Bewährungsprobe für die Liebe: Der Bergpfarrer Extra 33 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.
Roland, der Juniorchef des Bauunternehmens Wiedermann, rief Pfarrer Trenker an und erzählte ihm, dass Mareile Frischholz sein Angebot angenommen hatte, Wiedermann-Bau zur Hälfte an dem Pensionsbetrieb, den sie eröffnen wollte, zu beteiligen. »Das ist eine sehr gute Nachricht, die mich ungemein erfreut«, erklärte Sebastian. Er hatte diese Beteiligung nämlich vorgeschlagen. Nachdem die errechneten Kosten für den Umbau des Gästehauses Feilhuber Mareiles finanzielle Möglichkeiten bei Weitem überschritten, hatte er dem jungen Bauunternehmer geraten, in das Projekt einzusteigen. Roland berichtete, dass er und Mareile zusammen mit Thomas Bertram, dem Lebensgefährten der jungen Frankfurterin, die Planungen und den Kostenvoranschlag Punkt für Punkt durchgegangen waren, dass es danach zwischen Mareile und Thomas zu einem heftigen Streit gekommen und Thomas wutentbrannt abgereist war. »Das ist das zweite Mal, dass er Mareile einfach sitzen lässt«, murmelte Sebastian bestürzt. »Wie hat sie darauf reagiert?« »Ich hab' nur mit ihr telefoniert. Sie hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass sie alles absagen muss. Daraufhin hab' ich ihr unsere Teilhaberschaft angeboten, worauf sie hocherfreut zugesagt und mir erklärt hat, dass ich sie zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt mach'.« »Das hört sich ja vielversprechend an«, meinte der Bergpfarrer. »Andererseits kann ich mir aber net vorstellen, dass der erneute Streit spurlos an ihr vorübergegangen ist. Ich denk', ich geh' mal ins Hotel und schau' wie's ihr geht.« »Sie fährt am Sonntag nach Frankfurt, um dort einige persönliche Angelegenheiten zu regeln. Sobald sie zurückkehrt, werden wir unsere Partnerschaft mit einem Vertrag besiegeln, den Kauf des Gästehauses abwickeln und dann mit den Umbauarbeiten beginnen. Da sich unsere Firma zu fünfzig Prozent beteiligt, dürfte die Finanzierung kein Problem darstellen.« »Sie wird in Frankfurt auf Thomas Bertram treffen«
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Buchvorschau
Bewährungsprobe für die Liebe - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer Extra
– 33 –
Bewährungsprobe für die Liebe
Wer will Mareile und Rolande schaden?
Toni Waidacher
Roland, der Juniorchef des Bauunternehmens Wiedermann, rief Pfarrer Trenker an und erzählte ihm, dass Mareile Frischholz sein Angebot angenommen hatte, Wiedermann-Bau zur Hälfte an dem Pensionsbetrieb, den sie eröffnen wollte, zu beteiligen.
»Das ist eine sehr gute Nachricht, die mich ungemein erfreut«, erklärte Sebastian. Er hatte diese Beteiligung nämlich vorgeschlagen. Nachdem die errechneten Kosten für den Umbau des Gästehauses Feilhuber Mareiles finanzielle Möglichkeiten bei Weitem überschritten, hatte er dem jungen Bauunternehmer geraten, in das Projekt einzusteigen.
Roland berichtete, dass er und Mareile zusammen mit Thomas Bertram, dem Lebensgefährten der jungen Frankfurterin, die Planungen und den Kostenvoranschlag Punkt für Punkt durchgegangen waren, dass es danach zwischen Mareile und Thomas zu einem heftigen Streit gekommen und Thomas wutentbrannt abgereist war.
