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Wer ist Wendy wirklich?: Toni der Hüttenwirt 266 – Heimatroman
Wer ist Wendy wirklich?: Toni der Hüttenwirt 266 – Heimatroman
Wer ist Wendy wirklich?: Toni der Hüttenwirt 266 – Heimatroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Wer ist Wendy wirklich?: Toni der Hüttenwirt 266 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Anna spülte das Frühstücksgeschirr, Toni trocknete ab. Der Morgensturm, wie Anna die Zeit am Morgen scherzhaft nannte, war vorbei. Alle Hüttengäste hatten gefrühstückt und waren zu ihren Wanderungen und Gebirgstouren aufgebrochen. Bis die ersten Tagesgäste eintrafen, würde es noch dauern. Toni und Anna beeilten sich fertig zu werden, um ihre gemütliche Pause genießen zu können. Die Kaffeepause auf der Terrasse der Berghütte war ein Ritual der beiden. »So, jetzt haben wir es, Anna! Das frische Kaffeewasser ist auch fertig. Du kannst schon mal rausgehen. Ich brühe den Kaffee auf und bringe dir ihn.« »Drei Becher, Toni!« »Drei, wieso drei, will Alois auch einen Kaffee?« »Drei Becher, weil Franziska auf dem Holzplatz sitzt und vor sich hin brütet.« »Mei, ist die Franziska heute nicht auf den Bichler Hof gegangen?« Toni schob die Scheibengardine des Küchenfensters etwas zur Seite und spähte kurz hinaus. Franziska saß zusammengekauert auf einem Stuhl, mit den Armen umschlang sie die angezogenen Beine, ihr Kinn stützte sie auf ihren Knien auf. Toni drehte sich um und schaute Anna verwundert an. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte er. »Seit wann sitzt sie dort draußen?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Sept. 2020
ISBN9783740971571
Wer ist Wendy wirklich?: Toni der Hüttenwirt 266 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Wer ist Wendy wirklich? - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 266 –

    Wer ist Wendy wirklich?

    Toni kann nicht mehr ruhig schlafen...

    Friederike von Buchner

    Anna spülte das Frühstücksgeschirr, Toni trocknete ab. Der Morgensturm, wie Anna die Zeit am Morgen scherzhaft nannte, war vorbei. Alle Hüttengäste hatten gefrühstückt und waren zu ihren Wanderungen und Gebirgstouren aufgebrochen. Bis die ersten Tagesgäste eintrafen, würde es noch dauern.

    Toni und Anna beeilten sich fertig zu werden, um ihre gemütliche Pause genießen zu können. Die Kaffeepause auf der Terrasse der Berghütte war ein Ritual der beiden.

    »So, jetzt haben wir es, Anna! Das frische Kaffeewasser ist auch fertig. Du kannst schon mal rausgehen. Ich brühe den Kaffee auf und bringe dir ihn.«

    »Drei Becher, Toni!«

    »Drei, wieso drei, will Alois auch einen Kaffee?«

    »Drei Becher, weil Franziska auf dem Holzplatz sitzt und vor sich hin brütet.«

    »Mei, ist die Franziska heute nicht auf den Bichler Hof gegangen?«

    Toni schob die Scheibengardine des Küchenfensters etwas zur Seite und spähte kurz hinaus.

    Franziska saß zusammengekauert auf einem Stuhl, mit den Armen umschlang sie die angezogenen Beine, ihr Kinn stützte sie auf ihren Knien auf.

    Toni drehte sich um und schaute Anna verwundert an.

