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Hilfe kommt von meinem großen Freund: Mami 1892 – Familienroman
Hilfe kommt von meinem großen Freund: Mami 1892 – Familienroman
Hilfe kommt von meinem großen Freund: Mami 1892 – Familienroman
eBook94 Seiten1 Stunde

Hilfe kommt von meinem großen Freund: Mami 1892 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Lieber Gott, Du weißt, daß ich meistens ganz lieb bin. Na ja, vielleicht nicht immer. Bei Frau Kersting in der Schule habe ich mich aber entschuldigt für die Maus in der Schublade. Und die zweimal Schwänzen hat Mama auch gemerkt, und meine Strafe hab ich bekommen. Ich hoffe doch sehr, daß das jetzt nicht mehr zählt. Weil ich nämlich eine große Bitte an Dich habe. Mach doch bitte, daß Mama und Papa sich wieder verstehen, und wir wieder eine Familie sind. Weißt du, es ist nicht einfach, denn in der Schule werde ich geärgert, weil Papa weggegangen ist. Aber Andreas ist stärker als ich und haut jeden, das kann ich nicht. Die Eltern von Britta trennen sich auch, und Britta heult dauernd deswegen. Sie ist ein Mädchen, die darf das. Aber ein Junge wie ich heult doch nicht, und schließlich werde ich ja auch jetzt zwölf. Also bitte, lieber Gott, mach ganz einfach, daß Mama und Papa beim nächsten Treffen sich wieder liebhaben, dann sind wir bald wieder eine Familie. Ich hab' doch bald Geburtstag, und das ist der einzige Wunsch, den ich habe. Na ja, fast der einzige. Aber für das neue Computerspiel sorgt ja auch Mama. Hoffe ich. Und ich verspreche auch, ich werde immer ganz, ganz lieb sein. Ich will es versuchen, aber vielleicht mach ich ja doch noch was falsch. Aber ich will mich bemühen, großes Ehrenwort. Dein Michael.


Es machte dem Jungen sichtlich einige Mühe, die passenden Buchstaben auf der Tastatur zu finden, trotzdem betrachtete das
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum20. Sept. 2017
ISBN9783740922078
Hilfe kommt von meinem großen Freund: Mami 1892 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Hilfe kommt von meinem großen Freund - Margarete Saltzmann

    Mami – 1892 – Hilfe kommt von meinem großen Freund

    Mami

    – 1892–

    Hilfe kommt von meinem großen Freund

    Eine schwere Zeit liegt hinter Michael

    Margarete Saltzmann

    Lieber Gott, Du weißt, daß ich meistens ganz lieb bin. Na ja, vielleicht nicht immer. Bei Frau Kersting in der Schule habe ich mich aber entschuldigt für die Maus in der Schublade. Und die zweimal Schwänzen hat Mama auch gemerkt, und meine Strafe hab ich bekommen. Ich hoffe doch sehr, daß das jetzt nicht mehr zählt. Weil ich nämlich eine große Bitte an Dich habe. Mach doch bitte, daß Mama und Papa sich wieder verstehen, und wir wieder eine Familie sind. Weißt du, es ist nicht einfach, denn in der Schule werde ich geärgert, weil Papa weggegangen ist. Aber Andreas ist stärker als ich und haut jeden, das kann ich nicht. Die Eltern von Britta trennen sich auch, und Britta heult dauernd deswegen. Sie ist ein Mädchen, die darf das. Aber ein Junge wie ich heult doch nicht, und schließlich werde ich ja auch jetzt zwölf. Also bitte, lieber Gott, mach ganz einfach, daß Mama und Papa beim nächsten Treffen sich wieder liebhaben, dann sind wir bald wieder eine Familie. Ich hab’ doch bald Geburtstag, und das ist der einzige Wunsch, den ich habe. Na ja, fast der einzige. Aber für das neue Computerspiel sorgt ja auch Mama. Hoffe ich. Und ich verspreche auch, ich werde immer ganz, ganz lieb sein. Ich will es versuchen, aber vielleicht mach ich ja doch noch was falsch. Aber ich will mich bemühen, großes Ehrenwort. Dein Michael.

    Es machte dem Jungen sichtlich einige Mühe, die passenden Buchstaben auf der Tastatur zu finden, trotzdem betrachtete das Kind stolz sein Werk.

    Michael Steingruber saß am Computer seiner Mutter und hatte das Emailprogramm aufgerufen, wie er es seine Mutter schon oft hatte tun sehen.

    Eigentlich durfte er das Programm nicht benutzen, Anita hatte ihm das strengstens verboten. Und das, obwohl Michael durchaus mit einigen Programmen besser umgehen konnte als sie selbst. Aber Internetprogramme waren nichts für Kinder, hatte Anita befunden und ein Verbot ausgesprochen. Doch jetzt fühlte der Junge sich so unglücklich und verzweifelt, daß er sich über die Gebote seiner Mutter hinwegsetzte und diesen Brief an den lieben Gott geschrieben hatte. Das schien ihm einfach der letzte und einzige zu sein, der noch helfen konnte.

