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Oh, Marika!: Toni der Hüttenwirt Classic 62 – Heimatroman
Oh, Marika!: Toni der Hüttenwirt Classic 62 – Heimatroman
Oh, Marika!: Toni der Hüttenwirt Classic 62 – Heimatroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Oh, Marika!: Toni der Hüttenwirt Classic 62 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Die beliebte Schriftstellerin Friederike von Buchner hat mit dieser Idee ein Meisterwerk geschaffen: Die Sehnsucht des modernen Großstadtbewohners nach der anderen, der ursprünglichen Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.

Oh, Marika! Ist dieses Madl noch zu bremsen? Die kleine Franziska blieb stehen. Wütend stemmte sie die Hände in die Seite. »Mei, Basti, bist deppert! Dann geh doch alleine!« »Ist dir die Puste ausgegangen?« grinste Sebastian, ihr älterer Bruder. »Mein Schulranzen ist heute viel schwerer als deiner!« »Na, dann gib ihn her! Ich trage ihn dir!« Franziska reichte ihrem Bruder den Ranzen. Er hängte ihn sich vor die Brust. »Nun mach aber schon! Jetzt hast keine Ausrede mehr!« Sebastian stürmte weiter den Pfad zur Berghütte hinauf. Atemlos und überhitzt kamen die Kinder auf der Berghütte an. »Mei, ihr glüht ja!« Franziska nickte nur. Sie schenkte sich hintereinander zwei Gläser frisches Quellwasser ein und trank sie in einem Zug aus.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Mai 2021
ISBN9783740980146
Oh, Marika!: Toni der Hüttenwirt Classic 62 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Oh, Marika! - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt Classic

    – 62 –

    Oh, Marika!

    Ist dieses Madl noch zu bremsen?

    Friederike von Buchner

    Die kleine Franziska blieb stehen. Wütend stemmte sie die Hände in die Seite.

    »Mei, Basti, bist deppert! Dann geh doch alleine!«

    »Ist dir die Puste ausgegangen?« grinste Sebastian, ihr älterer Bruder.

    »Mein Schulranzen ist heute viel schwerer als deiner!«

    »Na, dann gib ihn her! Ich trage ihn dir!«

    Franziska reichte ihrem Bruder den Ranzen. Er hängte ihn sich vor die Brust.

    »Nun mach aber schon! Jetzt hast keine Ausrede mehr!«

    Sebastian stürmte weiter den Pfad zur Berghütte hinauf.

    Atemlos und überhitzt kamen die Kinder auf der Berghütte an.

    »Mei, ihr glüht ja!«

    Franziska nickte nur. Sie schenkte sich hintereinander zwei Gläser frisches Quellwasser ein und trank sie in einem Zug aus.

    »Der Basti ist gerannt!« beschwerte sie sich. »Den ganzen Weg von der Oberländer Alm herauf.«

    Basti ging auf die Beschwerde seiner Schwester nicht ein. Er kam sofort zur Sache.

    »In drei Wochen gibt es einen Wettkampf auf dem Bergsee. Jeder Schüler kann daran teilnehmen. Ich will auch daran teilnehmen! Ich bin der Kapitän und Steuermann – und die Franziska, die kann dann Matrose spielen.«

    »So! Da seid ihr euch schon einig, wie?«

    »Hilfst du mir beim Bauen eines Floßes?« beantwortete Basti Tonis Frage mit einer Gegenfrage.

    Anna stand am Küchenherd. Sie drehte sich um.

    »So einfach ist das nicht! Ohne Schwimmwesten lasse ich euch nicht auf das Wasser.«

    »Puh! Anna! Mei, wir brauchen doch keine Schwimmwesten! Wir können beide schwimmen wie die Fische. Außerdem ist des ganz nah am Ufer. Da ist der Bergsee nicht tief.«

    Anna schüttelte den Kopf und schaute Toni an.

    Dieser erinnerte sich, wie er damals als Bub zusammen mit seiner Schwester Maria an Bootsrennen teilgenommen hatte.

    »Anna, da kann net viel passieren! Ich und die Maria haben als Kinder auch mitgemacht. Des ist immer ein Mordsspektakel.«

    »Das mag sein! Aber ich gebe nicht nach! Ohne Schwimmwesten kommen die beiden mir nicht aufs Wasser!«

    Toni rieb sich das Kinn. Jetzt stand er zwischen seiner lieben Frau und den Kindern.

