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Junge Liebe, späte Liebe: Toni der Hüttenwirt 252 – Heimatroman
Junge Liebe, späte Liebe: Toni der Hüttenwirt 252 – Heimatroman
Junge Liebe, späte Liebe: Toni der Hüttenwirt 252 – Heimatroman
eBook113 Seiten1 Stunde

Junge Liebe, späte Liebe: Toni der Hüttenwirt 252 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Wilhelm Wetter fuhr den Lieferwagen auf den Hof und parkte ihn unter dem Dach des Unterstandes. Seine Frau Elisabeth, die Elli gerufen wurde, putzte das Schaufenster des Ladengeschäftes im Hinterhof. Sie stieg von der Leiter herab. »Grüß dich, Willi!«, rief sie. Sie schaute auf die Uhr. »Mei, bist du heute früh dran! Ich dachte, von der weit entfernten Baustelle, kommst du erst später. Aber du hast Glück, ich bin gerade fertig geworden und kann gleich abschließen.« Wilhelm legte den Arm um die Schultern seiner Frau und drückte ihr einen Begrüßungskuss auf die Wange. Sie waren über fünfundvierzig Jahre verheiratet und ihr Alltag war immer noch voller kleiner Zärtlichkeiten. »Wir waren mit dem Material zu Ende, da haben wir früher Schluss gemacht. Morgen ist auch noch ein Tag. Unsere Arbeiter hat es gefreut. Laut gejodelt haben sie. Sie freuten sich auf den längeren Feierabend. Mei, das kann ich verstehen. Die einen gehen mit Freunden in den Biergarten. Mein Vorarbeiter will seine Familie ins Auto packen und noch schwimmen gehen.« Wilhelm lächelte seine Frau an.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. März 2020
ISBN9783740962999
Junge Liebe, späte Liebe: Toni der Hüttenwirt 252 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Junge Liebe, späte Liebe - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 252 –

    Junge Liebe, späte Liebe

    Du musst dich nur trauen …

    Friederike von Buchner

    Wilhelm Wetter fuhr den Lieferwagen auf den Hof und parkte ihn unter dem Dach des Unterstandes.

    Seine Frau Elisabeth, die Elli gerufen wurde, putzte das Schaufenster des Ladengeschäftes im Hinterhof. Sie stieg von der Leiter herab.

    »Grüß dich, Willi!«, rief sie. Sie schaute auf die Uhr. »Mei, bist du heute früh dran! Ich dachte, von der weit entfernten Baustelle, kommst du erst später. Aber du hast Glück, ich bin gerade fertig geworden und kann gleich abschließen.«

    Wilhelm legte den Arm um die Schultern seiner Frau und drückte ihr einen Begrüßungskuss auf die Wange. Sie waren über fünfundvierzig Jahre verheiratet und ihr Alltag war immer noch voller kleiner Zärtlichkeiten.

    »Wir waren mit dem Material zu Ende, da haben wir früher Schluss gemacht. Morgen ist auch noch ein Tag. Unsere Arbeiter hat es gefreut. Laut gejodelt haben sie. Sie freuten sich auf den längeren Feierabend. Mei, das kann ich verstehen. Die einen gehen mit Freunden in den Biergarten. Mein Vorarbeiter will seine Familie ins Auto packen und noch schwimmen gehen.«

    Wilhelm lächelte seine Frau an.

    »Und was unternehmen wir, Elli? Wollen wir in den Biergarten?«

    »Na, ich bin gern mit dir daheim, Willi. Das weißt du doch. Ich räume noch schnell die Putz-Sachen weg, dann schließen wir ab. Ich backe ein paar Brezeln und wir trinken zusammen ein Bier auf der Terrasse.«

    »Lass mich dir helfen!«, sagte Wilhelm.

    Er räumte die Leiter fort. Dann machte er die Kassenabrechnung für den Tag, während Elisabeth die Putztücher am Wasserhahn im Hof auswusch.

