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Wo ist Helena?
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eBook174 Seiten2 Stunden

Wo ist Helena?

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Über dieses E-Book

Als die Architektin Carrie spürt, dass der Unternehmer Andrew - der Mann, den sie schon lange liebt - sie heiß begehrt, könnte sie am Ziel ihrer Träume sein. Trotzdem zögert sie, seine Geliebte zu werden, denn sie weiß nicht, was mit seiner Verlobten Helena geschah, die seit zwei Monaten verschwunden ist …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum9. Mai 2018
ISBN9783733756925
Wo ist Helena?
Autor

Emma Richmond

Emma Richmond beschreibt ihre Kindheit als wunderbar idyllisch. In den 50er Jahren war eben die Welt noch in Ordnung: Es gab weite Felder, viel Natur und nur wenige Autos auf den Straßen. Natürlich war Emma damals viel draußen und später als junge Frau in den örtlichen Tanzlokalen unterwegs. Dort lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen! In weniger als einem Jahr waren sie verheiratet. Bald darauf wurden sie Eltern und bekamen insgesamt drei Töchter. Inzwischen bedauert es Emma Richmond, dass sie nie zur Universität gegangen ist. Aber damals war es ganz normal, dass Mädchen Männer fanden und Hausfrauen und Mütter wurden. Und das Familienleben gefiel Emma sehr! Obwohl sie eine Zeitlang sehr arm waren, hatten sie eine unvergessliche Zeit. Ihre Kinder, ihr Mann und Emma waren unzertrennlich – und später kam auch noch Emmas Mutter mit in den Haushalt. Emma Richmond musste nun auch etwas dazuverdienen, sonst würde das Geld nicht reichen. Sie nahm verschiedene kleine Jobs an, die sie vormittags erledigen konnte, wenn die Kinder in der Schule waren. Ganz nebenbei schrieb sie eine Romance. Nie hätte sie gedacht, damit so viel Erfolg zu haben! Plötzlich konnte sie ihre Arbeit als Sekretärin aufgeben und sich ganz dem Schreiben widmen. Emmas ältere Töchter sind inzwischen auch verheiratet, ihre Jüngste besucht die Universität. Emmas Mutter lebt leider nicht mehr – doch das ist der Kreislauf des Lebens, und Emma genießt umso mehr die Liebe und Zuneigung ihrer vier Enkelkinder. Neben ihrer Familie ist nach wie vor das Schreiben ihre große Leidenschaft!

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    Buchvorschau

    Wo ist Helena? - Emma Richmond

    IMPRESSUM

    Wo ist Helena? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 1999 by Emma Richmond

    Originaltitel: „Bridegroom n Loan"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA

    Band 1315 - 2000 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Elke Schuller-Wannagat

    Umschlagsmotive: GettyImages_Dmytro Buianskyi

    Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733756925

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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    1. KAPITEL

    Im Gegenverkehrsbereich auf der Autobahn kurz vor Gatwick hatte der Wind die orangeweißen Markierungskegel umgeworfen, und jeder war gezwungen, auf den Pannenstreifen auszuweichen. Jeder? Außer mir und dem Verrückten, der mit seinem Lastwagen viel zu dicht auffährt und womöglich gleich in meinem Kofferraum landet, ist doch niemand unterwegs, dachte Carenza. Beschleunigen würde sie jedenfalls nicht! Es war schlimm genug, im Dunkeln fahren zu müssen. Bei den heftigen Böen, die den Wagen immer wieder seitwärts drängten, und geblendet vom Widerschein der Lichter im Rückspiegel, war es ein Albtraum!

    So ein Irrer! Carenza schimpfte. Was war aus den Rittern der Landstraße geworden, den rücksichtsvollen und hilfsbereiten Fernfahrern? Zu denen zählte der hinter ihr bestimmt nicht. Als sie sich der Ausfahrt zum Flughafen näherte, endete der Gegenverkehrsbereich, und der Lastwagen donnerte an ihr vorbei. Während sie den Rücklichtern nachblickte, fühlte sie sich plötzlich verlassen.

