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Kampf am Toten Paß: Wyatt Earp 169 – Western
Kampf am Toten Paß: Wyatt Earp 169 – Western
Kampf am Toten Paß: Wyatt Earp 169 – Western
eBook132 Seiten1 Stunde

Kampf am Toten Paß: Wyatt Earp 169 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Nach der schweren Schußverletzung, die jener Mann im Gunfight gegen den berühmten Dodger Marshal Wyatt Earp davongetragen hatte, war er nicht etwa umgefallen, ja nicht einmal in die Knie gegangen.


Es ist nachher sehr viel über diesen Kampf und über diesen Mann gesagt und auch geschrieben worden. In einem dieser Berichte hieß es wörtlich: »Das schwere Geschoß aus dem fünf­undvierziger Buntline Special Colt des Gesetzesmannes traf den Schädel des Schießers und zog eine blutige Furche quer über die linke Wange. Aber der Kopf des Getroffenen rührte sich nicht einmal.« Dem sei Wyatt Earps eigene Aussage hinzugefügt: »Er hat sich tatsächlich nicht gerührt.«


Er war kein sonderlich großer Mann. Er hatte ein hageres gipsartiges Gesicht, in dem zwei dunkle stechende Augen standen, eine spitze Nase und ein scharfer, strichdünner Mund. Er trug einen grauen Anzug, einen grauen Hut und ein graues Kattunhemd, zu dem er eine grünschillernde Samtschleife umgebunden hatte. Seine hochhackigen Stiefeletten waren schwarz und sporenbewehrt. Kriegerisch wirkte der breite Kreuzgurt, den er über seiner Jacke trug, und in jedem der Halfter steckte ein schwerer vierundvierziger Revolver.


Dieser Mann war Bellantine, Hanc Bellantine kam aus Iowa, aus einem Vorort der Stadt Des Moines. Das Leben, das an diesem Frühjahrstag des Jahres 1885 hinter ihm lag, als er in der staubigen Nebraskastadt Prentice dem Marshal Earp mit dem Revolver gegenüberstand, ist düsterer als die Novemberwolken über dem Himmel dieses Landes je sein können.


Nachdem ihn das Geschoß des Marshals so hart abgewiesen hatte, starrte er Wyatt Earp verständnislos an. Wie große dunkle Glaskugeln standen stechende
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Apr. 2018
ISBN9783740928353
Kampf am Toten Paß: Wyatt Earp 169 – Western

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    Buchvorschau

    Kampf am Toten Paß - William Mark

    Wyatt Earp – 169 – Kampf am Toten Paß

    Wyatt Earp

    – 169–

    Kampf am Toten Paß

    William Mark

    Nach der schweren Schußverletzung, die jener Mann im Gunfight gegen den berühmten Dodger Marshal Wyatt Earp davongetragen hatte, war er nicht etwa umgefallen, ja nicht einmal in die Knie gegangen.

    Es ist nachher sehr viel über diesen Kampf und über diesen Mann gesagt und auch geschrieben worden. In einem dieser Berichte hieß es wörtlich: »Das schwere Geschoß aus dem fünf­undvierziger Buntline Special Colt des Gesetzesmannes traf den Schädel des Schießers und zog eine blutige Furche quer über die linke Wange. Aber der Kopf des Getroffenen rührte sich nicht einmal.« Dem sei Wyatt Earps eigene Aussage hinzugefügt: »Er hat sich tatsächlich nicht gerührt.«

    Er war kein sonderlich großer Mann. Er hatte ein hageres gipsartiges Gesicht, in dem zwei dunkle stechende Augen standen, eine spitze Nase und ein scharfer, strichdünner Mund. Er trug einen grauen Anzug, einen grauen Hut und ein graues Kattunhemd, zu dem er eine grünschillernde Samtschleife umgebunden hatte. Seine hochhackigen Stiefeletten waren schwarz und sporenbewehrt. Kriegerisch wirkte der breite Kreuzgurt, den er über seiner Jacke trug, und in jedem der Halfter steckte ein schwerer vierundvierziger Revolver.

    Dieser Mann war Bellantine, Hanc Bellantine kam aus Iowa, aus einem Vorort der Stadt Des Moines. Das Leben, das an diesem Frühjahrstag des Jahres 1885 hinter ihm lag, als er in der staubigen Nebraskastadt Prentice dem Marshal Earp mit dem Revolver gegenüberstand, ist düsterer als die Novemberwolken über dem Himmel dieses Landes je sein können.