    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte er. »Seit wann sitzt sie dort draußen?«

    »Oh, schon eine Weile, ungefähr seit einer Stunde. Ich dachte, sie wäre längst gegangen. In den letzten Tagen war sie ja noch vor uns aufgestanden, damit sie rechtzeitig auf dem Bichler Hof ist. Heute Morgen ist sie später aufgestanden. Sie hätte verschlafen, erklärte sie, nahm sich einen Becher Kaffee und ging hinter die Berghütte. Hast du sie nicht gesehen?«

    »Naa, ich war auf der Terrasse und habe die Gäste bedient.«

    »Wahrscheinlich ist sie an dir vorbeigehuscht.«

    »Was hat sie?«, fragte Toni. »Weißt du etwas?«

    Anna streichelte Tonis Wange. »Hör auf, so besorgt zu schauen, Toni. Irgendetwas wird sie beschäftigen. Sie wird schon reden, wenn sie will.«

    Toni verließ die Küche und ging in Franziskas Zimmer. Vielleicht würde er dort einen Hinweis finden. Mit großen Augen blieb er im Türrahmen stehen. Franziskas Kleiderschrank war komplett leer. Der Inhalt lag war überall verteilt, auf dem Stuhl und dem Schreibtisch. Mehrere Haufen Kleidung lagen auf dem Boden, dazwischen waren Schuhe verstreut.

    Toni eilte zurück in die Küche.

    »Anna, das musst du dir ansehen! In Franziskas Zimmer sieht es aus, als wären dort Einbrecher gewesen und hätten alles durchwühlt.«

    Anna folgte Toni. Sie schaute auf das Chaos und schüttelte den Kopf. »Vielleicht wollte sie aufräumen?«

    »Anna, so sieht das nicht aus. Das ist totale Unordnung. Bei Franziska wundert mich das sehr. Sie war doch immer so ordentlich.«

    Anna schloss die Tür.

    »Toni, kein Wort darüber zu Franziska!«

    »Warum? In ihrem Zimmer sieht es aus wie in einem Saustall.«

    Anna ließ ihn stehen und ging zurück in die Küche. Sie nahm zwei Becher und füllte sie mit Kaffee, dann ging sie auf die Terrasse. Toni folgte ihr.

    »Mei, Anna, sage schon etwas«, drängte Toni.

    Anna nahm einen Schluck Kaffee. Sie schmunzelte.

    »Unsere Franziska ist nicht mehr die kleine Franzi. Sie wird demnächst achtzehn, und da hat man schwere Sorgen.«

    »Aber dann müssen wir ihr helfen, Anna. Sie ist doch unser Madl.«

    Toni rieb sich das Kinn. Er hatte nicht mitbekommen, dass Anna gescherzt hatte.

    »Meinst du, sie hat kein Vertrauen mehr zu uns?«

    »Toni, wenn du jetzt daran denkst, dass Franziska nicht unser eigenes Kind ist und sie sich deshalb so verhält, dann liegst du falsch. Ich kenne dich und weiß, was in deinem Kopf vor sich geht. Unsere Franziska verhält sich ganz normal, wie alle Madln in ihrem Alter.«

    Jetzt schüttelte er den Kopf.

    »Toni, ruf doch in Hamburg an, bei meiner Großmutter!«

    Anna war bei ihrer Großmutter aufgewachsen, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren.

    »Sie kann dir Geschichten erzählen, die du nicht für möglich gehalten hättest. Als ich so alt war, wie jetzt Franziska, sah es in meinem Zimmer oft so wild aus. Das ging vorbei. Bei Franziska wird es auch vorbeigehen. Je weniger wir ihre Stimmungen beachten, desto besser ist es für sie – und für uns. Tun wir einfach so, als sei alles ganz normal. Was es ja im Grunde auch ist. Es geht vorbei.«

    Toni stöhnte.

    »Okay, ich werde mich bemühen, so zu tun, als hätte ich nichts gesehen. Das mit der Unordnung ist eine Sache. Aber warum sitzt sie hinten auf dem Holzplatz? Warum ist sie nicht rübergegangen auf den Bichler Hof? Ich mache mir Sorgen. Vielleicht sollte ich bei den Meiningers anrufen.«

    »Das werden wir bleiben lassen, Toni«, sagte Anna entschieden. »Wie würde das aussehen?«

    »Gut, dann fahre ich später vorbei. Es kann wie zufällig aussehen. Außerdem sind wir Sebastians und Franziskas gesetzliche Vertreter und regeln für sie die Angelegenheiten mit ihrem Erbe.«

    »Nur noch für Franziska! Sebastian ist volljährig.«

    »Aber er hat uns eine Vollmacht gegeben, dass wir für ihn die Angelegenheiten wahrnehmen können. Kommt Sebastian bald wieder?«

    Anna trank einen Schluck Tee.

