Dr. Laurin 113 – Arztroman: Habe ich ein Recht darauf, glücklich zu sein?
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Es war Freitag, der Dreizehnte!
Dr. Leon Laurin war nicht abergläubisch, doch an diesem Tag ging es in der Prof.-Kayser-Klinik so dramatisch zu, dass man meinen konnte, der Teufel habe seine Hand im Spiel.
Es begann schon um sieben Uhr morgens. Auf der nahen Autobahn hatte es einen tragischen Unfall gegeben, in den eine langjährige Patientin von Dr. Laurin verwickelt war. Ramona Hannemann war im neunten Monat schwanger. Ihr Mann hatte sie in die Klinik bringen wollen, weil die Wehen eingesetzt hatten. Ein Geisterfahrer war ihnen ins Auto gerast. Peter Hannemann war auf der Stelle tot, seine Frau wurde schwerverletzt in die Prof.-Kayser-Klinik gebracht.
Dr. Laurin war sofort gerufen worden. Das Leben der jungen Frau hatte er nicht mehr retten können, aber das Baby hatten die Ärzte im letzten Augenblick noch durch einen Kaiserschnitt ans Licht der Welt geholt.
Es war ein Mädchen, und es war lebensfähig.
Ein Wunder? Dr. Laurin meinte das nicht, denn er wusste in diesem Augenblick schon, dass die Kleine eine Waise war, um die sich kein naher Verwandter kümmern würde. Auch Peter Hannemann und seine Frau Ramona waren Waisenkinder gewesen, sie hatten sich schon in früher Jugend im Heim kennen gelernt. Aber sie waren beide zielstrebige Menschen und hatten es mit viel Tüchtigkeit zu bescheidenem Wohlstand gebracht. Dann hatten sie geheiratet und gemeint, dass sie nun auch Kinder haben wollten. Und wie sehr hatten sie sich auf das Baby gefreut!
Es war selbstverständlich, dass Leon Laurin sich elend fühlte und sich eine Weile in sein Zimmer zurückzog, bevor er die Visite
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Rezensionen für Dr. Laurin 113 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 113 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 113 –
Habe ich ein Recht darauf, glücklich zu sein?
Patricia Vandenberg
Es war Freitag, der Dreizehnte!
Dr. Leon Laurin war nicht abergläubisch, doch an diesem Tag ging es in der Prof.-Kayser-Klinik so dramatisch zu, dass man meinen konnte, der Teufel habe seine Hand im Spiel.
Es begann schon um sieben Uhr morgens. Auf der nahen Autobahn hatte es einen tragischen Unfall gegeben, in den eine langjährige Patientin von Dr. Laurin verwickelt war. Ramona Hannemann war im neunten Monat schwanger. Ihr Mann hatte sie in die Klinik bringen wollen, weil die Wehen eingesetzt hatten. Ein Geisterfahrer war ihnen ins Auto gerast. Peter Hannemann war auf der Stelle tot, seine Frau wurde schwerverletzt in die Prof.-Kayser-Klinik gebracht.
Dr. Laurin war sofort gerufen worden. Das Leben der jungen Frau hatte er nicht mehr retten können, aber das Baby hatten die Ärzte im letzten Augenblick noch durch einen Kaiserschnitt ans Licht der Welt geholt.
Es war ein Mädchen, und es war lebensfähig.
Ein Wunder? Dr. Laurin meinte das nicht, denn er wusste in diesem Augenblick schon, dass die Kleine eine Waise war, um die sich kein naher Verwandter kümmern würde. Auch Peter Hannemann und seine Frau Ramona waren Waisenkinder gewesen, sie hatten sich schon in früher Jugend im Heim kennen gelernt. Aber sie waren beide zielstrebige Menschen und hatten es mit viel Tüchtigkeit zu bescheidenem Wohlstand gebracht. Dann hatten sie geheiratet und gemeint, dass sie nun auch Kinder haben wollten. Und wie sehr hatten sie sich auf das Baby gefreut!
