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… und er kehrte nicht zurück: Gaslicht - Neue Edition 14 – Mystikroman
… und er kehrte nicht zurück: Gaslicht - Neue Edition 14 – Mystikroman
… und er kehrte nicht zurück: Gaslicht - Neue Edition 14 – Mystikroman
eBook116 Seiten1 Stunde

… und er kehrte nicht zurück: Gaslicht - Neue Edition 14 – Mystikroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Gaslicht – Neue Edition
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Unschlüssig stand die Studentin da, den Blick zur Decke gerichtet. Sie hoffte, daß sich das Knarren nicht wiederholte, aber es kam doch dazu. Glynis schluckte aufgeregt. Hagelkörner schienen auf ihre Wirbelsäule zu rieseln. Langsam setzte sie sich in Bewegung, schritt den düsteren Gang entlang und blieb vor der Treppe stehen, die zum Speicher hinaufführte. Ihre Finger krampften sich um den Handlauf. Tu's nicht! warnte sie eine Stimme. Geh da nicht hinauf! Es ist gefährlich! Doch sie setzte wie in Trance ihren Fuß auf die erste Stufe… zweite Stufe… dritte Stufe… Gespannt sah sie auf die geschlossene Holztür am Ende der Treppe. Was würde sie sehen, wenn sie die Tür öffnete? Welche Gefahr lauerte auf sie? »Tot?« fragte Glynis Windom entsetzt. Der Arzt, ein weißhaariger Mann mit randloser Brillle und trüben Augen, nickte bedauernd. »Aber… aber wieso denn?« stammelte Glynis und fuhr sich mit zitternden Fingern durch das sandfarbene Haar. Ihre dunklen Samtaugen schwammen in Tränen. »Wie ist so etwas möglich, Dr.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Juni 2022
ISBN9783740996420
… und er kehrte nicht zurück: Gaslicht - Neue Edition 14 – Mystikroman

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    Buchvorschau

    … und er kehrte nicht zurück - Eve Tarbot

    Gaslicht - Neue Edition

    – 14 –

    … und er kehrte nicht zurück

    Eve Tarbot

    Unschlüssig stand die Studentin da, den Blick zur Decke gerichtet. Sie hoffte, daß sich das Knarren nicht wiederholte, aber es kam doch dazu. Glynis schluckte aufgeregt. Hagelkörner schienen auf ihre Wirbelsäule zu rieseln. Langsam setzte sie sich in Bewegung, schritt den düsteren Gang entlang und blieb vor der Treppe stehen, die zum Speicher hinaufführte. Ihre Finger krampften sich um den Handlauf. Tu’s nicht! warnte sie eine Stimme. Geh da nicht hinauf! Es ist gefährlich! Doch sie setzte wie in Trance ihren Fuß auf die erste Stufe… zweite Stufe… dritte Stufe… Gespannt sah sie auf die geschlossene Holztür am Ende der Treppe. Was würde sie sehen, wenn sie die Tür öffnete? Welche Gefahr lauerte auf sie?

    »Tot?« fragte Glynis Windom entsetzt.

    Der Arzt, ein weißhaariger Mann mit randloser Brillle und trüben Augen, nickte bedauernd.

    »Aber… aber wieso denn?« stammelte Glynis und fuhr sich mit zitternden Fingern durch das sandfarbene Haar. Ihre dunklen Samtaugen schwammen in Tränen. »Wie ist so etwas möglich, Dr. Poor?«

    Eine Welt stürzte für die junge hübsche Frau ein. Tot! Tom Duggan ist tot! schrie es in ihr. Tom lebt nicht mehr! Ihr Geist revoltierte, lehnte sich gegen diese furchtbare Nachricht auf.

    Sie hatte das Gefühl, die Seele würde aus ihrem Körper fließen und zu ihren Füßen im Boden versickern. Eine unendliche Leere breitete sich in ihr aus. Das Leben verlor auf einmal jeglichen Sinn für sie, hatte keinen Inhalt mehr.