    Du bist verrückt, Carrie, tadelte sie sich und verzog gereizt die Lippen. Wenn sie nicht ihren Skizzenblock vergessen hätte, würde sie jetzt nicht nachts und bei diesem Sturm fahren müssen. Ein Windstoß drückte wieder einmal das Auto seitwärts, und sie war so damit beschäftigt, den Wagen in der Spur zu halten, dass sie die richtige Ausfahrt verpasste. Sie nahm die nächste, weil sie vermutete, auch diese würde sie ans Ziel führen, was sich aber bald als Irrtum herausstellte. Trotzdem fuhr sie weiter, statt umzudrehen und zur Autobahn zurückzukehren.

    Keine Panik!, ermahnte Carenza sich. Sie war hier in Sussex, nicht irgendwo in der Wildnis, und alle Straßen mussten zu einer Stadt führen. Horsham war nicht weit entfernt. Allerdings sah man überhaupt keine Lichter, was seltsam war, da sich in unmittelbarer Nähe doch zwei Autobahnen und ein großer Flughafen befanden.

    An der nächsten Kreuzung bog sie links ab, weil ein Gefühl ihr sagte, dass sie nun den richtigen Weg gefunden habe, und gelangte in den „St.-Maxims-Forst", ein ziemlich ausgedehntes Waldgebiet. Nervös blickte sie auf die Bäume, die vom Wind wild geschüttelt wurden. Es wäre wohl doch besser, umzudrehen und nach Hause zu fahren. Sie konnte Beck ja am nächsten Morgen anrufen. Der Sturm wurde immer schlimmer und wirbelte abgerissene Zweige über die Straße.

    Plötzlich fühlte Carenza sich im Auto nicht mehr sicher. Sie erinnerte sich noch gut an den fürchterlichen Orkan einige Jahre zuvor und daran, wie viel Schaden er angerichtet hatte. Bestimmt hätten die Meteorologen diesmal rechtzeitig eine Sturmwarnung im Fernsehen verkündet, beruhigte sie sich, und sofort fiel ihr ein, dass sie ja die Nachrichten nicht gesehen hatte. Es war zwar windig gewesen, als sie von zu Hause losgefahren war, aber keinesfalls so schlimm wie jetzt. Nun war es allerdings zu spät, sich Vorwürfe zu machen. Im Scheinwerferlicht tauchte ein Gebäude auf, und sie bremste. Es war ein altes Gasthaus mit dem seltsamen Namen „Zum stummen Drachen". Leider war es geschlossen, nutzte ihr also überhaupt nichts, da sie dort nicht nach dem richtigen Weg fragen konnte.

    Sie fuhr weiter und gelangte schließlich zu einer Kreuzung, an der – wie der Wegweiser anzeigte – eine Straße nach Horsham abging. Am besten fahre ich dorthin, beschloss Carenza. Von Horsham aus kannte sie den Weg zu Becks Anwesen.

    Mit gestärktem Selbstvertrauen gab sie Gas. Nach einer Weile kam sie an einem großen Tor vorbei, auf dem in goldenen Buchstaben die Wörter „Drachennest" geschrieben standen. Hier scheinen Drachen ja sehr beliebt zu sein, überlegte sie und lächelte.

    Ein kleines Tier, vielleicht ein Kaninchen oder ein Fuchs, überquerte dicht vor dem Auto überraschend die Straße, und Carenza verringerte das Tempo. Plötzlich hörte sie von draußen ein so lautes Tosen, als würde ein Schnellzug direkt neben ihr vorüberbrausen.

    Erschrocken blickte sie sich um und traute ihren Augen nicht. Große, alte Bäume wurden vom Wind niedergedrückt wie Grashalme einer Sommerwiese, und sie war mittendrin! Unwillkürlich hatte sie das Tempo noch weiter verlangsamt und trat jetzt aufs Gaspedal. Zu spät! Das Tosen und Brausen verwandelte sich in ein Kreischen, das klang, als wären alle Furien der Hölle losgelassen worden. Dann neigte sich der Baum rechts vor ihr immer tiefer, und sie sah, dass er brutal entwurzelt wurde und jede Sekunde auf die Straße zu stürzen drohte. Zum Bremsen war es zu spät, deshalb beschleunigte Carenza den Wagen, obwohl ihr klar war, dass es sie wahrscheinlich auch nicht retten würde. Trotzdem war es den Versuch wert.