    Anita und Karsten Steingruber hatten sich vor einiger Zeit getrennt, und mittlerweile waren sie geschieden, was auch schon fast ein Jahr her war. Vorangegangen waren endlose Streitereien und ein erbitterter Kampf um das Sorge- und Besuchsrecht für Michael.

    Böse Worte waren gefallen. Haß war auf beiden Seiten geschürt worden und Michael, der gar nicht verstehen konnte, warum seine Eltern sich plötzlich unversöhnlich bekämpften, stand mittendrin. Von ihm wurde plötzlich eine Entscheidung verlangt, wem in Zukunft seine Liebe gehören sollte. Natürlich war das zuviel gewesen für den Jungen.

    Dazu kamen die Hänseleien in der Schule und Michaels eindeutige Unterlegenheit gegenüber anderen Scheidungswaisen. Er war klein, zierlich und regelrecht schmächtig zu nennen, für sein Alter eindeutig unterentwickelt, auch wenn die geistigen Gaben stärker ausgeprägt waren. Immerhin war er Klassenprimus.

    Aber jetzt hatte der Junge nur noch diesen Ausweg gesehen. Zwar wußte er nicht so recht, ob er überhaupt an Gott glauben sollte, weil er es doch zugelassen hatte, daß Mama und Papa sich trennten. Aber seine Religionslehrer, Herr Kohlhans, hatte fest behauptet, daß es ihn gäbe, und daß es in seiner Macht läge, zu helfen, wo kein Ausweg mehr war.

    Nun gut. Michael überlegte kurz, wie er die Email adressieren sollte und entschied sich dann ganz einfach für Gott@Himmel.de. Das würde ganz bestimmt ankommen.

    Der Junge löschte noch den Eintrag in der Liste, damit seine Mutter nicht bemerkte, daß er ihr Verbot übertreten hatte und rief dann eines der Spiele auf.

    So saß er denn ein wenig gelangweilt, wie es schien, vor dem Spiel, als seine Mutter hereinkam und ihren Sohn zum Essen rief.

    *

    Alexander Gottlieb brütete über einigen Entwürfen für einen etwas schwierigen Kunden. Der achtunddreißigjährige Mann war Architekt, ein guter und vielgefragter Architekt, der eine Menge Aufträge und nur wenig Freizeit hatte. Vieles bei seiner Arbeit ließ sich mittlerweile einfach per Computer vereinfachen und unterstützen.

    Alexander war froh über diese Erleichterungen. Jetzt kam er allerdings bei einer Sache nicht weiter und beschloß, erst einmal seine Emails abzurufen. Vielleicht würde ihm beim Lesen seiner elektronischen Post ein rettender Einfall kommen.

    Das meiste von dem, was er gleich darauf auf dem Bildschirm sah, war aber noch mehr Arbeit, einiges war Werbung, und dann war da noch ein privater Brief. Merkwürdig, der war ja gar nicht für ihn. Sicher ein Fehler im Verteiler, oder doch nicht?«

    Voller Erstaunen las der Mann den Brief, den der kleine Michael geschrieben hatte, und war gerührt. Das war das Leben, das es außerhalb seiner Arbeit gab, die ihn mittlerweile doch fast auffraß. Durch einen unglaublichen Zufall war dieses anrührende Schreiben an seine Adresse gelangt, statt als unzustellbar an den Absender zurückzugehen.

    Spontan beschloß Alexander dem Kind zu antworten. Er war zwar nicht der liebe Gott, aber er besaß ein Herz, auch wenn er bisher einfach noch nicht die Zeit gehabt hatte, es an eine Frau zu verschenken.

    Alexander Gottlieb sah ausgesprochen gut aus. Dichtes braunes Haar kräuselte sich auf seinem Kopf, wurde an den Schläfen bereits grau, und umrahmte ein männlich markantes Gesicht, in dem leuchtend blaue Augen dem Betrachter sofort auffielen. Seine Stimme klang weich und samtig, konnte aber von unbeugsamer Härte werden, wenn er etwas unbedingt durchsetzen wollte.

    Seine Kleidung war im allgemeinen leger, doch zu bestimmten Anlässen trug er Anzüge und Hemden, die ihn zu einem männlichen Mannequin hätten machen können, wenn er denn Wert darauf gelegt hätte. Aber das waren Äußerlichkeiten, deren er sich bei Bedarf bediente. Sie hatten für ihn nicht viel Wert. Aber es gab Kunden, denen man damit imponieren konnte.

    Alexander war der Schwarm aller seiner Mitarbeiterinnen, aber noch nie war er mit einer ausgegangen oder hatte gesteigertes Interesse, das über die Arbeit hinausging, daß seine Kolleginnen und Mitarbeiterinnen sich für ihn interessieren könnten. Für ihn gab es einfach nur die Arbeit. Und die machte er eindeutig besser als andere, und alles andere interessierte ihn nicht.

    Bis zu diesem Zeitpunkt, da er den Brief von Michael las. Seit langem hatte ihn nichts mehr so angesprochen wie diese Worte, die das Kind aus vollem Herzen und tiefster Verzweiflung geschrieben hatte.

    Es kam selten vor, aber Alexander suchte bei der Antwort plötzlich nach Worten. Doch dann beschloß er, ebenfalls aus

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