Heißer Flirt mit dem Boss
Von Joanne Rock
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Über dieses E-Book
Endlich startet Sable in ihre Traumkarriere! Für den Job als Stylistin bleibt sie sogar bis spätabends im Studio und dreht im Designeroutfit ein Werbevideo. Das exklusive Kleid umschmeichelt ihren Körper, und Sable fühlt sich sexy wie nie. Plötzlich tritt auch noch ein absoluter Traummann durch die Tür – Roman Zayn! Als sein intensiver Blick auf ihr ruht, verspürt Sable ein Kribbeln am ganzen Körper. Sie weiß, am liebsten würden sie beide der Versuchung nachgeben. Es gibt nur einen Haken: Roman ist ihr Boss!
Joanne Rock
Joanne Rock hat sich schon in der Schule Liebesgeschichten ausgedacht, um ihre beste Freundin zu unterhalten. Die Mädchen waren selbst die Stars dieser Abenteuer, die sich um die Schule und die Jungs, die sie gerade mochten, drehten. Joanne Rock gibt zu, dass ihre Geschichten damals eher dem Leben einer Barbie als echten Menschen glichen. Heute, fast 40 Bücher später, ist sie stolz, Geschichten zu verfassen, deren Helden nicht zwingend in Malibu leben oder ein Cabrio fahren müssen, um wahre Liebe und Glück finden zu können. Die Autorin schreibt zeitgenössische sexy Liebesromane und historische Mittelalterromane. Ihre Bücher wurden in 24 Ländern veröffentlicht und in 19 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 erhielt sie den Romance Writers of America Golden Heart Award, den wichtigsten Preis für Nachwuchsautorinnen im Bereich Liebesromane. Die wichtigste Auszeichnung für publizierte Schriftstellerinnen in diesem Genre ist der RITA Award, für den Joanne Rock bereits dreimal nominiert war. Außerdem hat sie zahlreiche andere Preise bekommen. Sie schloss ein Studium an der Universität Louisville in Kentucky mit einem Master in Englisch ab und hat bereits als Lehrerin, als Fachkraft für Öffentlichkeitsarbeit und als Werbetexterin gearbeitet.
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Buchvorschau
Heißer Flirt mit dem Boss - Joanne Rock
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Joanne Rock
Originaltitel: „A Nine-Month Temptation"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA, Band 2220 1/2022
Übersetzung: Jana Wahrendorff
Abbildungen: reens87 / Getty Images, Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 1/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751508858
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Bester. Job. Überhaupt.
Sable Cordero nippte an dem feinen Champagner und prostete sich selbst in dem Ganzkörperspiegel zu, der im Zayn Designs Studio in Manhattan hing. Hier arbeitete sie seit drei Monaten als Stylistin. In welcher anderen Branche hätte eine geschiedene Landpomeranze aus Louisiana die Chance bekommen, sich in feinste Haute Couture der heißesten neuen Marke des Jahres zu schmeißen? Natürlich gehörte dieses Kleid nicht ihr. Das würde sie sich nie leisten können. Doch heute Abend durfte sie das seidene Kunstwerk für ein Social-Media-Video tragen, das sie nach Feierabend drehte. Der Designer Marcel Zayn hatte sie sofort bekräftigt, als sie den Wunsch geäußert hatte, ein Werbevideo zu drehen. Nicht eine Sekunde hatte er bei dem Gedanken gezögert, dass sie so spät noch unbeaufsichtigt im Studio sein würde.
Sie war wirklich stolz darauf, dass er ihr so sehr vertraute. Mit neunundzwanzig war Sable älter als alle anderen in diesem Modehaus, abgesehen von dem Designer selbst. Sie war so unendlich dankbar, dass sie nach dem kurzen Umweg über eine unglückliche Ehe jetzt die Möglichkeit hatte, ihren Traum zu leben und als Stylistin zu arbeiten.
Das Schicksal hatte ihr eine zweite Chance gegeben. Für Sable war das nicht selbstverständlich.
