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Sternentänzer, Band 12 - Abschied mit Folgen
Sternentänzer, Band 12 - Abschied mit Folgen
Sternentänzer, Band 12 - Abschied mit Folgen
eBook184 Seiten2 Stunden

Sternentänzer, Band 12 - Abschied mit Folgen

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Über dieses E-Book

Eine freundliche ältere Dame verbringt ihre Ferien auf Lindenhain und freundet sich mit Sternentänzer an. Zunächst findet Caro nichts daran, bis sie eines Tages entdeckt, dass die
SpracheDeutsch
HerausgeberPanini KidsBooks
Erscheinungsdatum29. Juni 2015
ISBN9783833230936
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    Buchvorschau

    Sternentänzer, Band 12 - Abschied mit Folgen - Lisa Capelli

    www.panini.de

    Abschied mit Folgen

    In einer stürmischen Vollmondnacht schlägt ein Blitz in eine jahrhundertealte Eiche ein, und eine Sternschnuppe fällt vom Himmel. Im gleichen Moment wird ein wunderschöner Schimmel mit einem kleinen schwarzen Stern auf der Stirn geboren.

    Lindenhain – ohne Nick?

    Der Himmel über dem Reiterhof war strahlend blau. Die Vögel zwitscherten, in dem kleinen Tümpel quakte ab und an ein Frosch, die beiden Hofhunde – Herr Maier und Carolina – dösten faul vor ihrer Hütte und Hofkatze Eulalia lauerte mucksmäuschenstill im Gras vor einem Mauseloch.

    Carolin Baumgarten, genannt Caro, stand neben Nick Neuberg vor dem Eingang zum Stall, die Hände tief in den Hosentaschen. Nick ließ seinen Blick über Lindenhain wandern: von den großen alten Linden oben auf dem Hügel über die Koppel zum großen Paddock und der Reithalle, dann weiter zum Haupthaus und dem Ferienhaus mit den blumengeschmückten Balkonen bis zum langen, hellgelben Stall mit den blauen Türen.

    „Willst du es dir nicht noch einmal überlegen, Nick?", fragte Carolin hoffnungsvoll.

    „Nein." Entschlossen riss sich Nick von dem Anblick los und marschierte mit großen Schritten am Stall vorbei in die Sattelkammer.

    Carolin folgte ihm. Betrübt lehnte sie sich gegen die klapprige Holztür und nagte an ihrer Unterlippe, während sie Nick dabei beobachtete, wie er zwei Sättel schulterte. „Bleib doch einfach da!"

    Nick schüttelte energisch den Kopf. „Nina hat schon alles in die Wege geleitet. Das Ding ist durch. Morgen geht’s ab in die Hauptstadt."

    Carolin schwieg. Was sollte sie auch sagen? Nick, Stallbursche und Mädchen für alles auf ihrem geliebten Reiterhof Lindenhain, war wie ein großer Bruder für sie. Wie viele Jahre hatte sie mit ihm verbracht? Wie viele Abenteuer hatten sie gemeinsam erlebt? Der Gedanke, dass er ab morgen nicht mehr da sein sollte, erschien ihr völlig absurd.

    Nick legte die Sättel wieder ab, kam auf sie zu und zupfte einen Strohhalm aus ihren kurzen, widerspenstigen braunen Haaren, der sich dort verfangen hatte. „Ich werde Lindenhain ganz arg vermissen – meinen Job, die Pferde, aber vor allem dich, Caro."

    Carolin versuchte, die aufsteigenden Tränen wegzublinzeln. „Warum bleibst du dann nicht einfach hier?"

    Nick lächelte leicht. „Weil ich Nina liebe und sie in Berlin wohnt. Und weil sich mein Leben auch mal verändern muss. Er knuffte Carolin leicht in die Seite. „Und jetzt ist Schluss mit Trauer. Schließlich geh ich nicht ans andere Ende der Welt, sondern nach Berlin. Du kannst mich dort jederzeit besuchen kommen. Er bückte sich und hob die Sättel wieder hoch.

