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Ich küsse keinen Fremden: Toni der Hüttenwirt 186 – Heimatroman
Ich küsse keinen Fremden: Toni der Hüttenwirt 186 – Heimatroman
Ich küsse keinen Fremden: Toni der Hüttenwirt 186 – Heimatroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Ich küsse keinen Fremden: Toni der Hüttenwirt 186 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Es war schon dunkel. Edgar Schmitt saß im Wohnzimmer und las in einem alten Geschichtsbuch. Das Telefon läutete.


»Mei, wer ruft mich um diese Zeit noch an?«, murmelte er vor sich hin. Er stand auf und ging zum Telefon, das im Flur stand. Der Anrufbeantworter sprang an. Edgar lauschte.


»Hallo Edgar, Zandler hier! Nimm schon ab! Ich weiß doch, dass du daheim bist.«


Edgar griff nach dem Telefonhörer.


»Grüß Gott, Herr Pfarrer! Was gibt es? Hat die gute Träutlein wieder Schwierigkeiten mit der neuen Waschmaschine?«


Pfarrer Zandler lachte.


»Naa, sei unbesorgt, Edgar! Sie hat jetzt verstanden, wie sie sie bedienen muss, damit es nicht mehr zu solchen Pannen kommt.«


»Des ist schön«, bemerkte Edgar.


»Ich rufe wegen der alten Texte an, die du gefunden hattest. Ich sollte sie mir doch ansehen, ob ich sie lesen kann. Also, ich habe ziemlich alles übersetzt. Das ist ein interessanter Fund, Edgar. Ich dachte mir, ich komme kurz bei dir vorbei, wenn es dir jetzt passt? Oder ist es dir an einem anderen Abend angenehmer? Dann kann ich dir alles in Ruhe sagen.«


»Naa, naa«, rief Edgar aufgeregt in den Hörer. »Es passt. Ich freue mich. Bis gleich Herr Pfarrer!«


»Dann sehen wir uns in ein paar Minuten!«


»Gern, Herr Pfarrer Zandler!«


Edgar legte auf. Er rieb sich vor Freude die Hände.


Schnell warf er einen Blick in die große Wohnküche, dann schob er einige gefrorene Laugenbrezeln in den Backofen und holte Bier aus dem Keller.


Er war kaum damit fertig, als er Schritte vor dem Haus hörte.


Edgar eilte hinaus.


»Grüß Gott, Herr Pfarrer!«


»Grüß Gott, Edgar!«


Sie gingen hinein.


»Mei, riecht
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Feb. 2018
ISBN9783740926304
Ich küsse keinen Fremden: Toni der Hüttenwirt 186 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ich küsse keinen Fremden - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 186 – Ich küsse keinen Fremden

    Toni der Hüttenwirt

    – 186–

    Ich küsse keinen Fremden

    Leonie, vergiss deine Prinzipien!

    Friederike von Buchner

    Es war schon dunkel. Edgar Schmitt saß im Wohnzimmer und las in einem alten Geschichtsbuch. Das Telefon läutete.

    »Mei, wer ruft mich um diese Zeit noch an?«, murmelte er vor sich hin. Er stand auf und ging zum Telefon, das im Flur stand. Der Anrufbeantworter sprang an. Edgar lauschte.

    »Hallo Edgar, Zandler hier! Nimm schon ab! Ich weiß doch, dass du daheim bist.«

    Edgar griff nach dem Telefonhörer.

    »Grüß Gott, Herr Pfarrer! Was gibt es? Hat die gute Träutlein wieder Schwierigkeiten mit der neuen Waschmaschine?«

    Pfarrer Zandler lachte.

    »Naa, sei unbesorgt, Edgar! Sie hat jetzt verstanden, wie sie sie bedienen muss, damit es nicht mehr zu solchen Pannen kommt.«

    »Des ist schön«, bemerkte Edgar.