In einem früheren Leben hatte sie einen Abschluss in Modedesign von der Louisiana State University ergattert. Doch dann hatte ein Politikstudent ihr das Blaue vom Himmel versprochen und sie davon überzeugt, statt ihres eigenen Traums lieber seinen zu verfolgen. Rückblickend war es nicht allzu verwunderlich, dass er sie verlassen hatte, sobald sie nicht mehr seiner Vorstellung von einer guten Ehefrau entsprach. Sable hatte auf die harte Tour lernen müssen, dass manche Männer Frauen wollen, die sie nach ihren Wünschen formen können.
Inzwischen hatte Sable die Verbitterung, mit der ihr Ex-Mann sie infiziert hatte, im Großen und Ganzen abgeschüttelt. Trotzdem drehte sie jetzt die Lautstärke voll auf, als Beyoncé sie aufforderte, den Mittelfinger in die Luft zu strecken und sich von dem Kerl zu verabschieden.
Mit so einem Traumjob konnte sie gar nicht verbittert sein. Sie lebte zwar von der Hand in den Mund und wohnte in einem kleinen Zimmer in einem Haus in Brooklyn, in dem auch noch drei andere Frauen lebten, aber immerhin konnte sie diesen tollen Ort ihr Zuhause nennen.
Sable tanzte barfuß über das Parkett. Heute Abend drehte sie ein Video, in dem sie die Champagner-Marke präsentierte, für die Zayn Designs ein paar gesponserte Anzeigen schalten sollte. Eine günstige Möglichkeit für das junge Modehaus, seine Reichweite zu erhöhen. Sable musste in dem Fall nicht wie ein Model aussehen – sie filmte sich ohnehin nur von hinten. So waren die dramatischen Bänder der Nackenschnürung zu sehen, die ihr über die nackte Haut fielen und die geschmeidige Seide streiften, die ihre Hüften umspielte.
Vorsichtig, damit sie das Getränk nicht verschüttete, lief sie durch das Loft in Tribeca und ging sicher, dass alle Requisiten an der richtigen Stelle standen. Sie hatte die interessantesten Möbel des Designers ausgewählt und alle in den offenen Bereich des Lofts geschleppt, durch den sie mit dem Kleid stolzieren wollte. Sie hatte den Strahler ausgerichtet und die dunklen Ecken mit ein paar Stehlampen ausgeleuchtet. Nicht besonders professionell, aber es würde schon gehen. Ihre Videoidee war auch nicht sonderlich ausgefallen. Sie wollte dieselbe Bewegung zweimal filmen – einmal heute Abend in der schwarzen Version des Seidenkleides und einmal bei Tageslicht, wenn sie das gleiche dramatische Kleid in Weiß trug. Dann würde sie die beiden Szenen zusammenschneiden.
Sie war fast so weit. Es fehlte nur noch ein bisschen mehr Mut, um sich am Catwalk-Gang zu versuchen.
„Auf mich." Sie hob das Glas an die Lippen, ließ die sprudelnden Bläschen ihre Nase kitzeln und nahm einen großen Schluck.
Die Champagnerflasche sollte im Video halb leer sein, und dass sie den lächerlich teuren Inhalt nicht einfach in den Abfluss schütten konnte, war ja wohl klar. Ihn selbst zu trinken war mehr als angemessen. Außerdem konnte sie die zusätzliche Portion Selbstbewusstsein gut brauchen, die das Prickelwasser ihr gab. Denn das Kleid saß eng wie eine zweite Haut, und sie war kurz davor, ihren Hintern in gnadenlosem HD zu filmen. Dafür brauchte sie Alkohol und Beyoncé. Die Zayn-Videos hatten immerhin jedes Mal über hunderttausend Klicks.
Und ja, vielleicht hatte sie sich entschieden, selbst in dem Video aufzutauchen, um ihrem Ex endgültig den Mittelfinger zu zeigen. Heute hatte ihre Mutter sie angerufen, um ihr zu erzählen, dass er mit seiner neuen Frau ein Kind erwartete. Mit der Frau, die ihren Platz eingenommen hatte, bevor Sable überhaupt gewusst hatte, dass ihr Mann sie nicht mehr wollte.
