Und doch ein tragisches Ende?: Dr. Laurin 131 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Der Name Holtenau kam Dr. Laurin gleich bekannt vor, als Moni Hillenberg eine neue Patientin anmeldete. Er erinnerte sich auch sofort an einen jungen Kollegen, den er im Vorjahr auf einem Gynäkologenkongress kennengelernt hatte. Der junge Mann hatte einen starken Eindruck bei ihm hinterlassen, und auch von Elisa Holtenau war Dr. Leon Laurin gleich sehr beeindruckt, als sie nun sein Sprechzimmer betrat.
Sie war etwa fünfzig, ziemlich groß, sehr schlank und eine Dame im besten Sinne des Wortes. Ihr schmales blasses Gesicht wurde von großen dunklen Augen beherrscht.
»Mein Sohn hat darauf bestanden, dass ich mich gründlich von Ihnen untersuchen lasse. Er hat Sie voriges Jahr kennengelernt und hat oft mit großer Bewunderung von Ihnen gesprochen. Obwohl ich nicht glaube, dass mir noch zu helfen ist, wollte ich Oliver den Gefallen tun und mich bei Ihnen anmelden.«
»Ich kann mich gut an Ihren Sohn erinnern. Ich hörte auch von Professor Rittberg, dass meinem jungen Kollegen eine große Karriere vorausgesagt wird.«
»Oliver will das nicht hören. Er tut sein Bestes, und ich bin deshalb sehr stolz auf ihn, aber manchmal denke ich auch, dass er sehr verletzlich ist und deshalb manchen Anforderungen nicht gerecht werden könnte.«
Sie ist gekommen, um über ihren Sohn zu sprechen, nicht wegen irgendwelcher Beschwerden, die tatsächlich sehr ernst genommen werden sollten.
Der erfahrene Dr. Laurin hatte bereits eine bange Ahnung, nachdem er Elisa Holtenau forschend betrachtet hatte.
Er ließ sie reden. Er nahm sich gern Zeit für sie.
Er erfuhr, dass Oliver Holtenau in der Genforschung eine Stellung bekommen hatte, die ihm tatsächlich alle
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Chefarzt Dr. Norden
Ähnlich wie Und doch ein tragisches Ende?
Titel in dieser Serie (100)
Dr. Laurin 6 – Arztroman: Jung verheiratet – aber nicht glücklich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 10 – Arztroman: Nie gebe ich meinen Namen preis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 20 – Arztroman: Nachtschwester Barbara hatte Dienst… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 13 – Arztroman: Laura ist schwanger – und wird erpresst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 15 – Arztroman: Ein Betrüger im Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 8 – Arztroman: Einmal wollte ich mich von dir trennen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 1 – Arztroman: Alle Herzen schlagen für Leon Laurin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 4 – Arztroman: Zufall? Es war Schicksal! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 14 – Arztroman: Eine Lüge ließ sie verzweifeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 18 – Arztroman: Freude auf der Entbindungsstation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 3 – Arztroman: Er war sich keiner Schuld bewußt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 9 – Arztroman: Tapferes kleines Waisenkind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 7 – Arztroman: Rettet meine Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 11 – Arztroman: So süß kann Rache schmecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 36 – Arztroman: Rache war ihr Motiv Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 12 – Arztroman: Der Unfall – Bewährung für die Kayser-Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 19 – Arztroman: Das Leben darf nicht vorbei sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 41 – Arztroman: Ein Arzt lud Schuld auf sich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 5 – Arztroman: Schönheitschirurg Prof. Dr. Murmann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 16 – Arztroman: Tina – wer hat dir das angetan? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 25 – Arztroman: Ich habe zu lange geschwiegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 26 – Arztroman: Ich singe nur für dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 22 – Arztroman: Was vor zwanzig Jahren geschah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 32 – Arztroman: Werde ich ihm verzeihen können? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 42 – Arztroman: Sie wünschten sich so sehr ein Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 30 – Arztroman: Eine Ehe voller Zweifel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 23 – Arztroman: Eine schöne – eine grausame Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 21 – Arztroman: Die unschuldige schuldige Patientin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 48 – Arztroman: Die Stieftochter – Freundin oder Feindin? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Angriff am Nachmittag: Der neue Dr. Laurin 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 114 – Arztroman: Intrigen hinter weißen Türen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerstehen heißt verzeihen: Dr. Norden Bestseller 344 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerstehen heißt verzeihen: Dr. Norden Gold 50 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wilde Carla: Der neue Dr. Laurin 68 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraumprinz nicht gesucht und doch gefunden: Sinnlicher Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 46 – Arztroman: Große Sorgen um die kleine Kristin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben ohne Angst: Dr. Norden Extra 32 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSein Hass galt nur dem Klinikchef: Dr. Laurin 135 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Fremde kehrte sie zurück: Dr. Norden Gold 32 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Diagnose der Freundin: Dr. Laurin 177 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr gab seiner Mutter ein Versprechen: Dr. Laurin 129 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEtwas fehlte in ihrem Leben: Dr. Laurin 139 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefühle wider Willen: Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzen mit Zuversicht: Dr. Norden Bestseller 337 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 78 – Arztroman: Dr. Behnisch muß schweigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrebs-Endstadium! Was nun Joseph? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 22 – Arztroman: Ein Glück in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLaura ist schwanger – und wird erpresst: Dr. Laurin – Neue Edition 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Maren nicht verriet: Dr. Norden Bestseller 339 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf einem Ärztekongress in Lugano: Dr. Laurin 159 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sehnsucht stirbt nie: Dr. Norden Bestseller 439 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sehnsucht stirbt nie: Dr. Norden Extra 89 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGibt es ein neues Glück für Lore?: Die Klinik am See 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neues Leben für Corinne: Dr. Norden Bestseller 329 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 82 – Arztroman: Ihr Leben hing an einem seidenen Faden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin – Neue Edition 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 13 – Arztroman: Laura ist schwanger – und wird erpresst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/51984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5James Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Griechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Friedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zauberberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Denke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Harry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWär mein Klavier doch ein Pferd: Erzählungen aus den Niederlanden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Und doch ein tragisches Ende?
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Und doch ein tragisches Ende? - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 131 –
Und doch ein tragisches Ende?
Patricia Vandenberg
Der Name Holtenau kam Dr. Laurin gleich bekannt vor, als Moni Hillenberg eine neue Patientin anmeldete. Er erinnerte sich auch sofort an einen jungen Kollegen, den er im Vorjahr auf einem Gynäkologenkongress kennengelernt hatte. Der junge Mann hatte einen starken Eindruck bei ihm hinterlassen, und auch von Elisa Holtenau war Dr. Leon Laurin gleich sehr beeindruckt, als sie nun sein Sprechzimmer betrat.
Sie war etwa fünfzig, ziemlich groß, sehr schlank und eine Dame im besten Sinne des Wortes. Ihr schmales blasses Gesicht wurde von großen dunklen Augen beherrscht.
»Mein Sohn hat darauf bestanden, dass ich mich gründlich von Ihnen untersuchen lasse. Er hat Sie voriges Jahr kennengelernt und hat oft mit großer Bewunderung von Ihnen gesprochen. Obwohl ich nicht glaube, dass mir noch zu helfen ist, wollte ich Oliver den Gefallen tun und mich bei Ihnen anmelden.«
»Ich kann mich gut an Ihren Sohn erinnern. Ich hörte auch von Professor Rittberg, dass meinem jungen Kollegen eine große Karriere vorausgesagt wird.«
»Oliver will das nicht hören. Er tut sein Bestes, und ich bin deshalb sehr stolz auf ihn, aber manchmal denke ich auch, dass er sehr verletzlich ist und deshalb manchen Anforderungen nicht gerecht werden könnte.«
Sie ist gekommen, um über ihren Sohn zu sprechen, nicht wegen irgendwelcher Beschwerden, die tatsächlich sehr ernst genommen werden sollten.