»Das ist das zweite Mal, dass er Mareile einfach sitzen lässt«, murmelte Sebastian bestürzt. »Wie hat sie darauf reagiert?«
»Ich hab’ nur mit ihr telefoniert. Sie hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass sie alles absagen muss. Daraufhin hab’ ich ihr unsere Teilhaberschaft angeboten, worauf sie hocherfreut zugesagt und mir erklärt hat, dass ich sie zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt mach’.«
»Das hört sich ja vielversprechend an«, meinte der Bergpfarrer. »Andererseits kann ich mir aber net vorstellen, dass der erneute Streit spurlos an ihr vorübergegangen ist. Ich denk’, ich geh’ mal ins Hotel und schau’ wie‘s ihr geht.«
»Sie fährt am Sonntag nach Frankfurt, um dort einige persönliche Angelegenheiten zu regeln. Sobald sie zurückkehrt, werden wir unsere Partnerschaft mit einem Vertrag besiegeln, den Kauf des Gästehauses abwickeln und dann mit den Umbauarbeiten beginnen. Da sich unsere Firma zu fünfzig Prozent beteiligt, dürfte die Finanzierung kein Problem darstellen.«
»Sie wird in Frankfurt auf Thomas Bertram treffen«, bemerkte Sebastian.
»Mareile hat mir gesagt, dass der Streit derart heftig war, dass an eine Versöhnung nicht mehr zu denken ist«, sagte Roland.
»Man soll niemals nie sagen«, erwiderte Sebastian. »Immerhin waren Mareile und Thomas Bertram fünf Jahre lang ein Paar, und das wären sie sicher nicht gewesen, wenn nicht Liebe im Spiel gewesen wär’. Wer liebt, der kann auch vergeben.«
»Mit dem Bertram wird sie net glücklich!«, stieß Roland heftig hervor, als bereitete ihm der Gedanke, dass sich die beiden versöhnen könnten, schmerzliche Gefühle. »Sollte es tatsächlich so kommen, dass sich die beiden wieder versöhnen, dann werde ich Mareile raten, sich einen anderen Unternehmenspartner zu suchen. Mit dem Bertram werd’ ich net zusammenarbeiten!«
»Ist das nur, weil du ihn net besonders sympathisch findest, oder hat das einen anderen Grund?«, fragte Sebastian ahnungsvoll.
»Ich versteh’ net, Herr Pfarrer. Was meinen S’ damit? Der Bertram hat es mich nur allzu deutlich spüren lassen, dass er mich net leiden kann. Und das beruht auf Gegenseitigkeit.«
»Nun ja, die Mareile ist eine sehr schöne und auch von ihrem ganzen Wesen her sehr faszinierende Person, und es wird kaum einen Mann geben, den sie net in ihren Bann zieht. Dich nehm’ ich da auch net aus, Roland.«
»Na ja, in gewisser Weise haben S’ schon recht, Herr Pfarrer. Am Anfang hab’ ich sie für ziemlich hochnäsig gehalten. In der Zwischenzeit aber …«
Sebastian lachte. »Es ist ganz normal, sich in eine schöne und sympathische Frau zu verlieben, Roland. Schließlich bist du frei und ungebunden, und wenn Mareile unter ihre Beziehung tatsächlich einen Schlussstrich gezogen hat, dann kannst du ja um sie werben.«
»Ich hab’ vor, Mareile am Samstagabend zum Essen einzuladen. Zum einen gibt’s noch einiges hinsichtlich unserer künftigen Zusammenarbeit zu besprechen, zum anderen wird sie am Sonntag, für mindestens eine Woche, nach Frankfurt fahren. Es soll eine Art Abschiedsessen sein.«
»Und du willst ihr zeigen, dass du sie sehr gern magst, gell?«, ergänzte Sebastian schmunzelnd.
»Ich hab’ mich in Mareile verliebt«, gestand Roland. »Und das ist mir net erst heut’ klar geworden. Als sie mir vor ein paar Tagen gesagt hat, dass sie ihren Lebensgefährten ins Boot holen wird, und als der Kerl dann auch tatsächlich aufgekreuzt ist, war das für mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich hab’ begriffen, wie ich zu Ihr steh’.«
»Du solltest ihr Zeit lassen, Roland«, mahnte Sebastian. »Die Trennung ist noch sehr frisch und hat bei ihr wahrscheinlich tiefe seelische Wunden hinterlassen. Wobei du ihr ruhig zeigen darfst, dass du viel für sie übrighast.«
»Sie hat jedenfalls erkennen lassen, dass ich ihr sympathisch bin«, sagte Roland. »Es wird sich zeigen, ob sie mehr für mich empfindet. Im Moment kann ich nur hoffen, dass sie meine Einladung annimmt.«
»Davon bin ich überzeugt, Roland«, erklärte Sebastian. »Ihr wird sicherlich auch sehr viel an einem guten Verhältnis zu dir gelegen sein, seid ihr doch drauf und dran, als Geschäftspartner ihren Lebenstraum umzusetzen.«
»Sie machen mir Mut, Herr Pfarrer. Ich werd’ sie heut’ noch fragen.«
»Ob sie dich liebt?«, fragte Sebastian etwas verblüfft.
