Warum hast du mich verlassen?: Fürstenkrone Classic 99 – Adelsroman
Von Anne Bodmann
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Dolly wollte gerade ihr Kunst- und Antiquitätengeschäft in der Münchner Innenstadt schließen, als ein später Gast an die Tür klopfte. Draußen stand … ihr Vater. »Vater, du?«, fragte sie erstaunt. In der Tat war es höchst ungewöhnlich, dass ihr Vater, Fürst Heribert von Wylerberg, seine Tochter aufsuchte. »Ich muss mit dir sprechen, Dolores«, sagte er. »Kann ich reinkommen?« »Natürlich, Vater. Nur …, es ist nicht aufgeräumt. Wir haben heute neue Waren bekommen.« »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Dolores. Ich kann mir denken, dass du nicht viel Platz hast. Ich werde deine Zeit auch nicht über Gebühr in Anspruch nehmen.« Der Weg ins Hinterzimmer führte über einen verwinkelten Gang, in dem sich Kisten und Kasten stapelten. Welch ein Unterschied zu Schloss Wylerberg, in dem sie früher einmal gelebt hatte! Auch ihrem Vater konnte das nicht verborgen bleiben. Mit rotem Kopf kramte Dolly Bücher und Prospekte von einem wunderschönen Louis Seize-Sessel fort und bat ihren Vater, darauf Platz zu nehmen. »Einen standesgemäßen Sessel kann ich dir zwar anbieten, Vater. Aber sonst hätte ich nur einen Cognac für dich«
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Buchvorschau
Warum hast du mich verlassen? - Anne Bodmann
Fürstenkrone Classic
– 99 –
Warum hast du mich verlassen?
Anne Bodmann
Dolly wollte gerade ihr Kunst- und Antiquitätengeschäft in der Münchner Innenstadt schließen, als ein später Gast an die Tür klopfte. Draußen stand … ihr Vater.
»Vater, du?«, fragte sie erstaunt.
In der Tat war es höchst ungewöhnlich, dass ihr Vater, Fürst Heribert von Wylerberg, seine Tochter aufsuchte.
»Ich muss mit dir sprechen, Dolores«, sagte er. »Kann ich reinkommen?«
»Natürlich, Vater. Nur …, es ist nicht aufgeräumt. Wir haben heute neue Waren bekommen.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Dolores. Ich kann mir denken, dass du nicht viel Platz hast. Ich werde deine Zeit auch nicht über Gebühr in Anspruch nehmen.«
Der Weg ins Hinterzimmer führte über einen verwinkelten Gang, in dem sich Kisten und Kasten stapelten. Welch ein Unterschied zu Schloss Wylerberg, in dem sie früher einmal gelebt hatte! Auch ihrem Vater konnte das nicht verborgen bleiben. Mit rotem Kopf kramte Dolly Bücher und Prospekte von einem wunderschönen Louis Seize-Sessel fort und bat ihren Vater, darauf Platz zu nehmen.
»Einen standesgemäßen Sessel kann ich dir zwar anbieten, Vater. Aber sonst hätte ich nur einen Cognac für dich«, sagte sie mit leichtem Spott in der Stimme.
»Da sage ich nicht nein, vorausgesetzt, dass es ein alter französischer Cognac ist.«
Schweigend bediente Dolly ihren Vater. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie meinte, ihr Vater müsste den Herzschlag hören. Was wollte der Fürst von ihr? Noch nie hatte er sie in ihrem Laden aufgesucht.
»Dein Bruder Ortwin wird heiraten, Dolores.«
Überrascht schaute Dolly auf. Ortwin, ihr kleiner Bruder?
»Aber er ist doch erst … höchstens zweiundzwanzig.«
»Das weißt du also noch«, sagte Fürst Heribert und lehnte sich zufrieden in dem Sessel zurück und fuhr fort: »Es hat sich so ergeben. Seine Zukünftige ist eine Reichsgräfin aus dem Uradel. Wir sind sehr froh über diese Verbindung. Wir hoffen, dass du an der Hochzeit teilnehmen wirst.«
Dolly erschrak. Eine solche Hochzeitsfeier bedeutete für sie eine Rückkehr in die Vergangenheit, die sie schon längst hinter sich gelassen hatte. Sie würde den Pomp einer Fürstenhochzeit erleben, müsste alle uralten Tanten und Großtanten begrüßen, würde ihre Fragen über sich ergehen lassen müssen. Je mehr sie darüber nachdachte, umso weniger Lust verspürte sie dazu.
»Wann ist denn die Hochzeit?«, fragte sie vorsichtig.
»Im nächsten Mai. Dann ist es auf Schloss Wylerberg am schönsten«, erklärte ihr Vater.
Dolly war erleichtert, das zu hören. Jetzt war September, bis zur Hochzeit vergingen also noch acht Monate.
»Das sind ja noch Ewigkeiten«, meinte sie leichthin. »Ob ich kommen kann, kann ich jetzt noch nicht übersehen. Was kann in acht Monaten alles passieren. Nun gut, ich nehme es mir fest vor.«
»Ich habe es nicht anders von dir erwartet«, meinte der Fürst. »Aber da ist noch etwas, mein Kind.«
»Ja?«, fragte Dolly gespannt. Wenn Fürst Heribert »mein Kind« zu ihr sagte, dann musste sie wachsam sein. Meist folgte dieser Einleitung eine unangenehme Mitteilung.
