Muss es ein Traum bleiben?
Von Stephanie Howard
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Über dieses E-Book
Bittersüße Tage der jungen Liebe erlebt Katrina auf Teneriffa. An der Seite des einflussreichen Unternehmers Axel Jerez sieht sie die idyllische Insel mit ganz anderen Augen. Jeder Kuss von ihm lässt ihr Herz schneller schlagen - trotzdem muss sie stark bleiben: Axel scheint verheiratet zu sein!
Stephanie Howard
Stephanie Howard studierte Sozialwissenschaft an der Harding University im Bundesstaat Arkansas. Außerdem ist sie ein Tausendsassa: Sie ist nicht nur Autorin, sondern auch Fitnesstrainerin, Raumausstatterin und viel beschäftigte Mutter von zwei Kindern. Engagiert setzt sie sich für Frauen ein. Stephanie Howard schreibt in ihren Romanen gern über emanzipierte Frauen, die Familie, Freunde und Arbeit unter einen Hut bekommen.
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Buchvorschau
Muss es ein Traum bleiben? - Stephanie Howard
IMPRESSUM
Muss es ein Traum bleiben? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1994 by Stephanie Howard
Originaltitel: „Beware a Lover’s Lie"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1184 - 1996 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Tapio Förster
Umschlagsmotive: GettyImages_dima_sidelnikov, valio84sl
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733758417
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Wenn Sie hier bitte warten würden, Señorita. Señor Jerez wird Sie sofort empfangen."
„Vielen Dank."
Katrina nickte höflich und lächelte dem Dienstmädchen zu, das wieder in der prachtvollen Villa verschwand. Dann trat sie an den Rand der weitläufigen Terrasse, die einen atemberaubenden Blick auf das tiefblaue Meer bot. An die Brüstung gelehnt, atmete Katrina die klare Morgenluft ein, genoss die sanften, warmen Sonnenstrahlen auf der Haut und die laue Brise, die zärtlich mit ihrem langen roten Haar spielte.
Das also war Teneriffa. Das Paradies auf Erden!
Komisch, dachte Katrina, dass ich gerade hier, auf dieser himmlischen Insel, eine Verabredung mit dem Teufel habe!
Plötzlich spürte sie, wie sich hinter ihr etwas bewegte. Ob das schon Axel Jerez war? Sie hatte eigentlich erwartet, dass er sie warten lassen würde.
Neugierig drehte sie sich um. Der Mann, der vor ihr stand, war zweifellos Axel Jerez. Obwohl Katrina ihm zum ersten Mal begegnete, erkannte sie ihn instinktiv. Als ihr Blick auf sein Gesicht fiel, erschauerte sie leicht.
„Welch unerwarteter Gast!, sagte er. „Dennoch, willkommen in meinem Haus. Ich bin Axel Jerez.
Er trat auf Katrina zu und streckte ihr die Hand entgegen. Seine Lippen umspielte ein leises, unergründliches Lächeln. Als sich ihre Blicke trafen, war Katrina wie gebannt von der gewaltigen Kraft und Faszination, die von diesem Mann ausging.
Axel Jerez war noch größer, als sie erwartet hatte. Er besaß einen durchtrainierten Körper, breite, muskulöse Schultern und eine athletische Brust. Seine leichte Sommerkleidung ließ deutlich erkennen, dass er über eine beeindruckende Figur verfügte.
Aber nicht seine körperlichen Vorzüge hatten Katrina für kurze Zeit unbeweglich verharren lassen, sondern die unglaubliche Faszination, die von seinem Gesicht ausging. Seine arroganten, sonnengebräunten Züge ließen keinen Zweifel über den Charakter ihres Trägers aufkommen: Axel Jerez war unerbittlich, leidenschaftlich und rätselhaft.
Sein Haar war tiefschwarz, doch noch schwärzer wirkten seine Augen. Sie erinnerten Katrina an zwei geheimnisvolle, unergründliche Seen und riefen ein unangenehmes Gefühl in ihr hervor. In diesen Augen lag etwas Bedrohliches!
Irene hat recht, dachte Katrina unwillkürlich. Jetzt verstand sie, warum ihre Schwester Axel Jerez den Namen el diablo, der Teufel, gegeben hatte!
