Dr. Laurin 68 – Arztroman: Du wirst gesund, Raphaela
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Dr. Leon Laurin träumte einen Alptraum, und er fuhr von kaltem Schweiß bedeckt empor.
Das Bett neben ihm war leer! Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich erinnerte, dass Antonia mit den Kindern gestern ins Ferienhaus gefahren war.
Alle waren sie durch das wechselhafte Wetter schwer erkältet gewesen, und auch Antonia war angesteckt worden und musste sich mit Husten und Schnupfen quälen.
Aber nicht von Antonia hatte er geträumt, sondern von einer anderen Frau, die ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht die Arme entgegenstreckte. Es war seltsam, aber dieses Bild stand ganz deutlich vor seinen Augen.
Und da läutete das Telefon. Er riss den Hörer buchstäblich ans Ohr und meldete sich.
Am anderen Ende der Leitung schien man verblüfft zu sein über diese schnelle Reaktion.
»Hier Schwester Hanni. Sie möchten bitte schnell kommen, Herr Doktor. Frau Raab ist eingeliefert worden mit starken Blutungen.«
Dr. Leon Laurin war schon auf den Beinen.
»Ja, sofort«, erwiderte er hastig, knallte den Hörer auf, ging ins Bad und ließ sich kaltes Wasser über das Gesicht laufen. Wenige Minuten später eilte er zum Wagen.
Frau Raab!
War es nicht ihr Gesicht gewesen, dass er im Traum gesehen hatte?
Ach was, dachte er, ich rede mir nur etwas ein. Schnell war er in der Klinik, und Dr. Lars Petersen hatte den Operationssaal vorsichtshalber schon vorbereiten lassen, als der Anruf von Herrn Raab gekommen war, der vorher aufgeregt nach dem Notarzt gerufen hatte.
Nun traf der Notarztwagen auch schon ein, zwei Minuten nachdem Dr. Laurin die Klinik betreten hatte, in der keine schläfrige Nachtstimmung mehr herrschte.
Helga Raab war im fünften
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Buchvorschau
Dr. Laurin 68 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 68 –
Du wirst gesund, Raphaela
Patricia Vandenberg
Dr. Leon Laurin träumte einen Alptraum, und er fuhr von kaltem Schweiß bedeckt empor.
Das Bett neben ihm war leer! Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich erinnerte, dass Antonia mit den Kindern gestern ins Ferienhaus gefahren war.
Alle waren sie durch das wechselhafte Wetter schwer erkältet gewesen, und auch Antonia war angesteckt worden und musste sich mit Husten und Schnupfen quälen.
Aber nicht von Antonia hatte er geträumt, sondern von einer anderen Frau, die ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht die Arme entgegenstreckte. Es war seltsam, aber dieses Bild stand ganz deutlich vor seinen Augen.
Und da läutete das Telefon. Er riss den Hörer buchstäblich ans Ohr und meldete sich.
Am anderen Ende der Leitung schien man verblüfft zu sein über diese schnelle Reaktion.
»Hier Schwester Hanni. Sie möchten bitte schnell kommen, Herr Doktor. Frau Raab ist eingeliefert worden mit starken Blutungen.«
Dr. Leon Laurin war schon auf den Beinen.
»Ja, sofort«, erwiderte er hastig, knallte den Hörer auf, ging ins Bad und ließ sich kaltes Wasser über das Gesicht laufen. Wenige Minuten später eilte er zum Wagen.
Frau Raab!
War es nicht ihr Gesicht gewesen, dass er im Traum gesehen hatte?
Ach was, dachte er, ich rede mir nur etwas ein. Schnell war er in der Klinik, und Dr. Lars Petersen hatte den Operationssaal vorsichtshalber schon vorbereiten lassen, als der Anruf von Herrn Raab gekommen war, der vorher aufgeregt nach dem Notarzt gerufen hatte.
Nun traf der Notarztwagen auch schon ein, zwei Minuten nachdem Dr. Laurin die Klinik betreten hatte, in der keine schläfrige Nachtstimmung mehr herrschte.
Helga Raab war im fünften Monat der Schwangerschaft, und bisher hatte es keine Komplikationen gegeben. Diese Blutungen kamen ganz überraschend, aber sie waren lebensgefährdend, wie die Ärzte schnell feststellten.
Eine schwierige Operation stand ihnen bevor, denn um das Leben der Frau zu retten, musste die Gebärmutter mit dem schon ziemlich großen Fötus entfernt werden.
Es war nur gut, dass Helga Raab schon länger Dr. Laurins Patientin war und er alles Wichtige über sie wusste. So konnten Blutkonserven und Infusionen, die der schwer allergischen Frau nicht schaden konnten, bereitgestellt werden.
Draußen stieg Morgenröte am Himmel empor, als der letzte Stich, um den langen Schnitt zu vernähen, getan war.
Helga Raabs Atem ging schwach. Sie hatte sehr viel Blut verloren. Aus der Konserve wurde nun frisches zugeführt.
Auf der Station war es wieder ruhig geworden. Schwester Hanni, die erst seit ein paar Tagen als Nachtschwester tätig war, um die Finanzen für ihre Familie aufzubessern, weil ihr Mann seinen Job verloren hatte, und auf die am Morgen Hausfrauen- und Mutterpflichten warteten, hatte doch Zeit gefunden, für die Ärzte Kaffee zu kochen.
