Dreifaches Glück: Der kleine Fürst 408 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Was für ein schöner Abend, Marie!«, sagte Felicitas von Halversleben zu ihrer Schwester Marie von Klewitz, die überraschend zu einem Besuch vorbeigekommen war. Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Marie hatte einige familiäre Anekdoten zum Besten gegeben. »Warum sehen wir uns eigentlich so selten?« »Weil du schrecklich viel arbeitest und ich eine überlastete Hausfrau und Mutter bin, seit ich zwei kleine Ungeheuer zu Hause habe«, erwiderte Marie. »Aber heute habe ich zu Armin gesagt, dass ich durchdrehe, wenn er mir nicht ein paar freie Stunden verschafft. Er war so erschrocken, dass er sofort eingewilligt hat, den Kindern das Abendessen zu machen, mit ihnen noch einen Zeichentrickfilm anzusehen, sie danach ins Bett zu bringen und ihnen etwas vorzulesen, bis sie schlafen.« Sie stieß einen Seufzer aus. »Mir gefällt mein Leben wirklich, Feli, aber wenn ich nicht gelegentlich ein bisschen Zeit für mich habe, drehe ich durch. Ich kann mich einfach nicht wochenlang nur mit Zwei- und Dreijährigen unterhalten.« »Du übertreibst«, stellte Felicitas fest. »Wenn Armin abends nach Hause kommt, redet er bestimmt mit dir.« Marie lächelte traurig. »Dann ist er müde, Feli. Bist du nicht müde, wenn du aus deiner Kanzlei nach Hause kommst und in Gedanken noch bei dem Fall bist, mit dem du dich gerade beschäftigst? Du müsstest doch eigentlich wissen, wie man sich nach einem langen Arbeitstag fühlt.« »Stimmt«
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Buchvorschau
Dreifaches Glück - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 408 –
Dreifaches Glück
Viola Maybach
»Was für ein schöner Abend, Marie!«, sagte Felicitas von Halversleben zu ihrer Schwester Marie von Klewitz, die überraschend zu einem Besuch vorbeigekommen war. Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Marie hatte einige familiäre Anekdoten zum Besten gegeben. »Warum sehen wir uns eigentlich so selten?«
»Weil du schrecklich viel arbeitest und ich eine überlastete Hausfrau und Mutter bin, seit ich zwei kleine Ungeheuer zu Hause habe«, erwiderte Marie. »Aber heute habe ich zu Armin gesagt, dass ich durchdrehe, wenn er mir nicht ein paar freie Stunden verschafft. Er war so erschrocken, dass er sofort eingewilligt hat, den Kindern das Abendessen zu machen, mit ihnen noch einen Zeichentrickfilm anzusehen, sie danach ins Bett zu bringen und ihnen etwas vorzulesen, bis sie schlafen.« Sie stieß einen Seufzer aus. »Mir gefällt mein Leben wirklich, Feli, aber wenn ich nicht gelegentlich ein bisschen Zeit für mich habe, drehe ich durch. Ich kann mich einfach nicht wochenlang nur mit Zwei- und Dreijährigen unterhalten.«
»Du übertreibst«, stellte Felicitas fest. »Wenn Armin abends nach Hause kommt, redet er bestimmt mit dir.«
Marie lächelte traurig. »Dann ist er müde, Feli. Bist du nicht müde, wenn du aus deiner Kanzlei nach Hause kommst und in Gedanken noch bei dem Fall bist, mit dem du dich gerade beschäftigst? Du müsstest doch eigentlich wissen, wie man sich nach einem langen Arbeitstag fühlt.«
»Stimmt«, gab Felicitas zu. »Ich bin oft froh, dass ich dann allein bin und niemand hier ist, der ein paar freundliche Worte von mir erwartet.«
»Siehst du? Ich muss mich immer bis zum Wochenende gedulden – wenn Armin sich einmal ausgeschlafen hat, können wir plötzlich auch wieder richtige Gespräche miteinander führen. Aber mir ist das oft zu wenig. Und heute, wie gesagt, war ich dem Durchdrehen nahe.«
»Ich bin froh, dass du stattdessen lieber zu mir gekommen bist«, stellte Felicitas fest.
»Das bin ich auch, glaub mir.«
Felicitas zögerte, bevor sie die nächste Frage stellte. »Gibt es was Neues von Karina?« Sie bemühte sich um einen beiläufigen Tonfall. Karina war ihre älteste Schwester. Insgesamt waren sie zu viert, es gab noch Isabella, die Zweitälteste.
