Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine
Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine
Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine
eBook184 Seiten2 Stunden

Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dass Carolin auf dem magischen Pferd Sternentänzer bei ihren Vollmondritten manchmal merkwürdige Zukunftsvisionen hat, daran hat sie sich gewöhnt. Doch was der weiße Hengst ihr jetzt zeigt, ist ihr ein völliges Rätsel: Sie sieht sich mit ihrem geliebten Pferd allein in einem fremden Land. Was will ihr Sternentänzer damit sagen? Wird sie vielleicht ihre Mutter verlassen müssen, um in Zukunft bei ihrem Vater in Spanien zu leben? Caro hofft, die Erklärung für Sternentänzers Botschaft in der geheimnisvollen Geschichte von Schloss Amorbach zu finden. Einer Geschichte, die das Leben von Caro ziemlich durcheinanderbringt …
SpracheDeutsch
HerausgeberPanini KidsBooks
Erscheinungsdatum29. Juni 2015
ISBN9783833230974
Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine

Mehr von Lisa Capelli lesen

Ähnlich wie Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine

Titel in dieser Serie (37)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Kinder – Tiere für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Sternentänzer, Band 16 - Das Geheimnis der Schlossruine - Lisa Capelli

    www.panini.de

    Das Geheimnis der Schlossruine

    In einer stürmischen Vollmondnacht schlägt ein Blitz in eine jahrhundertealte Eiche ein, und eine Sternschnuppe fällt vom Himmel. Im gleichen Moment wird ein wunderschöner Schimmel mit einem kleinen schwarzen Stern

    Ein Brief sorgt für Aufregung

    Als Carolin Baumgarten, genannt Caro, an diesem sonnigen Morgen die Augen aufschlug, wusste sie im ersten Moment gar nicht so recht, wo sie eigentlich war. Ihr Blick fiel auf große braune, mit schwarzem Filzstift beschriftete Umzugskartons und vier leere weiße Wände. Durch das gekippte Fenster hörte sie mehrstimmiges Vogelgezwitscher. Gähnend stand sie auf und tapste mit nackten Füßen über den Parkettboden zum Fenster. Ahornweg 16. Ein neues Haus, ein neues Leben.

    Aber das war nicht alles. Das merkwürdige Gefühl in Carolins Bauch hatte mit dem Umzug nichts zu tun. Schlaftrunken lehnte sie sich gegen den Fensterrahmen, schloss die Augen und erinnerte sich an den Moment, als der Postbote gestern den Brief gebracht hatte. Den Brief, der möglicherweise ihr ganzes Leben ändern würde. Für immer!

    „Caro!, ertönte da von unten die Stimme ihrer Mutter. „Komm frühstücken! Es ist schon spät!

    Trotz ihres Kummers musste Carolin ein klein wenig schmunzeln. Der Aufruf zum Frühstück klang noch genau so wie zuvor in der Breitensteinstraße. Carolin streckte sich, wühlte aus einem der braunen Umzugskartons eine Jeans, durchsuchte den nächsten Karton und noch zwei weitere.

    „Caro!"

    Wo hab ich bloß meine T-Shirts hin?, überlegte Carolin fieberhaft und suchte weiter. Der Karton, auf dem Klamotten stand, war voller Pferdezeitschriften, Bücher und Poster. Schließlich zog sie ein dunkelblaues Shirt aus dem Karton, auf dem Bücher stand.

    Mit einer schnellen Bewegung fuhr sie sich durch ihr kurzes, braunes Haar und stürmte aus ihrem Zimmer.

    Auf dem Gang wäre sie fast mit Thorben zusammengestoßen, der in einem knallig blauen Spiderman-Schlafanzug und mit ziemlich verstrubbelten Locken sowie einer äußerst missmutigen Miene Richtung Bad schlurfte. „Ey, hast du Tomaten auf den Augen?", brummte er verschlafen und schlurfte weiter.

    „Ey, selber!", gab Carolin zurück. Nein, nichts ist mehr wie früher! Überhaupt nichts!, fügte sie in Gedanken hinzu.

