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Ich liebe nur dich!: Der Bergpfarrer Extra 37 – Heimatroman
Ich liebe nur dich!: Der Bergpfarrer Extra 37 – Heimatroman
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eBook108 Seiten1 Stunde

Ich liebe nur dich!: Der Bergpfarrer Extra 37 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer Sebastian Trenker hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen.
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

Mareile Frischholz und Roland Wiedermann, der Juniorchef von Wiedermann-Bau, hatten beschlossen, das neu erworbene Haus umzutaufen. Früher hatte es ›Gästehaus Feilhuber‹ geheißen. Sie wollten es auch jetzt wieder als Pension bewirtschaften, nachdem es lange leer gestanden hatte, aber es sollte künftig ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ heißen. Die Umbau- und Renovierungsarbeiten waren seit mehreren Wochen im Gange. Es war viel geschehen, und Mareile hatte sich sogar schon mit der Planung der Außenanlagen beschäftigt. Bevor der Winter kam, sollte das Areal soweit hergerichtet sein, dass man im Frühjahr damit beginnen konnte, es in einen Park zu verwandeln. Der September neigte sich seinem Ende zu, und die Blätter der Birken verfärbten sich schon gelb. Die Äcker und Felder waren abgeerntet, das Grummet war eingebracht. Der Herbst war dabei, den Sommer zu verdrängen. Noch war es ein zähes Ringen, der Sommer wehrte sich mit aller Kraft. Von morgens bis abends schien die Sonne, der Himmel über dem Wachnertal war blau und die letzten Urlauber genossen dieses letzte Aufbäumen des Sommers. Mareile Frischholz' Traum war, auf dem Anwesen einen Ruhepol für Rentner zu schaffen, die sich über einen längeren Zeitraum eine Auszeit vom Alltag gönnen wollten. Sie hatte sich von dem Angebot vieler Hotels, vor allem in den südlichen Ländern, leiten lassen, die älteren Menschen während der Wintermonate die Möglichkeit boten, zu recht günstigen Konditionen für längere Zeit bei ihnen zu wohnen und so der kalten Jahreszeit in ihren Herkunftsländern ein Schnippchen zu schlagen. Natürlich konnte Mareile während des Winters keinen Urlaub am Pool bieten. Aber sie ging davon aus, dass es viele ältere Leute gab, die die winterliche Idylle in den Bergen liebten und daher dieses Angebot einem Aufenthalt auf Mallorca, Teneriffa oder Gran Canaria vorzogen. Natürlich würde der Aufenthalt im ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ nicht von einer Jahreszeit abhängig sein und konnte auch den Sommer über gebucht werden. Mit dem Angebot, den Winter zu einem erschwinglichen Preis im Wachnertal zu verbringen, waren Mareile und Roland Frischholz dabei, Neuland zu betreten. So etwas gab es weit und breit nicht. Auch die Hotels und Pensionen in den Wintersportorten waren nur auf Gäste eingestellt, die in der Regel eine, allenfalls zwei Wochen blieben. Mareile hatte zwischenzeitlich die Wohnung in dem Anwesen, die für die private Nutzung vorgesehen und als Erstes renoviert worden war, gegen das Gästezimmer im Hause Wiedermann eingetauscht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum20. Juli 2021
ISBN9783740983239
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    Buchvorschau

    Ich liebe nur dich! - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer Extra

    – 37 –

    Ich liebe nur dich!

    Darf Olivia seinen Worten glauben?

    Toni Waidacher

    Mareile Frischholz und Roland Wiedermann, der Juniorchef von Wiedermann-Bau, hatten beschlossen, das neu erworbene Haus umzutaufen. Früher hatte es ›Gästehaus Feilhuber‹ geheißen. Sie wollten es auch jetzt wieder als Pension bewirtschaften, nachdem es lange leer gestanden hatte, aber es sollte künftig ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ heißen.

    Die Umbau- und Renovierungsarbeiten waren seit mehreren Wochen im Gange. Es war viel geschehen, und Mareile hatte sich sogar schon mit der Planung der Außenanlagen beschäftigt. Bevor der Winter kam, sollte das Areal soweit hergerichtet sein, dass man im Frühjahr damit beginnen konnte, es in einen Park zu verwandeln.