Sie nahm ihm zwar nicht übel, dass er sich weiterentwickelt hatte, aber sie nahm es ihm verdammt noch mal sehr übel, dass er sie verlassen hatte, weil sie ihm kein Kind geschenkt hatte. Sie hatte es doch versucht. Klar war es schmerzhaft gewesen, dass sie ihre Ehe nicht hatte retten können. Noch schmerzhafter war allerdings die Erinnerung an ihre Fehlgeburt. Der Verlust war so grässlich. Umso schlimmer, dass ihr Ex sich einfach eine fruchtbarere Frau gesucht hatte.
Das rechtfertigte die Queen-B-Beschallung und alles an Girlboss-Attitüde, die sie in dem Kleid aufbringen konnte. Sable glitt in ihre wahnsinnig hohen Stilettos, in denen einfach jedes Bein zum Anbeißen aussah. So sexy hatte sie sich schon sehr, sehr lange nicht mehr gefühlt.
Ungefragt drängte sich ein Bild von Roman Zayn in ihren Kopf. Roman gehörte das Modehaus. Er war Marcels älterer Bruder und Herrscher über das Imperium. Oder vielleicht sah Sable ihn auch nur so, weil seine düstere, grüblerische Art einfach an ihrer professionellen Zurückhaltung vorbeispaziert war und etwas Unartiges in ihrem Inneren angestellt hatte, als sie sich das erste Mal getroffen hatten. Sie hatten in ihrer ersten Woche im neuen Job nur ein paar Worte gewechselt, bevor er wieder nach L.A. verschwunden war. Dort leitete er Zayn Equity, ein globales Vermögensverwaltungsunternehmen. Trotzdem hatte sein durchdringender Blick sie tief getroffen und ihre Fantasie auf eine lüsterne Reise geschickt.
Es war albern, wirklich. Bloß eine unrealistische Spinnerei, die zu nichts führen würde, weil Roman nichts mit dem Tagesgeschäft im Modehaus am Hut hatte. Und dennoch hatte sie sich in diesem Moment, als er sie nach ihren Erfahrungen – natürlich im Modebereich – gefragt hatte, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder weiblich gefühlt.
Also überließ sie dieser Erinnerung die Oberhand, atmete tief durch und hielt den Finger über den Aufnahmeknopf ihres Handys, das vor ihr in einem Stativ steckte.
Oh ja, auch sie entwickelte sich weiter. Verfolgte ihren Traum.
In drei, zwei, eins …
Roman Zayn hörte die Musik, als seine Limousine vor dem Gebäude hielt, in dem sein Bruder arbeitete. Wenn man bedachte, dass das Loft von Zayn Designs im siebten Stock war, erschien das Roman doch recht … überzogen. Aber auf keinen Fall untypisch für Marcel. Für den Rest der Familie war er das schwarze Schaf, nur für Roman nicht. Marcel lebte sein Leben so, wie es ihm passte, und dafür bewunderte Roman ihn. Genau deshalb war er jetzt auch sein Geschäftspartner. Marcel hatte vielleicht nicht Romans Finanz-Knowhow, dafür aber ausreichend Ahnung von Mode.
Abgesehen davon war Marcel für Roman da gewesen, als er das schlimmste Jahr seines Lebens hatte durchstehen müssen. Als seine Frau gestorben war, war er durch die Hölle gegangen, und Marcel hatte als Einziger nach ihm gesehen und mehr als nur hohle Phrasen für ihn übriggehabt. Dafür war er ihm etwas schuldig.
So sehr er seinen Bruder auch liebte, er wusste genau, dass Marcel dazu neigte, sich für seine Kunst zu verausgaben. Roman hatte zugesagt, so oft es ging im Atelier vorbeizuschauen, damit das Budget nicht ausgeschöpft wurde, bis sie das Publikum gefunden hatten, das Marcels Visionen ertragen konnte. Hoffentlich bedeutete die Pop-Hymne, die um zehn Uhr abends aus dem Fenster im siebten Stock dröhnte, dass sein Bruder gerade Überstunden schob, um genau dieses Ziel zu erreichen. Er hatte sich nicht darauf eingestellt, ihn heute persönlich anzutreffen. Eigentlich wollte er in der kleinen Suite neben der Werkstatt verschwinden und ein paar Stunden Schlaf nachholen, bevor er Marcel morgen früh abfing. Und er hatte darauf gehofft, auch sonst niemanden im Studio anzutreffen.