    „Aber das ist nicht das Gleiche", entgegnete Carolin mit zitternder Stimme.

    Nick zwinkerte ihr zu. „Ich bin sicher, wir finden auch in Berlin eine Sattelkammer, in der wir so einträchtig rumstehen können wie hier."

    Wider Willen musste Carolin schmunzeln.

    „Na also. So gefällst du mir schon viel besser, nickte Nick und stiefelte an ihr vorbei in den Stall. „Und außerdem, fuhr er fort, „wer weiß, wenn mich alles total annervt, komm ich vielleicht schneller wieder zurück, als du trauern kannst!"

    „Hoffentlich", gab Carolin zurück. Ihre braunen Augen funkelten. Natürlich wünsche ich dir nicht, dass alles schiefgeht, fügte sie in Gedanken hinzu. Na ja, vielleicht ein bisschen ... Carolin Baumgarten, du bist verdammt unfair!, ermahnte sie sich sofort selbst. Nick soll glücklich werden. Das wünsche ich ihm von ganzem Herzen.

    Ein lautes Wiehern riss Carolin aus ihren Gedanken: Sternentänzer. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, und sie eilte in seine Box. Mit peitschendem Schweif und großen, dunklen Augen blickte ihr der wunderschöne mondhelle Araberhengst entgegen. „Mein süßer Sternentänzer!" Als sie ganz dicht vor ihm stand, knabberte er zuerst sacht an ihrem Arm, danach berührte er mit seinen Nüstern sanft ihre Wangen. Es war eine Berührung so zart wie ein liebevoller Hauch. Man konnte fast meinen, der Hengst wolle sie trösten und sagen: He, ich bin schließlich auch noch da.

    Carolin lehnte sich gegen seinen Hals. Wie immer, wenn sie Sternentänzers Nähe spürte, durchströmte ein Gefühl der Ruhe und Geborgenheit ihren Körper. „Wir werden unseren Nick ganz schön vermissen, stimmt’s, Sternentänzer?", murmelte sie dabei.

    „Holla! Mit einem Mal wurde die Boxentür schwungvoll aufgerissen. Jan stand breitbeinig im Eingang und wedelte triumphierend mit einem Schlüsselbund. „Du glaubst nicht, was passiert ist!, verkündete er freudestrahlend.

    Carolin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jan war Nicks Nachfolger auf Lindenhain. Halblange, blonde Haare, blaue Augen, immer gute Laune und fast immer einen Kaugummi im Mund.

    „Was denn?", erkundigte sie sich.

    „Nick hat mir gerade feierlich die Schlüssel zu seiner Maschine in die Hand gedrückt. Ich soll auf sie aufpassen, während er in Berlin ist. Ist das nicht gigantisch?!", freute sich Jan.

    „Super!" Carolin nickte, ohne den Kopf von Sternentänzers Hals zu nehmen.

    „Puh! Jan fuhr sich mit der rechten Hand durch seine blonden Haare. „Schon heftig! Gibt mir einfach das Teil. Ich könnte den Kahn gegen die Wand fahren oder vertickern oder sonst was.

    „Er vertraut dir eben", erwiderte Carolin gelassen.

    „Das ist ... boah! Ich mein, ich bin ja nicht gerade ein Klosterschüler." Jan war völlig überwältigt von Nicks Geste.

    „Kann man wohl sagen", meinte Carolin. Bevor Jan nach Lindenhain gekommen war, hatte er allerhand krumme Dinger gedreht.

    „Nick ist echt der Hammer! So was hat noch nie jemand für mich getan, sagte Jan ernst. „Ein super Kerl! Schade, dass er geht!

    „Das stimmt", pflichtete Carolin ihm bei und spürte nun wieder den dicken Kloß in ihrem Hals.

    „Ich werde sein Vertrauen ganz bestimmt nicht enttäuschen", sagte Jan mehr zu sich selbst als zu Carolin. Er umschloss den Schlüssel ganz fest mit seinen Fingern und machte sich auf den Weg.

