Was sucht er am Höllentor?: Toni der Hüttenwirt 393 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Es war früher Abend. Die Berghütte war voller Gäste. Toni servierte das Abendessen. Anna stand in der Küche am Herd und briet eine weitere Pfanne mit den köstlichen Bratkartoffeln. »Anna, weißt du, was mit dem alten Alois los ist?« »Ich weiß nicht, Toni! Mir ist auch schon aufgefallen, daß der Alois heute so merkwürdig ist. Den ganzen Nachmittag sitzt er still auf der Terrasse und schaut über das Tal. Machst du dir auch Sorgen, Toni?« »Sorgen? Naa, net direkt. Aber ein bisserl sonderbar kommt er mir schon vor. Sonst schwatzt der doch so gerne mit den Hüttengästen, wenn er uns nicht helfen tut. Aber heute ist er wirklich sehr wortkarg.« Anna schob die Pfanne für einen Augenblick von der Herdplatte. Sie schaute Toni an. »Ich mache mir wirklich Sorgen! Kannst du nicht mit ihm reden, Toni? Ich habe es schon versucht – vergebens! Er ist sehr verschlossen.
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Buchvorschau
Was sucht er am Höllentor? - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 393 –
Was sucht er am Höllentor?
Friederike von Buchner
Es war früher Abend. Die Berghütte war voller Gäste. Toni servierte das Abendessen. Anna stand in der Küche am Herd und briet eine weitere Pfanne mit den köstlichen Bratkartoffeln. Toni flüsterte ihr leise zu:
»Anna, weißt du, was mit dem alten Alois los ist?«
»Ich weiß nicht, Toni! Mir ist auch schon aufgefallen, daß der Alois heute so merkwürdig ist. Den ganzen Nachmittag sitzt er still auf der Terrasse und schaut über das Tal. Machst du dir auch Sorgen, Toni?«
»Sorgen? Naa, net direkt. Aber ein bisserl sonderbar kommt er mir schon vor. Sonst schwatzt der doch so gerne mit den Hüttengästen, wenn er uns nicht helfen tut. Aber heute ist er wirklich sehr wortkarg.«
Anna schob die Pfanne für einen Augenblick von der Herdplatte. Sie schaute Toni an.
»Ich mache mir wirklich Sorgen! Kannst du nicht mit ihm reden, Toni? Ich habe es schon versucht – vergebens! Er ist sehr verschlossen. Aber nicht nur er, die Kinder auch!«
»Ja, wirklich! Jetzt, wo du es sagst, da fällt es mir auch auf. Die waren den ganzen Nachmittag sehr still. Wo sind sie?«
»Sebastian ist in seinem Zimmer. Er liegt bäuchlings auf seinem Bett und liest. Franziska spielt in ihrem Zimmer mit Puppen.«
Toni rieb sich das Ohrläppchen. Das war ein untrügliches Zeichen, wenn ihn etwas stark beschäftigte.
»Toni, laß uns erst hier weitermachen, dann redest du mit dem Alois und ich mit den Kindern«, lächelte Anna Toni zu.
Sie hatten auch wirklich keine Zeit. Anna röstete weiter die Kartoffelstückchen in der Pfanne. Toni zapfte Bier und brachte es zu den Tischen. Dabei warf er immer wieder einen Seitenblick auf den alten Alois. Der saß ruhig da. Er stützte die Hände auf seinen Spazierstock mit den schönen Verzierungen und schaute über das Tal.
»Hast was, Alois? Hast was auf dem Herzen?« fragte Toni im Vorübergehen.
Der alte Alois gab ihm keine Antwort. Er schaute Toni nur ernst an, sehr ernst.
Der Abend verging. Anna brachte die Kinder zu Bett. Diese waren stiller als sonst. Franziska, die Franzi gerufen wurde, wollte nicht alleine in ihrem Zimmer schlafen. Zu Annas Verwunderung meckerte ihr älterer Bruder nicht, als sie zu ihm ins Bett kroch.
»Ich lasse draußen im Flur das Licht brennen und die Tür lasse ich ganz auf. Schaut, der Bello liegt draußen und bewacht euch!«
Anna seufzte.
»Oh, Kinder, ihr habt doch etwas! Wollt ihr es mir nicht sagen?«
Beide schauten Anna mit großen Augen an. Sie schüttelten die Köpfe und schwiegen. Anna streichelte ihnen noch einmal übers Haar. Dann ging sie hinaus.
Das Wetter war umgeschlagen. Es regnete zwar nicht. Aber der Wind hatte plötzlich gedreht. Er wehte jetzt aus nordwestlicher Richtung. Er war kalt. Die starken Windböen vertrieben die Hüttengäste von der Terrasse. Sie rückten in der Berghütte eng zusammen und drängten sich um den Kamin, in dem ein Feuer prasselte. Anna kochte Kräutertee. Toni gab allen eine Runde vom besten Obstler aus.
Irgendwie kam an diesem Abend keine richtige Stimmung auf. Als die ersten sich zum Schlafen auf den Hüttenboden zurückzogen, folgten ihnen bald die anderen Hüttengäste.
»So was haben wir noch net erlebt, Anna!« betonte Toni. »Es ist noch so früh. Über den Bergen im Westen ist noch der helle Schein der untergegangenen Sonne zu sehen – und alle sind schon schlafen gegangen. Des kommt mir allmählich richtig unheimlich vor.«
Anna schaute Toni an. Sie zuckte mit den Schultern.
»Es stimmt schon, Toni! Ich kann mich auch nicht erinnern, daß unsere Hüttengäste mal so früh schlafengegangen sind – und zwar alle! Aber du kennst dich mit den Stimmungen in den Bergen besser aus als ich Zugereiste, Toni.«
Toni nahm Anna den Becher mit Tee aus der Hand und zog sie an sich.
