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Eine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman
Eine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman
Eine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Eine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Wenn eine Patientin das erste Mal zu Dr. Leon Laurin kam, war sie ihm ein unbekanntes Wesen. Die meisten konnte er jedoch schnell in eine bestimmte Kategorie einordnen. Die einen waren die Schüchternen, Verklemmten, die von einer Verlegenheit in die andere fielen, weil der Gang zum Frauenarzt sie maßlose Überwindung kostete.


Die anderen, die Ängstlichen, die wussten, dass gewisse Symptome eine schwere Erkrankung bedeuten konnten. Da gab es die ganz Forschen, die aus Illustriertenberichten Eigendiagnosen stellten und dann gar nicht so leicht zu überzeugen waren, wenn diese nicht zutrafen. Und nicht zu vergessen, die ganz unbefangenen jungen Frauen, die nur bestätigt haben wollten, dass sie schwanger waren.


Vanessa Lauenstein konnte er keiner Kategorie zuordnen. Moni, seine Sekretärin, hatte die Personalien bereits aufgenommen. Die Patientin war sechsundzwanzig, verheiratet, wohnhaft in München.


Dr. Laurin betrachtete sie. Sie war etwas mehr als mittelgroß, schlank, feingliedrig, hatte ein ovales, leicht gebräuntes Gesicht, aschblondes lockiges langes Haar und topasfarbene Augen, die von einem Kranz dichter dunkler Wimpern umrahmt waren.


Die klassische Nase und der schöne Mund weckten in Dr. Laurin unwillkürlich das Gefühl, dass dieses Gesicht einen Bildhauer inspirieren müsste.


Später sollte er zu einer ganz anderen Erkenntnis kommen, nämlich zu der, dass chirurgische Künstlerhände diesem Gesicht die makellose Schönheit gegeben hätten. Diese Ahnung kam ihm, als er einige feine, fast unsichtbare Narben am Haaransatz und am Hals entdeckt hatte.


Seinem wachsamen Blick entging so schnell nichts, doch das Gesicht hatte er erst ganz genau betrachtet, als er bei der Untersuchung feststellte, dass der ebenfalls klassisch schön geformte Körper dieser Frau
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Aug. 2017
ISBN9783740920517
Eine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Eine unerklärliche Angst … - Patricia Vandenberg

    Dr. Laurin

    – 151 –

    Eine unerklärliche Angst …

    Violetta hatte einen schweren Unfall und zweifelt an sich selbst

    Patricia Vandenberg

    Wenn eine Patientin das erste Mal zu Dr. Leon Laurin kam, war sie ihm ein unbekanntes Wesen. Die meisten konnte er jedoch schnell in eine bestimmte Kategorie einordnen. Die einen waren die Schüchternen, Verklemmten, die von einer Verlegenheit in die andere fielen, weil der Gang zum Frauenarzt sie maßlose Überwindung kostete.

    Die anderen, die Ängstlichen, die wussten, dass gewisse Symptome eine schwere Erkrankung bedeuten konnten. Da gab es die ganz Forschen, die aus Illustriertenberichten Eigendiagnosen stellten und dann gar nicht so leicht zu überzeugen waren, wenn diese nicht zutrafen. Und nicht zu vergessen, die ganz unbefangenen jungen Frauen, die nur bestätigt haben wollten, dass sie schwanger waren.

    Vanessa Lauenstein konnte er keiner Kategorie zuordnen. Moni, seine Sekretärin, hatte die Personalien bereits aufgenommen. Die Patientin war sechsundzwanzig, verheiratet, wohnhaft in München.

    Dr. Laurin betrachtete sie. Sie war etwas mehr als mittelgroß, schlank, feingliedrig, hatte ein ovales, leicht gebräuntes Gesicht, aschblondes lockiges langes Haar und topasfarbene Augen, die von einem Kranz dichter dunkler Wimpern umrahmt waren.

    Die klassische Nase und der schöne Mund weckten in Dr. Laurin unwillkürlich das Gefühl, dass dieses Gesicht einen Bildhauer inspirieren müsste.

    Später sollte er zu einer ganz anderen Erkenntnis kommen, nämlich zu der, dass chirurgische Künstlerhände diesem Gesicht die makellose Schönheit gegeben hätten. Diese Ahnung kam ihm, als er einige feine, fast unsichtbare Narben am Haaransatz und am Hals entdeckt hatte.

    Seinem wachsamen Blick entging so schnell nichts, doch das Gesicht hatte er erst ganz genau betrachtet, als er bei der Untersuchung feststellte, dass der ebenfalls klassisch schön geformte Körper dieser Frau mehrere Narben aufwies.