    »Schwimmwesten hat hier keiner an!« sagte er leise.

    Anna rührte in der Pfanne. Sie röstete Zwiebeln.

    »Toni, du kennst dich beim Klettern in den Bergen aus. Da rede ich dir nicht hinein. Du würdest niemanden mit in die Steilwand nehmen, der keinen Helm trägt. Ein Steinschlag kann immer mal abgehen! Das sind deine Worte. Ich bin aus dem hohen Norden und kenne mich mit dem Wasser aus. Zugegeben, der Bergsee ist kein Meer. Aber seine Tücken hat er. Das weiß ein jeder in Waldkogel. Das Wasser ist eiskalt.«

    Sebastian strahlte Anna an.

    »Dann kannst du vielleicht noch besser ein Floß bauen als der Toni!«

    »Gibt es Vorschriften, wie das Floß sein muß?«

    »Naa! Es muß schwimmen können.«

    Toni, der selbst einmal an so einem Wettbewerb teilgenommen hatte, erkläre es Anna genau. Die Freiwillige Feuerwehr von Waldkogel verankerte rund um den See Bojen. Diese bildeten eine Art Schiffahrtstraße. Der Wasserweg wies Kurven und Spitzkurven auf, um die galt es, das Wasserfahrzeug herumzubringen. Auf dem Weg um den Bergsee konnten die Kinder Luftballons abstechen, was Punkte gab. Luftballone und Säckchen mit Süßigkeiten hingen an Stangen über der Strecke. Bürgermeister Fritz Fellbacher nahm mit der Stoppuhr die Zeit, und seine Helfer notieren die Punkte. Wer den gesamten See in der besten Zeit und mit den meisten Punkten umrundete, war Sieger.

    Die schwierigste Aufgabe war das Herstellen des Schwimmkörpers. Er mußte eigenhändig aus Holz gebaut sein und sich wie eine Gondel durch Staken oder Paddeln fortbewegen lassen.

    »Des gibt einen tollen Spaß, Anna!« begeisterte sich Sebastian.

    »Gut, ich bin einverstanden, daß ihr mitmacht!« seufzte Anna. »Ich kann euch ja nicht den Spaß verderben. Aber Schwimmwesten werden angezogen, das ist das mindeste. Ich werde bei meinen Verwandten in Hamburg anrufen. Sie werden euch zwei Schwimmwesten schicken und was ihr sonst noch so gebrauchen könnt.«

    »Sonst brauchen wir nix!«

    »Sebastian! Wer kennt sich mit Wassersport aus?«

    »Du, Anna! Heißt des, daß du uns helfen tust?«

    Anna lächelte.

    »Ja! Und ich verspreche euch, daß man sich noch nach Jahren an euer Gefährt erinnern wird. Habt ihr schon einen Namen?«

    »Einen Namen?«

    »Sicher! Alles, was auf dem Wasser schwimmt, muß getauft werden!«

    »Mit Champagner? Wie bei einer richtigen Schiffstaufe?«

    »Nein, Basti! Eine Bottel Bier paßt eher in die Berge!«

    Franziska überlegte. Dabei spielte sie träumerisch mit ihren Locken.

    »Anna! Wir taufen es ›Anna‹!«

    Sebastian war einverstanden.

    »Wann fangen wir an zu bauen, Toni?«

    »Des hat noch ein bisserl Zeit! So lange dauert des net, bis wir des Holz zusammen haben.«

    Anna grinste.

    »Da irrst du dich, Toni! Du wirst schon richtig gefordert werden. Ich mache dir später eine Skizze. Da weißt du, wie ich mir das vorstel-

    le.«

    »Des ist ja super, Anna!« jubelte Sebastian. »Mei, da werden die anderen aber Augen machen.«

    »Das werden sie, das verspreche ich euch! Als erstes redet ihr mit dem Xaver-Opa. Der soll den Schuppen ausräumen. Der wird unsere Werft.«

    Toni legte die Stirn in Falten. Das hörte sich nach viel Arbeit an. Anna schien wirklich große Pläne zu haben. Dabei war jetzt in der Hochsaison sehr viel zu tun. Wo sollte er die Zeit hernehmen? Nun ja, irgendwie wird es schon gehen, dachte er. Mein Vater wird sicherlich auch helfen.