»Nein, ob sie meine Einladung annimmt.«
»Tu das, Roland«, ermunterte Sebastian den Burschen. »Aber wie gesagt: Lass’ ein bissel Zeit verstreichen, ehe du ihr offen den Hof machst. Diese Zeit braucht sie wahrscheinlich, um die Sach’ mit dem Bertram zu verarbeiten und ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.«
»Ich werd’ ganz vorsichtig sein«, versicherte Roland.
»Das musst du, ansonsten könntest du womöglich das Gegenteil von dem erreichen, was du erreichen möchtest.«
*
Sebastian erledigte noch die Arbeit, bei der er gerade gewesen war, als ihn Roland angerufen hatte, dann ging er in die Küche zu Sophie Tappert. »Ich hab’ Ihnen doch erzählt, dass ich dem Wiedermann-Roland den Vorschlag unterbreitet hab’, als Kompagnon bei Mareile Frischholz einzusteigen.«
»Richtig, Hochwürden«, erwiderte die Haushälterin. »Das wär’ natürlich eine Sach’, wenn sich das Bauunternehmen an dem Plan der Frau Frischholz beteiligen würd’. Die finanziellen Probleme wären mit einem Schlag gelöst, und das Wachnertal wär’ im nächsten Jahr um eine Attraktion reicher.«
»Soeben hat mich der Roland angerufen«, berichtete der Pfarrer. »Wiedermann-Bau und Mareile Frischholz werden tatsächlich Geschäftspartner werden. Allerdings ist dieser Vereinbarung wieder ein böser Streit mit Thomas Bertram vorausgegangen. Er ist wieder abgereist, und dieses Mal – so Mareiles Äußerung Roland gegenüber –, soll der Bruch zwischen ihr und ihrem Freund endgültig sein.«
»Ja mei«, erwiderte Sophie, »wenn’s nimmer guttut, dann muss man getrennte Wege gehen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.«
»Eine Philosophie, die sicherlich was an sich hat. – Ich denk’, dass der Streit mit ihrem Lebensgefährten dem Madel recht zusetzt, Frau Tappert. Drum geh’ ich jetzt mal hinüber ins Hotel und red’ mit der Frau Frischholz. Vielleicht bedarf s' ein paar tröstender Worte.«
»Zum Abendessen sind S’ aber schon rechtzeitig zurück, Hochwürden?«, erkundigte sich die Haushälterin.
»Natürlich. Was gibt’s denn?«
»Eine Holzhackereierspeise- mit Champignons, Speck und Eiern.«
»Hat’s das schon einmal gegeben?«
»Ja, Hochwürden. Ist allerdings schon sehr lange her. Damals hat’s Ihnen geschmeckt, meinten Sie.«
»Haben S’ eigentlich schon mal was gekocht, das mir net geschmeckt hat, Frau Tappert?«, fragte der Bergpfarrer und grinste.
»Das weiß ich net. Vielleicht machen S’ manchmal nur gute Miene zum – hm, net so schmackhaften Essen.«
»Trauen S’ mir so etwas zu, Frau Tappert? Ich würd Sie doch niemals anflunkern.« In Sebastians Augen funkelte der Schalk.
»Spaß beiseite«, sagte Sophie. »Sie wissen ja, Sie können mir alles sagen – auch Kritik.«
»Aber natürlich, Frau Tappert. Aber dazu besteht überhaupt kein Grund. Ich bin so froh, dass ich Sie hab’.«
»Solche Komplimente hör ich gern auch mal aus ihrem Mund, Hochwürden«, scherzte Sophie.
»Natürlich. Aber