»Ich weiß nichts, aber Isa hat neulich mit ihr telefoniert. Es war chaotisch, wie immer. Bei der Gelegenheit hat Isa erfahren, dass sich Ludwig von Karina getrennt hat, die beiden leben in Scheidung.«
»War ja zu erwarten«, murmelte Felicitas. »Mich wundert es jedenfalls nicht. Nur die Kinder können einem leid tun.«
Marie nickte. »Mich wundert es auch nicht, aber ich frage mich trotzdem manchmal, ob es nicht besser wäre, wenn ihr beide euch wieder versöhnt.«
»Vergiss es, Marie!« Felicitas’ dunkle Augen funkelten, sie schob die dichten schwarzen Haare mit einer energischen Geste nach hinten. »Ihr könnt gern den Kontakt zu ihr halten, aber ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben.«
»Sie ist unsere Schwester.«
»Ja, das ist sie, aber deshalb bin ich nicht verpflichtet, sie zu mögen, oder?«
»Natürlich bist du das nicht. Aber wir sind immerhin zusammen aufgewachsen, wir haben unsere Kindheit miteinander geteilt, und sie hat auch gute Seiten.«
Doch Felicitas war nicht gewillt, einzulenken. »Das ist alles richtig, Marie, ich bestreite nicht, dass sie auch gute Seiten hat. Aber es geht mir besser, wenn ich nichts von ihr höre und sehe. Das halten wir jetzt seit acht Jahren so, und ich bin mit dieser Lösung sehr zufrieden. Ich vermisse sie nicht, und sie vermisst mich auch nicht.«
»Ich weiß nicht, ob das stimmt«, entgegnete Marie. »Und diese Scheidung setzt ihr mit Sicherheit sehr zu.«
»Ich wundere mich, dass Ludwig es fast zehn Jahre mit ihr ausgehalten hat«, stellte Felicitas fest. »Zuerst hat ihn natürlich ihre Schönheit geblendet, aber er muss doch bald gemerkt haben, dass sie hysterisch, egoistisch und überdreht ist.« Sie bemerkte Maries Blick und setzte hinzu: »Entschuldige, ich weiß, dass das nicht freundlich klingt, aber die Wahrheit ist es trotzdem. Du bist einfach viel zu nett und sanftmütig, Marie, du findest immer Entschuldigungen für andere Menschen. Ich bin da anders gestrickt, wie du weißt.«
Marie beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. »Ja, das weiß ich. Du hast ein überschäumendes Temperament, aber zugleich bist du die Klügste von uns vier Schwestern – und die Mutigste. Ich habe mich auch schon oft über Karina geärgert, aber ich will keinen Streit haben. Du dagegen hast ihr immer ins Gesicht gesagt, was du von ihr denkst. Isa und ich waren einfach zu feige dazu, damals, als Mama …«
»Bitte nicht!« Felicitas’ Stimme klang scharf, und Marie verstummte erschrocken. »Ich möchte nicht darüber reden, bitte!«
Marie nickte stumm.
Ruhiger fuhr Felicitas fort: »Feige würde ich das nicht nennen.«
»Ich bin viel zu nachgiebig, und Isa ist doch sowieso ein Angsthäschen«, stellte Marie fest. »Aber unabhängig davon denke ich, dass es gut wäre, wenn ihr wenigstens wieder miteinander reden würdet, Karina und du. Wir haben doch nur noch uns Schwestern. Und du kennst nicht einmal ihre Kinder.«
»Deine beiden decken meinen Bedarf an Nichten und Neffen vollauf«, erklärte Felicitas. »Und jetzt tu nicht so, als hättet ihr so viel mehr Kontakt zu Karina.«
»Isa schon, die telefoniert regelmäßig mit ihr – sonst wüsste ich das mit ihrer Scheidung ja auch gar nicht.«
Noch einmal schüttelte Felicitas den Kopf. »Sie ist kein Teil meines Lebens mehr, Marie, und dabei soll es bleiben.«
Marie war klug genug zu wissen, wann sie ein Thema beenden musste. »Kriege ich noch ein Glas Wein?«, fragte sie. »Ich habe ja vorsichtshalber ein Taxi genommen.«
»Die weise Frau baut vor«, stellte Felicitas fest. »Natürlich bekommst du noch ein Glas Wein.«
»Und du fährst noch diese Woche nach Sternberg?«, fragte Marie, nachdem Felicitas ihr den Wein eingeschenkt hatte. »Hat das einen besonderen Grund?«
»Ja, allerdings. Einer unserer vermögendsten Mandanten ist ein absoluter Pferdenarr, und ich habe mitbekommen, dass er ein Rennpferd sucht. Also habe ich Friedrich von Kant angerufen und ihm den Fall geschildert. Du kennst ihn ja, er ist sehr unkompliziert und meinte, ich solle mit dem Mann doch einfach mal vorbeikommen.«
»Worauf euer Mandant dir vor Freude die Füße geküsst hat?«
»So ungefähr, ja. Jedenfalls darf ich jetzt praktisch eine Dienstreise nach Sternberg unternehmen, was mir natürlich gut gefällt, ich bin ja sehr lange nicht dort gewesen.«
»Grüß die Sternberger von mir«, bat Marie. »Ich denke oft an sie, wirklich.«
»Dann fahr doch auch mal wieder hin! Deine Kinder wären begeistert, mit Sicherheit.«
»Die Frage ist«, bemerkte Marie mit dem ihr eigenen trockenen Humor, »ob die Sternberger auch von meinen Kindern begeistert wären. Sie sind gerade in der Phase, wo sie alles, was wächst, gern ausreißen, weißt du? Das ist in einem gepflegten Schlosspark nicht unbedingt das angemessene Verhalten.«
Felicitas lachte und gab zu, dass dieser Einwand berechtigt war. Bis Marie sich eine Stunde später verabschiedete, fiel kein Wort mehr über ihre ältere Schwester