    Der Baum krachte aufs Autodach, knapp hinter ihrem Kopf. Von Panik erfüllt, ließ sie sich seitwärts auf den Beifahrersitz fallen, während der riesige Stamm unerbittlich das dünne Metall über ihr zerdrückte.

    2. KAPITEL

    Carenza lag da, die Augen fest geschlossen, hielt den Atem an und wartete. Sie vermeinte beinahe, das Gewicht des Baums zu verspüren und das Knirschen des Metalls zu hören, was aber nicht sein konnte, da der Sturm heulend durchs Auto pfiff.

    Langsam öffnete sie die Augen. Viel konnte sie nicht erkennen, nur dass die Tür und die Lehne des Fahrersitzes eingedrückt waren, ebenso das Dach. Alle Scheiben waren geborsten, und kleine Glassplitter bedeckten ihre Schenkel. Das alles stellte Carenza ganz sachlich fest. Seltsam, sie empfand keine Panik oder Hysterie, und sie war zum Glück unverletzt geblieben – jedenfalls glaubte sie das. Sie lag völlig verkrampft in einer äußerst unbequemen Position eingeklemmt da.

    Da sie eine unabhängige junge Frau war, die sich eigenständig durchs Leben schlug, verfiel sie nicht auf den Gedanken, tatenlos darauf zu warten, dass jemand vorbeikam und sie befreite.

    Vorsichtig hob sie den Kopf und stieß gegen Metall, deshalb senkte sie ihn wieder. Weil der Schaltknüppel unangenehm gegen ihre Hüfte drückte, versuchte sie, ein Stück weiterzurutschen. Dabei ächzte und knirschte das Auto Unheil verkündend, und sie verhielt sich lieber wieder still.

    Der schwere Baum hindert das Auto daran, weiterzurollen, sagte Carenza sich. Sie vermutete außerdem, dass er keinen weiteren Schaden anrichten konnte, deshalb versuchte sie, die Füße auf den Beifahrersitz zu stellen – beziehungsweise auf das, was davon übrig geblieben war. Das schaffte sie nicht, denn sie konnte die Beine nicht unter dem verbogenen Armaturenbrett herausziehen. Verkrümmt lag sie da, mit dem Gesicht nach unten.

    Vorsichtig tastete sie nach dem Hebel es Beifahrersitzes, zog daran – und der Sitz schoss wie eine Rakete nach hinten. Carenza fiel auf den Boden und fluchte, als plötzlich die Alarmanlage losging. Was für eine absurde, lächerliche Situation!

    Wie eigenartig, dass wir Engländer uns meistens zuerst darüber sorgen, womöglich einen schlechten Eindruck zu machen, statt uns zu fragen, wie wir uns fühlen, dachte Carenza.

    Behutsam richtete sie sich auf und schaffte es, die Rücklehne des Sitzes ganz nach hinten zu klappen. Und jetzt? Konnte man die Heckklappe eines Kombis eigentlich von innen öffnen? Falls es ihr überhaupt gelang, freizukommen und nach hinten zu kriechen! Wenn nicht, muss ich eben warten, bis jemand kommt und mich hier herausholt, dachte sie missmutig, während sie sich angestrengt zu befreien versuchte. Ein Retter würde allerdings wahrscheinlich erst dann erscheinen, wenn es hell wurde oder der Sturm sich gelegt hatte. Und danach klang es noch nicht, obwohl das erschreckende Tosen und Heulen etwas nachgelassen hatte.

    Ob das ein richtiger Tornado gewesen war? So war es ihr jedenfalls vorgekommen. Allerdings hatte sie noch nie einen Wirbelsturm erlebt, sie kannte dieses Naturereignis nur aus den Nachrichten, und England war ihres Wissens noch nie von einem heimgesucht worden.

    „Sei endlich still!", schrie Carenza plötzlich die Alarmanlage an. Die vergeblichen Befreiungsversuche raubten ihr die Kraft, und sie war einem Wutanfall nahe. Plötzlich glitt ein Lichtschein über sie und verschwand gleich darauf wieder.