    Carolin hastete die Stufen hinunter in die Küche. Es war ein großer, heller Raum mit einem breiten Küchentisch, auf dem vier Gedecke lagen. Es duftete nach Kaffee und verbranntem Toast. Ines hantierte auf der Arbeitsplatte mit dem Toaster. An der Art, wie sie das Gerät schüttelte, merkte Carolin, dass ihre Mutter aufgebracht war.

    „Morgen, Mam", rief Carolin ihr entgegen.

    Mit einem lauten, heftigen Knall stellte Ines den Toaster auf den Tisch. „Mistding!, wütete sie dabei. Dann fuhr sie zu Carolin herum. „Muss er denn immer alles kaputt machen? In ihren Augen schimmerten Tränen.

    Carolin war klar, dass es Ines nicht um den Toaster ging, sondern um den Brief ihres Vaters, der gestern gekommen war. In diesem Brief hatte Paul Baumgarten angekündigt, dass er das alleinige Sorgerecht für seine Tochter beantragen und sie nach Mallorca holen wolle.

    Carolin setzte sich an den großen Tisch und fühlte sich einen Moment lang völlig verloren. „Ich geh da auf überhaupt gar keinen Fall hin, Mam", murmelte sie. Nie im Leben werde ich Lilienthal verlassen, meine Freunde, meinen Reiterhof und meinen wunderschönen, über alles geliebten Sternentänzer, fügte sie in Gedanken hinzu. Niemals, Paps! Das kannst du so was von vergessen!

    Ines atmete tief durch und bemühte sich sichtlich, sich zusammenzunehmen. Sie holte die Milch aus dem Kühlschrank und goss sie in Carolins Müslischale. „Natürlich nicht, sagte sie und versuchte, ihre Stimme heiter klingen zu lassen. „Ich ärgere mich nur über ihn, das ist alles. Und es ärgert mich noch viel mehr, dass er es immer noch schafft, mich zu ärgern.

    Carolin kippte eine Portion Schokomüsli in die Milch.

    Ines goss sich Kaffee in eine Tasse und setzte sich zu ihrer Tochter. „Hast du denn was Schönes geträumt, Schatz? Du weißt ja, dass das, was man in der ersten Nacht in einem neuen Haus träumt, in Erfüllung geht."

    Carolin schüttelte den Kopf. Sie hatte tief und fest geschlafen und überhaupt nichts geträumt. War das nun ein gutes oder ein schlechtes Omen? Sie tunkte ihren Löffel in die Schale und rührte durch die Milch. „Kann er das denn überhaupt?", fragte sie dann leise.

    Ines wusste sofort, was gemeint war. Liebevoll legte sie eine Hand auf Carolins Arm. „Das werde ich niemals zulassen, Caro. Darauf kannst du dich verlassen", erklärte sie mit fester Stimme.

    „Ganz so einfach ist das nämlich alles nicht." Mit diesen Worten betrat Dr. Sander die Küche. Er war Tierarzt in Lilienthal und hatte erst vor Kurzem Carolins Mutter geheiratet. Dr. Sander beugte sich über Ines, gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Nasenspitze und setzte sich zu ihnen an den Tisch.

    Carolins Blick wanderte von ihrer Mutter zu ihrem neuen Vater und wieder zurück. Ein merkwürdiges Gefühl, am Morgen nicht mehr allein mit Ines zu sein, sondern Thorben auf dem Weg ins Bad zu begegnen und dem Doc beim Frühstück, überlegte sie.

    Geschäftig sprang Ines gleich auf. „Was magst du denn trinken, Jo?"

    Dr. Sander zwinkerte Carolin zu. „Alles, außer grünen Tee."

    Carolin musste schmunzeln. Dr. Sander gehörte genau wie sie zu der bodenständigen Type Mensch und hatte mit Ines’ Vorliebe für exotische Gerichte und Getränke schon leidvolle Erfahrungen gemacht.