    »Er wollte uns am nächsten Wochenende besuchen.«

    »Anna, das ist gut. Vielleicht kann er herausfinden, was in Franziskas Kopf vor sich geht.«

    »Toni, also wirklich, habe doch Geduld! Franziska wird uns schon einbeziehen, wenn sie will.«

    »Vielleicht hat sie Liebeskummer? Sie himmelt doch Lukas Meininger an.«

    Anna zuckte mit den Schultern.

    »Ich weiß es nicht. Aber ich denke, es ist nicht so.«

    »Warum? Du sagtest doch, dass du es nicht weißt.«

    Anna seufzte. »Toni, du machst es mir und dir selbst heute unnötig schwer. Okay, ich erkläre es dir. Hätte Franziska Liebeskummer, dann würde sie heulen. Sie würde schluchzend auf ihrem Bett liegen, nichts essen. Doch Franziska hatte gestern Abend sehr guten Appetit.«

    Toni trank seinen Kaffee. Er schaute über das Tal.

    Anna beobachtete ihn. Sie ahnte, dass sein Herz wund war. Er war schon immer sehr empfindlich gewesen, wenn Franziska etwas bedrückte. Er sorgte sich sehr um das Madl. Vielleicht noch mehr, weil sie adoptiert war.

    Anna streckte die Hand aus und griff über den Tisch. Sie streichelte Tonis Hand.

    »Toni, ich liebe dich. Ich liebe dich für die Fürsorge und die Liebe, die du für Franziska und Sebastian empfindest. Du bist ein sehr verantwortungsvoller Vater. Sei einfach geduldig!«

    »Anna, ich denke immer, welch große Verantwortung wir für die beiden haben. Ich will es gut machen. Sie sollen uns nie vorwerfen können, wir hätten nicht genug für sie getan, weil sie nicht unsere leiblichen Kinder sind.«

    »Toni, du tust alles. Wir tun alles. Weder du, noch ich können etwas dafür, dass unsere Ehe kinderlos blieb. Ich bin mit den beiden sehr glücklich und habe meinen Frieden mit unserem Schicksal gemacht. Denke daran, wie es war. Wir haben Franziska und Sebastian als Pflegekinder aufgenommen, um ihnen das Waisenhaus zu ersparen. Sie waren es, die von uns adoptiert werden wollten. Sie wollten zu uns gehören. Und wir freuten uns. Sie wollten unsere Kinder sein. Was kann schöner sein?«

    »Stimmt«, sagte Toni leise. »Ich gestehe, dass ich mich manchmal selbst zu sehr unter Druck setze.«

    Toni seufzte. »Ich will alles richtig machen. Ich liebe unsere Kinder. Aber haben wir immer alles richtig gemacht?«

    »Toni, höre auf zu grübeln! Franziska und Sebastian sind glücklich. Sebastian ist schon volljährig, Franziska wird es bald sein. Wir haben ihnen alle Möglichkeiten geben. Wir haben sie geliebt wie eigene Kinder und werden sie weiterhin lieben. Dass sie sich mit uns engverbunden fühlen, kannst du daran sehen, dass Sebastian ab dem nächsten Jahr hier auf der Berghütte sein will. Er will eines Tages in deine Fußstapfen treten. Gibt es ein schöneres Kompliment? Und Franziska ist kein Modepüppchen. Sie ist bodenständig und hat ihr Herz für die Landwirtschaft entdeckt. Wir können stolz auf sie sein.«

    »Du hast recht, Anna«, sagte Toni leise. »Es liegt

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