    Tot! Tom Duggan ist tot!

    Das war eine schreckliche Katastrophe. Schlimmer und schmerzhafter hätte das Schicksal sie nicht treffen können.

    Tom ist nicht mehr!

    Es wollte ihr vor Schmerz das Herz zerreißen. Fassungslos starrte sie den Arzt an und wartete auf eine Erklärung, doch der alte Doktor hob nur die Schultern und sagte: »Es tut mir leid.«

    »Mein Gott, das kann doch nicht alles sein, was Sie dazu zu sagen haben, Dr. Poor«, stieß Glynis erschüttert hervor.

    Der Arzt seufzte schwer. »Manchmal kriegen wir unsere Grenzen aufgezeigt, Miß Windom. Damit wir niemals zu übermütig werden, gibt es für uns Menschen immer wieder einen Dämpfer, der uns niederdrückt, der uns klarmacht, daß wir nur ein winziges Rädchen in einem riesigen Gefüge sind – eigentlich machtlos, vor allem, wenn erst der Tod die Bühne unseres Lebens betritt.«

    »Aber wieso so plötzlich, Dr.

    Poor?«

    »Wir wissen nicht, wann unsere Uhr abläuft, Miß Windom. Der eine ist früher dran, der andere später. Es ist falsch, zu glauben, daß wir das irgendwie beeinflussen können. Es ist uns auch vorausbestimmt, ob wir auf ein Medikament ansprechen oder nicht. Alles wurde dort oben für uns sorgfältig geplant.« Er wies zur Decke und meinte den Himmel. »Wir können es nur hinnehmen, wie es kommt.«

    »Tom war fünfundzwanzig.«

    »Da trifft es einen natürlich besonders hart. Bei alten Menschen muß man damit rechnen, daß ihr Lebenslicht eines Tages erlischt. Bei so jungen Menschen aber ist es ein Schock.«

    »So jung… stirbt man doch nicht einfach…«

    »Es können sogar Säuglinge sterben, Miß Windom.«

    »Aber Tom war gesund, ein sportlicher junger Mann, stark, niemals krank. Sind Sie sicher, alles für ihn getan zu haben, Dr. Poor?«

    »Ich kann verstehen, daß Sie jetzt irgend jemanden suchen, dem Sie die Schuld an dieser Katastrophe zuschieben können, doch glauben Sie mir, Miß Windom, niemand hat Schuld.«

    »Ich… ich möchte zu ihm!« stieß die blonde Frau heiser hervor. Sie biß sich auf die Unterlippe, war blaß und spürte, wie sie wankte.

    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das gestatten soll.«

    »Ich muß zu ihm, ich muß ihn sehen, muß Abschied von ihm nehmen.«

    »Ich befürchte, daß Sie den Schmerz nicht aushalten.«

    »Besteht Hoffnung, daß ich auch sterbe, Dr. Poor?« fragte Glynis.

    »Sagen Sie doch nicht so etwas Furchtbares, Miß Windom.«

    »Es würde mir nichts ausmachen… Was habe ich denn noch, wofür es sich zu leben lohnt?«

    »Wie können Sie nur so eine Frage stellen? Was ist mit Ihren Eltern? Sie lieben sie doch. Was ist mit Ihrem Bruder? Sind das nicht Menschen, für die es sich zu leben lohnt?«

    »Ja, Doktor, ich liebe meine Eltern und meinen Bruder, aber sie können mir Tom nicht ersetzen.«

    »Das Leben geht weiter«, versuchte der Arzt sie zu trösten. »Irgendwann werden Sie Tom Duggan wiederbegegnen. Es wird ein anderer Mann sein, aber Sie werden in ihm Ihren Tom erkennen. Die, die von uns gehen, sind nicht für immer für uns verloren. Sie nehmen eine andere Gestalt an und nehmen an unserem Leben wieder Anteil.«

    »Das glaube ich nicht.« Glynis schüttelte heftig den Kopf.

