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Der Geisterbaum: Gaslicht - Neue Edition 16 – Mystikroman
Der Geisterbaum: Gaslicht - Neue Edition 16 – Mystikroman
Der Geisterbaum: Gaslicht - Neue Edition 16 – Mystikroman
eBook101 Seiten1 Stunde

Der Geisterbaum: Gaslicht - Neue Edition 16 – Mystikroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Gaslicht – Neue Edition
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Sie öffnete die schwere Tür und starrte hinaus in die Dunkelheit. Gerade hatte eine große dunkle Wolke den Mond verdeckt. Der Platz vor dem Schloss lag in völliger Dunkelheit. »Robin!« schrie sie, so laut sie konnte. Als Antwort hörte sie nur das Heulen der Wölfe. Sie mussten ganz in ihrer Nähe sein. In diesem Moment gab die Wolke ein Stückchen des Mondes frei. Was sie sah, ließ Laura das Blut in den Adern gefrieren. Allein und verlassen stand eine kleine weiße Gestalt auf dem großen Viereck zwischen Schloss und Wald, die wie eine große schwarze Wand in den nächtlichen Himmel ragte. Aber dieser Wald schien in Bewegung zu geraten. Riesige schwarze Schatten traten aus dem Dunkel hervor. Im hellen Mondlicht blitzten die scharfen Zähne wie Messerklingen. Aber am schlimmsten war das Heulen. Es erschien die Luft zu erfüllen wie ein brausender Sturm, der immer näher kam und Tod und Verderben mit sich brachte. Als die ersten dunklen Wolken am Himmel heraufzogen, wurde Laura von einer düsteren Ahnung erfasst. Was war das für eine verrückte Idee gewesen, nach Schottland zu fahren! Auf ein Schloss, dessen Bewohner sie nicht kannte! Um eine Stelle anzutreten, die eher auf eine Geisterjägerin als auf eine Bibliothekarin zugeschnitten war! Kopfschüttelnd lenkte die junge Frau ihr kleines rotes Auto über die schmale Landstraße.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Aug. 2022
ISBN9783740997809
Der Geisterbaum: Gaslicht - Neue Edition 16 – Mystikroman

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    Buchvorschau

    Der Geisterbaum - Runa Moore

    Gaslicht - Neue Edition

    – 16 –

    Der Geisterbaum

    Seine Äste werden dich wie Fesselnumklammern, Laura Weaver!

    Runa Moore

    Sie öffnete die schwere Tür und starrte hinaus in die Dunkelheit. Gerade hatte eine große dunkle Wolke den Mond verdeckt. Der Platz vor dem Schloss lag in völliger Dunkelheit. »Robin!« schrie sie, so laut sie konnte. Als Antwort hörte sie nur das Heulen der Wölfe. Sie mussten ganz in ihrer Nähe sein. In diesem Moment gab die Wolke ein Stückchen des Mondes frei. Was sie sah, ließ Laura das Blut in den Adern gefrieren. Allein und verlassen stand eine kleine weiße Gestalt auf dem großen Viereck zwischen Schloss und Wald, die wie eine große schwarze Wand in den nächtlichen Himmel ragte. Aber dieser Wald schien in Bewegung zu geraten. Riesige schwarze Schatten traten aus dem Dunkel hervor. Im hellen Mondlicht blitzten die scharfen Zähne wie Messerklingen. Aber am schlimmsten war das Heulen. Es erschien die Luft zu erfüllen wie ein brausender Sturm, der immer näher kam und Tod und Verderben mit sich brachte.