Da sie ihre Fassung wieder gefunden hatte, streckte Katrina ihm die Hand entgegen. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Katrina MacGregor, Irenes Schwester."
Sein kühler, fester Händedruck übte eine ungeahnte körperliche Wirkung auf Katrina aus. Wie elektrisiert zog sie die Hand zurück. Erneut umspielte dieses unergründliche Lächeln seine vollen, sinnlichen Lippen. „Wollen wir nicht Platz nehmen? Axel deutete auf einige Korbsessel, die um einen niedrigen Tisch arrangiert waren. „Das wäre bedeutend bequemer, als hier herumzustehen.
Ohne ihre Zustimmung abzuwarten, führte er sie zu der Sitzgruppe. „Ich habe dem Hausmädchen aufgetragen, uns etwas zu trinken zu bringen", fügte er hinzu.
Katrina folgte Axel Jerez und beobachtete ihn dabei aufmerksam. Er strahlte die Selbstsicherheit und Arroganz des ewigen Gewinners aus. Axel Jerez war ein Mann, der alles unter Kontrolle hatte: sein Leben, seine Umgebung und jedes Lebewesen, das versehentlich seinen Weg kreuzte.
Nun, dann wird er eben eine Überraschung erleben, ging es Katrina durch den Kopf. Ich werde bestimmt nicht nach seiner Pfeife tanzen!
Axel wartete höflich, bis Katrina Platz genommen hatte. Dann setzte er sich ebenfalls auf einen der Sessel, die ihr gegenüberstanden.
„Und was führt Sie nach Teneriffa?, fragte er. Axel lehnte sich zurück und beobachtete Katrina aufmerksam mit seinen unergründlich blickenden Augen. „Machen Sie hier Ferien?
Katrina befeuchtete die Lippen, bevor sie seine Frage beantwortete. Obwohl er sie so beiläufig gestellt hatte, war ihr sein feindseliger Blick nicht verborgen geblieben. Er versuchte zwar, höflich zu sein, war über ihren Besuch jedoch offensichtlich nicht sehr erfreut. „Nein, ich bin geschäftlich hier, antwortete sie. Katrina schlug die langen Beine übereinander und strich ihren kurzen Rock glatt. „Ich habe hier beruflich zu tun. Aber da ich nun schon einmal hier bin …
Sie verstummte und verspürte leichte Traurigkeit, als sie an die andere, persönlichere Aufgabe dachte, die sie hier erwartete. „Aber da ich nun schon einmal hier bin, fuhr sie fort, „möchte ich auch etwas für Irene tun.
„Irene."
Er sprach den Namen ihrer Schwester aus, als wäre er etwas Unanständiges. Doch nach allem, was Irene ihr über Axel Jerez erzählt hatte, war Katrina keineswegs überrascht. Plötzlich war sie froh darüber, dass der Zufall sie nach Teneriffa geführt hatte und ihrer Schwester dadurch die Unannehmlichkeit erspart blieb, selbst hierher zurückkehren zu müssen. Denn offensichtlich hatte ihre Schwester recht gehabt: Axel Jerez schien Irene zu hassen.
Axel ließ Katrina nicht aus den Augen. Seine dunklen Hände, die er über der Brust verschränkt hielt, bildeten einen scharfen Kontrast zu seinem hellen Sommerhemd. „Ich dachte mir schon, fuhr er eisig fort, „dass Ihr plötzliches Auftauchen etwas mit Irene zu tun hat.
„Mit Irene und Jaime. Katrina hielt seinem Blick stand und ignorierte Axels scharfen Unterton. „Ich spreche von Jaime, Ihrem Bruder
, fügte sie hinzu.
„Ich nahm an, dass Sie von meinem Bruder sprechen. Ein amüsiertes und unerwartet charmantes Lächeln huschte über seine Lippen. Doch es verschwand so schnell, wie es erschienen war. Seine Augen wurden wieder schmal. „Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn Ihre Schwester noch andere Jaimes zu ihrem Bekanntenkreis zählte.
Das war eine gemeine Bemerkung! Katrina verlor allmählich die Geduld. „Nein, erwiderte sie scharf und richtete sich in ihrem Sessel auf, „meine Schwester war nur mit einem Jaime befreundet.
