Kachlachklamm zu führen. Es ist für Sie eine Art Lebenselixier.« Er seufzte. »Ich lieb’ die Berge ja auch, aber ich schau sie mir lieber von unten an. Außerdem bin ich tagtäglich im Rathaus eingespannt, und wenn ich mal die Gelegenheit hab’, alle fünfe gerade sein zu lassen, dann nehm’ ich sie wahr.«

    »Dann darfst du dich auch net beklagen, dass dir nach ein paar Tänzen die Füß’ schwer werden und die Fußsohlen brennen, Markus.«

    »Was mich net umbringt, macht mich nur noch härter, Hochwürden«, erwiderte das Gemeindeoberhaupt. »So, und jetzt würd’ ich unsere verehrte Gastgeberin gern zum Tanz bitten – vorausgesetzt, der Herzallerliebste hat nix dagegen.« Fragend schaute er Roland an, der das Meiste von dem Gespräch des Pfarrers mit Markus Bruckner mitbekommen hatte. Roland grinste und sagte:

    »Net dass Sie sich übernehmen, Herr Bruckner. Wir wollen doch net, dass Sie für die Gemeinde ausfallen.«

    »Das wünsch’ ich euch auch net«, versetzte Bruckner, der auf den Spaß einging. »Denn dann ging’s in St. Johann drunter und drüber. – Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Frau Frischholz? Es wär’ mir eine Ehre.«

    Mareile erhob sich. »Gerne, Herr Bruckner.«

    Ein triumphierender Blick des Bürgermeisters erst zu Roland, dann zu Sebastian, dann bot er Mareile seinen Arm und geleitete sie auf die Tanzfläche. Soeben hatte der Alleinunterhalter einen Zwiefachen zu spielen begonnen …

    »Hoffentlich kriegt er keinen Herzinfarkt«, brummte Roland vor sich hin.

    »Der Markus ist zäher, als es den Anschein hat«, gab Sebastian zurück.

    *

    Eine Woche war vergangen, ein weiteres Wochenende verstrich, eine neue Woche brach an. Am frühen Montagmorgen holte Sandra Anzenberger die Zeitung aus dem Briefkasten. Sie hatte schon geduscht, die Zähne geputzt und sich angezogen, nun setzte sie sich an den Kaffeetisch und schlug die Zeitung auf. Politik und Wirtschaftsmeldungen interessierten die Sechsundzwanzigjährige nicht. Sie suchte gezielt die Seite mit den Stellenangeboten, fand sie und begann sie zu studieren. Ab und zu trank sie einen Schluck von ihrem Kaffee, den sie schon auf den Tisch gestellt hatte, ehe sie die Zeitung hereinholte. Die Angebote, die für sie von Interesse waren, kennzeichnete sie mit einem Kugelschreiber.

    Eine der Annoncen stach ihr besonders ins Auge. Da suchte eine Pension in St. Johann, im Wachnertal in den bayrischen Alpen gelegen, Zimmermädchen sowie Köche und Servicekräfte für eine ganzjährige Anstellung. Sie, Sandra, hatte in

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