    Als die ersten dunklen Wolken am Himmel heraufzogen, wurde Laura von einer düsteren Ahnung erfasst. Was war das für eine verrückte Idee gewesen, nach Schottland zu fahren! Auf ein Schloss, dessen Bewohner sie nicht kannte! Um eine Stelle anzutreten, die eher auf eine Geisterjägerin als auf eine Bibliothekarin zugeschnitten war! Kopfschüttelnd lenkte die junge Frau ihr kleines rotes Auto über die schmale Landstraße. Rechts und links vom Straßenrand erstreckten sich wellige Hügel, die im dunklen Abendlicht wie die Leiber von schlafenden Dinosauriern aussahen. Vom Rücksitz ertönte ein klägliches Miauen. Laura warf einen raschen Blick nach hinten, wo der Katzenkorb stand. Große grüne Augen starrten sie flehend durch das kleine Gitter an. »Du brauchst keine Angst zu haben, Amica. Wir sind bald da!« sagte Laura und sah wieder nach vorn. Es kam ihr vor, als würde sie sich mit diesen Worten eher selbst Mut zusprechen. Amica, ihre dreijährige Katze, war ein mutiges Tier, und jetzt war ihr wahrscheinlich nur langweilig. Seit ihrer letzten Rast in einem einfachen Gasthaus mit einem wortkargen Wirt waren bereits mehr als zwei Stunden vergangen. Immer größere Wolken zogen am Himmel auf. Sie wirkten bedrohlich und unaufhaltsam, wie Heere einer feindlichen Armee. Laura überlegte ernsthaft, ob es nicht besser wäre, auf der Stelle umzukehren. Aber das würde im Augenblick wenig nützen. Ein kurzer Blick nach allen Seiten zeigte ihr, dass es am Himmel keinen einzigen hellen Fleck mehr gab.

    Warum hatte sie nicht auf ihre Freundin Linda gehört, die ihr dringend von dieser Unternehmung abgeraten hatte? »Du bist verrückt«, hatte Linda kopfschüttelnd zu ihr gesagt. »Du solltest dich nicht in Schottland verkriechen, sondern auf die Bahamas fliegen. Die Sonne und das Meer genießen. Und gib auf keinen Fall deine Wohnung auf!«

    Als wäre Laura einer inneren Stimme gefolgt und nicht dem Rat ihrer besten Freundin, auf die sie bisher immer gehört hatte, kündigte sie nicht nur ihre Stelle als Bibliothekarin, sondern gab auch noch ihre hübsche Zwei-Zimmer-Wohnung in der Nähe von London auf. Für diese Entscheidung hatte sie eigentlich nur eine Erklärung: Seit dem Tod ihres Adoptivvaters hielt sie nichts mehr in England. James Weaver war ihr immer eine Stütze gewesen und hatte ihr so viel Liebe und Zuneigung geschenkt wie sonst kein Mensch. Seit er vor vier Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen war, fühlte sich Laura einsam und verlassen. Es kam ihr vor, als hätte sie ihre Wurzeln verloren. Mit dem Tod ihres Adoptivvaters war die letzte Verbindung zu ihrer Vergangenheit abgeschnitten worden. James hatte zumindest ihre Mutter gekannt. Er hatte sie im Krankenhaus kennengelernt, wo er als Arzt arbeitete und hatte sich mit ihr angefreundet. Er war der einzige Mensch gewesen, zu dem ihre Mutter Vertrauen gehabt hatte. Zwei Tage nach Lauras Geburt war Sarah Mc Pherson gestorben.

    *

    Laura stellte die Scheinwerfer an und schaltete noch einen Gang zurück. In wenigen Minuten war der ganze Himmel ein wogendes schwarzes Meer aus wild dahinjagenden, wirbelnden Wolkenfetzen geworden, die sich in allerlei seltsame Gebilde verwandelten. Dann fielen die ersten Regentropfen, aus denen im Nu große Hagelkörner wurden, die wie Tischtennisbälle auf- und abhüpften. In kurzer Zeit war die Straße schneeweiß. Die Körner knallten gegen die Windschutzscheibe und prasselten auf das Dach des kleinen roten Autos, in dem Laura sich bisher immer sicher gefühlt hatte.

