Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Du willst doch nur mein Geld: Der Bergpfarrer Extra 38 – Heimatroman
Du willst doch nur mein Geld: Der Bergpfarrer Extra 38 – Heimatroman
Du willst doch nur mein Geld: Der Bergpfarrer Extra 38 – Heimatroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Du willst doch nur mein Geld: Der Bergpfarrer Extra 38 – Heimatroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer Sebastian Trenker hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen.
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

Es war ein sonniger Tag im Spätsommer, als Lukas Merkel, ein dunkelhaariger Bursche von fünfundzwanzig Jahren, Student der Veterinärmedizin, vor der Tierarztpraxis von Dr. Elena Wiesinger in St. Johann den Motor seines Autos abstellte und ausstieg. Lukas war hoch gewachsen und schlank und wirkte ziemlich sportlich. Interessiert schaute er sich um, und was er sah, gefiel ihm. St. Johann war ein malerischer Ort, einige Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernt im Wachnertal gelegen, das von bewaldeten Bergen begrenzt wurde, hinter denen sich das Hochgebirge mit mehreren Zweitausendern erhob, deren Gipfel den Himmel zu berühren schienen. Der Ort wurde von der Hauptstraße in zwei Teile geteilt. Die Häuser zu beiden Seiten waren im alpenländischen Stil erbaut. An den Balkonen und auf den Fensterbänken blühten noch die Geranien und Petunien, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Blütenpracht verschwinden würde, weil sich der Winter ankündigte. Ja, Lukas war angenehm überrascht. Ehe er sich für ein Praktikum in St. Johann entschied, hatte er sich kundig gemacht. Die Ausführungen auf der Webseite des Fremdenverkehrsvereins von St. Johann waren nicht übertrieben. Hier lässt es sich gewiss aushalten, sagte er sich zufrieden. Ein ruhiges und beschauliches Örtchen. Hier war er richtig. Er besann sich, was ihn hergeführt hatte, und betrat die Tierarztpraxis. Sie war hell und modern eingerichtet.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Aug. 2021
ISBN9783740983642
Du willst doch nur mein Geld: Der Bergpfarrer Extra 38 – Heimatroman

Mehr von Toni Waidacher lesen

Ähnlich wie Du willst doch nur mein Geld

Titel in dieser Serie (62)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Du willst doch nur mein Geld

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Du willst doch nur mein Geld - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer Extra

    – 38 –

    Du willst doch nur mein Geld

    Unverhofftes Glück – und ein schlimmes Erwachen?

    Toni Waidacher

    Es war ein sonniger Tag im Spätsommer, als Lukas Merkel, ein dunkelhaariger Bursche von fünfundzwanzig Jahren, Student der Veterinärmedizin, vor der Tierarztpraxis von Dr. Elena Wiesinger in St. Johann den Motor seines Autos abstellte und ausstieg. Lukas war hoch gewachsen und schlank und wirkte ziemlich sportlich.

    Interessiert schaute er sich um, und was er sah, gefiel ihm. St. Johann war ein malerischer Ort, einige Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernt im Wachnertal gelegen, das von bewaldeten Bergen begrenzt wurde, hinter denen sich das Hochgebirge mit mehreren Zweitausendern erhob, deren Gipfel den Himmel zu berühren schienen.

    Der Ort wurde von der Hauptstraße in zwei Teile geteilt. Die Häuser zu beiden Seiten waren im alpenländischen Stil erbaut.

    An den Balkonen und auf den Fensterbänken blühten noch die Geranien und Petunien, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Blütenpracht verschwinden würde, weil sich der Winter ankündigte.

    Ja, Lukas war angenehm überrascht. Ehe er sich für ein Praktikum in St. Johann entschied, hatte er sich kundig gemacht. Die Ausführungen auf der Webseite des Fremdenverkehrsvereins von St. Johann waren nicht übertrieben.

    Hier lässt es sich gewiss aushalten, sagte er sich zufrieden. Ein ruhiges und beschauliches Örtchen. Hier war er richtig.

    Er besann sich, was ihn hergeführt hatte, und betrat die Tierarztpraxis. Sie war hell und modern eingerichtet. Hinter dem Anmeldetresen saß eine junge Frau, die seinen freundlichen Gruß erwiderte und ihn fragend musterte.

