Ein Baby, ihr sehnlichster Wunsch: Dr. Laurin 181 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Als Dr. Leon Laurin sein Vorzimmer betrat, um etwas mit seiner Sekretärin Moni Hillenberg zu besprechen, wurde er mit einem Jubelschrei empfangen. Doch nicht Moni stieß ihn aus, sondern eine große schlanke Dame, deren hübsches, wenn auch nicht mehr ganz junges Gesicht von weißem Haar korrekt umrahmt war. »Oh, mein lieber, guter Dr. Laurin!«, rief sie aus, und erst als er den Akzent vernahm, erkannte der Arzt Dorothy Perkins. Gut zehn Jahre mochte es her sein, dass sie Patientin in der Prof. -Kayser-Klinik gewesen war, und als er sie damals verabschiedete, hatte sie bei Weitem nicht so gut ausgesehen wie jetzt. »Liebe Frau Perkins, wie freue ich mich«, sagte er voller Wärme und drückte ihr herzlich die Hand. Als ihre Augen feucht schimmerten, blickte er sie jedoch forschend an, aber sie lachte hell auf. Es waren Freudentränen, die ihr in die Augen gestiegen waren. »Mir fehlt gar nichts mehr. Ich bin kerngesund«, sprudelte es über ihre Lippen. »Und das«, ihr Blick richtete sich jetzt auf Moni, »das habe ich nur diesem wundervollen Arzt zu verdanken. Die ganze Familie Perkins befindet sich auf einem Deutschlandbesuch, vor allem, um die Stätte meiner Wiedergeburt zu besuchen.« Nach diesen Worten konnte sich Moni gleich denken, dass Frau Perkins einmal ein schwieriger Fall in der Prof. -Kayser-Klinik gewesen war.
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Buchvorschau
Ein Baby, ihr sehnlichster Wunsch - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 181 –
Ein Baby, ihr sehnlichster Wunsch
Lesie ist voller überschräumender Lebensfreude
Patricia Vandenberg
Als Dr. Leon Laurin sein Vorzimmer betrat, um etwas mit seiner Sekretärin Moni Hillenberg zu besprechen, wurde er mit einem Jubelschrei empfangen. Doch nicht Moni stieß ihn aus, sondern eine große schlanke Dame, deren hübsches, wenn auch nicht mehr ganz junges Gesicht von weißem Haar korrekt umrahmt war.
»Oh, mein lieber, guter Dr. Laurin!«, rief sie aus, und erst als er den Akzent vernahm, erkannte der Arzt Dorothy Perkins. Gut zehn Jahre mochte es her sein, dass sie Patientin in der Prof.-Kayser-Klinik gewesen war, und als er sie damals verabschiedete, hatte sie bei Weitem nicht so gut ausgesehen wie jetzt.
»Liebe Frau Perkins, wie freue ich mich«, sagte er voller Wärme und drückte ihr herzlich die Hand. Als ihre Augen feucht schimmerten, blickte er sie jedoch forschend an, aber sie lachte hell auf. Es waren Freudentränen, die ihr in die Augen gestiegen waren.
»Mir fehlt gar nichts mehr. Ich bin kerngesund«, sprudelte es über ihre Lippen. »Und das«, ihr Blick richtete sich jetzt auf Moni, »das habe ich nur diesem wundervollen Arzt zu verdanken. Die ganze Familie Perkins befindet sich auf einem Deutschlandbesuch, vor allem, um die Stätte meiner Wiedergeburt zu besuchen.«
Nach diesen Worten konnte sich Moni gleich denken, dass Frau Perkins einmal ein schwieriger Fall in der Prof.-Kayser-Klinik gewesen war. Wie schwierig, sollte sie erst später erfahren.
Obwohl Dr. Laurin wieder in Zeitdruck war, wollte er sich für diesen lieben Besuch aus Amerika doch ein paar Minuten nehmen.
»Moni, sagen Sie bitte Dr. Lenz Bescheid, dass er sich um Herrn Konrad kümmert. Er soll ihm gut zureden, wir haben die Geburt eingeleitet.«
Er ging mit Frau Perkins ins Sprechzimmer.
»Wieder mal eine Patientin, die Ihnen Sorgen bereitet?«, fragte sie ernst werdend.
»Sie ahnen ja nicht, wie viele Frauen zwischen damals und heute mir Sorgen bereitet haben«, erwiderte er, »aber Ihnen geht es gut, und das freut mich sehr.«
»Ja, mir geht es sehr gut, und ich will Sie jetzt auch nicht lange aufhalten. Aber ich möchte Sie herzlich einladen, Sie, Ihre Frau und die ganze Familie, ein paar Stunden mit uns zu verbringen. Sie dürfen nicht nein sagen. Meine Kinder möchten Sie doch auch kennenlernen, und mein Mann möchte Ihnen noch einmal von Herzen danken, dass wir noch so glückliche Jahre miteinander verbringen können. Ich verdanke Ihnen mein Leben. Wir werden Ihnen das nie vergessen. Und wenn ich auch nicht oft geschrieben habe, gedacht haben wir jeden Tag an Sie. Ich möchte auch wissen, wie es Ihren Kindern geht. Oh, wir haben so viel zu erzählen.«
»Die Kinder sind herangewachsen, liebe Frau Perkins. Auch unsere Kleinste, Kyra, geht schon zur Schule. Allesamt sind wir zehn Jahre älter geworden.«
»Fast elf, aber ich fühle mich jünger als damals, und Sie haben sich fast gar nicht verändert, bis auf die paar grauen Haare.
Sie war charmant, und was sie sagte, kam ihr aus dem Herzen.