Der erfahrene Dr. Laurin hatte bereits eine bange Ahnung, nachdem er Elisa Holtenau forschend betrachtet hatte.
Er ließ sie reden. Er nahm sich gern Zeit für sie.
Er erfuhr, dass Oliver Holtenau in der Genforschung eine Stellung bekommen hatte, die ihm tatsächlich alle Möglichkeiten für eine schnelle Karriere bot.
»Sein Wunschtraum ist in Erfüllung gegangen«, erzählte sie, »und ich bin glücklich und dankbar, dass er in dieser Arbeit Erfüllung findet. Ich weiß, dass ich nicht mehr lange leben werde. Ich habe Krebs, aber ich möchte es Oliver so lange wie möglich verschweigen. Sie bitte ich auch, ihm nichts zu sagen.«
»Ich weiß nicht, ob das möglich sein wird, da er ja selbst Arzt ist und über entsprechende Kenntnisse verfügt. Aber wieso sind Sie überzeugt, dass es Krebs ist?«
»Ich war schon bei anderen Ärzten, ohne es Oliver zu sagen, und ich beobachte mich schon mehrere Wochen.«
»Und Sie sind überzeugt, dass Ihr Sohn nichts bemerkt hat?«
»Ich lasse mir nichts anmerken.«
»Da Sie nun aber hier sind, sollten wir auch eine gründliche Untersuchung vornehmen.«
»Das können Sie gern, aber Sie werden auch nichts anderes feststellen.«
»Ist Ihnen nicht zu einer Operation geraten worden?«
Sie zuckte die Schultern. »Machen Sie sich ruhig selbst ein Bild.«
Die Untersuchung dauerte eine Stunde. Gründlicher konnte man wirklich nicht vorgehen, als Dr. Laurin es in diesem Fall tat. Er ließ auch Dr. Sternberg kommen, und es wurde mit modernen technischen Möglichkeiten gearbeitet.
»Ich würde zu einer Operation raten, da keine Metastasen festzustellen sind«, sagte Dr. Laurin. »Aber der Eingriff sollte bald geschehen.«
Sie sah ihn sekundenlang schweigend an, als wolle sie sein Innerstes erforschen, dann atmete sie tief durch.
»Nun gut, wenn Sie es meinen, kommt es auf einen Versuch an. Aber wir sagen Oliver, dass es ein Myom ist oder so was Ähnliches …«
»Er wird es genau wissen wollen, aber darüber kann man ja noch reden. Resignieren sollten Sie jedenfalls nicht«, sagte Dr. Laurin energisch. »Ich kann Ihnen Fälle nennen, die weit kritischer waren, und die Patientinnen konnten sich noch vieler guter Jahre erfreuen.«
»Aber eine Garantie gibt es nicht«, sagte sie mit einem flüchtigen Lächeln.
»Wann gibt es die schon? Wir werden unser Bestmögliches tun, und ich denke, dass Ihr Sohn das auch von uns erwarten wird.«
»Ich sagte es ja schon, dass er Sie bewundert. Wann kann es losgehen? Ich bin bereit.«
Jetzt bewunderte Dr. Laurin Elisa Holtenau. Sie wirkte ganz gelassen, aber vielleicht hatte sie tatsächlich schon mit dem Leben abgeschlossen.
»Ich werde gleich mit meinen Kollegen sprechen. Gedulden Sie sich bitte ein paar Minuten.«
Er ging hinaus.