    »Mein Name ist Merkel«, stellte er sich vor, »Lukas Merkel. Ich soll heute hier den Dienst als Praktikant antreten.«

    »Richtig«, sagte die junge Frau in der Anmeldung. »Sie sind früh dran, Herr Merkel.« Sie lächelte. »Aber dennoch hätt’ ich von selbst drauf kommen müssen, nachdem S’ ohne Tier hier erscheinen. Mein Name ist Carla Bretschneider.« Sie erhob sich. »Ich sag’ der Elena Bescheid. Wenn S’ sich setzen möchten …« Sie wies auf einige Stühle, die in einem zur Rezeption hin offenen Raum an der Wand standen.

    »Danke.« Lukas lächelte die Angestellte freundlich an, war mit drei Schritten in dem Warteraum und ließ sich nieder.

    Carla Bretschneider war durch eine der drei Türen im Hintergrund verschwunden, die zu den Behandlungszimmern führten.

    Gleich darauf sah Lukas seine künftige Chefin durch diese Tür in den Anmeldebereich treten; eine schöne, gepflegte Frau Anfang dreißig, die einen weißen Arztkittel trug. Carla Bretschneider folgte Elena Wiesinger auf dem Fuße.

    Lukas erhob sich und ging Elena entgegen. Sie lächelte, und Lukas spürte sofort ein hohes Maß an Sympathie, die er für sie empfand.

    »Grüß Sie Gott, Herr Merkel«, sagte Elena und hielt ihm die rechte Hand hin.

    Lukas ergriff sie und erwiderte den freundlichen Gruß.

    »Sie sind also der junge Kollege, der sich in den Kopf gesetzt hat, Tierarzt zu werden.« Elenas Augen strahlten. Auch ihr war Lukas auf Anhieb sympathisch. »Scheint nicht viel los gewesen zu sein auf der Autobahn, weil Sie schon so bald hier sind.«

    »Stimmt, ich bin gut durchgekommen.«

    »Sie ahnen sicherlich, was Sie hier erwartet«, sagte Elena. »Mit Hamstern, Zwerghasen, Katzen und Hunden haben wir hier zwar auch zu tun, die meiste Arbeit aber machen die Tiere auf den Höfen: Kühe, Ochsen, Kälber, Schweine, hin und wieder auch ein Pferd oder ein Esel …«

    »Darauf will ich mich spezialisieren«, erklärte Lukas. »Wobei ich natürlich kein Problem haben werd’, auch Kleintiere zu behandeln.«

    »Bei uns hier werden Sie mit allem konfrontiert«, versicherte Elena. »Wo werden Sie denn wohnen während der Zeit, in der Sie bei uns sind?«

    »In der Pension Edelweiß. Man hat mir ein vernünftiges Preisangebot unterbreitet, und ich hab’ sofort zugeschlagen.«

    »Waren Sie schon dort?«, fragte Elena.

    »Nein, ich wollt’ mir erst mal meinen künftigen Arbeitsplatz anschauen.«

    »Ich würde vorschlagen, Sie treten Ihren Dienst morgen früh um acht Uhr an, Herr Merkel. Bringen S’ Ihre Sachen in die Pension und versuchen S’ sich ein wenig zu akklimatisieren. Vielleicht machen S’ sich auch gleich ein bissel mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Einen ersten Eindruck von St. Johann dürften S’ ja bereits gewonnen haben, als Sie den Ort auf dem Weg zur Praxis durchqueren mussten. Ich hoff’, Sie gewöhnen sich schnell ein und es gefällt Ihnen bei uns.«

    »Ich bin von dem, was ich bisher an Eindrücken aufgenommen hab’, begeistert«, gab Lukas zu verstehen. »Es war schon von frühester Jugend an mein Traum, in den Bergen zu leben. Jetzt wird er – zumindest vorübergehend – wahr.«

    »Na dann, herzlich willkommen in St. Johann«, rief Elena. »Morgen früh unterhalten wir uns. Sie teilen mir mit, wie Sie sich das Praktikum bei mir vorstellen, und ich sage Ihnen, was ich erwarte. Ich denke, wir werden uns einig, und hoff’ auf eine gute Zusammenarbeit.«

    »Diese Hoffnung, oder sagen wir diesen Wunsch, kann ich nur teilen, Frau Dr. Wiesinger.«