    Ein kleines schwarzes Auto, das schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, fuhr auf den Hof. Eine ältere Frau in Ordenstracht stieg aus. Sie schaute auf die Uhr und ging mit eiligen Schritten zur offenen Ladentür.

    »Grüß Gott!«, sagte sie. »Der Beschreibung nach sind Sie Elisabeth und Wilhelm Wetter. Wie schön, dass ich Sie noch antreffe! Charlotte meinte, Sie machen meist pünktlich zu.«

    »Sie kennen unsere Enkelin?«, fragte Elisabeth Wetter erstaunt.

    Wilhelm Wetter kam dazu und grüßte.

    »Die Schwester wird aus dem Kloster kommen, wo unsere Lotte jetzt dem Adam Mayerhofer bei der Restaurierung hilft.«

    »Das stimmt. Ich bin Justina, die Leiterin des Klosters.«

    »Es ist mit unserm Lottekind doch nichts passiert oder?«, fragte Elisabeth Wetter besorgt.

    Die Mutter Oberin legte ihr die Hand auf den Unterarm.

    »Sie können ganz beruhigt sein, Frau Wetter. Ihrer Enkelin geht es gut. Adam Mayerhofer, der bei uns die Restaurierungen durchführt, ist des Lobes voll. Sie ist sehr begabt. Im Augenblick bessert sie bei uns im Kloster eine Stuckdecke aus. Sie macht das sehr gut. Und dabei sieht man ihr die Freude an der Arbeit an.«

    »Das freut mich«, strahlte Charlottes Großvater. »Des Madl hat schon immer viel Freude an dem Handwerk gehabt.«

    »Es war ein Glücksfall, dass Sie ihr Talent unterstützt haben. Schließlich hat sie sich ja entschlossen, einen Beruf zu ergreifen, der vorwiegend von Männern ausgeübt wird.«

    »Des hab ich gern getan, Schwester Justina. Genau wie meine Elli, habe ich mich nie gefragt, ob des wirklich ein sogenannter Männerberuf ist. Sicher, früher war es mal ein reiner Männerberuf, doch die Zeiten ändern sich. Es gibt immer mehr Madln, die das Stuckateur-Handwerk erlernen. Außerdem hätte niemand unsere Lotte davon abbringen können.«

    Er schaute die Mutter Oberin fragend an.

    »Sind Sie gekommen, um uns von Lottes guter Arbeit zu berichten, oder haben Sie ein bestimmtes Anliegen?«

    »Das eine hat mit dem andern etwas zu tun, Herr Wetter. Ich will eine große und damit meine ich lebensgroße Skulptur eines Engels in Auftrag geben. Mit Charlotte habe ich schon darüber gesprochen.«

    »Mei, da wird sich unser Madl gefreut haben. Wissen Sie, sie hat neulich zwei kleine Engel kreiert und dann noch eine etwas größere Engel-Figur.«

    »An genau so etwas habe ich gedacht. Den größeren Engel konnte ich mir ansehen. Er ist wunderschön.«

    »Dann wissen Sie, wo er steht?«, fragte Wilhelm Wetter.

    Justina sah ihm die Überraschung an und war nicht verwundert. Sie ließ sich aber nichts anmerken.

    »Ja, das weiß ich, ich war dort«, sagte sie, möglichst beiläufig.

    »Wo?«, riefen Charlottes Großeltern wie aus einem Mund.

    Die Ordensfrau lächelte geheimnisvoll. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

    »Davon erzähle ich Ihnen gern später. Können wir vorher den Auftrag abwickeln? Charlotte ist bereit, die Skulptur zu fertigen. Wegen der Rechnung sollte ich mich an Sie wenden. Und hier bin ich.«

    Wilhelm Wetter rieb sich das Kinn.

    »Ja, ja, natürlich! Aber bitte verstehen Sie: Die Lotte hat ein großes Geheimnis aus der größeren der drei Figuren gemacht. In der letzten Woche war sie hier und hat sie mitgenommen, nachdem Hans Jäger sie aus Metall gegossen hatte. Meine gute Elli und ich rätseln, was das Madl damit vorhatte. Sie hat uns kein Sterbenswörtchen verraten.«

    »Willi, hast du nicht gehört, dass die Mutter Oberin erst später drüber reden will«, tadelte ihn seine Frau.