»Als du dein Elternhaus und deine Familie vor einigen Jahren so Knall auf Fall verlassen hast, da hast du leider auch den Schmuck deiner Mutter mitgenommen«, sagte der Fürst in kühlem Ton.
Dollys Gesicht verschloss sich, ihretwegen war der Vater noch nie nach München gekommen. Wegen einiger Schmuckstücke erschien er jedoch und besuchte sogar die abtrünnige Tochter.
»Du sagst es, Vater«, antwortete sie. »Es war der Schmuck meiner Mutter. In ihrem Testament hat sie ihn für mich bestimmt. Er war mein Anfangskapital. Ich weiß nicht, warum ich ihn hätte zurücklassen sollen.«
»Weil er traditionsgemäß bei einer Fürstenhochzeit von der Braut getragen wird. Die Braut des Fürsten oder des Erbprinzen, wie in diesem Fall, trägt den Familienschmuck der Wylerberg. Deine Mutter hätte ihn dir gar nicht vererben dürfen.«
»Sie hat es aber getan, und niemand hat dagegen protestiert. Ihr Testament ist längst rechtskräftig. Ich habe es angenommen. Also, was soll das Ganze?«
»Wir brauchen den Schmuck, Dolores, und wenn es nur leihweise ist.«
»Ich habe ihn nicht mehr, Vater.«
Der Fürst starrte seine Tochter mit großen erstaunten Augen an. Er fasste es nicht. Eine Wylerberg gab den wertvollen Familienschmuck aus der Hand?
»Das ist doch nicht dein Ernst?«, fragte er ungläubig.
»Es ist die Wahrheit, Vater. Ich hatte dich um einen Teil meines Erbes gebeten, als ich mein Geschäft eröffnen wollte. Das hast du abgelehnt. Ich habe trotzdem angefangen. Finanziert habe ich es mit einem Bankkredit und mit dem kleinen Vermögen, das mir meine Mutter hinterlassen hat, und mit ihrem Schmuck. Den habe ich sehr effektvoll im Schaufenster ausgestellt und hatte sofort viele interessierte Kunden.«
»Als ich dir die Auszahlung deines Erbes verweigerte, hat mich nur die Fürsorge für dich geleitet«, sagte der Fürst würdevoll. »Ich wollte dir eine Enttäuschung ersparen, denn dass dieses Geschäft eine Schnapsidee ist, das liegt doch auf der Hand. Ich ahnte ja nicht, wie halsstarrig du sein kannst.«
»Dann nimm es wenigstens jetzt zur Kenntnis, Vater, dass ich genauso dickköpfig bin wie du. Das Geschäft ist auch keine Schnapsidee, sondern geht gut. Ich habe einen festen Kundenstamm und viele Gelegenheitskunden. In Fachkreisen habe ich mir einen Namen gemacht. In Zweifelsfällen sind sogar meine Gutachten schon sehr geschätzt.«
»Das mag ja alles sein«, antwortete der Fürst gereizt. »Doch wie bekomme ich nun den Schmuck für Ortwins Braut?«
»Ich fürchte, gar nicht, Vater. Die meisten Stücke, Ring, Collier und Diadem, sind nach Amerika gegangen. Ein reicher Amerikaner hat sie bei einem Europa-Urlaub gekauft. Nur den Armreif hat er nicht kaufen können. Der war gerade beim Goldschmied wegen einer Reparatur. Und da der Herr seinen Urlaub nicht verlängern konnte, blieb der Armreif zunächst in meinem Besitz.«
Der Fürst atmete auf.
»Dann kannst du mir wenigstens den Armreif überlassen, Dolores.«
»Das geht auch nicht, Vater«, sagte Dolly und lächelte spitzbübisch. »Der ist nämlich auch verkauft. Ein Warenhausinhaber wollte ihn seiner Tochter zum achtzehnten Geburtstag schenken. Doch leider hat der gute Mann noch vor diesem Fest Konkurs gemacht, und sein gesamter Besitz kam unter den Hammer. Seine Kunstsammlung, das Tafelsilber und der Schmuck werden am nächsten Montag im Auktionshaus Werner versteigert. Vermutlich ist der Armreif auch dabei. Wenn du willst, kannst du hingehen und mitsteigern«
»Ich denke nicht daran«, sagte der Fürst wütend. »Das solltest du für mich tun, Dolores.«
»Ist dies ein Auftrag, Vater?«, fragte Dolly. »Natürlich könnte ich für dich hingehen. Ich bin bei Werner & Co gut bekannt. Aber dazu müsstest du mir einen festen Auftrag geben, schriftlich natürlich. Und außerdem solltest du mir ein Limit nennen, bis zu dem ich für dich steigern darf.«
»Meinst du, zwanzigtausend würden genügen?«
Dolly zog die Augenbrauen hoch.
»Damit wäre nicht einmal das Material bezahlt, Vater. Die Arbeit ist unvergleichlich und wird bestimmt ihre Liebhaber finden. Die Rubine sind auf eine Art geschliffen, die seit zwei Jahrhunderten nicht mehr üblich ist. Die Fassungen sind ungewöhnlich schön.«
»Da soll ich ein Vermögen bezahlen für einen Armreif, der eigentlich uns gehört!«, schimpfte der Fürst.
»Der MIR gehörte, Vater«, entgegnete Dolly sanft. »Aber wie du willst. Ich hatte mich von dem