    Der September neigte sich seinem Ende zu, und die Blätter der Birken verfärbten sich schon gelb. Die Äcker und Felder waren abgeerntet, das Grummet war eingebracht. Der Herbst war dabei, den Sommer zu verdrängen. Noch war es ein zähes Ringen, der Sommer wehrte sich mit aller Kraft. Von morgens bis abends schien die Sonne, der Himmel über dem Wachnertal war blau und die letzten Urlauber genossen dieses letzte Aufbäumen des Sommers.

    Mareile Frischholz’ Traum war, auf dem Anwesen einen Ruhepol für Rentner zu schaffen, die sich über einen längeren Zeitraum eine Auszeit vom Alltag gönnen wollten. Sie hatte sich von dem Angebot vieler Hotels, vor allem in den südlichen Ländern, leiten lassen, die älteren Menschen während der Wintermonate die Möglichkeit boten, zu recht günstigen Konditionen für längere Zeit bei ihnen zu wohnen und so der kalten Jahreszeit in ihren Herkunftsländern ein Schnippchen zu schlagen.

    Natürlich konnte Mareile während des Winters keinen Urlaub am Pool bieten. Aber sie ging davon aus, dass es viele ältere Leute gab, die die winterliche Idylle in den Bergen liebten und daher dieses Angebot einem Aufenthalt auf Mallorca, Teneriffa oder Gran Canaria vorzogen. Natürlich würde der Aufenthalt im ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ nicht von einer Jahreszeit abhängig sein und konnte auch den Sommer über gebucht werden. Mit dem Angebot, den Winter zu einem erschwinglichen Preis im Wachnertal zu verbringen, waren Mareile und Roland Frischholz dabei, Neuland zu betreten. So etwas gab es weit und breit nicht. Auch die Hotels und Pensionen in den Wintersportorten waren nur auf Gäste eingestellt, die in der Regel eine, allenfalls zwei Wochen blieben.

    Mareile hatte zwischenzeitlich die Wohnung in dem Anwesen, die für die private Nutzung vorgesehen und als Erstes renoviert worden war, gegen das Gästezimmer im Hause Wiedermann eingetauscht. Der Liebe zwischen ihr und Roland, der drüben geblieben war, hatte das nicht geschadet. Roland besuchte die geliebte Frau in seinem Elternhaus fast jeden Abend, und er blieb des Öfteren auch über Nacht.

    Der Tag war schon mehrere Stunden alt und die Sonne stand hoch am Himmel. In der ersten Etage ihres Neuerwerbs hörte Mareile die Arbeiter bohren und hämmern. Roland wollte zum Mittagessen zu ihr kommen, und sie hatte seine Lieblingsspeise zubereitet: Kohlrouladen mit Hackfleischfüllung.

    Mareile stand an der Arbeitsplatte in der Küche und hatte durch ein Fenster den Blick auf den Hof der Baustelle frei. Als sie eine hagere Gestalt mit weißem Bart und einem abgetragenen Trachtenanzug näher kommen sah, erinnerte sie sich des alten Kräutersammlers. Sie hatte ihn vor längerer Zeit kennen gelernt, als sie mit der kleinen Gruppe um Pfarrer Trenker, zu der auch sie gehörte, den Weg besichtigte, der zu einem Naturlehrpfad ausgestaltet werden sollte.

    Mareile war sich sicher, ob es sich tatsächlich um den alten Sonderling handelte, an dessen Namen sie sich nicht mehr erinnern konnte. Doch je näher er kam, umso mehr war ein Irrtum ausgeschlossen. Ja, es war der alte Knabe, von dem ihr die anderen Frauen erzählt hatten, dass er sich selbst als Naturheilkundigen bezeichnete und ständig auf der Suche nach Interessenten war, denen er seine selbst erzeugten Tees, Mixturen zum Einreiben und Salben für vollkommen überhöhte Preise andrehen wollte.

    Doch sosehr sich Mareile auch den Kopf zerbrach – der Name des Alten fiel ihr nicht mehr ein.

    Dass er nicht zufällig zu ihr kam, verriet die Zielstrebigkeit, mit der er auf die Haustüre zusteuerte.

    Was er wohl will?, fragte sich Mareile, wischte die Hände an einem Küchentuch ab und verließ die Küche. In dem Moment läutete auch schon die Türglocke. Die Haustüre stand wegen der Arbeiter zwar offen, aber der Besucher wahrte das Gebot von Anstand und Sitte und betrat das Haus nicht einfach, sondern wartete, bis er dazu aufgefordert wurde – oder auch nicht.

