Planlos verliebt!: Der kleine Fürst 385 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Das war's für heute – bitte denken Sie daran, dass spätestens nächste Woche die Hausarbeiten abgegeben werden müssen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.« Stühlerücken, Gemurmel, leises Gelächter – die ersten Studenten verließen bereits den Seminarraum, während Graf Albert von Schmalensee begann, seine Papiere zusammenzupacken. Eine Vorlesung musste er noch halten, dann war er fertig für heute. »Herr Professor, ich hätte noch eine Frage zu meiner Arbeit.« Eine sehr hübsche dunkelhaarige Studentin lächelte ihn schüchtern an, aber Albert wusste, dass ihre Schüchternheit nur gespielt war. Britta Vancampe war ein raffiniertes kleines Biest, das mit allen Mitteln versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er gab sich keinen Illusionen hin, warum sie das tat. Sie war nicht etwa in ihn verliebt, sondern sie versuchte nur, auf diese Weise vielleicht eine bessere Note für ihre miserablen Leistungen herauszuholen. Es würde ihr nicht gelingen, er war in dieser Hinsicht zum Glück nicht anfällig. »Ja, bitte?«, fragte er höflich. »Ich habe leider nicht viel Zeit, meine Vorlesung beginnt gleich. Aber wenn Sie sich beeilen ...« Sie kaute unschlüssig an ihrer Unterlippe herum. »So schnell lässt sich das nicht erklären, Herr Professor. Könnte ich vielleicht …« Er unterbrach sie höflich, aber bestimmt, während er seine Unterlagen in die alte Aktentasche stopfte, die ihn seit Jahren begleitete. »Morgen habe ich Sprechstunde, bitte melden Sie sich an, und dann erklären Sie mir, wo Ihr Problem liegt. Ich bin sicher, wir finden eine Lösung.«
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Buchvorschau
Planlos verliebt! - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 385 –
Planlos verliebt!
Viola Maybach
»Das war’s für heute – bitte denken Sie daran, dass spätestens nächste Woche die Hausarbeiten abgegeben werden müssen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.« Stühlerücken, Gemurmel, leises Gelächter – die ersten Studenten verließen bereits den Seminarraum, während Graf Albert von Schmalensee begann, seine Papiere zusammenzupacken. Eine Vorlesung musste er noch halten, dann war er fertig für heute.
»Herr Professor, ich hätte noch eine Frage zu meiner Arbeit.« Eine sehr hübsche dunkelhaarige Studentin lächelte ihn schüchtern an, aber Albert wusste, dass ihre Schüchternheit nur gespielt war. Britta Vancampe war ein raffiniertes kleines Biest, das mit allen Mitteln versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er gab sich keinen Illusionen hin, warum sie das tat. Sie war nicht etwa in ihn verliebt, sondern sie versuchte nur, auf diese Weise vielleicht eine bessere Note für ihre miserablen Leistungen herauszuholen. Es würde ihr nicht gelingen, er war in dieser Hinsicht zum Glück nicht anfällig.
»Ja, bitte?«, fragte er höflich. »Ich habe leider nicht viel Zeit, meine Vorlesung beginnt gleich. Aber wenn Sie sich beeilen ...«
Sie kaute unschlüssig an ihrer Unterlippe herum. »So schnell lässt sich das nicht erklären, Herr Professor. Könnte ich vielleicht …«
Er unterbrach sie höflich, aber bestimmt, während er seine Unterlagen in die alte Aktentasche stopfte, die ihn seit Jahren begleitete. »Morgen habe ich Sprechstunde, bitte melden Sie sich an, und dann erklären Sie mir, wo Ihr Problem liegt. Ich bin sicher, wir finden eine Lösung.« Er nickte ihr freundlich zu und eilte dann mit langen Schritten zur Tür.
Einer seiner Kollegen hatte den Fehler begangen, sich mit einer Studentin einzulassen – es war wohl nicht einmal eine richtige Affäre gewesen, aber die beiden waren sich nähergekommen, als es sich für einen Professor und eine Studentin, die seine Veranstaltungen besuchte, gehörte. Eine sehr unschöne Geschichte mit bösen Folgen für seinen Kollegen. Albert seufzte. Natürlich gab es das immer wieder, meistens flogen die Betroffenen nicht einmal auf. Manchmal aber eben doch, und dann war das Gejammer groß.
Er holte sich einen Kaffee, den er zügig trank, bevor er den großen Hörsaal betrat, in dem er in diesem Semester seine Vorlesung hielt. Der Saal war voll besetzt. Einen Moment blieb er stehen und überflog die langen Sitzreihen mit einem Blick. Zwei Drittel weiblich, ein Drittel männlich – immerhin. Er wusste, dass viele Studentinnen ihn ›süß‹ fanden und für ihn schwärmten, deshalb war er froh über jeden jungen Mann, der den Weg in seine Veranstaltungen fand.
