Eine falsche Schwester im Team?: Dr. Laurin 136 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Schwester Romy – bitte zu Frau Behrend!«, rief Schwester Marie der jüngeren Kollegin zu.
Sie selbst hatte es eilig, ins Geburtszimmer zu kommen, in dem Simone Ress auf ihr drittes Kind wartete.
Simone hatte darauf bestanden, dass Schwester Marie bei ihr war wie auch bei den früheren zwei Geburten. Sie war allerdings nicht die einzige Patientin, die auf Maries beruhigender Nähe bestand.
Es war jetzt bald so weit, aber Simone war noch ganz locker. Sie erzählte Marie von ihren beiden anderen Kindern. Sie war eine Bilderbuchmutter, und aus jedem Wort, jedem Lächeln sprach die Liebe zu ihren Kindern und ihrem Mann.
Niemand, der sie nicht von damals kannte, hätte es für möglich gehalten, dass sie noch vor sechs Jahren ein gesuchtes und hoch dotiertes Mannequin gewesen war. Als der Architekt Toni Ress dann in ihr Leben trat, gab es nichts Wichtigeres mehr für sie.
Sie war eine sympathische Frau voller Anmut und mit einer Ausstrahlung, die jeden gefangen nahm.
»Ich glaube, es geht los«, sagte sie, noch völlig ruhig, und Marie wollte nun doch lieber Dr. Laurin verständigen.
Er kam auch sofort.
Währenddessen ertrug Schwester Romy geduldig Verena Behrends Tränen.
Sie war derzeit die schwierigste Patientin auf der gynäkologischen Station der Prof.-Kayser-Klinik. Sie hatte sich einer Hysterektomie unterziehen müssen, die leider mit Komplikationen verbunden gewesen war. Diese hatte auch Dr. Laurin nicht voraussehen können, da Verena entgegen strenger Ermahnung am Abend vor der Operation noch kräftig genascht hatte.
Sie war nicht nur eine Naschkatze, sie aß auch für ihr Leben gern. Jetzt jammerte sie, weil sie nichts zu essen bekam.
»Es
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Buchvorschau
Eine falsche Schwester im Team? - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 136 –
Eine falsche Schwester im Team?
Welches Geheimnis trägt Schwester Romy mit sich herum?
Patricia Vandenberg
»Schwester Romy – bitte zu Frau Behrend!«, rief Schwester Marie der jüngeren Kollegin zu.
Sie selbst hatte es eilig, ins Geburtszimmer zu kommen, in dem Simone Ress auf ihr drittes Kind wartete.
Simone hatte darauf bestanden, dass Schwester Marie bei ihr war wie auch bei den früheren zwei Geburten. Sie war allerdings nicht die einzige Patientin, die auf Maries beruhigender Nähe bestand.
Es war jetzt bald so weit, aber Simone war noch ganz locker. Sie erzählte Marie von ihren beiden anderen Kindern. Sie war eine Bilderbuchmutter, und aus jedem Wort, jedem Lächeln sprach die Liebe zu ihren Kindern und ihrem Mann.
Niemand, der sie nicht von damals kannte, hätte es für möglich gehalten, dass sie noch vor sechs Jahren ein gesuchtes und hoch dotiertes Mannequin gewesen war. Als der Architekt Toni Ress dann in ihr Leben trat, gab es nichts Wichtigeres mehr für sie.
Sie war eine sympathische Frau voller Anmut und mit einer Ausstrahlung, die jeden gefangen nahm.
»Ich glaube, es geht los«, sagte sie, noch völlig ruhig, und Marie wollte nun doch lieber Dr. Laurin verständigen.
Er kam auch sofort.
Währenddessen ertrug Schwester Romy geduldig Verena Behrends Tränen.
Sie war derzeit die schwierigste Patientin auf der gynäkologischen Station der Prof.-Kayser-Klinik. Sie hatte sich einer Hysterektomie unterziehen müssen, die leider mit Komplikationen verbunden gewesen war. Diese hatte auch Dr. Laurin nicht voraussehen können, da Verena entgegen strenger Ermahnung am Abend vor der Operation noch kräftig genascht hatte.
Sie war nicht nur eine Naschkatze, sie aß auch für ihr Leben gern. Jetzt jammerte sie, weil sie nichts zu essen bekam.
»Es tut mir leid, das sagen zu müssen, Frau Behrend, aber Sie sind selbst schuld, dass es Ihnen so schlecht geht«, sagte Schwester Romy energisch. »Hätten Sie nichts gegessen vor der Operation, hätte es keine Komplikationen gegeben. Sie können niemanden dafür verantwortlich machen, nur sich selbst.«
»Jetzt schimpfen Sie auch noch mit mir«, sagte Verena weinerlich. »Dr. Laurin hat mich auch schon ausgeschimpft.«
»Wir schimpfen nicht, wir sagen nur, wie unvernünftig Sie waren. Nun müssen Sie es büßen.«
Unter halbgeschlossenen Lidern sah Verena Schwester Romy an.
»Macht es Ihnen eigentlich Spaß, Krankenschwester zu sein?«, fragte sie mit einem anzüglichen Unterton.
»Was würden Sie wohl denken, wenn ich sagen würde, dass es mir keinen Spaß macht?«, meinte Romy ironisch.
»Ich könnte es verstehen. Es kann doch keinen Spaß machen, sich mit quengeligen Patientinnen herumärgern zu müssen.«
»Alle sind ja nicht quengelig.«
Romy gestattete sich ein hintergründiges Lächeln.