Sie trat derweil ans Fenster und blickte auf den Klinikgarten. Schön war es hier, und irgendwie fühlte sie auch eine leise Hoffnung aufkeimen. Dr. Laurin verstand es, eine positive Einstellung zu erzeugen. Eigentlich war sie ja nur zu ihm gekommen, weil Oliver es gewünscht hatte und sie immer wieder dazu drängte. Oliver wusste nicht, dass sie sich aufgegeben hatte …
Dr. Laurin kam schon zurück. »Sie können morgen kommen, und dann bereiten wir Sie gleich auf die Operation vor. Einverstanden?«
»Sie sind sehr überzeugend. Ihnen kann ich genauso wenig widersprechen wie meinem Sohn. Aber Sie werden sich an meine Bitte halten?«
»Selbstverständlich. Nur werde ich nicht verhindern können, dass er sich unterrichten wird.«
»Dem Sie diplomatisch ausweichen können.« Sie lächelte hintergründig. »Ich darf mich jetzt ein bisschen umschauen?«
»Selbstverständlich. Schwester Marie wird Ihnen zeigen, was Sie sehen möchten.«
So lernte Elisa Holtenau Schwester Marie kennen, die es meisterhaft verstand, den Patientinnen jede Angst zu nehmen.
Sie zeigte Elisa das Zimmer, in dem sie untergebracht werden würde. Die Patientin, die es gerade verließ, hatte auch eine schwere Operation hinter sich, aber sie scherzte mit den Schwestern und Dr. Thiele, den Elisa dann auch kennenlernte.
Die elegante Frau wollte aber auch die Säuglingsstation sehen, was Marie verwunderte.
Andächtig betrachtete Elisa die Babys. »Ich würde so gern ein Enkelkind erleben«, sagte sie leise. »Wenn ich wüsste, dass mein Junge glücklich ist, wäre alles viel leichter für mich.«
»Sie müssen leben wollen«, sagte Marie eindringlich. »Der Wille und die Zuversicht machen viel aus.«
»Sie sind schon lange hier an dieser Klinik?«, fragte Elisa, ohne auf diese Bemerkung einzugehen.
»Schon viele Jahre. Sie ist mein Zuhause.«
»Wo gibt es heute noch solche Treue«, sagte Elisa leise. »Vor zwei Jahren habe ich meine Haushälterin verloren. Sie war zwanzig Jahre bei uns. Ich vermisse sie sehr, denn jetzt habe ich ständig jemand anderen um mich. Auch Ehrlichkeit wird immer seltener.«
Sie ging schweigend neben Marie zum Ausgang. »Morgen werde ich also kommen. Es freut mich, dass ich Sie kennengelernt habe, Schwester Marie. Ich fühle mich nicht mehr so fremd«, sagte sie gedankenverloren.
Hoffentlich ist ihr zu helfen, dachte Marie, denn Elisa Holtenau besaß bereits ihre volle Sympathie.
*
Oliver Holtenau hatte es besonders eilig, an diesem Abend heimzukommen. Es behagte ihm gar nicht, dass Vanessa Jörgens eilig über die Straße kam, als er aus seinem Wagen stieg.
»Wie nett, dass man sich mal wieder trifft«, sagte sie anzüglich. »Du machst dich sehr rar, Olli.«
Er konnte es nicht ausstehen, Olli genannt zu werden, aber Vanessa lachte nur darüber, und ihr gegenüber war er sehr vorsichtig geworden. Dafür gab es mehrere Gründe.
»Ich habe viel zu tun«, entgegnete er mit erzwungener Ruhe. »Und jetzt werde ich von meiner Mutter erwartet.«
»Du entwickelst dich wohl zum Muttersöhnchen«, spottete sie. »Ich möchte wenigstens wissen, warum du mich meidest. Es ist noch nicht lange her, dass wir schon beinahe verlobt waren.«
»Das war deine Absicht. Ich aber habe dir gesagt, dass ich noch keine feste Bindung will.«
»Okay, aber deshalb brauchst du mir doch nicht aus dem Weg zu gehen. Dauernd werde ich gefragt, was zwischen uns passiert ist. Ich stehe richtig dumm da.«
»Du hast doch auch andere Freunde«, sagte Oliver.
Sie warf ihm einen schrägen Blick zu. »Bist du etwa deswegen eifersüchtig?«
»Ich bin nicht eifersüchtig. Es ist mir gleichgültig, mit wem du herumziehst. Ich habe meinen Beruf, der mich sehr beansprucht. Und jetzt habe ich wirklich keine Zeit mehr.«
»Du vergisst deine gute