    »Sie hatten einen Unfall?«, fragte er ganz beiläufig.

    »Ja, könnte das der Grund sein, dass ich kein Kind mehr bekomme?«

    Kein Kind mehr? Diese paar Worte versetzten ihn in maßloses Erstaunen, und die nächste Bemerkung raubte ihm fast den Atem.

    »Unser Oliver soll nicht allein aufwachsen. Er ist jetzt vier Jahre. Ich will nicht, dass der Altersunterschied zwischen meinen Kindern zu groß wird.«

    In diesem Augenblick zweifelte Dr. Laurin fast an seinem Können, seiner Erfahrung, denn für ihn hatte die gründliche Untersuchung ergeben, dass diese Frau noch kein Kind geboren hatte und dass es selbst für eine Fehlgeburt keine Anzeichen gab. Allerdings hatte er auch feststellen müssen, dass ein Myom vorhanden war. Kein großes, kein gefährliches. Es würde durch eine kleine Operation zu beseitigen sein.

    Seine Gedanken arbeiteten blitzschnell, bevor er sich anschickte, ihr dies mit aller Behutsamkeit zu erklären. Vielleicht hatte sie einen Mann geheiratet, der ein Kind mit in die Ehe gebracht hatte, vielleicht hatten sie auch schon eines adoptiert.

    Aber Vanessa Lauenstein sollte ihm noch mehr Überraschungen bereiten, als er ihr von dem Myom erzählt hatte.

    »Könnte es möglich sein, dass etwas nach Olivers Geburt zurückgeblieben ist, was der Arzt übersehen hat?«, fragte sie. »Der Junge ist während eines Auslandsaufenthaltes zur Welt gekommen. Mein Mann hatte kein großes Vertrauen zu dem Arzt, und ich muss gestehen, dass ich daran kaum eine Erinnerung habe. Der Unfall, den ich ein Jahr später hatte, war ziemlich schwer. Ich möchte auch nicht darüber sprechen«, fügte sie mit erstickter Stimme hinzu. »Sie meinen also, dass ich nach der Operation noch Kinder bekommen werde?«

    »Ja, gewiss, Frau Lauenstein«, erwiderte Dr. Laurin geistesabwesend. »Jedenfalls hat das Myom nichts mit einer erfolgten Geburt zu tun.«

    »Oliver ist ja glücklicherweise auch ein ganz gesundes Kind«, sagte sie aufatmend. »Er wünscht sich so sehr Geschwister.«

    »Er ist jetzt vier, sagten Sie?« Dr. Laurin musste sich räuspern, so heiser war seine Stimme.

    Sie warf ihm einen schrägen Blick zu. »Trauen Sie mir etwa einen so großen Sohn nicht zu?«, fragte sie mit einem spöttischen Lächeln. »Immerhin bin ich schon sechsundzwanzig, und ich möchte, dass unsere Kinder junge Eltern haben.«

    »Ihr Mann ist auch jung?«, fragte Dr. Laurin. Ungewollt war ihm das herausgerutscht.

    »Neunundzwanzig«, erwiderte sie, und dann bekam ihr Blick einen träumerischen Ausdruck. »Aber er ist ein wundervoller Vater. Ich möchte unbedingt noch mindestens zwei Kinder haben, Herr Dr. Laurin, und ich hoffe, dass Sie mir dazu verhelfen können.«

    Was war das für eine seltsame Frau?

    Gewaltsam brachte er sich auf andere Gedanken. »Es wäre gut, wenn Sie sich dieser kleinen Operation bald unterziehen würden«, erklärte er.

    Sie nickte. »Ich werde mit meinem Mann darüber sprechen. Ich muss gestehen, dass er eine Abneigung gegen Operationen hat. Er hat auch schon genug Sorgen mit mir gehabt. Ich melde mich wieder bei Ihnen, Herr Dr. Laurin.«

    Würde sie das tun? Würde er sie hier nochmals sehen? In Dr. Laurins Kopf herrschte ein ziemlich wirres Durcheinander, als sie gegangen war, und er konnte es kaum erwarten, mit seiner Frau Antonia über diese Patientin zu sprechen.

    Doch an diesem Abend sollte er wieder einmal spät nach Hause kommen, denn gegen fünf Uhr wurde Frau Kerscher eingeliefert, die mit einer Mehrlingsgeburt rechnen musste. Fünf Wochen vor der Zeit und in einem recht kritischen Stadium.

    Lore Kerscher war vierunddreißig. Sie hatte sich einer langen Hormonkur unterziehen müssen, um Mutter werden zu können. Sie war bereits zehn Jahre verheiratet und wünschte sich brennend ein Kind. Nun stand es für Dr. Laurin schon fest, dass es mindestens drei werden würden, und er wollte alles daransetzen, dass ihr wenigstens die zwei, die er ihr schon mit Bestimmtheit voraussagen konnte, erhalten blieben.