Wie zum Beispiel die neue Stylistin, die er auf seinem letzten Abstecher nach New York kennengelernt hatte. Die Südstaaten-Sirene, die nur ein paar Worte zu ihm hatte sagen müssen, um ein loderndes Feuer in ihm zu entfachen.
Er hatte Zayn Designs länger als sonst gemieden, um ihr aus dem Weg zu gehen. Seit dem Tod seiner Frau verweigerte er sich zwar nicht grundsätzlich weiblicher Gesellschaft, doch er stillte seinen Durst lieber mit Frauen, die ihm nicht so sehr unter die Haut gingen. Die aufregende Sable war einfach zu schön, um wahr zu sein.
Wenn er heute schon mit Marcel sprach, konnte er morgen ganz früh wieder verschwinden, bevor sie im Studio auftauchte.
Er ging durch den geziegelten Torbogen und öffnete mit seiner Schlüsselkarte die schmiedeeiserne Tür, um dahinter in den Fahrstuhl zu steigen. Hier war die Musik nur noch gedämpft zu hören. Er zog einen zweiten Sicherheitsschlüssel aus der Tasche und schickte den Aufzug nach oben.
Als der Aufzug sich endlich in Bewegung setzte, zog Roman seine Krawatte aus. Für die Videokonferenzen auf dem Flug von L.A. hierher hatte er sie gebraucht, doch sein Bruder würde ihn wegen seines spießigen Looks nur aufziehen. Die Kunden seines Vermögensverwaltungsunternehmens lebten in einer anderen Welt. Wenigstens das Hemd, das er trug, war von Marcel. Natürlich entwarf sein Bruder hauptsächlich Kleidung für Frauen, doch die Männerkollektion war genauso fantastisch. Maßgeschneidert, mit Perlmuttknöpfen und französischen Nähten.
Roman stopfte die Krawatte gerade in seine Aktentasche, als die Türen zum Loft aufglitten. Die Musik ließ den Boden vibrieren, Trompeten heulten, und ein Schlagzeug donnerte so laut wie in einer Disco. Das Loft war hell erleuchtet.
Doch weder das Licht noch die Musik brachten ihn aus dem Konzept.
Diese Ehre gebührte der Frau, die in einem schwarzen, engen Seidenkleid von ihm wegstolzierte. Ihr glänzendes, dunkles Haar hatte sie zu einem lässigen Knoten hochgebunden und eine geflochtene Strähne darumgewickelt, wie um die Mähne nachträglich zu bändigen. Das Kleid war rückenfrei. Völlig rückenfrei. Der Stoff bedeckte bloß ihren runden Hintern, umschmeichelte die entblößten Grübchen direkt darüber, als müssten sie beweisen, wie unheimlich sexy sie waren.
Zwei dicke Bänder fielen aus einem Knoten in ihrem Nacken und hingen zwischen ihren Schulterblättern. Als die Frau sich bewegte, ließ sie ihre Hüften einladend schwingen – so verführerisch, dass er selbst auf zehn Meter Entfernung ihrem Bann verfiel. Lässig hielt sie ein Champagnerglas in den Fingern, während sie durch kitschige Büsten von Komponisten wandelte. Sie lief an ihnen vorbei, als wären es liebende Verehrer, strich einem flüchtig über die Wange, stieß den nächsten neckisch mit der Hüfte an.
Sie war so heiß, dass es ihm den Atem verschlug. Sein Herz pochte wild in demselben Takt, in dem ihre Stilettos auf dem Boden klackten.
Tap. Tap. Tap.
Wie war das möglich? Er wollte sie packen. Diese kecken Hüften an sich ziehen.
Bis sie innehielt und einen lasziven Blick über die Schulter warf. Und bei seinem Anblick plötzlich einen Schrei ausstieß.
Das Champagnerglas zersplitterte auf dem Parkettboden.
Mist.
Sie war es! Als er in ihr genau die Frau erkannte, der er eigentlich aus dem