    Nachdem ihn das Geschoß des Marshals so hart abgewiesen hatte, starrte er Wyatt Earp verständnislos an. Wie große dunkle Glaskugeln standen stechende Augen in seinem Gesicht, das jetzt noch kalkiger geworden war.

    Endlich nach Sekunden griff er mit der Linken nach einer der Patronen im Gurt, zog sie aus der Schlaufe und schob sie in die leergeschossene Kammer seines Revolvers. Mit einem harten Ruck stieß er die Waffe in den Lederschuh zurück. Dann nahm er mit der Rechten ein weißes Tuch aus seiner Reverstasche und preßte es auf das blutende Gesicht.

    Immer noch haftete ein starrer Blick auf der hohen Gestalt des Missouriers, der genau auf der Straßenmitte stand und den rauchenden Revolver noch in der linken Faust hielt.

    Urplötzlich, mit einem Ruck, wandte sich Hanc Bellantine um und ging mit dem ihm so typischen hölzernen Schritt an der City Hall vorbei davon.

    Der Marshal blickte hinter ihm her. Er hatte nicht das Gefühl, daß der Kampf schon zu Ende wäre.

    Und er war es auch noch nicht. Allerdings sollte die zweite Runde erst viel später beginnen.

    Bellantine war zwischen einer Häuserenge verschwunden. Er ging über einen leeren Hof. Seine Füße wurden immer schwerer. Plötzlich stolperte er über einen Stein, und er musste sich mit der Rechten an einer Hauswand stützen. Aber der Schießer aus Iowa hatte Nerven wie Schiffstaue. Er griff in eine Pferdetränke und spritzte sich etwas Wasser in das Gesicht.

    Da der Gunfight alle Anwohner in die Vorderräume ihrer Häuser gezogen hatte, wo sie einen Blick auf die Mainstreet hatten, war der schmale Weg zwischen den Höfen völlig leer. Ungesehen konnte Bellantine bis zur nächsten Quergasse kommen. Schräg gegenüber sah er ein schmalbrüstiges Haus und darauf hielt er zu.

    Die Tür stand zwar offen, aber alles war leer.

    McGinnis hatte sich den Gunfight des Marshals Earp gegen Hanc Bellantine ebensowenig wie alle anderen in der Stadt entgehen lassen wollen. Joel McGinni hatte dazu einen Freund aufgesucht, der ein Haus an der Mainstreet hatte.

    Bellantine fand in einem Küchenschrank eine halbvolle Whiskyflasche, goß sich ein halbes Glas voll und trank es in langsamen Schlucken aus.

    Dann goß er sich noch etwas ein und kippte die Flüssigkeit aufs Taschentuch, um es sich auf die Wunde zu pressen.

    Jeder andere hätte unter dem beißenden Schmerz zumindest laut aufgestöhnt. Nicht so Hanc Bellantine. Er verzog nicht einmal sein Gesicht.

    Es war sonderbar, daß ihn niemand sah, als er die Mainstreet überquerte und drüben in der Verlängerung der Nebengasse verschwand. Wieder passierte er einen Weg zwischen den Höfen und kam bis hinter das Haus der Näherin Jessica Flanders. Da blieb er stehen und lugte durch den Zaun in den Hof.

    Da hier alles still war, öffnete er die Pforte und betrat den Hof.

    Auf dem Weg zu der kleinen Pforte in der Mauer zum Nachbarhof sah ihn die Frau.

    Auch die hübsche Jessica Flanders hatte den grausigen Revolverkampf auf der Mainstreet mit angesehen. Sie war zurückgetaumelt und hatte sich steif vor Schreck gegen die Flurwand gelehnt. Minutenlang hatte sie da gestanden, ohne sich rühren zu können.

    Als sie dann nach einer Weile das leise Knarren der Hofpforte hörte, eilte sie durch den Korridor an die Hoftür und blickte hinaus. Zu ihrer Verblüffung sah sie den Revolvermann auf den Nachbarhof zugehen.

    Bellantine stieß die kleine Pforte auf, die in den Hof des schottischen Traders McCeeth führte, blieb wieder einen Augenblick stehen und blickte auf die Rückfront des Hauses.

    Jessica Flanders war ihm gefolgt. Sie sah, wie er dann weiterging auf den nächsten Hof zu, zu dem die Pforte jedoch verschlossen war.

    Die Näherin sah, wie Bellantine ein Messer aus dem Gurt nahm und das primitive Schloß mit ein paar geschickten Griffen sprengte.