    Schwester Marie musste sich mal wieder um einen maßlos aufgeregten Mann kümmern, und Moni rief Antonia an, um ihr zu sagen, warum ihr Mann so lange in der Klinik festgehalten wurde.

    Antonia kannte Frau Kerscher. Ihr Mann war Installateur und schon manches Mal im Hause Laurin und bei den Kaysers beschäftigt gewesen. Nette, fleißige Menschen, die sich alles geschaffen hatten, was ein sorgenfreies Leben garantierte, denen zum vollkommenen Glück nur Kinder fehlten.

    »Nun, bist du auch wieder aufgeregt, Mami?«, fragte Kaja.

    »Es geht um Frau Kerscher«, erwiderte Antonia. »Es ist nicht so einfach, Zwillinge oder gar Drillinge zu bekommen.«

    »Du hast uns aber recht gut überstanden, Mama«, meinte Konstantin, Kajas Zwillingsbruder.

    Dass diese Geburt nicht so ganz einfach gewesen war, brauchten die beiden nicht zu wissen. Aufregung hatten sie in der ganzen Familie genug verursacht.

    »Mami war auch noch jünger als Frau Kerscher«, stellte Kaja fest. »Herr Kerscher wird sich ganz schön aufregen.«

    An Anteilnahme fehlte es in der Familie Laurin nicht, während in der Prof.-Kayser-Klinik Alarmstufe eins herrschte.

    Dr. Sternberg von der Chirurgischen Station war herbeigerufen worden. Dr. Lenz und Dr. Rasmus waren bereits im Operationssaal.

    Dr. Laurin verschwendete keinen Gedanken mehr an Vanessa Lauenstein, als er das Skalpell zur Hand nahm.

    *

    Zur gleichen Stunde kam Vanessa nach Hause. Sie hatte noch einige Besorgungen gemacht. Oliver kam ihr entgegengestürmt, ein bildhübscher, springlebendiger Junge mit blondem Lockenkopf.

    »Du warst aber lange fort, Mamichen«, sprudelte er hervor. »Papi ist schon lange da.«

    Und da kam Heiko Lauenstein auch schon aus seinem Zimmer. Forschend ruhte sein Blick auf dem erhitzten Gesicht seiner Frau.

    »Ich habe mir Sorgen gemacht, Vanessa«, sagte er mit leiser, angenehmer Stimme.

    »Es war schrecklich viel Verkehr«, entschuldigte sie sich. »Nicht böse sein, Heiko.«

    »Ich bin nicht böse. Ich bin froh, dass du wieder da bist«, erwiderte er. Er sah älter aus, als er an Jahren zählte, reif und gütig, wie Vanessa ihn Dr. Laurin gegenüber bezeichnet hatte.

    Vanessa gab dem Jungen einige Päckchen. »Probier die Sachen an, Oliver. Wenn sie nicht passen, tauschen wir sie um.«

    »Was du mir kaufst, passt immer, Mami«, erklärte er. »Liesl wartet schon mit dem Essen.«

    »Ja, dann werde ich mir schnell die Hände waschen«, sagte Vanessa.

    Der Tisch war gedeckt. Vanessa, die sich rasch erfrischt hatte, zündete die Kerzen an. Sie liebte eine stimmungsvolle Atmosphäre.

    Doch an diesem Abend erinnerte sie sich unwillkürlich an jenen Abend, als sie nach langem Krankenhausaufenthalt nach Hause gekommen war. Es war ganz seltsam, und bei diesen Gedanken lief ein Kribbeln über ihren Körper.

    Auch an jenem Abend war der Tisch gedeckt gewesen, aber der Kerzenständer hatte gefehlt.

    »Wo ist der Kerzenständer?«, hatte sie gefragt.

    »Welcher?«, fragte Heiko darauf.

    »Der silberne.«

    »Entschuldige, Liebes«, antwortete er, »aber ich kann es dir nicht sagen. Vielleicht hat Liesl ihn weggeräumt.«

    »Es waren lange Monate«, hatte Vanessa darauf gesagt.

    »Was denkst du?«, fragte Heiko jetzt, als sie in die flackernden Kerzen blickte.

    »Manchmal kommen mir Erinnerungen«, erwiderte sie verhalten. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln. »Guten Appetit, meine Lieben.«

    Oliver warf ihr einen schelmischen Blick zu. »Du bist so feierlich, Mami«, sagte er. »Wie Weihnachten. Aber

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