Es war selbstverständlich, dass Leon Laurin sich elend fühlte und sich eine Weile in sein Zimmer zurückzog, bevor er die Visite machen konnte. Da fand er dann eine deprimierte Frau Bergmeier vor, die sich über die Gleichgültigkeit ihrer Familie beklagte, und eine weinende Anke Pflug, aus der kein Wort herauszubringen war.
»Was ist denn heute nur los?« Dr. Laurin stöhnte unterdrückt auf.
»Es ist Freitag, der Dreizehnte«, erwiderte Moni Hillenberg, »und außerdem haben wir Vollmond.«
»Es ist heller Vormittag«, knurrte er.
»Das macht nichts, der Vollmond hat seine eigenen Gesetze.«
»Und Sie glauben daran?«
Moni nickte.
»Ich würde auch an einem Dreizehnten nie etwas Wichtiges unternehmen, besonders nicht, wenn auch noch Freitag ist.«
»Soll ich alles stehen- und liegen lassen und mich ins Bett legen?«, fragte er.
»Vielleicht wäre es das Gescheiteste nach diesem traurigen Anfang. Aber Frau Corda kommt nachher. Sie hat große Beschwerden, hat sie gesagt.«
»Auch das noch!«, stöhnte Dr. Laurin. »Marie soll mal zu mir kommen.«
Diese eilte sofort herbei. Sie ahnte schon, dass der Chef etwas auf dem Herzen hatte.
Ihr war es auch nahegegangen, dass Ramona nicht zu retten gewesen war. Marie hatte die junge Frau ins Herz geschlossen gehabt, weil sie sich schon während der Schwangerschaft ganz intensiv bemüht hatte, sich eingehend über alles, was mit Kinderpflege zusammenhing, zu informieren.
Aber für lange Trauer blieb keine Zeit, der Klinikbetrieb musste weitergehen.
»Kümmern Sie sich doch mal um Anke Pflug, Marie. Vielleicht öffnet sie sich Ihnen. Eine Wochenbettpsychose sollte möglichst vermieden werden. Ist etwas mit ihrem Mann?«
»Diese ganze Ehe kommt mir spanisch vor«, erwiderte Marie, »aber sie spricht nicht darüber.«
»Und was ist mit der Familie von Frau Bergmeier?«
»Da ist einer schlimmer als der andere. Mir kommt es so vor, als hätten sie ihr den Tod gewünscht und schon begonnen, das Erbe aufzuteilen. Vielleicht kriegen sie sich darüber in die Haare.«
»Sie wird nicht sterben, und sie sollte sich jemanden suchen, der es wert ist, einmal das Erbe anzutreten.«
»Soll ich auch so mit ihr reden?«, fragte Marie erstaunt.
»Sie könnten es jedenfalls versuchen. Sie haben das nötige Taktgefühl. Ihnen hört man gern zu …«
In diesem Moment ertönte Monis Stimme durch die Sprechanlage: »Frau Corda ist gekommen, Herr Doktor.«
»Sie möchte bitte ein paar Minuten warten.«
Leon wandte sich Marie zu. »Was wissen Sie über Veronique Corda?«
»Ich weiß nur, was in den Klatschspalten steht. Mit mir hat sie noch nie gesprochen. Sie ist eine sehr schöne Frau und wohl auch eine sehr gute Schauspielerin. Ich habe aber noch keinen Film mit ihr gesehen.«
»Zu Hause will ich nicht davon anfangen, sonst fragen meine Damen mir Löcher in den Bauch, was ihr fehle, und sie will es ja noch geheim halten, dass sie schwanger ist.«
»Wollte sie das Kind denn?«, fragte Marie.
»Anscheinend ja. Ihr Mann ist bedeutend älter.«
»Und sehr reich«, fügte Marie anzüglich hinzu.