    Sie wandte sich an Justina.

    »Wir wollten hier gerade alles dicht machen und rauf zu uns gehen. Wir könnten uns einen Augenblick auf die Terrasse setzen, auf ein Bier und Brezeln. Darf ich Sie dazu einladen? Dabei können wir dann den Auftrag bereden.«

    Justina nahm die Einladung gern an. Sie folgte Wilhelm und Elisabeth in die Privatwohnung im oberen Stockwerk. Von dort ging es hinaus auf die Terrasse. Bier lehnte sie ab, da sie noch Auto fahren musste. Sie trank einen Saft und ließ sich die ofenwarmen Brezeln schmecken, die Elli immer auf Vorrat zubereitete und einfror, um immer schnell ein paar davon aufbacken zu können, wenn sie welche brauchte.

    »Ja, kommen wir zum Geschäft, Herr Wetter. Der Engel soll gut zwei Meter hoch sein, von den Füßen bis zum Scheitel. Wobei die Flügel natürlich darüber hinausragen.«

    Justina entnahm ihrer Tasche ein Blatt Papier.

    »Hier, das ist die Skizze, die Charlotte gemacht hat«, sagte sie.

    Wilhelm und Elisabeth Wetter betrachteten den Entwurf.

    »Da hat sich Lotte wieder selbst übertroffen«, sagte Charlottes Großmutter.

    »Des stimmt, Elli.«

    Wilhelm Wetter wandte sich an die Mutter Oberin.

    »Ich bin nicht unbegabt. Meine Kunden sind mit meinen Stuckarbeiten sehr zufrieden. Aber wenn des Madl etwas macht, hat der Betrachter beim Ansehen das Gefühl, es ist kein toter Gips. Da ist irgendwie Leben drin. Wie das Madl des hinbekommt, ist mir ein Rätsel.«

    »Vielleicht kann ich es Ihnen erklären, Herr Weller. Ich habe Charlotte die letzten Tage heimlich beobachtet. Sie lächelt, wenn sie arbeitet. Sie sieht so glücklich aus. Sie geht ganz in dem auf, was sie tut. Es ist für Lotte nicht nur Handwerk, es ist mehr. Sie legt ihre Gefühle und all ihre Liebe hinein, ihr ganzes Herz. Sie wird Erfolg haben in ihrem Leben, wenn sie so weitermacht. Wenn jemand etwas mit den Gefühlen in seinem Herzen tut, mit guten Gefühlen und mit Freude daran, wird er erfolgreich sein.«

    »Des haben Sie schön gesagt. So ist es«, sagte Wilhelm Wetter.

    »Also, was den Auftrag betrifft – die Rechnung und so, das kommt nicht in Frage. Meine Frau und ich stiften die Figur gern.«

    »Das ist wirklich sehr großzügig von Ihnen. Da kann ich nur sagen, ein herzliches Vergelt’s Gott, liebe Frau und Herr Wetter!«

    »Gern geschehen!«, sagte Wilhelm.

    Er trank einen Schluck Bier und sah seine Frau an. Sie wusste, dass sie jetzt das Gespräch führen sollte.

    »Schwester Justina«, sagte Elisabeth, »wir waren der Meinung, wir hätten ein sehr gutes Verhältnis zu Lotte. Sie ist unser einziges Enkelkind. Sie hatte immer Vertrauen zu uns. Wenn sie mal in der Schule getadelt wurde, hat sie es uns zuerst erzählt, bevor sie mit ihren Eltern sprach. Die meiste Zeit, als sie bei meinem Mann in der Lehre war, wohnte sie hier bei uns. Es ist wichtig, dass ich Ihnen das sage. Denn wir wundern uns doch sehr in letzter Zeit.

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