    »Es ist aber so.«

    »Das behaupten Sie, ein Arzt? Hört für Sie ein Mensch mit dem Tod nicht zu existieren auf? Ihr Berufsstand kann mit dem Begriff Seele doch nichts anfangen. Man sieht sie nicht, sie ist kein Organ. Kein Serum kann sie beeinflussen, kein Chirurg kann an ihr herumschneiden.«

    »Wir wissen dennoch, daß der Mensch eine Seele hat, Miß Windom.«

    »Wo sitzt sie? In unserem Kopf, in der Brust oder im Herzen?«

    »Die Seele ist überall. Unter unserer Haut, in unseren Knochen, in jeder einzelnen Haarspitze. Für mich ist die Seele das, was ich zum Beispiel von Ihnen sehe. Was ich anfassen kann, das ist der Mensch.«

    Glynis strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und mit dem Handrücken wischte sie die heißen Tränen ab, die über ihre Wangen rannen. Sie verlangte noch einmal, Tom zu sehen, und Dr. Poor trat seufzend zur Seite.

    Die Frau griff nach dem Türknauf. Er war kalt, und diese Kälte floß in ihren Arm. War es die Kälte des Todes, die sie spürte? Ein eisiger Schauer durchlief sie.

    Beinahe hätte sie die Willenskraft nicht aufgebracht, den Knauf zu drehen. Sie hatte Angst vor dem, was sie sehen würde, wenn die Tür zur Seite schwang.

    Aber sie mußte von Tom Abschied nehmen, auch wenn es ihr dabei das Herz abdrückte. Tom… Zum letztenmal würde sie ihn sehen, dann nie mehr wieder. Sie glaubte nicht, was Dr. Poor gesagt hatte. Sie wußte es besser als der Arzt, daß Tom für sie verloren war. Kein anderer Mann konnte jemals seinen Platz einnehmen. Die Lücke, die Toms Hinscheiden gerissen hatte, würde sich niemals schließen. Niemals!

    Ich bleibe dir treu, Tom! dachte Glynis. Uber den Tod hinaus halte ich dir die Treue. Du warst ein so wunderbarer Mensch, wie es ihn auf dieser großen Welt kein zweites Mal gibt. Ich möchte mich nicht mit weniger begnügen. Du bist unersetzlich, Tom Duggan.

    Sie drehte endlich den Knauf, die Tür bewegte sich langsam zur Seite und gab den Blick auf ein großes Bett frei. Tom lag darin. Er schien friedlich zu schlummern.

    Nur blaß war er, so furchtbar blaß.

    Glynis trat ein. Toms Eltern knieten zu beiden Seiten des Bettes und beteten. Mrs. Duggan schluchzte ab und zu verzweifelt. Glynis ging zu ihr. Jeder Schritt fiel ihr unsagbar schwer.

    Sie konnte den Blick nicht von Toms blassem Gesicht wenden. Dieses traurige Bild würde sich für alle Zeiten in ihr Gedächtnis einprägen, das spürte sie.

    Wann immer sie in Zukunft an Tom Duggan denken würde, würde nicht der lebende Tom, sondern der tote vor ihrem geistigen Auge erscheinen. Sie trat neben Mrs. Duggan. Ihre Knie zitterten, und sie befürchtete, ohnmächtig zu werden.

    Toms Mutter bemerkte, daß jemand neben ihr stand. Sie ließ die gefalteten Hände sinken und wandte langsam den Kopf. Mit rotgeweinten Augen sah sie Glynis an. Ihr Gesicht wurde hart, Haß loderte in ihrem Blick.

    »Du wagst es, dieses Zimmer zu betreten?«

    »Aber Mrs. Duggan, Tom und ich waren…«

    »Du hast die Unverfrorenheit, nach allem, was geschehen ist, hierher zu kommen?«

    »Als ich hörte, daß es schlecht um Tom steht…«

    »Geh! Geh,

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