Dann ging sie, und kurz darauf trat Veronique Corda lächelnd ein. Sie war tatsächlich eine bildschöne Frau, Anfang dreißig, ausgestattet mit einer blendenden Figur und sehr geschmackvoll gekleidet. Die rauchige Stimme passte zu ihr und unterstrich die betörende Ausstrahlung. Ganz gewiss war sie keine leere Schönheit. Sie war gebildet und sehr intelligent, und sie hatte es bestimmt nicht nötig, sich um Rollen zu bemühen. Dr. Laurin fragte sich jedoch zum wiederholten Male, warum sie ausgerechnet Ludwig Corda geheiratet hatte, da sie doch bestimmt auch jüngere reiche Männer hätte haben können.
Sie war im sechsten Monat, und man sah es, wenn sie auch sehr geschickt gekleidet war. Jetzt konnte sie es sicher nicht mehr verleugnen.
»Welche Beschwerden haben Sie, Frau Corda?«, fragte Dr. Laurin, der nicht in der Stimmung war, erst noch mit ihr zu plaudern.
»Sind Sie auch nicht gut drauf?«, fragte sie. »Ob es am Wetter liegt? Ich kann schon seit drei Nächten nicht mehr richtig schlafen.«
»Es ist Vollmond«, sagte Dr. Laurin geistesabwesend. Er hatte ihre Akte vor sich liegen, und ihm fiel zum ersten Mal auf, dass ihr Geburtsdatum nicht eingetragen war.
Er machte sie darauf aufmerksam, ohne sich eigentlich etwas dabei zu denken, denn ihm ging noch anderes im Kopf herum.
»Ist das denn so wichtig?«, fragte sie.
Will sie ein paar Jahre wegmogeln?, überlegte Dr. Laurin. Aber eigentlich hatte sie das gar nicht nötig. Für ihn spielten die Lebensjahre keine Rolle, wenn Menschen so jugendlich blieben. Aber sie hatte ja viele Möglichkeiten, etwas dafür zu tun, da Geld keine Rolle spielte.
»Es ist wichtig, da wir die Geburt des Kindes registrieren lassen müssen – von Amts wegen«, sagte er beiläufig.
»Das hat ja noch Zeit«, meinte sie leichthin und wurde verlegen. »Nun ja, ich bin diesbezüglich eitel«, gab sie zögernd zu.
»Sie sehen fantastisch aus«, stellte er fest.
»Nett, dass Sie das sagen«, erwiderte sie mit einem charmanten Lächeln. Er fragte sich, wer ihrem Charme wohl widerstehen konnte. »Nun gut, ich bin sechsunddreißig, aber das braucht ja wohl nicht jeder zu wissen – und es schadet doch wohl auch dem Kind nicht.«
»Bisher hatten Sie ja keine besonderen Beschwerden«, meinte er, »und was sind schon sechsunddreißig Jahre? Da genießt man das Leben doch erst richtig. Sie sind eine erfolgreiche Frau, darüber können Sie sich freuen. Und Sie haben einen liebevollen Mann, das zählt doch auch, nicht wahr?«
Er sprach ohne innere Überzeugung, nur um etwas zu sagen, denn nun dachte er, dass die Geburt vielleicht problematisch werden könnte. Aber da die Schwangerschaft bisher ohne Komplikationen verlaufen war, wollte er nicht allzu schwarz sehen.
Er machte eine Ultraschalluntersuchung, die zeigte, dass die Lage des Kindes normal war und es sich auch bereits gut entwickelt hatte.
»Können Sie jetzt schon mit Sicherheit sagen, dass es ein Junge wird?«, fragte Veronique.
»Ganz sicher sogar.«
»Lutz wird sich freuen, aber ich werde es ihm noch nicht verraten. Er dreht zurzeit in Mexiko. Und er hat wieder eine Neuentdeckung, diesmal aber eine blutjunge, wie er mir ankündigte. Ich bin schon gespannt. Ich war immerhin schon dreißig, als ich den ersten Film mit ihm machte, und da dachte ich nicht daran, dass ich ihn mal heiraten würde.«
Warum erzählt sie mir heute so viel?, ging es Dr. Laurin durch den Sinn,