    Er blinzelte, als Mareile in die Tür trat, und grüßte: »Habe die Ehre, Frau Frischholz. Ich denk’, Sie erinnern sich an mich. Ich bin der Alois Brandhuber, und wir sind uns begegnet, als Sie mit dem Pfarrer und noch ein paar Leuten den Weg zwischen Schloss Hubertusbrunn und der ›Hohen Riest‹ abgegangen sind.«

    »Richtig!«, erwiderte Mareile. »Brandhuber-Loisl hat Sie der Pfarrer genannt.« Ihr Blick wurde fragend. »Haben Sie ein besonderes Anliegen, weil Sie mich besuchen?« Sie zeigte sich ein wenig reserviert, denn Katrin Moser hatte sie gewarnt, indem sie darauf hinwies, dass man mit dem Brandhuber-Loisl lieber nix anfangen sollte, weil er nur drauf aus war, die Leute über den Löffel zu balbieren.

    »Ich wollt’ mich bloß mal umschauen und sehen, was Sie aus dem Gerümpel gemacht haben, das der alte Feilhuber-Ernst, als er ins Altersheim gegangen ist, hinterlassen hat.«

    »Warum interessiert sie denn das?«, erkundigte sich Mareile.

    »Na ja, ganz einfach, gute Frau. Es ist doch eine prima Sach’, die Sie da in Angriff nehmen. Alten, auch gebrechlichen Leuten für ein, zwei oder drei Monate Entspannung und Erholung zu bieten ist doch löblich und auch einmalig.«

    »Danke«, sagte Mareile. »Freut mich, dass Sie das so sehen.« Sie gab ihre Zurückhaltung nicht auf, denn sie war sich sicher, dass der Loisl, nach allem, was sie von ihm wusste, nicht ohne Hintergedanken zu ihr gekommen war. Der Argwohn saß tief in ihr. »Ich nehme an, Sie haben sich bereits umgeschaut, Herr Brandhuber, und hoffe, dass Sie mit dem, was wir bis jetzt geschafft haben, zufrieden sind.«

    »Ja, ich glaub’, die Anlage wird sehr schön«, erwiderte der Loisl nickend. Seine wässrigen Augen funkelten. »Die alten Leut’ werden sich gewiss ausgesprochen wohl fühlen hier. Natürlich werden sie auch eine Menge Zipperlein haben, die sie plagen und ihnen zusetzen. Das bringt das Alter einfach mit sich.«

    »Das mag sein«, versetzte Mareile, die langsam merkte, woher der Wind wehte. »Die Leute, die wir hier aufzunehmen gedenken, sind schließlich nicht mehr die Jüngsten, also werden sie auch die verschiedensten Altersbeschwerden mitbringen. Doch das sind keine Krankheiten. Kranke Menschen werden auch gar nicht zu uns kommen, denn wir eröffnen eine Pension und kein Sanatorium.«

    »Dennoch werden S’ viel Gejammer und Lamentieren hören, gute Frau. Der eine hat’s im Kreuz, der andere in den Hüftgelenken, beim Dritten sind’s die Knie …«

    Der treuherzige Blick, mit dem der Loisl Mareile jetzt anschaute, verfehlte seine Wirkung nicht. »Darauf werden wir uns einstellen«, sagte Mareile, und es klang versöhnlich. »Aber ich denke, für mich wird das keine allzu große Herausforderung. Mit den kleinen Zipperlein werden meine Gäste gewiss selber fertig, und sollte wider Erwarten jemand ernsthaft krank werden, hole ich den Arzt oder ich informiere den Notruf.«

    »Arzt, Notruf«, wiederholte der Loisl verächtlich. »So weit muss es doch gar net erst kommen. Sicher hat man Sie darüber informiert, dass ich anerkannter Naturheilkundiger bin. Mit meinem Wissen und den Medikamenten, die ich anzubieten hab’, könnten S’ den alten Leuten eine Menge an Schmerzen und verdorbener Lebensfreude ersparen. Bei entsprechender Abnahme könnt’ ich Ihnen auch einen Sonderpreis machen. Natürlich liegt’s an Ihnen…«

    Mareile brachte es nicht übers Herz, das Angebot schon im Ansatz abzulehnen und den alten Burschen, der nicht auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen schien, wegzuschicken. Ihre anfängliche

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