    Überrascht hob sie den Kopf. „Hallo!", rief sie.

    „Carenza?" Jemand leuchtete mit einer Taschenlampe durch das zerborstene Seitenfenster.

    „Können Sie mich sehen?", fragte Carenza törichterweise.

    „Ja. Sind Sie verletzt?"

    „Nein, nur eingeklemmt", erklärte sie. Es ist Beck, dachte sie erleichtert. Er war genau der richtige Mann in einer Krise. Als Erstes zog er den Zündschlüssel aus dem Schloss, und die Alarmanlage verstummte endlich.

    Wenige Momente später wurde die Heckklappe geöffnet, die Rücksitze wurden umgelegt, und dann schwankte das Auto furchterregend, während Beck hereinkletterte.

    „Wo genau sind Sie eingeklemmt?"

    „An den Hüften. Ich kann mich überhaupt nicht bewegen." Und ich mache auf jeden Fall eine Diät, wenn ich hier herauskomme, schwor Carenza sich.

    Er legte die Taschenlampe weg, umfasste Carenzas Arme und zog. Sie stemmte einen Fuß gegen den Boden und schob mit aller Kraft nach. Es tat weh, so zusammengequetscht zu werden, aber darauf achtete sie nicht. Endlich kam sie frei.

    „Jetzt aber schnell raus hier!", rief Beck.

    „Lassen Sie mich doch erst mal wieder zu Atem kommen und …"

    „Keine Zeit."

    Er klang so angespannt und drängend, dass sie ausnahmsweise nicht widersprach, sondern sich aus dem Auto zerren ließ – in ein absolutes Chaos draußen. Ein Baum direkt vor ihr sah aus, als würde er jeden Moment ebenfalls entwurzelt werden.

    Beck umfasste ihren Arm und zog sie aus dem Gefahrenbereich. Rasch kniff sie die Augen zusammen, denn überall wirbelte Staub herum, klammerte sich an Becks Regenjacke fest und folgte ihm blindlings. Sie konnte weder sprechen noch zusammenhängend denken, denn sie brauchte ihre Energie, um sich in Sicherheit zu bringen. Gegen den Sturm konnten sie nicht ankommen, deshalb kehrten sie ihm den Rücken zu. Zweimal stürzte Carenza und wurde von Beck rücksichtslos wieder hochgezogen. Ohne ihn hätte sie es niemals geschafft.

    Zerrissene Stromleitungen lagen auf dem Boden, und blaue Funken sprühten übers Gras. Sorgfältig vermieden Beck und Carenza diese Stellen, umgingen gestürzte Bäume oder kletterten darüber, wenn ihnen nichts anderes übrig blieb. In der pechschwarzen Dunkelheit fühlte sie sich wie blind, aber er führte sie unerbittlich weiter, bis sie endlich im Windschatten eines Gebäudes anlangten. Es war himmlisch, dem Sturm nicht länger direkt ausgesetzt zu sein. Erschöpft von der Anstrengung, blieben sie einige Momente lang stehen, um Atem zu schöpfen.

    „Sind Sie okay?", fragte Beck.

    An seine Schulter gelehnt, nickte Carenza.

    „Bereit zum Weitergehen?"

    Wieder nickte sie, und er führte sie entlang einer Steinmauer und um eine Hausecke, hinter der der Sturm sie erneut mit voller Kraft traf. Beck hielt Carenza fest an sich gepresst, suchte in der Jackentasche nach dem Schlüssel und öffnete die Tür. Dann schob er Carenza rasch ins Haus und folgte ihr. Er musste all seine Kraft aufbieten, um die Tür wieder zu schließen. Die plötzliche Ruhe machte Carenza beinah benommen.

    Zitternd versuchte sie, ihr völlig zerzaustes Haar zu entwirren, und atmete erleichtert tief durch. Noch immer konnte sie die Hand vor Augen nicht sehen und spürte deshalb nur, dass Beck dicht neben ihr stand. Ein Prickeln überlief sie. Dass sie sich seiner Nähe so überdeutlich bewusst war, schockierte sie.

    Ein Schalter wurde betätigt, aber kein Licht flammte

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