    Da schlappte auch Thorben in die Küche, ein undeutliches „Morgen" murmelnd. Er war inzwischen zwar gewaschen und gekämmt und trug statt des Spiderman-Schlafanzugs Jeans und einen Pulli. Doch seine Miene war immer noch ziemlich finster.

    „Vorsicht, bissig! Dr. Sander zwinkerte Carolin noch einmal zu. „Mein Herr Sohn ist ein ausgesprochener Morgenmuffel.

    Ines stellte ihrem frisch gebackenen Ehemann eine Tasse Kaffee hin und goss Milch in Thorbens Müslischale. Dann setzte sie sich wieder hin.

    Thorben starrte so beharrlich auf den Tisch, als würde er sich das rot-weiße Karomuster der Tischdecke für immer einprägen wollen.

    „Jedenfalls, meinte Dr. Sander, nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken hatte, „geht das alles wie gesagt nicht so einfach. Er blickte auf seine Armbanduhr. „Ich habe jetzt gleich einen Termin bei einem Schulfreund von mir, der ist Anwalt. Mit ihm werde ich die Angelegenheit mal besprechen. Damit stand er auf. „Heute Nachmittag wissen wir mehr. Er küsste Ines kurz, schnappte sich seine große schwarze Tasche, dann war er auch schon verschwunden.

    Carolin schnaufte tief durch und löffelte weiter ihr Müsli. Ab und zu warf sie einen Blick zu Thorben, der dasaß, als hätte seine Mutter – und nicht ihr Vater – angedroht, ihn wegzuholen.

    Das kann ja heiter werden!, dachte Carolin bedrückt und spürte Sehnsucht nach den unbeschwerten Zeiten, als sie mit ihrer Mutter noch in der kleinen Doppelhaushälfte in der Breitensteinstraße gewohnt hatte. Da war meine Welt noch überschaubar und in Ordnung!, seufzte sie.

    Auch der Schulweg war nicht mehr der alte. Vom Ahornweg aus musste Carolin ein paar Minuten länger radeln, bis sie die Bahnschranke erreicht hatte, die Lilienthal in zwei Hälften teilte. Natürlich war die Schranke geschlossen – wie konnte es auch anders sein an so einem Tag wie heute!

    Ungeduldig balancierte Carolin das Rad zwischen ihren Beinen hin und her. Die Schranke stellte für sie schon seit jeher so etwas wie ein Orakel dar. War sie offen, versprach es, ein guter Tag zu werden – war sie hingegen geschlossen, bedeutete dies einen schlechten Tag für sie.

    Es kam Carolin vor wie eine Ewigkeit, bis endlich der kleine Zug die Schienen entlangratterte und sich die Schranke wieder öffnete. Beinahe mit dem Gongschlag huschte sie ins Klassenzimmer. Aber sie war nicht die Allerletzte. Denn gleich darauf ging die Tür erneut auf, und Julia Schlupf kam herein.

    Den Eltern der hübschen Julia gehörte die Strumpffabrik Cecilia, und sie hatten richtig viel Geld. Das ließ sich Julia nur zu gerne anmerken. Wegen ihrer verwöhnten, arroganten und zickigen Art hatte sie wenige Freunde in der Klasse. Nur Viola Glas, eine neue Mitschülerin, die genauso eingebildet und zickig war wie Julia, verstand sich bestens mit ihr. Und Heike Fichte, ein unscheinbares Mädchen mit halblangen mahagonifarbenen Haaren und Sommersprossen, die neben Julia saß und sie abgöttisch bewunderte.

    An diesem Morgen sah Julia etwas merkwürdig aus. Ihre langen blonden Haare fielen in frisch geformten Wellen auf ihre zierlichen Schultern, ihre Augen waren dramatisch schwarz umrandet, und ihre Lippen schimmerten korallenrot. Außer Atem setzte sie sich auf ihren Stuhl neben Heike.

    Carolin ließ sich auf ihrem Platz neben Lina nieder. Lina Schniggenfittich war Carolins beste Freundin und zugleich die Freundin von Thorben. Sie war ein ganz besonderes Mädchen, das am liebsten mehrere geblümte Röcke übereinander trug, dazu eine geschnürte Bluse und Schnürstiefel. Sie hatte eine wilde rote Lockenmähne und wunderschöne leuchtend grüne Augen.

