Dominik in Not: Der kleine Fürst 244 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Es geht mir ja schon viel besser, meine Liebe«, sagte Amalia von Aar zu ihrer jungen Besucherin. »Sie müssen wirklich nicht jeden Tag herkommen, ich bin hier gut aufgehoben und werde wunderbar versorgt.« »Sie sind über achtzig und haben einen Oberschenkelhalsbruch, Frau von Aar«, erwiderte Sabrina von Ehlsen, die mit ihren kurzen hellblonden Haaren und der schlanken Figur fast noch wie ein Teenager aussah, dabei hatte sie vor einiger Zeit ihren sechsundzwanzigsten Geburtstag gefeiert. »Jeder, mit dem ich von Ihnen erzähle, sagt mir, dass mit einem solchen Bruch in höherem Alter nicht zu spaßen ist.« Die zarte alte Dame seufzte. »Ich weiß, das Problem besteht vor allem darin, hinterher wieder auf die Beine zu kommen. Natürlich ist es Gift für mich, so lange liegen zu müssen. Die Muskeln bilden sich zurück, ich werde wieder richtig trainieren müssen, um mobil zu werden. Aber ich werde mich nicht aufgeben, da müssen Sie sich keine Sorgen machen. Und bald ist es ja so weit, dass ich das erste Mal aufstehen darf.« »Wenn Sie das nächste Mal auf die Idee kommen, bei Glatteis einen Spaziergang machen zu wollen, rufen Sie mich bitte vorher an, versprechen Sie mir das. Dann begleite ich Sie.« »Sie müssen doch arbeiten, Kind, Sie brauchen Ihre freie Zeit, um sich zu erholen.« »Die Zeit für einen Spaziergang mit Ihnen finde ich immer, das sollten Sie eigentlich wissen.« Amalia von Aar legte ihre schmale Hand auf den Arm ihrer Besucherin. »Ich bin froh, dass unser Kontakt nicht abgebrochen ist, Sabrina, nachdem Ihre Großmutter gestorben ist. Die Nachmittage mit ihr fehlen mir, sie war mir eine gute Freundin.« »Mir fehlt sie auch, ich denke sehr, sehr oft an sie.
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Rezensionen für Dominik in Not
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Buchvorschau
Dominik in Not - Viola Maybach
Leseprobe:
Im Zweifel der Gefühle
LeseprobeSie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz – ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat – denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben. Aber Die junge Gräfin geht unbeirrt ihren Weg – ihr natürlicher Charme, ihre Ausstrahlung, ihr Esprit machen sie zu einer wundervollen, von der Männerwelt umschwärmten Frau. Niemand kann ihr widerstehen, während sich Die junge Gräfin herzensgut, doch auch sehr wählerisch zeigt. Denn sie weiß, was sie will – und auch, wen sie will. Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die Erfolgsschriftstellerin Michaela Dornberg, bestens bekannt als Autorin der beliebten Serien Die Fahrenbachs und Der neue Sonnenwinkel, zieht alle Register. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Der kleine Fürst
– 244 –
Dominik in Not
Erst vergiftet - dann ruiniert?
Viola Maybach
»Es geht mir ja schon viel besser, meine Liebe«, sagte Amalia von Aar zu ihrer jungen Besucherin. »Sie müssen wirklich nicht jeden Tag herkommen, ich bin hier gut aufgehoben und werde wunderbar versorgt.«
»Sie sind über achtzig und haben einen Oberschenkelhalsbruch, Frau von Aar«, erwiderte Sabrina von Ehlsen, die mit ihren kurzen hellblonden Haaren und der schlanken Figur fast noch wie ein Teenager aussah, dabei hatte sie vor einiger Zeit ihren sechsundzwanzigsten Geburtstag gefeiert. »Jeder, mit dem ich von Ihnen erzähle, sagt mir, dass mit einem solchen Bruch in höherem Alter nicht zu spaßen ist.«
Die zarte alte Dame seufzte. »Ich weiß, das Problem besteht vor allem darin, hinterher wieder auf die Beine zu kommen. Natürlich ist es Gift für mich, so lange liegen zu müssen. Die Muskeln bilden sich zurück, ich werde wieder richtig trainieren müssen, um mobil zu werden. Aber ich werde mich nicht aufgeben, da müssen Sie sich keine Sorgen machen. Und bald ist es ja so weit, dass ich das erste Mal aufstehen darf.«
»Wenn Sie das nächste Mal auf die Idee kommen, bei Glatteis einen Spaziergang machen zu wollen, rufen Sie mich bitte vorher an, versprechen Sie mir das. Dann begleite ich Sie.«
»Sie müssen doch arbeiten, Kind, Sie brauchen Ihre freie Zeit, um sich zu erholen.«
»Die Zeit für einen Spaziergang mit Ihnen finde ich immer, das sollten Sie eigentlich wissen.«
Amalia von Aar legte ihre schmale Hand auf den Arm ihrer Besucherin. »Ich bin froh, dass unser Kontakt nicht abgebrochen ist, Sabrina, nachdem Ihre Großmutter gestorben ist. Die Nachmittage mit ihr fehlen mir, sie war mir eine gute Freundin.«
»Mir fehlt sie auch, ich denke sehr, sehr oft an sie. Und jetzt sind eben Sie meine Ersatz-Oma, damit müssen Sie sich abfinden, Frau von Aar.«
Die alte Dame lachte. »Abfinden? Ich freue mich darüber! Schließlich habe ich keine Kinder, also auch keine Enkel – da kommt mir eine Ersatz-Enkelin gerade recht.«
Es klopfte an der Tür, die gleich darauf geöffnet wurde.