»Ach, machen wir uns keine Gedanken! Wir spülen jetzt noch schnell das restliche Geschirr. Dann gehen wir auch mal früh schlafen.«
Anna gab Toni einen Kuß auf die Wange.
»Ja, das ist wirklich schön, daß es heute nicht so spät wird wie sonst. Doch setzen wir uns noch einen Augenblick zum Alois.«
Der alte Alois sah auf. Er schaute die beiden ernst an. Toni und Anna setzten sich.
»So, Alois! Jetzt sind wir alleine! Die Hüttengäste schlafen, und die Kinder sind im Bett. Sag, bedrückt dich ein stiller Kummer?«
Alois stand auf und holte sich einen Becher Tee. Dann setzte er sich wieder in den gemütlichen Schaukelstuhl am Kamin.
»Mei, ich mache mir eben ein bisserl Sorgen! Hast die Wolken net gesehen, Toni? Ich wollte tagsüber net drüber reden, wegen der Franzi und dem Basti. Aber die Kinder haben sie auch gesehen. Deshalb waren sie wohl so still.«
Toni und Anna wußten genau, wovon der alte Alois sprach. Den ganzen Tag war der Gipfel des ›Höllentors‹ nicht sichtbar gewesen. Tiefschwarze Wolken hatten die Sicht genommen. Da der Himmel ansonsten strahlend blau und wolkenlos war, hatte es wirklich bedrohlich ausgesehen.
»Doch, Alois! Ich hab’ die Wolken über dem ›Höllentor‹ auch gesehen.«
»Toni, des gefällt mir net! Ist schon lange her, daß so schwarze Wolken drüberhingen. Die sehen wirklich aus, als wären es Rauchschwaden aus der Hölle.«
Toni nickte stumm. Er trank einen Schluck heißen Tee. Anna kuschelte sich an ihren Toni. Auch sie hatte die schwarzen Unheilswolken gesehen. Sie kannte und respektierte die Geschichten der Waldkogeler um den Berg. Die Jahrhunderte alten, vielleicht sogar tausend Jahre alten Mythen und Sagen erzählten, daß der Teufel auf dem Gipfel des Berges eine Tür zur Hölle hatte. Daher kam der Name des Berges, ›Höllentor‹. Wenn schwarze Wolken den Gipfel verdunkelten, dann war die Tür zur Hölle offen und es konnte ein Unglück geschehen. Davon waren die Waldkogeler überzeugt.
»Mei, ich wollte heute mittag net drüber reden, weil die Eltern der Kinder, doch am Hang vom ›Höllentor‹ umgekommen sind. Ich bin mir sicher, daß die beiden auch Angst haben. Der Anblick hat sie eben an den Tag des Unglücks erinnert«, sagte Alois leise.
Anna nickte.
»Nun, ändern können wir nix! Oder net viel! Sie werden immer wieder an den tragischen und schmerzlichen Verlust ihrer Eltern erinnert werden. Wir können den beiden Kindern nur beistehen und versuchen, ihnen hier auf der Berghütte eine zweite Heimat zu geben«, sagte Toni leise und voller Liebe.
Toni stand auf und ging in die Vorratskammer. Er kam mit einem großen ewigen Licht zurück. Das stellte er im Herrgottswinkel der Berghütte auf und zündete es an. Er faltete die Hände und sprach ein stilles Gebet. Dann bekreuzigte er sich.
»Amen!« flüsterte der alte Alois.
»Amen!« sagte Anna leise.
Sie seufzte und trank ihren Becher aus.
»Komm, Toni, wir machen den Rest Arbeit und dann gehen wir schlafen. Was ist mit dir, Alois? Willst nicht auch einmal früh schlafen gehen?«
Der alte Alois blickte mehrmals zwischen Toni und Anna hin und her. Er schüttelte den Kopf.
»Ich leg’ mich net hin! Ich weiß, daß ich doch net schlafen kann. Ich nehme mir eine Decke und bleibe hier am Kamin sitzen!«
Toni und Anna sahen sich an. Sie wußten, daß es zwecklos war, dem alten Alois dies auszureden. So gingen sie in die Küche und spülten das restliche Geschirr. Dann gingen sie schlafen.
Es war gegen Morgen des nächsten Tages. Ein dumpfes Grollen weckte sie. Sofort waren sie hellwach. Toni hatte sich in seinen Anziehsachen auf das Bett gelegt, da er auch beunruhigt war. Er sprang auf und rannte auf Socken hinaus. Im Flur stieß er mit Sebastian und Franziska zusammen.
»Kinder, geht rein zu Anna! Ich schau’ mal, was da so gelärmt hat.«
Die kleine Franziska klammerte sich an Toni.
»Toni, des hat sich angehört wie der Bergrutsch damals, als….«
Der Rest des Satzes ging in Tränen unter.
Toni hob die kleine Franziska hoch. Er trug das zitternde Mädchen auf seinem Arm zu Anna.
»Basti! Du bleibst hier bei den beiden!« sagte er nur und ging hinaus in den Wirtsraum der Berghütte.
Die Tür stand offen. Der alte Alois stand bereits auf der Terrasse. Er warf Toni einen kurzen Blick zu. Dann hob er seinen Gehstock und deutete in die Richtung des ›Höllentors‹. Im aufziehenden Morgenlicht sahen die beiden Männer, wie am Berg drüben auf der anderen Seite des Tales sich eine Staubwolke ausbreitete.
»Des war ein Bergrutsch, Toni!«
»Ja, Alois! Da hat es gescheppert und des net so knapp! Muß aber ziemlich oben gewesen sein.«
»Ja, ja! So wird es gewesen