    »Ich rufe wegen der alten Texte an, die du gefunden hattest. Ich sollte sie mir doch ansehen, ob ich sie lesen kann. Also, ich habe ziemlich alles übersetzt. Das ist ein interessanter Fund, Edgar. Ich dachte mir, ich komme kurz bei dir vorbei, wenn es dir jetzt passt? Oder ist es dir an einem anderen Abend angenehmer? Dann kann ich dir alles in Ruhe sagen.«

    »Naa, naa«, rief Edgar aufgeregt in den Hörer. »Es passt. Ich freue mich. Bis gleich Herr Pfarrer!«

    »Dann sehen wir uns in ein paar Minuten!«

    »Gern, Herr Pfarrer Zandler!«

    Edgar legte auf. Er rieb sich vor Freude die Hände.

    Schnell warf er einen Blick in die große Wohnküche, dann schob er einige gefrorene Laugenbrezeln in den Backofen und holte Bier aus dem Keller.

    Er war kaum damit fertig, als er Schritte vor dem Haus hörte.

    Edgar eilte hinaus.

    »Grüß Gott, Herr Pfarrer!«

    »Grüß Gott, Edgar!«

    Sie gingen hinein.

    »Mei, riecht das gut!«

    »Ja, ich habe frische Brezeln gemacht. Greifen Sie zu!«

    »Was du alles kannst, Edgar!«

    »Ja, wenn man allein ist, dann muss man selbst ran oder man verhungert. Und immer im Wirtshaus essen, will ich net.«

    Edgar bot Pfarrer Zandler den besten Sitzplatz am Tisch am.

    »Hier am Kopfende auf der Bank, da sitzt es sich gut«, sagte Edgar.

    Pfarrer Zandler ließ es sich schmecken.

    »Sag mal, warum bist immer noch allein? Wäre es net an der Zeit, dass du dir ein Madl anlachst?«

    »Ich lache viele Madln an, Herr Pfarrer, des können Sie mir glauben. Aber bisher hat keines zurückgelächelt. Doch ich gebe net auf. Irgendwann werd’ ich schon mein Herzmadl finden. Dann erzähle ich es Ihnen sofort.«

    Edgar schenkte Bier ein. Er setzte sich und sah den Geistlichen erwartungsvoll an.

    »Na, trinken wir zuerst einen Schluck«, sagte Zandler.

    Sie hoben die Gläser.

    »Edgar, ich möchte auf deinen besonderen Fund anstoßen.«

    Edgar strahlte.

    »Dann hat mich mein Kribbeln net getäuscht?«

    Pfarrer Zander schmunzelte. Sie tranken.

    Der Geistliche von Waldkogel nahm die Kopien aus seiner Aktentasche.

    »So, dann fangen wir an. Ich habe den Text übersetzt. Er war wirklich in Latein. Aber es waren viele Schreibfehler drin. Derjenige, der das niedergeschrieben hat, der war nicht so fit im Lateinischen. Das war früher oft so. Schau dir an, was ich herausgefunden habe!«

    Pfarrer Zandler schob die Blätter mit den Übersetzungen über den Tisch. Edgar schaute sie sich genau an.

    »Des muss eine Art amtliches Schreiben sein«, bemerkte Edgar.

    »Das denke ich auch. Es ist wahrscheinlich sehr alt. Zeigst du mir die Originale?«

    Edgar nickte. Wortlos stand er auf und ging aus dem Zimmer und brachte das Original.

    »So, hier ist es. Eine Lupe habe ich auch mitgebracht, damit Sie es ganz genau betrachten können.«

    Pfarrer Zandler besah sich die alten Dokumente genau.

    »Das habe ich fast vermutet, Edgar.«

    »Was?«, rief Edgar voller Aufregung.

    »Nach dem Material zu urteilen, ist es tatsächlich sehr alt.«

    Pfarrer Zandler lehnte sich zurück.

    »Damals, als die frommen Pilger auf dem ›Pilgerweg‹ unterwegs nach Rom waren oder noch ein weiteres Ziel hatten, war es nicht selten, dass sie Passierscheine kaufen mussten, wenn sie durch ein Gebiet wollten.«