Einen Moment lang blickten sie sich über den Tisch hinweg starr und feindselig an. Jetzt fühlte sich Katrina nur noch mehr darin bestärkt, das Versprechen zu erfüllen, das sie ihrer Schwester gegeben hatte. Sie wollte das Unrecht wieder gutmachen, das Jaime Irene angetan hatte! Selbst auf das Risiko hin, sich einen erbitterten Kampf mit Axel Jerez liefern zu müssen. Und dieser Kampf war offensichtlich unausweichlich!
In diesem Augenblick kehrte das Hausmädchen zurück. „Unsere Drinks", bemerkte Axel und ließ seinen Gast keine Sekunde aus den Augen, während die gut aussehende Frau in mittleren Jahren, die Katrina kurz zuvor hereingebeten hatte, einen Krug mit Saft und Gläsern auf der Glasplatte des Tisches abstellte.
„Ich hoffe, Sie mögen Granatapfelsaft?, fügte Axel hinzu. „Pilar kann Ihnen sonst auch gern etwas anderes bringen.
Der unerwartete Charme, mit dem er ihr das anbot, traf Katrina so überraschend, dass sie Axel unwillkürlich anlächelte. „Ich habe ihn noch nie probiert, bin aber sicher, dass er mir schmecken wird, meinte sie. „Granatäpfel mag ich ausgesprochen gern.
„Gut. Axel nickte dem Hausmädchen zu, das ihre Gläser mit dem hellroten Getränk füllte. „Pilar macht übrigens den besten Granatapfelsaft der Welt!
Die Frau lächelte, und Axel sagte zu ihr gewandt: „Das ist im Moment alles, gracias." Dann fügte er im selben warmen Tonfall noch etwas auf Spanisch hinzu.
Katrina beobachtete Axel durch ihre langen Wimpern hindurch. Verwirrt musste sie sich eingestehen, dass sie ihren Gegner falsch eingeschätzt hatte. Irene hatte ihn ihr als Scheusal beschrieben, als einen Teufel. Und Katrina konnte die Gefühle ihrer Schwester gut verstehen. Doch auf die charmante Seite dieses rätselhaften Mannes, die er wie auf Knopfdruck hervorkehren konnte, war sie nicht gefasst gewesen.
Ich hätte es wissen müssen, dachte Katrina. Schließlich ist es ja der Charme, der den Teufel so gefährlich macht!
„Wissen Sie eigentlich, dass Sie nicht die geringste Ähnlichkeit mit Ihrer Schwester haben?"
Axel Jerez sah sie unverwandt an, und dieser Blick aus seinen faszinierenden Augen brachte Katrina für kurze Zeit aus dem Gleichgewicht. Rasch griff sie nach ihrem Glas, um weiteren Blickkontakt zu vermeiden. „Ich weiß", erwiderte sie und trank hastig einen Schluck.
„Sie entsprechen viel eher dem Bild der typischen Schottin, mit Ihrem feuerroten Haar, den Sommersprossen und diesen unglaublich grünen Augen. Sie sehen aus, als wären Sie soeben einer dieser schottischen Heidelandschaften entstiegen."
„Nun, das bin ich nicht. Ich lebe mitten in Edinburgh."
Wieder blitzte dieses amüsierte Lächeln in seinen Augen auf, und um seinen Mund zuckte es leicht. „Es war als Kompliment gemeint, erläuterte er. „Ich habe nämlich eine Schwäche für schottische Heidelandschaften. Und für Rothaarige.
„Wie interessant. Katrina trank schnell noch einen Schluck und wurde unwillkürlich rot, worüber sie sich maßlos ärgerte. Um das Gespräch in unverfänglichere Bahnen zu lenken, fügte sie hinzu: „Das rote Haar habe ich von meinem Vater geerbt, während Irene eher unserer dunkelhaarigen Mutter nachschlägt.
Axel sah sie interessiert an, und das Katrina bereits vertraute Lächeln erschien wieder. „Wenn Sie Ihrem Vater nachschlagen, muss er ein sehr attraktiver Mann sein."