    Doch jetzt fühlte sie sich hilflos einer Gefahr ausgesetzt, die sie nicht einmal genau definieren konnte. Es waren nicht nur die Hagelkörner, die sie an Maschinengewehrfeuer erinnerten, und die Blitze, die über den dunklen Himmel zuckten, sondern die ganze Atmosphäre hatte etwas Höllisches. Wenn sie auf Linda gehört hätte, läge sie jetzt auf den Bahamas in der Sonne oder würde sich einen eiskalten Drink am Hotelpool servieren lassen. Unsinn! Sie hatte sich für Schottland entschieden, und irgendwann würde dieser Hagelschauer auch wieder aufhören! Sie horchte. Amica war ganz still. Angestrengt starrte Laura durch die Windschutzscheibe. Die Bäume am Straßenrand wurden von wilden Böen hin und her geschüttelt, und bald konnte sie fast nichts mehr erkennen. Dabei war sie wohl nur noch wenige Kilometer von ihrem Ziel entfernt. Ob Amica sich beruhigt hatte? Das Prasseln des Hagels war so laut, dass Laura keinen Ton mehr hörte. Krampfhaft hielt sie das Lenkrad umfasst. Sie spürte, wie sich ihre Nackenmuskeln verspannten und ihr Herz schneller schlug.

    Am Himmel zuckten immer noch Blitze. Zum Glück ließ sich der Donner Zeit. Auch der Hagel wurde allmählich schwächer und ging in Regen über, der allerdings in Strömen fiel. Als Laura endlich wieder ein lang gezogenes klagendes Miau vom Rücksitz hörte, atmete sie erleichtert auf. Zumindest war sie nicht allein. Sie nahm noch einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen, und versuchte, ihre Muskeln wieder zu entspannen. Es war alles nur halb so schlimm. Sie war nur deshalb besonders aufgeregt, weil sie sich auf ein echtes Abenteuer eingelassen hatte. Sie entdeckte einen Waldweg, der von der schmalen Landstraße abzweigte, und setzte den Blinker. Sie würde eine kurze Rast einlegen, noch einmal die Karte studieren und zur Beruhigung der Nerven Amica hinter den Ohren kraulen. Dann würde sie in aller Ruhe weiterfahren. Sie würde sich doch nicht von einem Hagelschauer und ein paar dunklen Wolken von ihrem Plan abbringen lassen!

    *

    Laura streichelte Amicas seidiges Fell und verschloss dann das Gitter des Katzenkorbes wieder. Sie nahm die Thermosflasche und goss sich einen Tee ein, der immer noch heiß war. Sie wollte gerade den Plastikbecher mit dem wohlriechenden Tee an die Lippen setzen, als sie ein lang gezogenes Heulen hörte. Mitten in der Bewegung hielt sie inne und hätte fast den Tee verschüttet. Da! Schon wieder! Das Heulen ähnelte eher einem klagenden Singsang. Laura starrte durch die Windschutzscheibe nach draußen. Der Wind hatte sich gelegt, und die Bäume auf der mondbeschienenen Lichtung standen reglos wie stumme Riesen da.

    Amica begann, am Gitter ihres Korbes zu kratzen und zu zerren. Rasch schraubte Laura die Thermoskanne wieder zu und überprüfte, ob ihr Auto verriegelt war. Ihr Herz schlug heftig. Wieder ertönte der klagende Singsang. Und in diesem Moment sah sie die rot glühenden Feueraugen in der Dunkelheit. Sie starrten sie an, kamen näher. Zuerst ein Paar, dahinter noch ein Paar.

    Große schwarze Körper bewegten sich durch die Dunkelheit und kreisten im Nu ihr Auto ein. Das ganze Auto schien von rot glühenden Feueraugen umzingelt. »Mein Gott,«, murmelte Laura. »Was soll ich tun?«

    Amica schrie jämmerlich und gebärdete sich wie wild. »Sind das Wölfe? Oder Hunde«, schoss es Laura durch den Kopf. Aber selbst wenn es nur Hunde wären, erschienen

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