Herein kamen Emilia von Hohenbrunn und Hanne Maurer, zwei Freundinnen Amalias. Sabrina erhob sich sofort, um die beiden Damen zu begrüßen. Bald darauf verabschiedete sie sich, da sie die langjährige Vertraute ihrer Großmutter nun in guter Gesellschaft wusste.
»Morgen komme ich wieder, Frau von Aar«, sagte sie, schon an der Tür.
»Aber das müssen Sie …«
»Ich komme!«, wiederholte Sabrina mit fester Stimme, lächelte den drei Damen noch einmal zu und verließ das Zimmer.
Es war Sonntag, vor ihr lag noch ein halber freier Tag. Abends war sie mit ihren Freundinnen Silke und Theodora verabredet, sie wollten ins Kino gehen, aber bis dahin blieben ihr noch ein paar Stunden. Zeit genug also für ihren Yoga-Kurs im Fitness-Studio und anschließend noch ein bisschen Ruhe auf ihrem gemütlichen Sofa.
Sie nickte dem Mann am Informationsschalter freundlich zu, dann trat sie hinaus in die kalte, klare Winterluft. Sofort fragte sie sich, ob sie nicht statt Yoga lieber einen Spaziergang machen sollte. Sie war in der vergangenen Woche nicht oft genug draußen gewesen, das konnte sie jetzt nachholen.
Sie dachte nicht lange darüber nach, sondern entschied sich für die frische Luft und gegen das Fitness-Studio. Mit zügigen Schritten entfernte sie sich von der Klinik. Diese lag am Rand von Sternberg, in der unmittelbaren Umgebung gab es mehr Grünflächen als Häuser. Kein Wunder also, dass trotz des schönen Wetters so wenige Leute auf der Straße zu sehen waren.
Sie konnte es nicht fassen, als sie den blauen Himmel sah. Heute Morgen war es noch so trüb gewesen wie an jedem Tag der vergangenen Woche – und jetzt das! Sie bog in einen schmalen Weg ein, der direkt zum nicht weit entfernten Stadtpark führte.
Da sie nach oben blickte, in den fast wolkenlosen Himmel, an dem eine blasse Sonne stand, bemerkte sie das Hindernis erst, als sie mit dem rechten Fuß dagegen stieß und ins Taumeln geriet. Sie hörte ein Stöhnen, während ihr selbst ein erschrockener Ausruf entfuhr. Einen Sturz konnte sie gerade noch verhindern.
Danach erst wandte sie sich dem Hindernis zu. Zuerst sah sie nur einen verschmutzten Mantel und einen wirren dunkelblonden Haarschopf, dann nahm sie die verdreckten Schuhe wahr und die fleckige Hose. Ein unangenehmer Geruch nach ungewaschenen Kleidern und Alkohol stieg ihr in die Nase, ihr wurde übel. Gleich darauf sah sie das Blut, das aus einer Kopfwunde des Mannes über dessen Schläfe gelaufen war.
Entsetzt blickte sie sich um, aber der Fahrer der beigefarbenen Limousine, die in diesem Augenblick auf der Straße vorüber fuhr, reagierte nicht auf ihr panisches Winken, offenbar hatte er sie nicht gesehen. Sie rannte den Weg zurück bis zur Straße und winkte erneut. Es war ja möglich, dass er sie im Rückspiegel noch erblickte, doch auch diese Hoffnung erwies sich als falsch. Der Wagen hatte kein Sternberger Nummernschild, wahrscheinlich musste der Fahrer sich auf die Straßen konzentrieren.
Sonst war weit und breit niemand zu sehen. Sie kehrte also zu dem Mann zurück, atmete flach, damit ihr nicht erneut übel wurde und ging in die Hocke. »Sind Sie wach?«, fragte sie. »Können Sie mich hören? Hier in der Nähe ist eine Klinik, wenn Sie laufen können, bringe ich Sie hin.«
Der Mann bewegte sich, er drehte den Kopf ein wenig, ohne die Augen zu öffnen. Sie hatte den Eindruck, dass er versuchte, etwas zu sagen. Die Bewegung bewirkte, dass der Geruch sich zu verstärken schien, Sabrina musste sich abwenden. Immerhin konnte sie sich jetzt ungefähr zusammenreimen, was passiert war: Er hatte sich betrunken, sich