»Mussten Sie das Telefon eigentlich lange klingeln lassen, bis ich mich meldete?«, fragte Dr. Laurin.
Erstaunt sah sie ihn an.
»Überhaupt nicht. Sie waren ja sofort am Apparat.«
»Komisch«, sagte Leon, wieder an den Traum denkend.
»Was ist komisch?«, fragte Dr. Petersen.
»Ich hatte einen seltsamen Traum. Glaubst du an Träume?«
»Ich will nicht von der Hand weisen, dass Träume recht nachdenklich stimmen können, aber wenn ich mal träume, ist es nur unzusammenhängender Unsinn. Worüber machst du dir Gedanken, Leon?«
»Ich habe von einer Frau geträumt, die um Hilfe rief. Es war bedrückend, und kaum war ich wach, läutete das Telefon.«
»Aber du hast natürlich gleich an Antonia gedacht«, sagte Dr. Petersen.
»Im Augenblick wusste ich gar nicht, dass sie mit den Kindern weggefahren ist. Ich erschrak, weil das Bett leer war. Jedenfalls war es ein aufregender Traum.«
»Aber du warst bei der Operation ganz da, und ich sehe auch eine Chance, dass Helga Raab durchkommt.«
»Sind dir die Blutergüsse an ihrem rechten Oberschenkel aufgefallen?«, fragte Leon. »Sie muss gestürzt sein. Und es muss ein sehr schwerer Sturz gewesen sein, der die Blutungen auslöste.«
»Ihren Mann habe ich nach Hause bringen lassen. Er war völlig am Ende«, sagte Lars Petersen. »Wir können ihn befragen, wenn er mittags wiederkommt.«
»Du wirst jetzt heimfahren«, sagte Leon. »Ich kann sowieso nicht mehr schlafen, und in zwei Stunden muss ich doch wieder da sein.«
»Das leere Haus ist ungewohnt«, meinte Lars.
»Ja, das spielt wohl auch eine große Rolle.«
Lars Petersen konnte sich gut in ihn hineinversetzen, denn ihm ging es genauso, wenn seine Frau Dagmar mit den Kindern mal ein paar Tage abwesend war.
Dagmar Petersen erwachte auch sofort, als ihr Mann heimkam.
»Du bist ja schon da, Lars«, sagte sie verwundert. »Ich habe doch nicht etwa verschlafen?«
»Nein, Liebes, es ist erst sechs Uhr. Wir mussten operieren, und Leon hat mich heimgeschickt. Vielleicht muss ich nachmittags dafür einspringen.«
»War es schlimm?«, erkundigte sie sich.
»Das kann man wohl sagen! Allein hätte ich es nicht geschafft.«
Dagmar stellte keine Fragen mehr. Es war selten der Fall, dass Lars so erschöpft heimkam. Es kam ja auch selten vor, dass nachts operiert werden musste. Sie dachte jetzt auch nicht daran, wie enttäuscht die Kinder sein würden, wenn ihr Daddy nicht den ganzen Tag mit ihnen verbringen konnte.
Es war gut, dass sie davon nichts gesagt hatte, denn gegen Mittag wurde aus der Klinik angerufen, dass Lars zu Hause bleiben könne.
Es zieht Leon nichts heim, wenn die Familie nicht da ist, dachte sie. Da ist er froh, wenn ihn die Arbeit ablenkt.
Und damit traf sie den Nagel auf den Kopf!
*
Es ging allerdings nicht so turbulent weiter. Operationen waren nicht angesetzt, eine Geburt ließ auch länger auf sich warten als vorausberechnet war. Die werdende Mutter war von ihrem Mann zwar schon morgens in die Klinik gebracht worden, aber das war eine überängstliche Maßnahme gewesen. Dennoch hatte Dr. Laurin nichts dagegen.
Lieber ein bisschen zu früh, als auf die letzte Minute.
Helga Raabs Zustand hatte sich zwar nicht gebessert, aber auch nicht verschlechtert, und da konnte man nach einer so schweren Operation zufrieden sein.
Lorenz Raab kam mittags nur kurz, denn er musste seine beiden Kinder versorgen. Die Kinder hatte er draußen im Wagen gelassen, und zu seiner Sorge um seine Frau kam noch die hinzu, dass die Kleinen etwas anstellen könnten.
Dr. Laurin schickte Moni hinaus, damit er sich wenigstens ein paar Minuten mit Herrn Raab unterhalten konnte. Von einem Sturz wusste der nichts.
Er schüttelte sorgenvoll den Kopf. »Helga sagt ja nichts, wenn mal was ist«, erklärte er.
»Hoffen wir, dass es keine Komplikationen gibt«, erwiderte Dr. Laurin, denn leichtfertige Versprechungen konnte er in diesem Fall wirklich nicht machen.
Herr Raab wollte wenigstens kurz zu seiner Frau, und das konnte man ihm nicht verwehren.
Moni kam zurück.
»Die Kinder sind niedlich«, sagte sie. »Sie können es gar nicht begreifen, warum ihre Mutti hierbleiben muss.«
»Wir wollen froh sein, wenn sie auf ihren zwei Beinen die Klinik wieder verlassen kann, Moni«, sagte Dr. Laurin nachdenklich. »Was liegt heute noch vor?«
»Dr. Sternberg wollte Sie kurz sprechen.«
»Wann?«
»Gleich, wenn Sie Zeit haben.«
»Ist gut, er möchte bitte herüberkommen. Ich will jetzt