„Das ist er vermutlich auch." Katrina fühlte, wie sie erneut errötete, und trank rasch einen weiteren Schluck.
„Der Granatapfelsaft scheint Ihnen zu schmecken, bemerkte Axel mit einem Blick auf ihr Glas, das sie fest umklammert hielt. „Sie haben das Glas schon fast geleert.
Katrina spürte, dass sie wieder verlegen wurde. Doch weshalb war sie nur so nervös? Ich bin nicht nervös, beruhigte sie sich selbst, nur unsicher, und etwas hilflos. Er ist so völlig anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte!
Bedachtsam stellte sie ihr Glas ab. „Ja, antwortete sie, „der Saft schmeckt mir ausgezeichnet.
Die Röte war von ihren Wangen verschwunden, ihr Blick wieder fest. Katrina lehnte sich zurück. Sie hatte die Fassung wieder gefunden. „Sehr erfrischend an einem heißen Tag wie heute."
„Ja, es ist wirklich sehr heiß. Ich vermute, in Edinburgh sind Sie ein anderes Klima gewohnt."
„Das stimmt! Katrina lächelte gezwungen. Es war wundervoll gewesen, gestern Abend bei Temperaturen aus dem Flugzeug zu steigen, die das Thermometer in Edinburgh nicht einmal zur Mittagszeit erreicht. „Selbst im Hochsommer kann man das Klima dort nicht gerade als tropisch bezeichnen.
„Ja, das stimmt in der Tat." Er beobachtete sie aufmerksam mit seinen dunklen Augen, deren Blick Katrinas rote Haarpracht zu liebkosen schien, die ihr weit über den Rücken fiel. Er ließ den durchdringenden Blick weiter zu ihrer wohlgeformten Nase und ihren weichen, vollen Lippen gleiten. Katrina brachte es gerade noch fertig, nicht zu erröten.
Er ist ein Frauenheld, dachte sie, ein richtiger Don Juan. Er weiß, wie man Frauen erröten lässt!
Dieser Gedanke übte seltsamerweise eine beruhigende Wirkung auf sie aus. Sie fühlte sich allmählich wieder sicherer. Katrina zählte nicht zu den Frauen, die sich von Casanovas beeindrucken ließen. „Und was treiben Sie so im ganz und gar nicht tropischen Edinburgh? Axel stützte das Kinn auf seine Fingerspitzen. „Gehen Sie, im Gegensatz zu Ihrer Schwester, auch einem Beruf nach?
Wieder eine dieser bösartigen Sticheleien gegen Irene! Katrina fühlte erneut Zorn in sich aufsteigen. „Wäre Ihr Bruder nicht gewesen, fuhr sie Axel an, „würde meine Schwester ganz bestimmt einem Beruf nachgehen! Und genau aus diesem Grund bin ich hier.
„Alles zu seiner Zeit. Abwehrend hob er die Hand. „Zuerst will ich wissen, mit wem ich es eigentlich zu tun habe.
Sein Tonfall war sanft, doch sein Blick schien unerbittlich. „Wir haben noch genügend Zeit, uns mit anderen Dingen zu befassen."
Katrina hätte darauf bestehen können, sofort das Thema zu wechseln. Doch das wäre reine Zeitverschwendung gewesen. Sein Charme war spurlos verschwunden, wie Schnee in der Sonne geschmolzen. Nun stand sein eiserner Wille wie eine Wand zwischen ihnen. Es hatte keinen Sinn, darauf zu bestehen, über Irene zu sprechen.
Sie lehnte sich zurück und bemühte sich, seinem Blick standzuhalten. Warum sollte sie sich auf einen Kampf einlassen? Sie hatte Zeit. Kämpfen konnte sie später immer noch!
„Ich arbeite beim Fernsehen, sagte sie. „Als Redakteurin.
„Beim staatlichen Fernsehen?"
„Nein, bei einem Privatsender. Ich bin schon seit ein paar Jahren dort."
„Das klingt interessant."
„Es ist interessant." Katrina nickte. Sie liebte ihren Beruf.
„Und was führt Sie nun nach Teneriffa?" Er nahm die langen, schlanken Finger vom Kinn und umfasste die Armlehnen. „Sie erwähnten, dass Sie aus beruflichen Gründen