    Carolin blickte ihm nach. Sie erinnerte sich noch genau daran, als sie Jan zum ersten Mal gesehen hatte. Als er Kaugummi kauend mit zerrissenen Jeans an der großen Linde gelehnt und sich nach dem Büro von Lindenhain-Chef Gunnar Hilmer erkundigt hatte, um sich für einen Job zu bewerben. Keinen Cent hätte ich damals darauf gewettet, dass Jan auch nur einen Tag bleiben würde, dachte Carolin. Doch inzwischen hatte Jan sich sehr gut eingearbeitet und sein früheres Leben in der Jugendgang total hinter sich gelassen. Sternentänzer hat ihn ja von Anfang an akzeptiert, überlegte Carolin weiter. Und ich mag ihn jetzt schon fast so gerne wie Nick. Gut, dass wenigstens Jan auf Lindenhain bleibt.

    „He, Caro!", unterbrach sie kurz darauf Nicks Stimme.

    „Kommst du bitte mal her?"

    Carolin schlüpfte aus Sternentänzers Box und legte die Hände wie einen Trichter um die Lippen. „Wo bist du denn?"

    „Ich bin in Silbersterns Box", kam die Antwort.

    Carolin flitzte zum anderen Ende des Stalls, wo Silberstern untergebracht war. Die Tür zu seiner Box stand weit offen. Carolin blickte hinein und prustete laut los. Silberstern und Nick standen sich gegenüber wie zwei Boxer in einem Ring. Silbersterns schwarze Augen funkelten wild.

    „Was soll das denn werden?", grinste Carolin amüsiert.

    „Ich will ihn satteln, aber dieser Sturkopf will heute absolut nicht still stehen, erklärte Nick. „Kannst du ihn bitte mal kurz halten?

    Silberstern war der Sohn von Sternentänzer. Der junge Hengst war ein Ebenbild seines Vaters. Nur dass Sternentänzer mondhell mit einem kleinen schwarzen Stern auf der Stirn war und Silberstern pechschwarz mit einem weißen Stern. Der ungestüme junge Hengst war erst vor Kurzem eingeritten worden, was nicht ganz einfach gewesen war. Anfangs hatte sich Silberstern nämlich mit allen Kräften dagegen gewehrt, einen Sattel, geschweige denn einen Reiter auf seinem Rücken zu tragen. Inzwischen klappte das zwar problemlos, und er ließ sich von Nick und Carolin brav reiten. In ganz seltenen Fällen wehrte er sich allerdings noch kurz gegen den Sattel, um eine Kostprobe seiner Wildheit zu geben.

    „Er muss heute anscheinend mal wieder zeigen, wer der Chef ist. Damit wir das auch ja nicht vergessen", seufzte Nick.

    Carolin fasste Silberstern am Halfter und kraulte ihn liebevoll zwischen den samtweichen Ohren. „Aber Silbersternchen, ganz ruhig, was ist denn mit dir heute los? Warum willst du denn den Sattel nicht?"

    Der junge Hengst tänzelte noch ein paar Mal unruhig hin und her, dann hielt er still und legte seinen Kopf auf Carolins Schulter. „Siehst du, geht doch, mein Süßer."

    „Du hast echt das Zeug zum Löwenbändiger, feixte Nick. „Jetzt ist er wieder brav wie ein Lamm.

    Carolin kicherte. „Ich könnte mich ja mal in Onkel Roccos Zirkus dafür bewerben. Vielleicht kauft er mir auch noch eine Horde Löwen."

    „Ich wage zu bezweifeln, dass Rocco dafür noch die Kohle hat, antwortete Nick nachdenklich. „Immerhin hat Silberstern ihn bestimmt ein kleines Vermögen gekostet.