    „Und? Wie geht’s?", fragte Lina vorsichtig. In ihrer Stimme schwang Besorgnis. Carolin hatte die Freundin noch am Abend angerufen und von dem Brief ihres Vaters erzählt.

    „Schon okay. Carolin nickte tapfer. „Der Doc ist heute beim Anwalt. So einfach geht das alles nicht, wie sich mein Paps das vorstellt, sagt er.

    Lina blies ihre Backen auf. „Na ja, ich hätte trotzdem ganz schön Panik an deiner Stelle. Mit dem richtigen Anwalt kriegt der doch alles hin."

    Danke, Lina! Statt einer Antwort durchstöberte Carolin ihre Schultasche und kramte ein paar Hefte hervor.

    „Ich wüsste echt nicht, was ich ohne dich machen soll, fügte Lina dann noch hinzu. „Wenn du plötzlich einfach weg wärst ... und noch dazu so weit weg!

    Super, Lina! Carolin hatte alle Mühe, den dicken Kloß wegzuschlucken, der sich in ihrem Hals gebildet hatte.

    In diesem Augenblick betrat zum Glück ihre Englischlehrerin Miss Somerset das Klassenzimmer, und die Unterhaltung war zwangsläufig beendet.

    „Good morning, my friends", flötete die junge Frau mit dem aschblonden kurzen Haar und zog aus ihrer Designertasche das Englischbuch heraus.

    Muss Carolin nach Mallorca ziehen?

    Nach der Schule machte sich Carolin schnurstracks auf den Nachhauseweg. Auf einmal klingelte es hinter ihr so heftig, dass sie vor Schreck fast vom Rad gefallen wäre.

    „Hi, Stief-Halbschwester!" Thorben schloss mit seinem Mountainbike auf.

    „Hi!" Carolin war nicht zu Scherzen aufgelegt.

    „Wir haben jetzt den gleichen Schulweg", erklärte er, während er in Schlangenlinien neben ihr herfuhr.

    „Wir wohnen ja auch im gleichen Haus", gab Carolin trocken zurück.

    „Sorry wegen heute Morgen, aber gleich nach dem Aufstehen hab ich meistens superschlechte Laune."

    „Hab ich gemerkt." Carolin trat schneller in die Pedale.

    Thorben folgte ihr. „Du hast doch bestimmt auch ein paar Macken, oder?", rief er ihr zu.

    Carolin grinste ihn an. „In Vollmondnächten – wenn alle schlafen – schleiche ich mich gelegentlich aus dem Haus, gehe nach Lindenhain und reite mit meinem magischen Sternentänzer aus, sonst bin ich okay", versuchte sie zu witzeln und verzog spöttisch das Gesicht.

    Thorben verdrehte die Augen. „Sehr witzig!"

    Carolin schmunzelte in sich hinein. Wenn du wüsstest, dass das die Wahrheit ist! Sternentänzer war ihr über alles geliebtes Pferd, ein wunderschöner mondheller Araberhengst, der eine magische Gabe besaß. Wenn Carolin in Vollmondnächten auf dem Schimmel ausritt und ihm eine konkrete Frage stellte, ermöglichte er ihr durch eine Vision einen Blick in die Zukunft.

    Carolin radelte wieder etwas langsamer. Thorben auch. „Wir müssen einfach die Vorteile aus unserer neuen Verbindung suchen, Caro, sagte er dann ernst. „Ändern können wir es sowieso nicht mehr. Wir werden uns nun eine ganze Weile am Frühstückstisch und auch sonst begegnen.

    Wenn ich nicht bald bei Paul auf Mallorca sitze, schoss es Carolin mit einem Anflug von Verzweiflung durch den Kopf. Obwohl sie sich nach Kräften bemühte, nicht daran zu denken, kam ihr immer wieder dieser Gedanke.

    „Wir könnten

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1