»Jetzt werden so viele Arztfilme gedreht, bewerben Sie sich einmal da. Sie sind fotogen und ein besonderer Typ. Ich weiß das, denn mein Mann ist Fotograf.«
»Das wäre das Letzte, was ich tun möchte«, erwiderte Romy. »Ich bin wirklich gern Krankenschwester. Und jetzt muss ich zu anderen Patientinnen.«
Sie konnte sich über Verena Behrend nicht beklagen, denn zu ihr war sie freundlich.
Romy hatte das gewisse Etwas, das Respekt einflößte, und das dämpfte Verenas Widerspruchsgeist. Romy war die Einzige gewesen, die die Patientin wenigstens halbwegs zur Einsicht gebracht hatte, nachdem sie die Ärzte und auch Gott für ihren Zustand verantwortlich gemacht hatte.
Ohne viel zu sagen, hatte ihr Romy die Pralinenschachtel unter die Nase gehalten.
»Anscheinend hatten Sie die Absicht, sich umzubringen, Frau Behrend«, hatte sie gesagt, und Verena hatte sie sprachlos und sogar ärgerlich angestarrt.
»Sie werden es doch nicht Dr. Laurin sagen?«
»Sie werden ihn aber nicht für so dumm halten, dass er das bei der Operation nicht festgestellt hätte? Er ist nur froh, dass Sie ihm nicht unterm Messer gestorben sind, aber wir hätten Sie für gescheiter gehalten.«
Der Vorwurf traf Verena tief, denn als dumm wollte sie nicht gelten. Das war vor drei Tagen gewesen, und jeden weiteren Tag hatte Romy sie daran erinnert, wenn Verena aufbegehren wollte, wenn sie statt Essen eine Infusion bekam.
Romy war erst seit drei Wochen an der Prof.-Kayser-Klinik tätig. Aber sie hatte sich schnell Anerkennung verschafft. Es gab nichts an ihr auszusetzen. Sie war neunundzwanzig und so gewissenhaft und selbstständig, dass selbst Marie staunte. Und sie bewahrte immer die Ruhe, selbst wenn es hektisch zuging.
Das Angebot, im Schwesternhaus zu wohnen, hatte sie abgelehnt, da sie eine Wohnung besaß. Auch sonst unterschied sie sich von ihren Kolleginnen, ohne dies betonen zu wollen. Sie hielt sich fern, wenn geklatscht wurde, beschwerte sich nie, wenn eine Patientin aus der Rolle fiel.
Sie hätte Format, hatte Marie gesagt, als Dr. Laurin sie nach ihrer Meinung fragte, denn ihr Wort hatte Geltung. Aber sie hatte dann auch hinzugefügt, dass man nicht an Romy herankäme. Das bedeutete auch etwas, denn Marie gelang es meist sehr schnell, das Zutrauen der jüngeren Schwestern zu gewinnen.
Aber was wollte man eigentlich mehr als eine Schwester, auf die man sich verlassen konnte? Und eine solche sollte man an diesem Tag besonders brauchen.
Es ging wieder einmal so turbulent in der Prof.-Kayser-Klinik zu, dass Dr. Laurin bei mehreren Patientinnen gleichzeitig hätte sein sollen, und auch Dr. Rasmus wurde in Atem gehalten.
Glücklicherweise hatte Simone Ress ihr drittes Kind ohne Komplikationen zur Welt gebracht, und ihr Mann war schon bei ihr, um den kräftigen kleinen Burschen zu bewundern und seine strahlende Frau mit Küssen und Rosen zu überschütten.
In Simones Zimmer herrschte Ruhe. Das Baby schlief in seinem Bettchen, und die glücklichen Eltern wollten sich nun einig werden über den Namen. Nach Simon und Antonia, die fünf und drei Jahre waren, sollte er nun den Namen Sebastian bekommen.
Dr. Laurin schaute noch einmal kurz bei ihnen herein. »Alles in Ordnung?«, fragte er lächelnd.
»Bestens«, erwiderte Toni. »Wir eifern Ihnen nach.«
Tatsächlich hatte Simone schon beim ersten Kind gesagt, dass die Familie Laurin ihr Vorbild sei, und Toni war überzeugt, dass das dritte noch nicht das letzte sein würde.
Draußen flitzte Marie mit Romy um die Wette von einem Zimmer zum anderen, während Schwester Ruth wieder einmal einen Migräneanfall bekommen hatte.
Es herrschte Fön, und der hatte in diesen Tagen fast katastrophale Auswirkungen bei allen, die wetterempfindlich waren, aber auch bei anderen wirkte er negativ aufs Gemüt.
»Ich brauche dringend die Röntgenaufnahmen von Frau Kugler«, sagte Dr. Laurin zu Marie, als sie sich auf dem Gang trafen.
»Ich kümmere mich gleich darum«, erwiderte sie.
Die Röntgenassistentin Katrin Seebach seufzte, als Marie näher kam.
»Das war eine schwere Geburt«, murmelte sie.
»Wenn es wenigstens eine wäre, aber es wird das Gegenteil.«
Henny Kugler saß im Vorzimmer des Röntgenraumes verstört auf einem Stuhl. »Was soll nur werden?«, jammerte sie. »Mein Mann braucht mich doch.«
Ihre Niedergeschlagenheit war verständlich. Herr Kugler war ein Pflegefall, nachdem er vor einem Jahr einen Schlaganfall erlitten hatte.
Dr. Laurin und auch Marie wussten sehr gut, dass sich Henny Kugler bei der Pflege übernommen hatte.
Sie war keine besonders kräftige Frau und gesundheitlich schon lange nicht mehr in guter Verfassung. Aber für sich hatte sie nie Zeit gehabt, bis sie am Morgen in einem Geschäft zusammengebrochen war. Der Notarzt hatte sie in die Prof.-Kayser-Klinik gebracht, und nun wollte sie unbedingt wieder nach Hause, obwohl sie sich kaum auf den