    Dann riß er die Pforte auf und blickte in den weiten Mietstallhof.

    Dort war niemand zu sehen. Die Leute waren alle nebenan im Store des McCeeth.

    Bellantine wußte ja nicht, daß der schottische Trader, der eine geheime Schenke hatte, von Wyatt Earp und Doc Holliday soeben wegen zweifachen Mordes festgenommen worden war. Der Marshal hatte den Trader ins Sheriffs Office gebracht.

    Bellantine fixierte das gegenüberliegende Stalltor. Dann gab er sich einen Ruck und überquerte mit seinem staksigen, etwas schleppendem Schritt den staubigen Hof, öffnete das Stalltor und verschwand dahinter.

    Jessica Flanders lehnte an der Pforte des Traderhofes und wartete.

    Es dauerte nur wenige Minuten, dann erschien der Schießer wieder. Zur Bestürzung Jessicas zog er den schwarzen Hengst Doc Hollidays hinter sich her. Das Tier war aufgesattelt.

    Bellantine ließ es allein stehen und ging in den Stall zurück. Gleich darauf kam er mit dem rotbraunen Rauchfuchs des Marshals heraus, der ebenfalls aufgesattelt war. Er koppelte die Zügelleinen der beiden Tiere miteinander und führte sie dann ohne Hast zur Rückfront des Mietstalls, öffnete das kleine Tor, das auf die rückseitige Parallelgasse führte, und verschwand mit den Pferden.

    Jessica Flanders hatte ihre kleinen weißen Hände um das schmiedeeiserne Gitter der Pforte gekrampft. Dann riß sie sich los, rannte durch die Höfe an die Pforte und sah von dort in der Gasse den Mann auf Hollidays Rappen davonreiten; Wyatt Earps Rauchfuchs trabte an der Leine nebenher.

    Mit brennenden Augen blickte die junge Frau hinter dem Manne her. Dann grub sich plötzlich ein bitterer Zug um ihre Mundwinkel.

    Es hatte eine Zeit gegeben, in der die hübsche Näherin glaubte, den gutgekleideten Mann aus Iowa lieben zu können. Aber bald hatte sie eingesehen, daß das ein Irrtum war. Das Leben dieses Hanc Bellantine gehörte dem Revolver, seine Ehre war sehr zweifelhaft, und er hatte sich nicht gescheut, gegen den Marshal Earp anzutreten, gegen einen berühmten Mann des Gesetzes. Und jetzt, nachdem er den großen Gunfight verloren hatte, war er auch noch zum Pferdedieb geworden!

    Jessica Flanders blickte nachdenklich vor sich hin. Sie sah nicht die kleine schwarze Katze, die sich behaglich vor ihren Füßen in der Sonne räkelte. Sie sah überhaupt nichts mehr.

    Der Marshal ist drüben im Sheriffs Office, ich muß es ihm sagen! hämmerte es im Hirn des Mädchens.

    Aber kann ich einen Mann verraten, den ich einmal zu lieben glaubte?

    Verraten? War es denn Verrat, einen Pferdedieb aufzuhalten? Hatte dieser Mann nicht auch sie verraten? Hatte er ihre Freundschaft nicht nur deshalb gesucht, weil er ihr Geld haben wollte, weil er bei ihr, die ein geselliges Haus führte, Leute kennenlernen wollte, durch die er zu Geld kam, und zwar zu Revolvergeld?!

    Zorn stieg in der Brust der Frau auf.

    Und plötzlich glaubte sie eine schnarrende, heisere Stimme sagen zu hören: »Es gibt kein schlimmeres Raubtier, als eine liebende Frau, die sich betrogen fühlt.«

    So hatte Hanc Bellantine selbst gesagt. Der Mann, der mit den Pferden der beiden Männer aus Dodge City jetzt längst den Stadtrand hinter sich gebracht haben mußte. Er hatte diese Worte gesagt, und jetzt erst vermochte sie ihren Sinn voll zu begreifen. Schon damals also hatte er gewußt, daß er sie eines Tages sitzen lassen werde, weil ihm sein wildes Leben mit dem Revolver wichtiger war. Er hatte sie gar nicht geliebt, sondern es nur auf ihr Geld abgesehen. Und jetzt, wo alles schiefgegangen war, floh er mit den Pferden des berühmten Gesetzesmannes Wyatt Earp und des Doc Holliday!

    Jessica Flanders stieß sich von der Pforte ab, ging langsam mit gesenktem Kopf auf den Hof, überquerte die Mainstreet

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