Er holte tief Luft, dann ging er mit energischen Schritten zum Pult. Die Studenten klopften, und er begann mit seinem Vortrag. Er war gut vorbereitet, wie immer. Sein Fachgebiet war die Germanistik. Er hatte Bücher bereits verschlungen, als er noch zur Grundschule gegangen war, und sich damit zum Außenseiter gemacht. Jungen spielten Fußball und fochten Kämpfe aus, lesen war etwas für Mädchen, aber er hatte sich nicht beeindrucken lassen von derlei Vorstellungen. Die Bücher waren seine Freunde geblieben, bis heute. Und die deutsche Sprache. Wenn er merkte, dass es ihm gelang, in seinen Vorlesungen die gleiche Begeisterung für Sprache und Dichtung zu wecken, die er selbst empfand, war er glücklich.
Er würzte seine Vorlesungen mit unterhaltsamen Anekdoten, und er schaffte es meistens, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer die ganzen fünfundvierzig Minuten lang zu fesseln. Das gelang ihm auch heute, und als er danach den Hörsaal verließ, war er zufrieden. Die Arbeitswoche war für ihn vorüber. Jetzt würde er sich mit seinem Freund Axel von Grothum zum Essen treffen, und am nächsten Morgen wollte er zu seinen Eltern fahren. Er besuchte sie einmal im Monat, wenn er es einrichten konnte. Sie lebten anderthalb Autostunden entfernt in der alten Familienvilla.
Axel wartete bereits auf ihn in ihrem gemeinsamen Lieblingslokal. Zur Begrüßung erhob er sich. »Na, Professor? Hast du den schönen Studentinnen auch heute widerstanden?«
Albert verzog ein wenig das Gesicht. »Du weißt, mir geht es eher auf die Nerven, wenn sie anfangen zu flirten.«
»Du wirst als verknöcherter Junggeselle enden, wenn du so weitermachst«, sagte Axel voraus. »Wenn ich so aussähe wie du, ich würde meine Chancen nutzen, das schwöre ich dir.« Axel war einen guten Kopf kleiner als sein Freund, und man konnte ihn nicht direkt als schlank bezeichnen. Er selbst nannte sich ›gut gepolstert‹. »Aber ich werde natürlich niemals so aussehen, dazu esse ich viel zu gern – und ich hasse Sport.«
»Sehr sportlich bin ich ja nun auch nicht gerade«, erwiderte Albert.
»Aber du kannst essen, so viel du willst, ohne dass du auch nur ein Gramm zunimmst«, stellte Axel fest. »Na ja, ich gönne es dir.«
Albert lächelte ihn voller Zuneigung an. Er war blond und blauäugig, nach Ansicht seines Freundes sah er wie ein typischer Deutscher aus. »Ich dagegen«, sagte Axel oft, »könnte auch als Italiener durchgehen.« Was nicht ganz falsch war. Er hatte schwarze Haare und dunkle Augen, und auch sein Temperament ähnelte dem eines Südländers.
Sie bestellten das Tagesgericht und plauderten ein wenig mit dem Inhaber des Restaurants. Als ihre Vorspeisen serviert worden waren, sagte Axel: »Ich habe gestern Angelina Winter getroffen. Die war eine ganze Zeit lang weg, jetzt ist sie wieder da – und sie hat sich kein bisschen verändert, sage ich dir.«
»Diese Millionenerbin?«, fragte Albert mäßig interessiert.
»Genau die.«
»Und warum war sie weg?«
»Ich habe dir doch erzählt, dass ihre Mutter früh gestorben ist. Der ist sie wohl sehr ähnlich, jedenfalls wird gemunkelt, dass der Vater sie nach Strich und Faden verzogen hat, weil er ihr nichts abschlagen konnte. Irgendwann ist ihm die Sache dann aber wohl über den Kopf gewachsen, und Angelina wurde angeblich zu einer ihrer Großmütter geschickt. Genützt hat es offenbar nichts. Sie ist einfach grässlich.«
»Aber sie interessiert dich«, stellte Albert gelassen fest.
»Wie kommst du denn auf die Idee?«, fragte Axel entgeistert.
»Immerhin redest du über sie – und du scheinst auch einiges über sie zu wissen.«
Axel machte eine wegwerfende Handbewegung. »Mein Vater kennt ihren Vater, sie sind Mitglieder
desselben Clubs. Und, wie gesagt, ich habe sie gestern getroffen. Dabei hat sie sich wieder so unmöglich
benommen wie zu ihren allerschlimmsten Zeiten.«
»Was hat sie getan?«
»Jeden, der nur versuchte, nett zu ihr zu sein, hat sie heruntergeputzt. Sie vermittelt Männern gern das Gefühl, dass keiner gut genug ist für sie.«
»Scheint so, als müsste ich es nicht bedauern, sie nicht zu kennen.«
»Ganz bestimmt nicht!«, erklärte Axel. »Worauf ich aber eigentlich hinauswollte: Sie war in Begleitung einer Freundin, und die fand ich wahnsinnig nett. Allerdings habe ich mich gefragt, was mit ihr nicht stimmt, wenn sie mit einer Frau wie Angelina befreundet ist.«
»Endlich kommen wir zum Kern der Sache«, lachte Albert. »Also, dann erzähl mal, Axel.«
Das tat sein Freund mit großer Begeisterung. Er beschrieb die Freundin von Angelina Winter so eindringlich, dass Albert glaubte, sie vor sich zu sehen. Während er Axel zuhörte, begann