»Die Zeit eilt dahin«, sagte er gedankenvoll.
»Und es ist so schön, wenn man sich gesund wiedersehen darf«, sagte sie leise. »Uns wäre jeder Tag, jede Stunde recht, aber unsere Bitte dürfen Sie nicht abschlagen. Wir wohnen wieder in der hübschen Pension, wie damals.«
»Ihre Einladung nehme ich gern an«, erwiderte Dr. Laurin lächelnd, »aber es käme halt nur der Samstagnachmittag infrage.«
Ihre Augen strahlten, sie fiel ihm sogar um den Hals, und von ihr ließ er es sich gern gefallen.
»Wundervoll, wundervoll!«, rief sie aus. »Mit Kind und Kegel, wie man hier sagt. Sie ahnen ja nicht, wie ich mich freue. Und wie sich mein Mann freuen wird.«
Man konnte es ihr ansehen. Jetzt purzelten die Tränen sogar, und Leon war gerührt.
»Antonia wird sich freuen, Frau Perkins«, versicherte er.
»Dann Samstag, drei Uhr? Damit wir auch Zeit für die Kinder haben.«
*
»Eine richtig tolle Frau«, sagte Moni, als Frau Perkins gegangen war.
»Sie war mal einer meiner schwersten Fälle, Moni«, erwiderte er sinnend. »Es interessiert Sie sicher, was damals war. Ihre Akte befindet sich bestimmt noch im alten Schrank. Schauen Sie bitte schon mal nach. Es ist immer gut, wenn man sich in Erinnerung ruft, wozu eine göttliche Eingebung gut sein kann.«
»Und das Können unseres verehrten Chefs, wie ich meinen möchte«, fügte Moni hinzu.
»Der jetzt schleunigst zu Frau Konrad muss. Da können Sie mal wieder Daumen drücken, Moni.«
»Sie schaffen auch das«, sagte sie und blickte auf den Spruch, der an der Wand hing: »Immer, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her …«
»Und Frau Perkins mag ein gutes Omen sein«, nickte er.
Während er zu Frau Konrad ging, bei deren vierter Geburt sich erhebliche, unvorhergesehene Komplikationen eingestellt hatten, wanderte Dorothy Perkins mit verklärten Augen durch den Klinikpark.
Dann blieb sie plötzlich stehen. Ihre Augen weiteten sich. Wieder waren Lachen und Weinen zugleich in ihrer Stimme, als sie rief: »Schwester Marie, Sie sind noch immer hier?«
Die aparte Schwester Marie konnte noch immer so gut sehen wie vor elf Jahren, und sie hatte auch ein einmaliges Gedächtnis.
»Frau Perkins«, sagte sie gerührt, »ist das denn möglich?«
Schwester Marie konnte viel erzählen über diese Patientin, mehr als die nüchterne Anamnese, die Moni jetzt studierte, ausdrückte.
Sie wurde umarmt und geküsst. »Es ist so wunderbar, dass ich Sie alle wiedersehen darf«, sagte Dorothy andächtig.
»Wie schön, Sie so wohlauf zu sehen«, sagte Marie.
»Unseren guten Dr. Laurin habe ich schon gebührend begrüßt. Viel Zeit hatte er ja nicht, aber am Samstag hätte ich mich auch eingehend nach Ihnen erkundigt, Schwester Marie. Nun ist das überflüssig. Selbstverständlich sind auch Sie eingeladen. Wir werden ein herrliches Wiedersehensfest feiern, die ganze Familie Laurin, meine liebe Schwester Marie und alle, die noch da sind.«
»Ich muss jetzt leider auch in die Klinik«, sagte Marie. »Wir haben einen schweren Fall, und da hat der Chef mich gern dabei.«
»Wie eh und je«, meinte Dorothy Perkins. »Aber am Samstag, drei Uhr, sehen wir uns zur Party. Sie dürfen nicht nein sagen.«
»Das tue ich auch nicht. Im Gegenteil, ich komme gern«, lächelte Marie.
Sie bekam noch einen Kuss, dann eilte sie zum Eingang der Klinik, und Dorothy blickte ihr gedankenverloren nach.
»Lieber Gott, ich danke dir«, flüsterte sie und faltete unwillkürlich die Hände.
Moni Hillenberg wusste indessen schon, welch ein schwieriger Fall Dorothy Perkins gewesen war, und Dr. Laurin wusste, worum es bei Frau Konrad ging, als er an den Operationstisch trat. Vorgelagerte Plazenta, Plazenta praevia, wie der Fachausdruck lautete.
Unwillkürlich musste Dr. Laurin jetzt an Dorothy Perkins denken, die durch eine Endometritis ihr drittes Kind verloren hatte und der man den Uterus entfernen musste. Aber lange konnte er nicht an jene schrecklichen Stunden zurückdenken.
Frau Konrad befand sich im siebenten Monat. Das Kind konnte lebensfähig sein. Dr. Laurin wusste, wie wichtig das für diese Frau sein würde, die zur Mutterschaft geboren schien und drei gesunde Kinder zur Welt gebracht hatte. Drei kräftige Buben, einer hübscher als der andere. Und ihr Mann hatte sich so sehr ein Mädchen dazugewünscht.
Jetzt wünschte sich Alwin Konrad nur noch, dass das Leben seiner Frau gerettet würde.
Volle Konzentration herrschte im OP. Dr. Lenz war aufmerksam wie immer. Die Operationsschwester Klara war zur Stelle und Schwester Marie als guter Geist gegenwärtig. Blutkonserven und Infusionen standen bereit.
Draußen auf dem Gang lief