    „Schon klar, nickte Carolin. Gänsehaut bildete sich auf ihrem Unterarm, wenn sie daran dachte, dass sie kurz davor gewesen war, Silberstern für immer zu verlieren. Frau Reifenbach, die Besitzerin von Silbersterns Mutter, wollte den Junghengst verkaufen. „Warum sollen wir uns mit einem Pferd belasten, das niemand reitet, hatte sie getönt. „Das kostet nur unnötig Geld." Zum Glück hatte Lina, Carolins beste Freundin, ihren Onkel Rocco dazu überreden können, das herrliche Pferd zu kaufen.

    Nick packte den Sattel auf Silbersterns Rücken und zog den Sattelgurt fest. „So, du Wildfang, dann wollen wir mal." Ohne den geringsten Widerstand ließ sich der Hengst nun folgsam von Nick aus dem Stall führen.

    Carolin blickte den beiden nach und lauschte dem Geklapper der Hufe. Sie war überglücklich, dass Silberstern in ihrer Nähe bleiben durfte. Sie kannte ihn seit dem Tag, an dem er in einer stürmischen Nacht geboren wurde, und liebte ihn von ganzem Herzen. Nun habe ich alle Zeit der Welt, Silbersterns Geheimnis zu erkunden. Falls er eines hat, überlegte sie. Aber eigentlich bin ich ziemlich sicher, er hat eins. Mein Sternentänzer ist ja schließlich ein ganz besonderes Pferd und hat eine magische Gabe. Warum sollte er die nicht an seinen Sohn vererbt haben?

    Gedankenversunken stiefelte Carolin zurück zu Sternentänzers Box. Sie pickte einen Apfel aus einem Eimer und hielt ihn dem Araberhengst hin. Sternentänzer schnappte den Apfel von Carolins Handfläche und mampfte ihn genüsslich, während Carolin über seine dichte mondhelle Mähne strich. „Werde ich Silbersterns Gabe jemals herausfinden?, murmelte sie dabei nachdenklich. „Ob er wohl die gleiche magische Gabe hat wie du, Sternentänzer? Wenn du mir doch bloß sagen könntest, ob man auf ihm in Vollmondnächten auch in die Zukunft blicken kann?

    Zwei Versuche hatte Carolin schon hinter sich. Zwei Mal war sie mit Silberstern bei Vollmond ausgeritten. Hatte ihm eine Frage gestellt, wie sie es bei Sternentänzer immer tat. Doch sie hatte nichts gesehen. Wenn sie auf ihrem Sternentänzer dahinjagte, bekam sie Antworten auf ihre Fragen, sah sie Bilder in ihrem Kopf. Auf Silbersterns Rücken hingegen hatte sie keine Antwort bekommen, kein einziges Bild war in ihrem Kopf erschienen. Sie hatte dazu Ami, Linas weise Großmutter, die sonst immer alles wusste, befragt. Doch auch Ami hatte ihr diesmal nicht wirklich weiterhelfen können. Liebevoll berührte Carolin Sternentänzers samtweiche Nüstern.

    „Vielleicht bist du ja auf einem falschen Weg, hatte Ami damals gesagt. „Vielleicht hat Silberstern eine ganz andere Gabe in sich. Und nicht die, die du vermutest. Aber du kannst sicher sein, dass sein Geheimnis gelüftet wird.

    „Und wann? Darauf warte ich, seit Silberstern auf der Welt ist. Wann endlich werde ich das herausfinden?", hatte sie die alte Frau ungeduldig gefragt.

    „Wenn die Zeit reif ist, hatte Ami geantwortet. „Sternentänzers besondere Gabe kam auch erst ans Licht, als er mit dir zusammenkam.

    Seit diesem Nachmittag bei Ami drängte sich immer wieder ein Gedanke in Carolins Kopf. Was, wenn gar nicht ich es bin, die Silbersterns Geheimnis lüften kann? Carolin schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich kenne Silberstern, seit er geboren wurde. Nur ich kann Sternentänzers magische Gabe nutzen, also werde auch ich es sein, die Silbersterns Geheimnis lüften kann",

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