    »Wir sprechen uns in der Praxis mit den Vornamen an, Herr Merkel, und ich denk’, Sie haben dagegen nix einzuwenden. Es erleichtert den Umgang untereinander. Das ist zumindest meine Meinung.«

    »Dagegen gibt es sicher nix einzuwenden«, versetzte Lukas grinsend. »Meinen Vornamen kennen S’ ja.«

    Elena nickte. »Wir sehen uns dann morgen früh, Lukas. Wenn ich mir die Ausführungen in Ihrem Bewerbungsschreiben hinsichtlich Ihrer Erwartungen ins Gedächtnis rufe, dann komm’ ich zu der Überzeugung, dass Sie sich bei uns pudelwohl fühlen werden.«

    »Davon bin ich auch überzeugt«, erwiderte Lukas, dann verabschiedete er sich, um sein Zimmer in der Pension ‚Edelweiß’ zu beziehen.

    *

    Lukas Merkel arbeitete nun schon den dritten Tag in der Tierarztpraxis von Dr. Elena Wiesinger. Er durfte alles machen, was die Tierärztin selber machte, allerdings nur nach deren Anweisung. Immerhin war er ja noch in der Ausbildung.

    Am Tag zuvor hatte ihn Elena mit zum Breitengraserhof genommen, wo Jana Mirl und Oliver Breitengraser alten, kranken und auch vernachlässigten Tieren das Gnadenbrot gewährten, eine Reitschule betrieben und in Zusammenarbeit mit der Traumaklinik des Dr. Adrian Keller Alpakatherapien durchführten.

    Der Gnadenhof St. Johann e.V., den Elena Wiesinger sowohl finanziell als auch tierärztlich unterstützte, hatte bei der Bevölkerung großen Anklang gefunden und besaß in der der Zwischenzeit eine große Anzahl an Mitgliedern.

    Auch Lukas war von der Einrichtung beeindruckt, und daraus hatte er auch keinen Hehl gemacht.

    An diesem Tag war wieder ‚Innendienst’ angesagt.

    Vor Lukas lag auf dem Behandlungstisch ein zwölfjähriger Dackel namens Waldi, dessen Gebiss er vom Zahnstein befreit hatte. Das Herrchen des Tieres stand dabei und beobachtete Waldi, dem Lukas gerade ein Mittel gespritzt hatte, welches das Aufwachen aus der Narkose beschleunigte.

    »Es wird ungefähr sechs Stunden dauern, bis der Kleine wieder vollkommen in Ordnung ist«, sagte Lukas. »In den ersten Stunden wird er ziemlich desorientiert sein, sich nur schwankend fortbewegen und sich vielleicht auch erbrechen. Am besten, Sie legen ihn zu Hause auf sein Kissen und lassen ihm seine Ruh’. Dann ist er bald wieder fit.«

    Der Mann, ein älterer, grauhaariger Herr um die siebzig, nickte. »Schlafen ist eh das, was der Waldi am liebsten macht«, murmelte er.

    Die Tür zum Behandlungsraum ging auf, Carla Bretschneider schob den Kopf in den Türspalt und sagte: »Entschuldigung. Die Hammer-Sarah ist mit ihrer Katze hier, Lukas. Die Elena kann sich net drum kümmern, denn sie operiert gerade. Wie lang’ wird’s denn noch dauern mit dem Waldi?«

    »Nur noch ein paar Minuten, Carla. Die Dame soll sich noch ein bissel gedulden.«

    »Ich sag’s ihr. Danke.«

    Zehn Minuten später konnten Waldi und sein Herrchen den Behandlungsraum verlassen. Der Mann trug den Dackel wie ein Baby.

    »Carla«, rief Lukas, »schicken S’ mir doch bitte die Dame mit der Katze herein.«

    Draußen waren Stimmen zu hören, dann erklangen schnelle Schritte, jemand klopfte an die Tür und öffnete sie. Eine etwa zwanzigjährige Frau, die eine graue Transportbox trug, betrat den Raum, zwei blaue Augen, die an unergründliche Bergseen erinnerten, schauten Lukas an, und der angehende Tierarzt war sekundenlang wie gebannt.

    Carla Bretschneider kam hinter Sarah Hammer in das Zimmer.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1