    »So, ihr räumt jetzt schön eure Zimmer auf. Wenn ihr fertig seid, dann setzen wir uns zusammen, und ich zeichne euch den Plan.«

    Franziska und Sebastian rannten davon.

    »Des scheint ja ein größeres Vorhaben zu werden, Anna?«

    »Ja, vielleicht!« sagte sie lächelnd.

    »Dir macht es auch Freude, wie?«

    »Ja, Toni! Die Berge sind wunderbar. Ich bin glücklich hier. Ich möchte nirgends anders sein. Aber irgendwo in meinem Herzen ist ein kleiner Bereich, der schneller schlägt, wenn es um Wasser, Schiffe, Wind und Wellen geht.«

    Toni nahm seine Anna fest in die Arme und küßte sie.

    »Ist schon recht, Anna! Allen im Tal soll in Erinnerung gerufen werden, daß du von der Waterkant kommst.«

    Ein leichter Brandgeruch stieg ihnen in die Nase.

    »Die Zwiebeln!«

    Anna riß sich von Toni los und zog die Pfanne vom Feuer. Zum Glück waren sie nicht sehr angebrannt.

    *

    Es war später Samstagnachmittag. Norbert Cornelius saß mit seiner Frau Simone und den beiden erwachsenen Kindern, Bernd und Marika, auf der Terrasse ihrer schönen Villa. Die Sonne schien von einem wolkenlosen blauen Himmel. Vater und Sohn unterhielten sich angeregt. Bernd, Marikas älterer Bruder, war ein begeisterter Sportler. Während sich dieser mit seinem Vater unterhielt, überlegte Marika, in welchen Sportarten er aktiv war. Bernd lief Marathon, nahm an Ironman-Wettbewerben teil, segelte, tauchte, war Automotorsportler, ritt Dressur, fuhr Ski und Bob. Er konnte Bogenschießen und hatte in Judo und Karate mehrere schwarze Gürtel. Norbert Cornelius war sehr stolz auf seinen Sohn.

    »Natürlich werden wir deine neusten sportlichen Erfolge in unserer nächsten Hauszeitschrift groß herausstellen«, drang Norberts Stimme an das Ohr seiner Tochter.

    Marika lag auf einer Liege und sonnte sich. Sie hob kurz den Kopf. Ihre wütenden Blicke waren hinter der Sonnenbrille nicht zu sehen. Sie war wütend – ärgerlich – mal wieder enttäuscht. Immer, immer stand ihr sportlicher Bruder bei ihrem Vater im Mittelpunkt des Interesses. Marika atmete tief durch. Es war immer dasselbe. Wenn Bernd in Vaters Nähe ist, dann vergißt er, daß es mich auch noch gibt, dachte Marika bitter.

    Die junge Frau kam mehr nach ihrer Mutter und war künstlerisch, mehr musisch begabt. Marika spielte mehrere Instrumente und besuchte sehr erfolgreich eine private Musikhochschule.

    Norbert Cornelius war selbst Hochleistungssportler gewesen, bevor er nach dem Ende seiner aktiven Karriere ein Versandhaus für hochwertige Sportartikel eröffnete. Eine gute Werbemaßnahme war die Hauszeitschrift, die monatlich kostenlos an alle Kunden verschickt wurde. Alle Artikel, die Cornelius anbot, liefen als Lizenzen unter der Marke ›Cornelius Sportswear‹. Da paßten die Erfolge ihres Bruders gut ins Konzept. Schon seit frühester Kindheit war Sport seine Leidenschaft. Damit war er in die Fußstapfen seines Vaters getreten.

    Ich kann leisten, was ich will, ich kann die besten Noten heimbringen, die wunderbarsten Konzerte geben, das ist alles nichts im Vergleich mit dem, was mein lieber Bruder macht, dachte Marika bitter. Für Vater zählt nur Sport, Sport – und nochmals Sport.

    Marika war nicht sportlich. In ihrer Kindheit waren Versuche in Sportvereinen kläglich gescheitert, sei es Tennis, Golf oder Schwimmen. Marika war immer unter den Letzten, wie sehr sie sich auch bemühte.

    Noch immer klangen ihr die Worte ihres Vaters in den Ohren, daß es für ein Mädchen auch nicht schlimm sei, unsportlich zu sein. Bei Mädchen und jungen Frauen käme es schließlich auf anderes

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