    »Wie man heute für manche Länder ein Visum braucht?«

    »Genau, Edgar, so ähnlich war das. Die Grundherren entlang der Route wollten mitverdienen. Ganz so edel, wie es heute dargestellt wird, war die Pilgerei nicht. Es hatte zwar religiöse Gründe, aber es war auch ein Geschäft. Die Grundherren und die Rasthäuser an der Strecke verdienten nicht schlecht daran, es war eine Art Tourismus. Deine Dokumente belegen, dass auch in der Gegend um Waldkogel Geld verlangt wurde. Ich nehme an, es gab einen großen Grundherrn, dessen Familie auch die örtliche Geistlichkeit stellte, das war damals oft so. Deshalb ging alles Hand in Hand. Es wurden Messen abgehalten für die Pilger. Sie bekamen, natürlich gegen eine angemessene Kollekte, ein solches Dokument, einen Passierschein. Ohne einen Passierschein kamen sie nicht weit. Wer die Passierscheine ausstellte, hat sie auch kontrolliert. Du musst dir das wie Zollstationen vorstellen. Die Pilger zeigen das Dokument vor. Es wurde ein Siegel draufgedrückt. Dann durften sie passieren.«

    »Interessant, was es damals nicht schon alles gab«, sagte Edgar.

    Pfarrer Zandler schmunzelte.

    »Im Geldeinnehmen war der Mensch zu jeder Zeit sehr fantasievoll, Edgar. Gier ist keine Erfindung unserer Zeit. So, jetzt weiß, du, was Sache ist. Ich hoffe, ich konnte helfen, Edgar.«

    »Das haben Sie, Herr Pfarrer, das haben Sie sicherlich. Es ist nur schade, dass das genaue Datum nicht angegeben ist.«

    Pfarrer Zandler stimmte zu.

    »Ein Datum steht nicht drauf. Aber ich denke, am Inhalt kann man den Zeitraum gut eingrenzen. In den Papieren war vermerkt, dass der Pilger zum Geburtstag eines Heiligen in Rom sein wollte.«

    Sie tranken einen Schluck Bier.

    »Was wirst jetzt damit machen, Edgar?«, fragte Pfarrer Zandler.

    »Ich mache es wie immer. Ich lege es sorgfältig ab und erfreue mich daran. Sie wissen, dass ich keins meiner Fundstücke versilbere.«

    »Hm – ich denke, das Dokument ist älter als die älteste Kirchenurkunde, die ich habe. Weißt du, was das bedeutet?«, fragte Zandler.

    Edgar schüttelte den Kopf.

    Zandler trank noch einen Schluck Bier. Er schaute Edgar an.

    »Edgar, was ich dir jetzt sage, des behältst du erst für dich. Ich habe einen Verdacht. Aber da muss ich noch ein bisserl recherchieren.«

    Edgar nickte.

    »Gut, also höre mir genau zu. Aus der Tatsache, dass dieses uralte Dokument höchst wahrscheinlich Waldkogel darstellt, schließe ich, dass unser Waldkogel viel älter ist, als wir bisher angenommen haben. Ich will noch deutlicher werden. Dein Fund könnte von erheblicher geschichtlicher Bedeutung für uns sein, Edgar!«

    Edgar war sprachlos. Er stand auf, holte den Obstler und schenkte ein. Sie tranken.

    »Wie geht es jetzt weiter, Herr Pfarrer? Ich will net, dass bekannt wird… Sie wissen schon…«

    Pfarrer Zandler schmunzelte.

    »Ja, ich verstehe. Du hast Angst, dass Fragen gestellt werden, woher du das wertvolle Dokument hast.«

    Edgar nickte. Sein Hals war ganz trocken. Er trank das Bier aus und holte eine weitere Flasche.

    »Mei, des ist eine schwierige Kiste, Herr Pfarrer. Wenn ich beauftragt werde, mich um alte Häuser zu kümmern, dann soll ich mit dem alten Zeugs machen, was ich will. Die Bauherrn gehen davon aus, dass es drin nix mehr gibt, was wertvoll ist.«

    Edgar rieb sich die Stirn und stöhnte.

    »Du meinst, dass der Eigentümer doch Anspruch erheben könnte?«, fragte der Pfarrer.

    »Ja, ganz wohl ist mir nie, wenn ich etwas an mich nehme, was einen Wert hat. Sie verstehen?«

    »Ich verstehe, Edgar. Es ist eine Gratwanderung. Damit kennen wir uns hier in den Bergen sehr gut aus. Entweder man bewältigt den Grat, der zum Gipfel führt, oder man stürzt ab. Deshalb ist es gut, wenn es eine verlässliche Seilschaft gibt, die Schutz bietet.«

    Edgar schaute den

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